Heilpraktiker waren schon öfter Thema hier im Blog.
Auch bei der Skepkon 2013 in Köln machte Heike Dierbach („Die Seelen-Pfuscher“) auf die Problematik aufmerksam, dass Heilpraktiker ohne ernstzunehmende Qualifikation Psychotherapie ausüben dürfen.
Darüber hat sich jetzt die Piratin und Bloggerin Julitschka („Wer heult, hat Recht“) mit GWUP-Mitglied Sebastian Bartoschek unterhalten
Bartoschek ist Diplom-Psychologe und Journalist.
Warum das Thema äußerst spannend und beunruhigend ist, hört ihr am Besten selbst“,
schreibt Julitschka in ihrem Teaser.
Stimmt.
Zu dem rund 20-minütigen Podcast geht es hier.
Zum Weiterlesen:
- Ärzte dürfen nicht Heilpraktiker sein, GWUP-Blog am 11. Oktober 2010
- „Heilpraktiker“ – noch zeitgemäß? GWUP-Blog am 13. November 2012
- Skepkon 2013: Vorsicht Seelenpfuscher! GWUP-Blog am 18. Mai 2013
- Heilpraktiker verbieten? Julitschka am 31. Juli 2013
- Heilpraktiker: Notwendig oder nutzlos? dieausrufer am 1. September 2013
29. Juli 2013 um 10:39
Ich höre mir nachher den Podcast mal an. Ich bin gespannt.
Da meine Frau gerade die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie macht: Warum „ohne ernstzunehmende Qualifikation“? Sie lernt seit Wochen (edit: Monaten) Psychopathologie und hat mehr Therapieformen in Petto als so mancher Psychologe …
Was wäre denn eine ernstzunehmende Ausbildung? Oder verteidigen hier die Psychologen ihre Pfründe?
Die Skeptiker tun ja immer so, als wäre HP Psy das selbe wie Psychologischer Berater.
29. Juli 2013 um 11:10
@ Bernd Wachsmann
Und Sie glauben im Ernst, dass eine ernstzunehmende Ausbildung in Wochen, pardon, in Monaten gemacht werden kann?
29. Juli 2013 um 12:40
@Bernd:
Weil du als Heilpraktiker diese Ausbildung eben nicht machen musst, um tätig zu sein. Erfolgreiches Absolvieren der HP-Prüfung (die ein Witz ist) genügt.
Und „mehrere Monate“ finde ich jetzt auch nicht berauschend.
Vergleiche das mal mit den Voraussetzungen, um als richtiger psychologischer Psychotherapeut (so heisst das) tätig zu sein.
Die sind „ein klein wenig härter“: Abgeschlossenes Psychologiestudium, Zusatzausbildung, Approbation.
Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychologe
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychologischer_Psychotherapeut
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychotherapeutengesetz
Heilpraktiker gehören schlicht und einfach abgeschafft. Das sind Schmalspurmediziner ohne vernünftige Ausbildung. Als richtiger Arzt würde mir da so der Hut hochgehen. Und als jemand mit Doppelstudium (wie hier drunter) würde meine Reaktion noch viel drastischer ausfallen.
Wenn dein Frau ernsthaft in dem Bereich arbeiten will: Ab an die Uni, Psycho studieren; am besten Doppelstudium mit Medizin.
(Ich kannte ein paar Leute, die das gemacht haben, weil sie ihre Arbeit ernstnehmen. Das ist ein ganz anderes Kaliber als ein Heilpraktiker.)
Und dann den Rest vom Katalog durchackern. So in 10 Jahren darf sie dann praktizieren.
Das ist was komplett anderes als ein paar Monate büffeln, Witzprüfung beim Gesundheitsamt, und los geht’s.
29. Juli 2013 um 14:46
Habe gerade mal die Wikipedia-Artikel überflogen.
Meine Güte, das ist ja ein noch grösserer Witz als es Heilpraktiker ohnehin schon sind.
Laut
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychotherapie_%28Heilpraktikergesetz%29
darf ein „HP (Psychotherapie)“ ausschliesslich in diesem Bereich tätig sein. D.h. , die können noch weniger Nichts als ein allgemeiner Heilpraktiker.
Und – wie bei den HP auch – gibt es keine festgelegten Ausbildungsinhalte, keine einheitliche Prüfung, ja nicht einmal eine Eignungsprüfung.
Siehe z.B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Heilpraktiker_f%C3%BCr_Psychotherapie , Abschnitt „Zulassung“.
Wie auch für HPs wird lediglich eine Feststellungsprüfung, „dass der Antragsteller die potentiellen Patientinnen und Patienten nicht gefährden werden, also keine Gefahr für die Volksgesundheit darstellt.“ gemacht.
