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Wunderheilungen bei Tacheles

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Bei tacheles, der Talkshow der Evangelischen Kirche, ging es um das Thema „Wunderheilungen“.

Mit dabei waren unter anderem der Wissenschaftsredakteur und Buchautor Sebastian Herrmann („Starrköpfe überzeugen“) sowie der Arzt und Kabarettist Dr. Eckart von Hirschhausen.

Zur Rückschau und Mediathek geht es hier:

Wunder geschehen – und viele Heilungsgeschichten sind bis heute unerklärlich. So kommt es bei Krebspatienten in seltenen Fällen zu einer Rückbildung, deren Ursachen unerforscht sind. Doch ob dabei göttliches Wirken im Spiel ist oder schlicht seelische Selbstheilungskräfte, darin war sich die kontroverse Runde in der evangelischen Phoenix-Talkshow Tacheles uneins.

Auch bei Youtube wurde der Beitrag mittlerweile hochgeladen:

Ein schriftliches Statement von Sebastian Herrmann gibt es auf der Tacheles-Homepage:

Der immer wieder bemühte Slogan „wer heilt, hat recht“, klingt zwar gut, ist aber leider blanker Unsinn. Tatsächlich ist der Nachweis, dass ein Wunderheiler wirklich Erfolg hatte, fast immer unmöglich: Wird der Patient gesund, führt man das auf die Behandlung zurück. Wenn nicht, war es eben göttlicher Wille. So kann man alles erklären.“

Zum Weiterlesen:

  • Tacheles: Wunderheilungen – Gottes Werk oder fauler Zauber? evangelisch.de am 19. Juli 2014
  • Eckart von Hirschhausen im „Stern“: Magie und Medizin, GWUP-Blog am 6. März 2014
  • „Wunderheiler“: Das neue Bühnenprogramm mit Eckart von Hirschhausen, GWUP-Blog am 1. Dezember 2013
  • Starrköpfe überzeugen, GWUP-Blog am 3. Dezember 2013
  • Warum Homöopathie zu wirken scheint, GWUP-Blog am 9. Oktober 2011
  • Hat Recht, wer heilt? GWUP-Blog am 2. August 2013

4 Kommentare

  1. Habe die Sendung gerade gesehen. Was für unnütze Gegenaufklärung. Warum setzt man sich mit Pfaffen und Wunderheilern überhaupt auf eine Bühne?

    Einig waren sich alle natürlich in ihrem anti-katholizistischen Ressentiment – die Pfäffin wegen ihres obskurantistisch-spirutualistischem Gottesverständnis, der Wunderheiler aus Konkurrenz-Neid und der Fuzzi von der Süddeutschen als pseudo-aufgeklärter Rationalist.

    Gerne hätte man mehr kritische Analyse Hirschhausens zu den Wirkmechanismen symbolischer Handlungen durch Rituale im Katholizismus gehört, aber der posaunt ja auch immer nur Oberflächliches hinaus, mehr kann da gar nicht mehr kommen; sich lieber als äquidistanten Mahner inszenieren, bevor man noch Zuschauer verschreckt.

  2. @Abe:

    << sich lieber als äquidistanten Mahner inszenieren, bevor man noch Zuschauer verschreckt. << Ich argwöhne mal, das war auch der Grund, weshalb ich nach einem längeren Vorspräch mit der Redaktion nicht eingeladen worden bin ...

  3. Eigentlich mag ich den Hirschhausen ja. Aber er biedert sich der Huschifuschi-Fraktion zu sehr an: den Mann zu klaren Ausreden zu bewegen, ist wie einen Wackelpudding an eine Wand zu nageln.

    Der Rest: geschenkt. Immerhin war es eine Talkshow der Evangelischen Landeskirchen. Dass das also eher Religionspropaganda sein und Gesundbeten zumindest für wohlwollend-möglich befunden werden würde, ist eigentlich schon im Vorfeld klar. Warum so etwas im öffentlich-rechtlichen Rundfunk laufen muss, dagegen nicht.

    Direkt gestöhnt habe ich auch bei der Schmerzpatientin relativ am Anfang. Jahrelang „undiagnostiziert“, weil kein Arzt etwas gefunden habe. Dann ein Beratungsgespräch beim Geistheiler inlusive Aufarbeitung verschütteter Missbrauchs-Erinnerungen (yes!), und zack: geheilt. (Hat da jemand Erinnerungsverfälschung gesagt?)

    Wenn die versammelte Mediziner-Fraktion über Jahre keine körperliche Ursache findet, wäre außerdem eine reelle Möglichkeit, so unverschämt bin ich mal, dass es schlicht keine körperliche Ursache gibt…

    Auf der Odysee der Dame dürfte denn auch fast schon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mehr als einmal das Wort „psychosomatisch“ gefallen sein.

    Die Diagnose wird ja leider von vielen Menschen als „Patient spinnt“ verstanden, wodurch vielleicht zu erklären ist, dass sie sich an die Darstellung klammert, kein Arzt habe überhaupt irgendeine Diagnose-Idee gehabt, und erst der Wunderheiler… ja ne, ist klar.

    Insgesamt jedenfalls eine eher gruselige Sendung, auch wenn man sich zum Glück immerhin Mühe gab, sich von der ganz krass antimedizinischen Fraktion abzugrenzen.

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