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Impfen bei Lesch und in den Medien: „Wir merken nicht, dass Impfungen uns schützen“

| 8 Kommentare

Gestern Nacht bei Frag den Lesch:

Löchriger Impfstoff: Risiko Infektionskrankheiten“

Dazu gibt’s bei Chrismon ein interessantes Interview mit der Psychologin Cornelia Betsch:

Was hindert die Leute, sich impfen zu lassen?“

Ein Auszug:

Im Bundestag wird ein Gesetz beraten, das die Impfbereitschaft steigern soll. Warum werden Debatten da­rüber so emotional geführt?

Einerseits geht es vielleicht darum, die eigene Freiheit zu verteidigen. Zum anderen betrifft die Impffrage am häufigsten Eltern – und die wollen natürlich nur das Beste für ihr Kind.

Berichte von Impfgeschädigten rufen mehr persönliche Betroffenheit hervor als Zahlen über Krankheitsfälle, sie beeinflussen uns viel stärker. Uns interessiert eher, was potenziell passieren könnte, nicht wie wahrscheinlich das ist.

Am Ende erscheinen kleine Risiken viel größer, als sie wirklich sind.“

Im Internet finden sich auch Berichte von Maserntoten.

Krankheiten akzeptieren wir eher als Schicksal. Sollten nach dem Impfen aber Nebenwirkungen auftreten, haben wir sie selbst verursacht.

Meist ist das, was im Internet berichtet wird, zwar kein anerkannter Impfschaden. Wenn aber zwei Ereignisse gleichzeitig auftreten, suchen wir als Eltern automatisch nach Zusammenhängen. Umgekehrt merken wir nicht, dass die Impfung uns gegen Viren in der U-Bahn schützt.

Und wir haben auch keine Vorstellung mehr davon, wie furchtbar zum Beispiel Polio sein kann.“

Und zum Thema „Korrelation und Kausalität“ können wir nur immer wieder auf entsprechende Erklärtexte verweisen, zum Beispiel hier und hier.

Zum Weiterlesen:

  • Was hindert die Leute, sich impfen zu lassen? Chrismon 5/2015
  • Studie: Kein Autismus durch Impfungen, aber in Italien lässt sich damit gut Geld verdienen, GWUP-Blog am 22. April 2015
  • Impfgegner: Wenn sich Einfalt gegen das Gemeinwohl wendet, GWUP-Blog am 18. April 2015
  • Neues Buch: „Anders heilen? Wo die Alternativmedizin irrt“, GWUP-Blog am 4. Mai 2015
  • Vorsicht ansteckend! The European am 28. April 2015
  • Prinzip “Stille Post” oder warum Diskussionen mit Impfgegnern sinnlos sind, Telepolis am 22. April 2015
  • Korrelation und Kausalität, Crashkurs Statistik am 24. September 2014
  • Die „Impf-Lüge“ als Video – und wieder die Autismus-Mär, GWUP-Blog am 3. Juni 2014

8 Kommentare

  1. Für eine objektive Diskussion sollte man auch negative Ereignisse nicht ausblenden.

    http://edition.cnn.com/2015/05/10/health/mexico-vaccine-deaths/index.html

    Vermutlich war es eine Verunreinigung, aber die Behörden ermitteln noch.

  2. @DteleU:

    Impfbefürworter blenden überhaupt nichts aus, sondern machen immer darauf aufmerksam, dass Impfen eine Nutzen-Risiko-Abwägung ist – während Impfgegner alle Impfungen in jedweder Lebenssituation verdammen.

  3. @Bernd Harder

    Genau auf dass will ich hinaus. Wer den wissenschaftlichen Weg geht hat nichts zu verbergen. Der kann sich darauf verlassen, dass sich beispielsweise, wie bei diesem Ereignis, eine Ursache für diese Nebenwirkungen finden lässt und auch gefunden werden wird. Deswegen ist es ja so wichtig, auch negative Ereignisse in z.B. Fernsehdiskussionen durchaus zu erwähnen. Fehler passieren und nichts und niemand in dieser Welt ist fehlerfrei.

