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Studenten für konsequent wissenschaftsbasierte Medizin

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Im April hatten wir über den Landesverband Liberaler Hochschulgruppen Nordrhein-Westfalen berichtet, der sich gegen Alternativmedizin und Esoterik an Universitäten wendet.

Jetzt gibt es in der Schweiz eine ähnliche Initiative.

Seit vier Wochen ist die Facebook-Seite der „Zürcher Studentenschaft für konsequente Evidenzbasierte Medizin“ online.

In der Info dazu heißt es:

Evidenzbasierte Medizin ist das Triebwerk der modernen Heilkunde, deren Methodik auf alle Methoden angewandt werden sollte – auch auf Alternativmedizin

Aufgrund der politischen Enwicklungen in den letzten Jahren herrscht unterdessen sogar bei Medizinstudenten einige Verwirrung, was man von Komplementär- und Alternativmedizin denken soll. Die Reaktion reicht von absolutem Desinteresse bis zur totalen Begeisterung.

Während die Begeisterten diesbezüglich mehr Plätze in Gremien besetzen, könnte die Teilnahmslosigkeit der anderen bald Konsequenzen haben: Mehr Kurse in wissenschaftlich nicht bewiesenen oder gar widerlegten Methoden, in denen die Prinzipien der Evidenzbasierten Medizin ausgeklammert oder gar mit Füssen getreten werden, können bestimmt nicht Klarheit schaffen.

Diese Doppelmoral ist ein Rückschlag für eine fortschrittliche Medizin und macht die Medizinische Fakultät der Universität Zürich zur Lachnummer der akademischen Welt.

Es ist Zeit, dass sowohl das Dekanat als auch der Fachverein Farbe bekennen für eine wissenschaftlich vertretbare und akademisch hochstehende Medizin. Dabei sollte der Fachverein auf Hinweise für Veranstaltungen unkritisch unwissenschaftlichen Charakters über medizinwissenschaftlich klar widerlegte bzw. nicht belegte Methoden in ihrem Newsletter verzichten.“

Das sollte Schule machen.

Zumal „immer mehr abstruse Dinge in die Universitäten einsickern […] und in die Sozial- und Geisteswissenschaften ein gewisser Relativismus Einzug gehalten hat, der die Abgrenzung zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft infrage stellt“, wie Dr. Martin Mahner letztes Jahr in einem Interview mit der Zeit sagte.

Zum Weiterlesen:

  • Zürcher Studentenschaft für konsequente Evidenzbasierte Medizin bei Facebook
  • Liberale Hochschulgruppen in Nordrhein-Westfalen gegen Pseudowissenschaften, GWUP-Blog am 15. April 2013
  • Lobbyisten gegen esoterische Umtriebe, Zeit-Wissen am 18. Mai 2012

2 Kommentare

  1. Ich hoffe wirklich, das das auch durchgesetzt wird!

  2. Oh, wie wunderbar ist die Mathematik…es gibt dort keine Meinungen, sondern nur richtig oder falsch…genauso wie die klassische Physik, die später durch den „Quantenspuk verunreinigt“ wurde.
    Dieser „Quantenspuk“ muß auch gerne für alternative Heilmethoden herhalten.
    Es mag sein, daß dieses „Schwarz-Weiß-Denken“ nicht mehr modern ist, aber bei der Medizin geht es letztlich um „Tod oder Leben“ und nicht um „Schrödingers Katze“ ;-)

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