Morgen wird in der Wiener Urania das “Goldene Brett 2013″ verliehen (der Eintritt ist frei).
Nominiert sind unter anderem die „Homöopathen ohne Grenzen“.
Mit dieser merkwürdigen Organisation befasst sich auch Marcus Hammerschmitt in einem aktuellen Beitrag für das Online-Magazin Telepolis:
Quacksalberei ohne Grenzen“
Ein Auszug:
Da Homöopathen und ihre Fans nicht nur beratungs-, sondern auch satireresistent sind, treiben sie weiter auch dort ihr Unwesen, wo ihre Unmedizin auf keinen Fall hingehört: in den Dauer-Krisenregionen dieser Welt, die nichts weniger gebrauchen können als noch eine Form von Scharlatanerie […]
Dass sowohl die deutschen als auch die amerikanischen grenzbefreiten Homöopathen ohne Scham Spendengelder für ihren globalen Firlefanz verschleudern, die sie zum Beispiel über ihre Homepages einwerben, ist dann in all seiner Konsequenz nur noch das Sahnehäubchen auf dieser ganzen traurigen Geschichte.
Fragt sich nur: Was kommt als nächstes? Bilden westliche „Impfskeptiker“ weltweit operierende „Hilfsorganisationen“, die so viele verzweifelte Impfkampagnen sabotieren wie nur möglich?“
Zum Weiterlesen:
28. November 2013 um 18:59
Interessant und köstlich ist die Diskussion, die sich zu dem Telopolis-Beitrag entwickelt hat.
Mehrere Hundert Postings binnen kurzer Zeit. Über kaum ein anderes Thema wird so heftig und aggressiv diskutiert.
Das beweist, dass hier nicht nur zwei Welten, sondern zwei verschiedene, völlig inkompatible Universen zusammenprallen. Doch die meisten Homöopathie-freundlichen Beiträge haben die rote Flagge bekommen – das lässt zumindest einen Funken Hoffnung zurück.
29. November 2013 um 12:14
Wie üblich ist die Realität mal wieder eigentlich schneller als die Satire. Denn Impfgegner ohne Grenzen gibt es ja eigentlich schon. Anthroposophische Organisationen und insbesondere Schulen sind weltweit verbreitet und kümmern sich hierzulande zum Beispiel nicht nur um die Ausbildung der Jugend in „schöner Bewegung“, sondern auch ganz rührend um die Arterhaltung bestimmter Paramyxoviridae-Stämme.
Homöopathische „Impfungen“ gibt es ebenfalls schon. Und wer hindert die „HOG“ daran, ihren [s]Opf–[/s] äh, Patienten genau zu solchen zu raten?
30. November 2013 um 03:26
@notabene
„Das beweist, dass hier nicht nur zwei Welten, sondern zwei verschiedene, völlig inkompatible Universen zusammenprallen.“
jaahhh… und die Situation wird sich womöglich noch etwas weiter verschärfen, um so mehr entdeckt oder von der Welt verstanden wird. Es war womöglich schon immer so. Unbeachtet der Verhältnisse, wie der Anzahl der Vertreter, der der Verhältnisse der Macht und der Popularität usw.
Das Neue ist Wohl der Versuch der Einnahme der Wissenschaft durch die Esoterik für ihre Zwecke. Nicht einer Kompletten Einverleibung sondern einer ziemlich selektiven Übernahme von Begriffen oder Verklärung von Fakten. Beliebt sind dabei immer wieder so die schlecht erkundeten Ecken. Die Räder der Wissenschaft sind sehr interessant für die Esoterik. Sie ernähren sich so zu sagen von den Fransen der Ränder der wissenschaftlichen Decke.
Obwohl… vielleicht unterstelle ich der Esoterik etwas. Sie versuchen vielleicht einfach das, dem sie nicht ausweichen können, zu adaptieren, um ihre Vorstellungen, Hoffnungen… somit womöglich auch ihre Weltbilder… nicht fallen lassen zu müssen. Eigentlich eine ziemlich Menschliche Eigenschaft. Irgendwo bedarf es schon Willen und auch gewisse Übung um das mit gutem Gewissen tun zu können.
Ein Traum zieht sich immer aus seiner ursprünglichen Form zurück wenn Die Realität zum Vorschein kommt. Manche erleben es und nehmen diese Veränderung wahr, und manche erleben es und wollen es nicht wahr haben.
Aber aller Achtung… Die Rückzugmöglichkeiten der Träume scheinen schier unerschöpflich zu sein. Die gerade existierenden Formen der Esoterik, des Glaubens, der Spiritualität sind schon sehr sehr abenteuerlich.
„Doch die meisten Homöopathie-freundlichen Beiträge haben die rote Flagge bekommen – das lässt zumindest einen Funken Hoffnung zurück.“
Die Flaggen animieren mich persönlich auch eher zum selektiven Lesen eines Diskussionsstrangs. Aber darauf verlasse ich mich nicht so gerne. Es gibt durchaus viele andere gute Beiträge die vielleicht weniger Beachtung finden. Die markierten (rot wie grün) sind entweder wirklich gut oder so richtig rotzig, platt, ausufernd dumm. Ich habe auch schon grüne Flaggen bekommen, obwohl ich eher popularisiert habe anstatt zu argumentieren. Also ich hätte mir keine grüne Flagge gegeben ;) Und es ist nicht so, dass ich nie eine rote Fahne zugesteckt bekommen habe… aber das ist eben Telepolis. Es ist sehr bunt… eine Plattform mit einem breiten Spektrum an Themen und sehr unterschiedlich gelagerten Meinungen, Interessen die sich durchaus auch überschneiden.
24. Juli 2017 um 17:54
Nicht nur die sind resistent gegen Fakten.
Ich habe echt einen Schock bekommen als ich mitbekommen habe, dass bei uns an der Uni Greifswald Homöopatie gelehrt wird.
Für mich ist das tragisch als Anhänger der Naturwissenschaften.
Meine Familie ist auch total gläubig und esoterisch angehaucht.
Mein Groß-Cousin (selbst Ingenieur) hat zu mir gesagt, wenn ich mit wissenschaftlichen Fakten argumentiere, dann sagt er zu mir, dass ich vergesse, dass das alles nur Theorien sind.
Den Unterschied zwischen einer wissenschaftlichen Theorie und „menschlichen“ Theorie bestehen aber riesige Unterschiede.
Macht bitte, dass die Esotherik und Pseudowissenschaften aufhören. ;-)