Zum Vergleich psychologischer Psychotherapeut, hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Psychologischer_Psychotherapeut . Abschnitt Ausbildung:
– Mit Diplom/Master abgeschlossenes Psychologie-Studium
– Zusatzausbildung: 3 Jahre Vollzeit, oder 5 Jahre berufsbegleitend (§ 5 PsychThG)
– Zitat WP: „Dabei sollen nach PsychThG innerhalb der 3 Ausbildungsjahre folgende Inhalte erworben werden (§ 8 PsychThG):
– 600 Stunden praktische Ausbildung mit mindestens 6 Patientenbehandlungen
– 600 Stunden theoretische Ausbildung
– praktische Tätigkeit von mindestens 1 Jahr an einer psychiatrischen Klinik und für 6 Monate an einer ambulanten psychotherapeutischen Stätte (z.B. Praxis eines ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten)
– Und am Ende noch Approbation
– Die Ausbildung kann als mindestens dreijährige Vollzeit-Ausbildung oder als mindestens fünfjährige berufsbegleitende Ausbildung absolviert werden
Na, @Bernd Wachsmann, Butter bei die Fische:
Auf wieviele Gesamtstunden „Ausbildung“ kommt deine Frau?
Eine beispielhafte Seite für diese „Ausbildung“ findet sich hier:
http://www.heilpraktiker-psychotherapie.de/
Das ist sieht aus wie die Seite einer Fahrschule, die für Theorieunterricht zur Führerscheinprüfung wirbt. Und macht auch den Eindruck eines ähnlichen Komplexitätsgrades.
Von weit über 1000 Stunden *ZUSATZ*Ausbildung sehe ich da nichts.
29. Juli 2013 um 15:48
@Bernd Wachsmann
Lieber Bernd, ich kenne weder Ihre Frau, noch die Ausbildung, die diese macht. Kann also beide nicht beurteilen, und werde das auch nicht tun.
Auch kann ich nicht beurteilen, ob Ihre Frau hinsichtlich der Psychopathologie mehr „in Petto“ hat als „so mancher Psychologe“.
Ich kann aber darauf hinweisen, dass Sie die Fähigkeiten Ihrer Frau an einem psychologischen Psychotherapeuten messen müßten, um einen fairen Vergleich zu ziehen.
Dies ist mitnichten dasselbe wie ein Psychologe und im verlinkten Podcast erfahren Sie auch, wieso (sollten Sie das nicht eh schon wissen und sich nur ein Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen haben).
Es geht auch nicht darum, was einige kommerzielle Anbieter Interessierten wie Ihrer Frau verkaufen, sondern darum, was der Gesetzgeber fordert, um den Titel Heilpraktiker (Psychotherapie) zu vergeben. Und das sind eben keine Lehrgänge oder Schulungen geschweige denn Abschlüsse.
Naja, Letzteres stimmt nicht so ganz, ein Hauptschulabschluss ist vorgeschrieben, sowie keine einschlägigen Vorstrafen – und eben der Nachweis, keine Gefahr für die Volksgesundheit zu sein.
Eine ernstzunehmende Ausbildung in Psychopathologie und Therapieformen dauert eher Jahre denn Monate.
In der Tat vertrete ich als Psychologe dabei auch eine berufsständische Sicht (bin tatsächlich auch BDP-Mitgleid), da ich darin Qualitätssicherung für die Hilfesuchenden sehe, die in ihrer psychischen Not nicht auch noch mit der Sichtung der Qualifikationen belästigt werden sollten.
Als Hinweis darauf, dass es aber nicht nur um Standesdünkel geht, sei darauf verwiesen, dass auch Pädagogen und Sozialpädagogen die Fortbildung zu Kinder- und Jugendpsychotherapeuten offen steht.
Ich persönlich hätte auch nichts dagegen, generell mehr Durchlässigkeit zur mehrjährigen Ausbildung (derzeit 3-5 Jahre) für ein breiteres Publikum zu schaffen, wohlgemerkt: wenn dieses einschlägig akademisch oder praktisch „vorbelastet“ ist.
Ebenso gut fände ich, wenn es die Möglichkeit für Psychologen und psychologische Psychotherapeuten sowie für Kinder- und Jugendpsychotherapeuten gäbe, ein Aufbaustudium in Pharmakologie zu machen – gerne berufsbegleitend und ebenso mehrjährig.
Sie merken: ich bin nicht gegen Öffnung, aber nicht Öffnung zu allen Seiten. Und um jeden Preis.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen mit dem Podcast.
29. Juli 2013 um 17:58
Auf jedem Gebiet gibt es schwarze Schafe – übrigens ganz besonders unter den Psychologen, die ja heute in keinem Bereich des Lebens mehr wegzudenken sind! Doch auch Psychologen sind keine Ärzte und können allein durch ihre eigene Meinung und Besserwisserei das Leben eines Menschen ruinieren! Wobei ich natürlich nicht alle Psychologen in einen Hut stecken möchte, aber zum Psychologen muss man m.M. nach geboren sein, ebenso zum Heilpraktiker. Warum sollten Heilpraktiker mit viel Einfühlungsvermögen nicht psychotherapeutisch tätig sein und jemanden, der z.B. an leichten Depressionen leidet nicht ein Naturheilmittel empfehlen? Jeder gute Heilpraktiker schickt bei schweren Erkrankungen den Patienten zum Facharzt. …oder fürchten Psychotherapeuten die Konkurrenz?
