In den letzten Folgen ihrer Radiokolumne beim Jugendsender FM4 des ORF haben die Science Busters über das Weltraumteleskop Gaia gesprochen:
- „Unter Gaia“ vom 2. März 2014
- „Galaktischer Spanner“ vom 9. März 2014
- „Stellares Kleingeld“ vom 16. März 2014
Das hat unter anderem etwas damit zu tun, dass der MC der Science Busters, der Kabarettist Martin Puntigam, gerade mit seinem Soloprogramm „Supererde“ auf Tournee ist:
Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geborgt. Aber von mir aus können sie sie gerne wieder zurück haben. Diese Erde ist am Ende, eine Reparatur zahlt sich nicht mehr aus, die kann man getrost in den Bach legen.
Aber: Über 800 Planeten, die um andere Sonnen kreisen, haben wir Menschen in unserer Galaxie schon entdeckt. Einer wird wohl für Leben passen, und aus dem machen wir eine Supererde! Ganz neu anfangen auf einer nagelneuen, jungfräulichen Erde, die man noch fair gestalten kann, ohne Kollektivschuld. Und wer zuerst kommt, malt zuerst.
Kann sein, dass man wieder Einheimische ausrotten muss, aber dafür gibt es ja ein Manual. Supererde! Endlich Gerechtigkeit. Endlich alles richtig machen können. Endlich glücklich sein, aber gleichzeitig auch reich und gesund. Supererde! Direkt vom Bauträger, nur wenige Lichtjahre entfernt, Erstbezug.
Martin Puntigam, der Autobahnraser unter den deutschsprachigen Satirikern, der in den letzten Jahren auch als MC der Science Busters Furore gemacht hat, greift in seinem neuen Kabarett-Solo nach den Sternen.„
Einen kurzen Videoausschnitt gibt es hier.
Wie Florian bei Astrodicticum simplex schon geschrieben hat, ist „Supererde“ kein Wissenschaftsprogramm und „hat nichts mit dem zu tun, was man bei den Science Bustern sehen kann“ – vielmehr geht es um ein „absurdes und den Leistungsgedanken pervertierendes Weltflucht-Szenario“ (Süddeutsche).
Aber:
Es ist ein Programm, in dem Wissenschaft immer wieder eine Rolle spielt. Und da Martin Puntigam im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen auch tatsächlich Ahnung von Wissenschaft hat, sind die diversen Anspielungen und Details auch alle erfreulich korrekt“,
rezensiert Florian weiter.
Mich hat „Supererde“ ein wenig an den Science-Fiction-Klassiker „Der jüngste Tag“ erinnert, wo das bevorstehende Ende der Welt und die Möglichkeit, sich mit einem Raumschiff auf einen anderen Planeten zu retten, sowohl das Beste wie auch das Schlechteste im Menschen zum Vorschein bringt.
Natürlich ist Martin Puntigam wesentlich amüsanter und sein Ein-Personen-Stück rasanter, böser und überzeichneter als dieser alte Katastrophenfilm.
Aber in beiden Fällen entpuppt sich der Utopiebezug als Gegenwartsanalyse.
„Supererde“ ist noch am 19., 20., 21. und 22. März in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft zu sehen, jeweils um 20 Uhr.
Am 11. und 12. April gastiert Puntigam mit „Supererde“ im Gostner Hoftheater in Nürnberg.
Mitte Mai geht’s dann in Wien weiter.
Zum Weiterlesen:
- „Supererde“ von Martin Puntigam, Astrodicticum simplex am 22. Februar 2014
- Großes Kabarett, Süddeutsche Zeitung am 14. März 2014
- „Die Bösen sitzen neben uns“: Interview mit Martin Puntigam, Münchner Merkur am 11. März 2014
- Kunstfleischburger in der schönen neuen Welt, derStandard.at am 13. November 2013
- Gut gelaunt die Erde verlassen, Kleine Zeitung am 3. November 2013
- Martin Puntigam: Supererde, Erstbezug, profil-online am 26. März 2012
- „Romy 2014“: Vote for Science Busters! GWUP-Blog am 8. März 2014
- Martin Puntigam und sein Priester-Sketch beim BR, GWUP-Blog am 28. März 2013