  4. @DetleU:
    Das ironische ist, das die Impfgegner mit Ihren an den Haaren herbeigezogenen Geschichten jegliche ernstafte Kritik ersticken.
    Gerade bei Fernsehshows gehts da mehr um ein Kampf der Fronten als um sachliche Kritik, wer am lautestesten schreit kriegt die meiste Aufmerksamkeit.

  5. @DetleU:

    Du hast recht, wenn Du sagst, dass man negative Impffolgen nicht verschweigen soll. Nur, das tut doch kein Impfbefürworter.

    Es ist aber kontraproduktiv, wenn man jedes Einzelereignis (verunreinigte Impfstoffe, überschießende Immunreaktionen, allergische Reaktionen, Hautrötungen etc.) wie auf dem Beipackzettel aufführt.

    Das Gros der Rezipienten kann im Sinne einer sinnvollen (statistischen) Kosten-Nutzen-Abwägung nichts damit anfangen¹, weil viele Menschen die Aufzählung der Möglichkeiten als solche (schiere Anzahl der möglichen Nebenwirkungen) stärker gewichten als die Risikozahlen (Häufigkeit des Auftretens).

    Man verunsichert die Leute, wenn man die Liste unnötig lang macht.

    Wenn man die möglichen negativen Impffolgen für z. B. Masern richtig in der Zahl 1 von 1.000.000 Geimpften subsumiert und ebenso richtig darauf hinweist, dass diese weit überwiegend harmlose Hautrötungen und leichter Fieber sind, ist mit dieser Information mehr erreicht, weil sie leichter verständlich ist.

    Dieser Zahl kann man dann gravierende negative Folgen der Masernerkrankung viel besser entgegen stellen.

    Sie reichen von eher harmlosem Durchfall mit 8 von 100 Erkrankten (8%), über 7% sehr schmerzhafter Mittelohrentzündung, 6% eher gefährliche Lungenentzündung, 1 von 1.000 Erkrankten gefährliche Enzephalitis (davon 15-20% tödlich und 20-40% mit Spätfolgen) bis hin zu mindestens 1 von 10.000 (bis 1 in 1.000) immer tödlich verlaufende subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE).

    Man muss nun nicht einmal eine solche Aufzählung der möglichen Folgen einer Erkrankung machen. Es reicht dann, dass man der Zahl 1 in 1.000.000 weit überwiegend harmloser Impfnebenwirkungen die mindestens 100-mal häufiger auftretende und immer tödlich verlaufende SSPE gegenüberstellen kann.
    ___

    ¹ Auch (oder eher gerade) im „Bildungsbürgertum“ ist Mathematik (Statistik ist ein Teil der Mathematik) „bäh“. Wenn man was zu Mathematik zu sagen weiß, ist man eher „ein Freak“, als wenn man den Faust auswendig rezitieren kann…

  6. Was hindert die Leute wirklich, sich impfen zu lassen?

    Sie hören auf ihren „kompetenten“ Heilpraktiker und „kompetente“ Anthroposophen, die ihren institutionalisierten Unfug, eine Illusion der Wissenschaftlichkeit, bereits in jedem Kuhdorf unter die Leute bringen, weil sie wie Ärzte angesehen werden.

    Das ist der WAHRE Grund!

  7. @omnibus56

    >Es ist aber kontraproduktiv, wenn man jedes Einzelereignis (verunreinigte Impfstoffe, überschießende Immunreaktionen, allergische Reaktionen, Hautrötungen etc.) wie auf dem Beipackzettel aufführt.

    Da gebe ich dir recht. Ich wollte nur aufzeigen, dass sich die Wissenschaft nicht vor Negativschlagzeilen fürchten muss.

  8. Der Unterschied zwischen (wissenschaftlicher) Medizin und der (esoterischen) Alternativmedizin, ist der:

    Daß die (Natur-)Wissenschaft keine „Wunder“ verspricht, sondern nur im Rahmen der Naturgesetzte handeln kann.

    Natürlich sehnt sich der Mensch nach einer „sanften“ Medizin, die Wunder vollbringen kann, oder er verleugnet die Realität, indem er zb behauptet, es gäbe kein Masern-Virus.

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