@Sebastian Menschen (kleine und große), die in einem gesunden Umfeld aufwachsen brauchen eher selten Psychologen. Diese Aufgabe übernehmen Vertrauenspersonen (Eltern, gute Freunde, Ehepartner etc.) Aber wenn es schon Psychologen gibt brauchen diese natürlich auch Patienten!
29. Juli 2013 um 18:30
Umso länger ich darüber nachdenke, je unverständlicher ist mir, warum es Heilpraktiker eigentlich geben muss. Kommt mir vor, wie ein Tummelplatz für Menschen, die mit wenig Aufwand und talent viel Kohle machen wollen.
29. Juli 2013 um 19:08
@Heidi:
Auf jedem Gebiet gibt es schwarze Schafe – übrigens ganz besonders unter den Psychologen.
Das ist gewiss richtig (wie bei Ärzten auch) – ist aber nicht so das Ding.
Es geht hier nicht um „schwarze Schafe“, das heißt um Vertreter einer Berufsgruppe, die trotz Ausbildung und womöglich besseren Wissens individuelle Fehlentscheidungen treffen bzw. bewährte und geprüfte („evidenzbasierte“) Methoden falsch anwenden.
Sondern es geht hier um eine „Berufs“-Gruppe, die außer der HP-Prüfung keinerlei Ausbildung, Qualifikation, Befähigung etc. nachweisen muss und trotzdem Menschen behandeln darf. Und das in der Regel mit Methoden, die schlicht gesagt auf Unsinn beruhen, also keinerlei wissenschaftsbasierte Grundlage haben.
er z.B. an leichten Depressionen leidet nicht ein Naturheilmittel empfehlen?
Woher will der HP mit seiner Nicht-Ausbildung denn *wissen*, dass er es
a) mit einer Depression zu tun hat und
b) ein Naturheilmittel bei diesem Patienten hilft?
jeder gute Heilpraktiker schickt bei schweren Erkrankungen den Patienten zum Facharzt.
Da kennen wir genügend Gegenbeispiele, bis hin zum Tod des Patienten.
aber zum Psychologen muss man m.M. nach geboren sein, ebenso zum Heilpraktiker.
Können Sie das näher erläutern?
Was genau muss man denn da in die Wiege gelegt bekommen haben?
Ich polemisiere mal:
Geltungsbedürfnis, Machtstreben, Selbstüberhöhung, verbunden mit der Unwillig- oder Unfähigkeit, sich um eine sinnvolle medizinische oder psychologische Ausbildung zu bemühen, weil diese viel zu schwierig ist?
Warum sollten Heilpraktiker mit viel Einfühlungsvermögen nicht psychotherapeutisch tätig sein?
Gegenfrage:
Warum sollten Menschen, die – wie Sie sagen – sich zum Heilen „berufen“ fühlen, sich nicht vernünftig zum Arzt, Psychotherapeuten, Physiotherapeuten, Rettungssanitäter, Krankenpfleger o.ä. ausbilden lassen?
„Einfühlungsvermögen“ reicht halt nicht, um Menschen therapieren zu können. Da hilft jeder gute Freund mit einem guten Gespräch mehr, als ein „Heilpraktiker“.
Eines der Hauptprobleme ist, dass selbst ernannte „Therapeuten“ bei einem Patienten zwar vieles aufreißen können, aber keine Ahnung haben, wie sie dann damit umgehen sollen bzw. was sie tun sollen, wenn das Ganze beim Patienten hochkommt und seelisch eskaliert.
Da ist mit „Einfühlung“ nix mehr zu machen:
https://blog.gwup.net/2013/05/18/gwup-konferenz-ruckblick-vorsicht-seelenpfuscher/
29. Juli 2013 um 19:29
„Doch auch Psychologen sind keine Ärzte“ – äh, und?
29. Juli 2013 um 20:45
Zitat Bernd Wachsmann
…sind das „Backblüten-Therapien“ oder „Heilsteine“? :-)
29. Juli 2013 um 21:00
Herr Harder, in Deutschland gibt es nichts was es nicht gibt. Sogar Krankenschwestern dürfen keinem Patienten Spritzen verabreichen. Wer dies möchte muß ein fachspezifisches Studium absolvieren. Ich finde es absolut richtig, dass NUR Ärzte Medikamente verordnen dürfen – was leider bei vielen Patienten unumgänglich ist. Das jemand zum Psychologen oder zum Heilpraktiker geboren sein sollte besagt eigentlich nur die, gerade im Umgang mit kranken bzw. psychisch labilen Menschen oft fehlende Menschlichkeit. Kein Mensch ist eine Maschine! Ich habe letztens ein Interview gesehen, in dem ein Prof. Dr. ****** gefragt wurde was aus seiner Sicht die optimale Behandlung für Patienten wäre. Seine Antwort: Jede, wo der Patient sich wohlfühlt und zufrieden ist, vor allem sollte er selber entscheiden dürfen. Ich denke einfach, dass der Mensch bei solchen Diskussionen immer weiter in den Hintergrund rückt.
