Morgen Abend (Dienstag, 19. Mai) startet in Nürnberg die Vortragsreihe „Außer Sinnen 2015 – Paranormales und Skepsis“.
Zum Auftakt referiert der Evolutionsbiologe Prof. Ulrich Kutschera das Thema
Design-Fehler in der Natur. Alfred Russel Wallace und die Gott-lose Evolution“
Aus der Ankündigung:
Da bei oberflächlicher Betrachtung der Natur die Pflanzen und Tiere geordnet und geplant erscheinen, haben christliche Theologen im 18. Jahrhundert die Existenz eines „Designer-Gottes“ postuliert.
Ausgehend von Leben und Werk von Alfred Russel Wallace (1823-1913), dem Mit-Entdecker des „Darwin-Wallace-Prinzips der natürlichen Selektion“ wird dargelegt, dass es in der Natur weder eine übergeordnete Intelligenz, noch einen Plan gibt. Lebewesen sind die Produkte einer nach Zufall und Notwendigkeit verlaufenden richtungslosen Evolution.
Das „Wallace-Prinzip der Eigeninitiative und Freidenker-Mentalität“ wird vorgestellt und das populäre „Intelligent Design-Konzept“ als christlich-religiöser Wunderglaube enttarnt.“
Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im Fabersaal am Gewerbemuseumsplatz. Der Eintritt kostet 7 Euro, zur Voranmeldung geht es hier.
Die weiteren Termine von „Außer Sinnen 2015“:
- 16. Juni: Claudia Courts: Traditionelle Chinesische Medizin – Zwischen uralten Heilsversprechen und Tierexkrementen
- 30. Juni: Lydia Benecke: Teufelswerk oder Hexenjagd? Satanistenmorde und ritueller Missbrauch im Vergleich mit dem echten Leben der „Schwarzen Szene”
- 14. Juli: Dr. Markus C. Schulte von Drach: Warum Yeti nicht an Chupacabra glaubt – Kryptozoologie: faszinierend, aber auch seriös?
- 28. Juli: Dr. Mark Benecke: Prinzip Sherlock – Verschwörungstheorien bei Kriminalfällen und wie man sie knackt
Zum Weiterlesen:
- Über die fehlerhafte Natur, hpd am 1. November 2013
- Ulrich Kutschera: Design-Fehler in der Natur – Alfred Russel Wallace und die Gott-lose Evolution, LIT-Verlag, Münster 2013
- Kreationismus, eine Alternative zur Evolutionstheorie, derStandard am 28. April 2015
- Evolutionsforschung ist mehr als Knochenarbeit, GWUP-Blog am 5. März 2015
- Evokids: Evolution schon in der Grundschule lehren, GWUP-Blog am 26. Juni 2014
18. Mai 2015 um 21:31
…Dabei ist der ‚Kreationismus‘ nicht unbedingt „bibeltreu“.
In der Genesis heißt es nur, daß Gott alles in 7 Tagen erschaffen hat und es dann „sich selbst“ überlassen hat, das schließt eine gewisse Evolution nicht aus.
Evolution und Glauben müssen sich nicht unbedingt ausschließen, wobei der vermeintlich „bibeltreue“ Kreationismus der einfachere Weg ist – die Evolution wirft zu viele Fragen auf: Eine davon ist die deutliche Abgrenzung von Mensch und Tier, welche nicht so einfach zu beantworten ist.
Auch ist der „Sündenfall“, der essentiell für das Christentum ist, nicht einfach innerhalb der Evolution zu verorten.