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Kaulquappen und Klempner: Homöopathie zwischen Satire und Realsatire

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Über den „homöopathischen Klempnerbetrieb“, den der Postillon erfunden hat, haben wir hier schon berichtet, ebenso über die Verfilmung für die Postillon24-Nachrichtensendung.

Jetzt gibt es die kurze Satire auch als Einzelclip (2:41 Min.) bei Yahoo Screen.

Keine Satire ist eine Arbeit, die den Einfluss von Homöopathika auf die Metamorphose von Kaulquappen untersucht.

Es handelt sich dabei sogar um eine recht häufig zitierte homöopathische Vorzeigesstudie, die auf diversen Heilpraktiker– und Homöopathenseiten als „strikt wissenschaftliche“ Bestätigung …

… für das Individualitäts-Prinzip [gilt], nach dem ein homöopathisches Mittel auch genau zum Individuum passen muss, um seine Wirkung entfalten zu können.“

Sogar der Focus ließ sich 1996 von „diesen Versuchen, das Prinzip der Heilmethode auszuloten“, blenden und schrieb von „überraschenden Ergebnissen“.

Wie es tatsächlich damit aussieht, analysiert Ute Parsch in einem zweiteiligen Gastbeitrag für Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie.

Ihr Fazit: Bei dieser Studie durchliefen nicht nur Frösche eine Metamorphose, sondern auch die Resultate und Schlussfolgerungen.

Dazu passend widmen sich die DocCheck News der „Randomisierung des Unsinns“:

Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die kann man nicht verstehen. Etwa, dass alternative Heilmethoden wie die Homöopathie in klinischen Studien getestet werden. In einer Cell-Press-Publikation machen zwei Ärzte aus den USA ihrem Ärger ordentlich Luft.

Sie haben genug davon, dass seit 20 Jahren immer mehr „völlig unplausible Heilungsmethoden, die von vornherein zum Scheitern verurteilt sind oder alle bisher etablierten Gesetzmäßigkeiten der Physik und der Chemie mit Füßen treten“, in randomisierten klinischen Studien verifiziert werden sollen.“

Derweil hat Mr. MIR die Probe aufs Exempel gemacht und eine homöopathische Heilpraktikerin aufgesucht.

Dabei wurde er auch mit dem Begriff „Miasma“ konfrontiert, der halt irgendwie zur homöopathischen Phantasiewelt dazugehört.

Was es damit genau auf sich hat und warum gerade die angeblichen „Miasmen“ die Homöopathie „für den einzelnen Patienten so gefährlich“ macht, erklärt der Bullshit!-Blog in einem neuen Beitrag:

Die Homöopathie kennt keine unheilbaren Krankheiten, höchstens Behandlungsversagen, und das liegt nicht an der Homöopathie, sondern an bedauerlichen Umständen, die meistens der Erkrankte selbst zu verantworten hat […]

Darum geht es in der Kritik der Homöopathie: Um die Ignoranz gegenüber der Tatsache, dass sich das Wissen der Welt seit Hahnemann so grundlegend verändert hat, dass das Beharren auf der Richtigkeit Hahnemanns Ideen als Wahn angesehen werden muss.“

Zum Weiterlesen:

  • Der homöopathische Klempner und Globuli bei COPD, GWUP-Blog am 17. Oktober 2013
  • Die SkepKon bei Twitter – und der erste homöopathische Klempner bei Postillon24, GWUP-Blog am 1. Juni 2014
  • Endlers Homöopathie-Kaulquappen – Teil 1, Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie am 17. September 2014
  • Endlers Homöopathie-Kaulquappen – Teil 2, Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie am 28. September 2014
  • Die Randomisierung des Unsinns, DocCheck News am 22. September 2014
  • Beim Heilpraktiker II, FSMoSophica am 23. September 2014
  • Beim Heilpraktiker III, FSMoSophica am 26. September 2014
  • Homöopathie: Über Miasmen, Größenwahn und Unvermögen, die HoG und Ebola, Bullshit! am 26. September 2014

6 Kommentare

  1. Ramen & Danke!

    Der beste Text zum Thema „Miasmen und der Wandel der Zeit über die Jahrhunderte“ ist hier:

    http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/09/24/homoeopathie-zurueck-zu-den-anfaengen

  2. „… für das Individualitäts-Prinzip [gilt], nach dem ein homöopathisches Mittel auch genau zum Individuum passen muss, um seine Wirkung entfalten zu können.“

    Wie erhebt man bei einer Kaulquappe eine homöopathische Anamnese, um genau das richtige Mittel zu finden?

  3. @ nota.bene: Vielleicht arbeitet man mit einem Medium, das die Antworten der Kaulquappe channelt?

  4. Das wäre ja Quaaaksalberei.

  5. @nota.bene und gnaddrig:

    Lest doch den verlinkten Artikel:

    „Außerdem zeigte sich, dass die Thyroxin-Wirkung nicht bei allen Kaulquappen-Arten gleich deutlich war. Dies wiederum kann als Bestätigung für das Individualitäts-Prinzip verstanden werden, nach dem ein homöopathisches Mittel auch genau zum Individuum passen muss, um seine Wirkung entfalten zu können.“

    Mal hilf es, mal hilft es nicht – womit des Individualitäts-Prinzip bestätigt ist. In diesem Fall aber nicht für Individuen sondern für Arten.

  6. @ kereng: Hm, das würde ja ganz deutlich dafür sprechen, dass Mittel nicht bei allen Arten gleich wirken – an Mäusen getestet heißt nicht, dass es auch beim Menschen oder beim Frosch funktioniert. Und das ist wirklich bahnbrechend. Sozusagen ein Knallfrosch…

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