Ganz besonders schlimm finde ich es übrigens Kinder psychologisch behandeln zu lassen, nur weil sie besonders lebhaft sind. „Hyperaktive Kinder“ gelten ja auch als ganz besonders intelligent – dank Ritalin, das übrigens unter Studenten als Geheimtip gilt.
Herr Bartoscheck, ich kenne mehrere Psychologen die gleich anfangen JEDEN mit dem sie zu tun haben erstmal psychologisch zu „entschlüsseln“. Sogar in Schulen, Firmen etc. geht fast nichts mehr ohne psychologische Hilfe… Wäre ich Psychologin würde mir ihr einfache Einwand schon zu denken geben!!!
30. Juli 2013 um 07:56
Kurze Meldung
Bin weder zum hören noch zum lesen bekommen , nur über flogen
Melde mich später
Ja, hab Psychologen als Begriff falsch verwendet, macht unsere Lokalzeitung auch :-)
Der HP Psych kann nicht ,noch weniger als der normale, sondern hat eine ganz andere Ausbildung und Zielsetzung
30. Juli 2013 um 09:44
@ Heidi
” Warum sollten Heilpraktiker mit viel Einfühlungsvermögen nicht psychotherapeutisch tätig sein?”
Weil man Berufe lernen bzw. studieren muss. Wer glaubt, dass das in einigen Monaten machbar ist, der irrt!
Was ich ganz allgemein gesehen von den vielen Schnellkursen und Workshops und deren Nutzer halte, wird auch in meinem letzten Kommentar, vorletzter Absatz, zum Artikel
Fotoanalyse: “Orbs” – oder was?
ersichtlich.
Aber egal in welchem Fach: Diese ganzen “Schnelllerner” brennen nicht für diese Berufe, die sie mal eben “in einigen Monaten” erlernen wollen (bei Bernd Wachsmann, der stolz verkündet, dass seine Frau seit Wochen, nein, sogar seit Monaten lernt) klingt das fast so, als würde er das als enorme Leistung einschätzen.
Ein Studium oder eine mehrjährige Berufsausbildung sind eine Leistung. Die Schüler und Studenten geben alles, um in ihrem Wahlfach/Beruf ein Kenner zu werden.
Leute, die dazu keine Lust haben oder nicht dazu fähig sind, sollen gefälligst was anderes beruflich machen. Sie leben und brennen nicht für einen solchen Beruf, sie wollen nur schnell Kasse machen!
30. Juli 2013 um 11:03
@Heidi:
Herr Harder, in Deutschland gibt es nichts was es nicht gibt. Sogar Krankenschwestern dürfen keinem Patienten Spritzen verabreichen. Wer dies möchte muß ein fachspezifisches Studium absolvieren.
Vor dem sich Heilpraktiker drücken, darum ging es doch. Ich verstehe nicht so ganz genau, was Sie damit nun sagen möchten?
30. Juli 2013 um 12:37
@Heidi
Ich kann leider nur eingeschränkt folgen.
„Ganz besonders schlimm finde ich es übrigens Kinder psychologisch behandeln zu lassen, nur weil sie besonders lebhaft sind. “Hyperaktive Kinder” gelten ja auch als ganz besonders intelligent – dank Ritalin, das übrigens unter Studenten als Geheimtip gilt.“
–> da sind einige, allerdings populäre, Fehlannahmen drin. Da es hier aber nicht um ADHS geht, gehe ich darauf nicht im Detail ein. Sollte Sie die Thematik aber interessieren empfehle ich dies hier: http://www.youtube.com/watch?v=_9ng_SUUPd8
„Wäre ich Psychologin würde mir ihr einfache Einwand schon zu denken geben!!“ –> versteh ich komplett nicht, wollen Sie das nochmal anders formulieren – oder ist das einfach nur generelles Psychologenbashing?
30. Juli 2013 um 12:55
Herr Castell, ich muss ihnen Recht geben viele wollen einfach nur schnell Kasse machen, aber leider findet man diesen Menschenschlag überall. Ich finde es gut und richtig wenn man vieles skeptisch betrachtet, doch finde ich es oft sehr merkwürdig, daß oft gegen alles gezetert wird wo der „normale“ Mensch keine Probleme sieht. Ich war noch nie bei einem Heilpraktiker, obwohl unser Arzt eine heilpraktische Zusatzausbildung hat. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten die sich hier über den Beruf aufregen noch nicht einmal mit einem soveränen HP sprachen. Eigentlich geht es ja wohl auch mehr um den „Hobbypsychologen“, der wohl irgendwo jeder von uns ist. Klar dass da wieder Stimmen laut werden, wenn Patienten sich in dieser Hinsicht beim Heilpraktiker besser aufgehoben fühlen – das kann sogar ich als Mutter, Ehefrau, Oma etc. nachvollziehen.
