gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

Sehr geehrte Damen und Herren, der Zug für die Homöopathie ist soeben abgefahren

| 10 Kommentare

Die Elbe-Saale-Bahn, die zur DB Regio gehört, hat in Köthen einen neuen Doppelstockzug auf den Namen „Samuel Hahnemann“ getauft – und die Mitteldeutsche Zeitung bringt es fertig, in ihrem Bericht dazu „Homöopathie“ in einem Satz mit „Wissenschaft“ zu nennen.

Eine Auswahl der besten Twitter-Kommentare:

Es fährt ein Zug nach Nirgendwo.

Patentstreitigkeiten um Schnellzug Nostradamus. Design liegt angeblich seit 500 Jahren vor – verschlüsselt.

Es wäre gar nicht nötig gewesen, den ganzen Zug zu benennen. Ein winziges Teil hätte bereits völlig ausgereicht.

In dem Zug schüttelt’s einen wohl besonders stark.

Wird da dann die Pünktlichkeit auch potenziert?

Der Zug fährt also gar nicht selber. Der Fahrgast muss nur ganz doll dran glauben.

Wurde der auch auf ein Buch mit Ledereinband geschlagen?

Bin gespannt, wie der Kaffee im Bordbistro schmeckt.

Der Zug fährt nur ein Millionstel der Strecke. Praktisch. Ist man schneller da.

Und als nächstes dann bitte den ICE „Rudolf Steiner“, dazu dann aber bitte auch Atlantis als Haltebahnhof aufnehmen. Danke.

Umso kleiner der Fahrschein, desto weiter darf man fahren im ICE Samuel Hahnemann.

Für jede Minute Verspätung bei Abfahrt kommt er 6000 Minuten später an.

Schaffner: „Die Fahrscheine bitte!“ Fahrgast:“Hier, verrieben und auf C30 verschüttelt“. (Bewirft Schaffner mit Globuli)

Im Regionalexpress Stefan Lanka kann man um den Fahrschein wetten, ob der Motor existiert.

Wenn man es genau nimmt, ist der Service der DB Regio in jedem Zug homöopathisch.

Wenn der Zug nicht fährt, hat er das Ziel erreicht.“

Zum Weiterlesen:

  • Hahnemanns Totenbett, Ebola und der Weltverband der Homöopathen in Köthen, GWUP-Blog am 23. April 2015
  • GWUP-Infos: Homöopathie – Der Ursprung (Samuel Hahnemann)
  • Hahnemann: Scharlatan in der höheren Potenz, GWUP-Blog am 15. Juli 2010
  • Skeptische Lyrik: Der Homöopath, GWUP-Blog am 26. August 2011

10 Kommentare

  1. Bitte mehr davon – habe mich köstlich amüsiert!

  2. Gibt es den Zug auch schon als Modellbahn? Maßstab C30?

    Aber mal ehrlich, irgendwie erinnert mich das an Harry Potter und den Hogwarts-Express. Eine Direktverbindung zwischen Köthen und der Viadrina Frankfurt/ Oder, Gleis 9 3/4?

    Oder doch Gullivers Welt? Kleinbahn? Von der Bahn jedenfalls ne Schmalspurnummer.

  3. „Hahnemann ist es zu verdanken, dass die Homöopathie in den Rang einer Wissenschaft erhoben wurde…“

    1) Wann ist das geschehen?

    2) Vor Hahnemann gab es doch gar keine Homöopathie, die in den Rang einer Wissenschaft hätte erhoben werden können.

  4. Man könnte die so genannte Alternativmedizin auch mit dem Titel „Münchhausen-Medizin“ bedenken.

    Die Ähnlichkeit mit den Baron Münchhausen nachgesagten Erzählungen ist nämlich bemerkenswert.

    Wikipedia schreibt dazu: „Einem Großteil der Geschichten ist gemein, dass ihr Witz darin liegt, dass physikalische oder biologische Möglichkeiten ad absurdum geführt werden.“

    Insbesondere für die Homöopathie passt das wie die Faust aufs Auge.

  5. Wenn ein Zug vollbesetzt ist und jeder Fahrgast ständig eine Literflasche Wasser schüttelt und man die beim Schütteln aufgewandte Energie nutzbar machen könnte*, würde das zum Antrieb des Zuges reichen, oder wenigstens für die Klimaanlage?**

    *: Vielleicht ein Aufbau mit Magneten und Spulen, wo durch die Schüttelbewegung Strom zum Fahren induziert wird oder so? Könnte da mal ein Physiker was zu sagen?

    “: Der Zug könnte dann verdientermaßen „Samuel Hahnemann“ genannt werden. Und aus den Spulen oder Magneten macht man dann ein ganz besonderes Homöopathikum gegen, weiß nicht, ach, da findet sich schon was.

  6. Immerhin kann die Bahn jetzt auch mit der Erstverschlimmerung Argumentieren.

    Und er braucht ja nicht mal Energie, so muss man ihm vermutlich einfach nur mit 40 Fach potenzierten Bremsbelägen antreiben.

    Währenddessen bekommen die Passagiere teure Aurum C50 gegen den Stress, den sie bekommen, da sie niemals ankommen werden.
    Der Zug wird allerdings auch in seiner Gesamtheit gesehen und das Generelle Problem wird gelöst.
    Der Zug hat nämlich gar nicht den Anspruch sich zu bewegen, vor allem wichtig ist, dass man die Sache ganzheitlich sieht.

    Viel sicherer ist der Zug auch, ein Zug, der sich nicht bewegt, hat bekanntermaßen nicht die Nebenwirkungen evidenzbasierter Fortbewegungsmittel.
    Keine mögliche Übelkeit, kein Schaukeln und auch keine störenden Geräusche.

    Dass der Zug wirklich zum Ziel führt, ist klar, nur ist momentan noch nicht wissenschaftlich bewiesen.
    Es gibt aber Esotechniker, die davon ausgehen, dass es mit dem Quantentunneleffekt zu tun hat. Und dank der Heisenbergschen Unschärferelation, weiß man ohnehin erst, wo die neue Position ist, wenn man es nachgemessen hat.

  7. Ein Zug nach Erich von Däniken zu benennen wäre da wohl der nächste Schritt der Bahn

  8. Also, mit dem Uri Geller Regionalexpress zu fahren, dürfte lebensgefährlich sein, dauernd sind die Schienen verbogen.

  9. Gibts eigentlich einen ICE Nostradamus? Würd ich mir lustig vorstellen, der Fahrplan in Centurien dargestellt …

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.