Heilpraktiker, die Spritzen verabreichen wollen müssen eine weitere Ausbildung absolvieren – so wie z.B. Krankenschwestern. Ich habe das Gefühl, das hier eine Menge Halbwissen die Runde macht. Ob absichtlich sei dahingesellt! In erster Linie sollte DEM Hilfebedürftigen Menschen überlassen sein wen und was er bevorzugt. Ganz nebenbei: Wo man „Parapsychologie“ studieren kann würde mich übrigens auch sehr interessieren!
30. Juli 2013 um 13:30
@ Heidi
„…doch finde ich es oft sehr merkwürdig, daß oft gegen alles gezetert wird wo der “normale” Mensch keine Probleme sieht.“
Der „normale Mensch“ (ich nehme an, Sie meinen damit die überwiegende Masse der Bürger) ist nicht informiert und geht davon aus, dass ein Heilpraktiker wohl so etwas wie ein Arzt ist (spekuliere ich jetzt mal geanz naiv).
30. Juli 2013 um 13:31
Ach Herr Bartoschek, nehmen sie es einfach hin. Wenn mich etwas ingeressiert habe ich kompetente Ansprechpartner gerade im Bereich der medizinischen Versorgung/Ausbildung innerhalb der eigenen Familie. Also uninformiert bin ich nicht!!!
30. Juli 2013 um 13:53
@Heidi
…obwohl unser Arzt eine heilpraktische Zusatzausbildung hat.
Da gehen die Probleme doch schon los. Ich persönlich vertraue keinem Arzt, der Heilpraktiker, Natuurarts (hier in NL), Homöopathie, oder sonstigen unmedizinischen Schmarrn auf seiner Praxistafel stehen hat. Woher weiss ich bei so einem denn, dass er jetzt richtige Medizin macht und nicht irgendeinen Unsinn?
Und: Warum soll ich mich nur aufregen dürfen, wenn ich schonmal mit einem Heilpraktiker gesprochen habe? Reicht doch völlig, sich die Zugangsvoraussetzungen anzusehen, um festzustellen, dass der Beruf ein Witz ist.
Guck doch mal weiter oben, ich habe die Unterschiede ja grob angeführt:
Quasi nix gegen jahrelange Ausbildung. Da kann doch was nicht stimmen.
Aber nur fürs Protokoll: Ja, ich kannte in D einige Heilpraktikerinnen(!)/Ärzte mit „Alternativzusatz“/etc.
Fazit aus meiner nicht repräsentativen „Stichprobe“: Alle sehr idealistisch; wirklich daran interessiert, Leuten zu helfen. Aber, und das ist das Problem: Völlig von komplett widerlegten Verfahren überzeugt, z.B. Homöopathie, Osteopathie. Glaubenssystem, nicht Wissen(schaft).
Gerade hilfsbedürftige Menschen verlassen sich doch darauf, dass sie kompetente Hilfe bekommen. Und dann an nachweislich widerlegte Verfahren zu geraten, die vollkommen überzeugt als korrekt und wirksam verkauft werden: Ja, das ist falsch. Gerade im Gesundheitsbereich. Das kann sehr schnell sehr böse ins Auge gehen.
Psychologische Beratung ist hier besonders anfällig, wird sie doch häufig von Personen in Krisensituationen in Anspruch genommen.
Mich würde jetzt mal interessieren, wie das bei renommierten Krisenberatungsstellen aussieht: findet man da auch so Schmalspurpsychologen-Heilpraktiker? Oder nehmen die nur Leute mit ordentlicher Ausbildung?
30. Juli 2013 um 15:58
Oh man, langsam muss man sich an den Kopf fassen: Ein Arzt, der auch nebenher eine Heilpraktikerausbildung machte ist ist schon nicht mehr vertrauenwürdig??? Psychologen ohne Heilpraktikerausbildung sind jedoch vertrauenswürdig… Also ganz ehrlich ich glaube es geht hier nicht ums Thema sondern nur darum „dagegen zu sein“. Ein Mensch, der „Hilfe“ braucht hat mehr Gespür für das was ihm gut tut als jemand dem es gut geht. Und ich kann immer wieder nur betonen, dass der Mensch im Vordergrund steht und keiner das Recht hat die Urteilsfähigkeit eines hilfebedürftigen Menschen anzuzweifeln. Menschlichkeit scheint doch für viele ein Fremdwort geworden zu sein!
30. Juli 2013 um 16:01
@Heidi:
Ärzte DÜRFEN gar nicht Heilpraktiker sein, das ist schlicht gesetzeswidrig.
Ich bezweifele also sehr stark, dass Ihr Arzt eine „heilpraktische Zusatzausbildung“ hat, es sei denn, er will sich strafbar machen, vermutlich meinen Sie irgendwas anderes:
https://blog.gwup.net/2010/10/11/arzte-durfen-nicht-heilpraktiker-sein/
30. Juli 2013 um 16:10
@Heidi:
und keiner das Recht hat die Urteilsfähigkeit eines hilfebedürftigen Menschen anzuzweifeln.
Gerade „hilfsbedürftige“ Menschen sind – verständlicherweise – überaus anfällig für unseriöse Heilsversprechen jeder Art und müssen davor geschützt werden.
Gerade schwer kranke Menschen greifen nach jedem Strohhalm und sind daher keineswegs übermäßig „urteilsfähig“, wie Sie meinen, sondern befinden sich in einer persönlichen Ausnahmesituation.
Davor warnen wir: vor falschen Hoffnungen, gefährlichen Pseudo-Therapien und finanzieller Ausbeutung.
Sie sehen dagegen immer nur die eine Seite, aber nichts, was links und rechts davon passiert.
BITTE lesen Sie:
https://blog.gwup.net/2013/04/18/homoopathie-wenn-bose-skeptiker-hoffnungen-zerstoren/
30. Juli 2013 um 16:55
Herr Harder, danke für Info – ich nehme das jetzt einfach mal so hin auch wenn ich auf diesem Gebiet (med. Versorgung/Pflege/Aus- und Weiterbildung Ärzte etc.) wie oben Bereits erwähnt beste Kontakte habe und sehr gut informiert bin.
Bei zuviel Aufregung soll übrigens ein Baldriantee Wunder wirken. Zum Glück brauche ich sowas nicht :))
30. Juli 2013 um 17:22
@Heidi:
Erstmal: Nimm doch mal Stellung zu den eklatanten Unterschieden bei den Ausbildungen und „Betriebsvoraussetzungen“ für richtige psychologische Psychotherapeuten und für „Heilpraktiker Psychotherapie“ . Was sagst du dazu?
Ansonsten:
Ganz genau, der hat mein Vertrauen verspielt.
Ich bin medizinischer (interessierter) Laie.
Woher soll ich wissen, ob die vorgeschlagene Therapie wissenschaftlich abgesichert ist oder nicht?
Alles, was in der Pseudomedizin-Ecke rumkreucht, ist doch völlig überzeugt, dass ihre „Verfahren“ Wirkung zeigen.
Praxisbeispiel:
Versuche, einen Physiotherapeuten zu finden, der nur wissenschaftlich abgesicherte und sauber ausgebildete Physiotherapie betreibt. Und nicht nachweislich falsche und unwirksame Pseudomedizin wie Osteopathie oder Chiropraktik betreibt oder zumindest auch im Angebot hat.
Obwohl ich mich für einen Laien einigermassen auskenne, kann ich nicht qualifiziert beurteilen, ob meine Therapie jetzt Physio oder Quacksalberei ist.
Daher: So einen lasse ich nicht an meine Skoliose. Thema gegessen, ich suche mir einen anderen.
Der Unterschied: im schlimmsten Fall ist der Osteopath Heilpraktiker und hat keine Ahnung (siehe oben wg. „Qualifikation“ zum Heilpraktiker).
Während ein Physiotherapeut mindestens eine geregelte dreijährige Ausbildung hat, evtl. sogar ein Medizinstudium. Ist natürlich keine Garantie, dass er nicht trotzdem Quacksalberei betreibt.
Weiss nicht, ob das okay ist, hier Namen zu nennen: Ich kenne da eine sehr renommierte Praxis, die mittlerweile auch völlig abgedriftet ist…
Aber das führt zu weit vom eigentlichen Thema weg. Bitte wieder zurück zu den psychotischen Heilpraktikern :)
Zur Sicherheit wiederhole ich meine Aufforderung nochmal: Nimm doch mal Stellung zu den eklatanten Unterschieden bei den Ausbildungen und „Betriebsvoraussetzungen“.
Bezüglich hilfsbedürftiger Menschen und deren besonderer Schutzwürdigkeit stimme ich Bernd Harder völlig zu.
30. Juli 2013 um 17:30
@Heidi:
Bei zuviel Aufregung soll übrigens ein Baldriantee Wunder wirken. Zum Glück brauche ich sowas nicht :))
Ich auch nicht.
Merken Sie eigentlich wirklich nicht, was Sie anderen so alles unterstellen und wie selbstgerecht, „konsequent ablehnend“ und verbohrt Sie hier rüberkommen?
und sehr gut informiert bin.
Warum merken wir davon nichts?
30. Juli 2013 um 17:46
Zitat Heidi
…aber auch bei Schlafstörungen LOL
30. Juli 2013 um 17:59
@Nullzone
Ich bin überhaupt nicht medizinisch interessiert, würde wohl auch nicht zum Heilpaktiker gehen da ich dafür absolut keine Notwendigkeit sehe. Dennoch erfährt man von Betroffenen recht viel. Zu meiner großen Verwunderung ist vielen beim Heilpraktiker wesentlich besser geholfen worden als beim Facharzt, darüber war und bin ich wirklich verwundert. Leider kenne ich auch einige die sich die Behandlung beim HP nicht leisten können. Bekannte, die ich sprach und auch fragte warum HP hatten einfach das Gefühl eher ernst genommen zu werden und fühlten sich besser versorgt. Bekanntlich spielt bei einem Heilungsprozess auch die Psyche eine große Rolle. Es gibt sogar Ärzte die mit Heilpraktikern z.B. bei Krebspatienten kooperieren. Von daher glaube ich nicht, dass HP wirklich schlecht ausgebildet sind. Es ist ein Berufsstand, den es schon seit Ewigkeiten gibt. Ein guter Heilpraktiker schickt Patienten zum Facharzt wenn dies notwendig sein sollte.
Der Heilpraktiker, der auch als Psychotherapeut zugelassen werden möchte wird sicher auch erkannt haben, dass die Psyche des Menschen im Grunde das A und O für ein gesundes Leben ist. Viele Menschen fressen förmlich die Probleme in sich hinein und fühlen sich körperlich krank – also keine wirklich schweren psychischen Erkrankungen. Früher hatten eine derartige Aufgabe Geistliche übernommen – gibt auch heute noch s.g. Notfallseelsorger. Auch Kranke oder Einsame Menschen brauchen sehr oft diese Unterstützung. Im Grunde genommen gibt es da keinerlei Konkurrenz zu herkömmlichen Psychologen, die wahrscheinlich eh nicht unbeingt die „Sorgen“ der Patienten erkennen würden. Ich muß zu meiner eigenen Schande auch sagen, dass ich persönlich ein Vorurteil gegen Psychologen habe gegen das ich oft versuche anzukämpfen, denn es gibt sicher auch hier richtig gute und menschliche – leider habe ich da schon eine Menge Negatives gehört. Menschlichkeit ist eben eine Chraktereigenschaft und läßt sich leider nicht „studieren“. Daher auch meine Aussage, dass man zum Psychologen geboren sein muss. Manchen ist wirklich schon das gesamte Leben verbaut worden. Aber das ist ja nicht das Thema gewesen. Ich hoffe ich konnte ihnen in Hinsicht meine eigene Einstellung verdeutlichen. Ich denke auch, dass es in Deutschland genug Gesetze und Vorschriften gibt. Warum soll etwas alt bewährtes plötzlich abgeändert werden?
30. Juli 2013 um 18:07
@Ralf Stimmt habe ich auch schon gehört… ;)
30. Juli 2013 um 18:36
Ich meine mittlerweile: don’t feed the troll!
30. Juli 2013 um 19:30
Ach Herr Bartoscheck, falls wir zwei beide mal wieder rein zufällig zur gleichen Zeit am gleichen Ort sind lade ich sie eventuell doch noch zu einen Kaffee ein. Obwohl ich beim damaligen Vortrag in Bielefeld eh nicht zu hörte, war mir echt zu langweilig. Allerdings war es sehr interessant vor und nach dem Vortrag die Umgebung zu beobachten. ….von wegen Troll!!!!
30. Juli 2013 um 19:32
@Sebastian Bartoschek
Also, ich als selbsternannter Troll-Hunter, halte „Heidi“ nicht für einen Troll…Trolle bringen zum Teil „richtige“ Argumente und „Kinder-Trolls“ interessieren sich nicht für die GWUP ;-)
30. Juli 2013 um 19:34
@trixi. Was ist daran Quatsch, wenn mich Medizin nicht interessiert aber ich dennoch in der Lage bin mich über die in Deutschland herrschende Problematik in diesem Bereich sowohl mit Fachpersonal als auch mit Patienten zu unterhalten. Quatsch ist es eigentlich sich nur einseitig zu informieten!
30. Juli 2013 um 19:34
@trixi:
Heidi verstrickt sich doch bei jedem zweiten Satz in Widersprüche, z.B.:
<< Wenn mich etwas ingeressiert habe ich kompetente Ansprechpartner gerade im Bereich der medizinischen Versorgung/Ausbildung innerhalb der eigenen Familie. << Jetzt ist sie plötzlich "überhaupt nicht medizinisch interessiert". Und DAS glaube ich ihr sogar.
30. Juli 2013 um 19:36
@Heidi:
Quatsch ist es eigentlich sich nur einseitig zu informieten!
Warum tun Sie es dann?
30. Juli 2013 um 19:46
@Heidi
sie schrieben, daß Sie sind in der Lage sich mit Fachpersonal im medizinischen Bereich zu unterhalten, über die in D herrschende Problematik, dann fangen Sie mal an auch hier (echte) Argumente zu bringen, außer einen Baldriantee :-)
30. Juli 2013 um 20:07
Herr Harder, ich verstricke mich keineswegs in Widersprüche, da ich stets bei der Wahrheit bleibe. Worin sehen Sie da einen Widespruch. Ich kenne beide Seiten und kenne auch beide Meinung, daraus bildet man sich dann im Normalfall eine eigene. Deshalb bin ich dennoch nicht medizinisch interessiert, weil ich darunter ein umfassendes medizinisches Wissen bzw. Interesse verstehe.
In Widersprüchen verstricken kann sich nur jemand der lügt oder stets seine Meinung ändert, das ist bei mir nicht der Fall. Es ist zwar nicht immer so, dass ich stur auf meine Meinung verharre – aber ich bin auch noch nie derart für MEINE EIGENE Meinung angegriffen vebal worden. Das gibt mir allerdings zu denken, denn es ist egal wo ich was schrieb es sind immer die gleichen präsent, die glauben mich beleidigen oder angreifen zu müssen. Warum ist es so schwer eine einfache gegensätzliche Meinung hinzunehmen bzw. darüber vernünftig diskutieren zu können ohne gleich ausfallend zu werden oder sich angegriffen zu fühlen?
Ich kann eigentlich nur den Kopf schütteln über soviel Unvernunft.
30. Juli 2013 um 20:13
@trixi ich möchte nicht über privates Schreiben, das für Sie mein Urteilsvermögen eventuell untermauern könnte. Ich sagte bereits, dass ich SEHR kompetente „Ansprechpartner“ im familiären Bereich habe. Ausserdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass der Patient zu entscheiden hat! Langsam wird es albern!
30. Juli 2013 um 20:18
@Heidi:
Ich mache einen allerletzten Versuch, auch Ralf versucht es Ihnen permanent zu erklären:
aber ich bin auch noch nie derart für MEINE EIGENE Meinung angegriffen vebal worden.
Sie können meinen und glauben, was immer Sie wollen – darum geht es nicht, warum begreifen Sie das nicht?
Sie sind in diesem Blog aufgeschlagen, weil Sie (beim Mond-Artikel) wissenschaftliche Studien und belegbare Erkenntnisse (keine „Meinungen“) anzweifeln möchten.
Das können Sie sehr gerne tun, das ist auch üblich und normal in der Wissenschaft.
Um BELEGTES Wissen in Frage zu stellen, müssten Sie aber Fakten und Beweise bringen, keine „Meinungen“ oder subjektive „Erfahrungen“ und „Erlebnisse“ oder mysteriöse Andeutungen.
Das tun Sie aber nicht, trotz mehrfacher Aufforderung.
Sie haben natürlich das Recht auf Ihre eigene Meinung – aber nicht auf eigene Tatsachen.
Das ist der große Unterschied: Sie posaunen Ihre „Meinung“ sehr arrogant als angebliche „Tatsachen“ heraus, bleiben aber jeden Beweis dafür schuldig.
Darauf sind Sie mehrfach hingewiesen worden, aber anstatt mal kurz in sich zu gehen, und zu überlegen, ob das hier das richtige Forum für Ihren Glauben ist, werden Sie immer selbstherrlicher.
SIE sind Diejenige, die hier andere verurteilt, mit Unterstellungen arbeitet und meint, die Wahrheit gepachtet zu haben.
Sie vertreten hier eine Art religiöse Überzeugung, in einer Arroganz, die ich meinerseits selten erlebt habe, und ich habe viel Erfahrung mit religiösen Fanatikern.
Tun Sie das bitte in Ihrem eigenen Blog, dort können Sie über den Heiligen Geist schreiben, so viel Sie wollen.
HIER müssen Sie Ihre „Meinung“ belegen, wir sind hier nicht in einem Plauderforum für Mystery-Fans.
Wenn Sie das nicht können oder wollen – hat uns gefreut, schöne Zeit noch.
30. Juli 2013 um 20:24
@HeidiTrixi:
Ausserdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass der Patient zu entscheiden hat! Langsam wird es albern!
Stimmt! Und deswegen ist jetzt Ende.
Sie können gerne „nach wie vor der Meinung“ sein – aber ich empfinde das jetzt langsam als extrem albern und unfair von Ihnen, dass Sie nie auf irgendein Argument eingehen oder Ihre Meinung mal BEGRÜNDEN, aber trotzdem Kommentatoren als „albern“ beschimpfen.
Ich hatte Ihnen zu diesem Punkt („Selbst entscheiden“) oben (um 16.10 Uhr) ausführlich geschrieben.
Sie sind nicht darauf eingegangen, wiederholen aber jetzt nochmals stur Ihre „Meinung“.
Also: Sie sind zu einer Diskussion weder willens noch in der Lage, stehlen mir und anderen aber seit Stunden die Zeit.
Machen wir Feierabend, alles Gute.
30. Juli 2013 um 20:43
Zitat Heidi
…ich auch…
31. Juli 2013 um 07:59
@Heidi: Wie wär’s denn nun mit einer Stellungnahme zu den Ausbildungsunterschieden zwischen Heilpraktiker(Psychotherapie) und einem richtigen psychologischen Psychotherapeuten? Was hälst du von dieser eklatanten Schieflage, dass jemand völlig ohne Wissen (gilt für alle HP) auf Patienten losgelassen werden darf?
Und zum Thema „Heilpraktiker gibt es doch schon so lange“ :
Naja, seit 1928 bzw. 1939. Klingelt was? Informier dich mal über die Geschichte dieses „Berufsstandes“.
Wikipedia reicht schon, ich zitiere mal von dort:
„Trotz der Regelung des Berufes war das Heilpraktikergesetz von vornherein als Aussterbegesetz für den Berufsstand des Heilpraktikers geplant gewesen,…“
und
„… § 4 [Heilpraktikergesetz] , der die Ausbildung verbietet, … : „Es ist verboten, Ausbildungsstätten für Personen, die sich der Ausübung der Heilkunde im Sinne dieses Gesetzes widmen wollen, einzurichten oder sie zu unterhalten.“
31. Juli 2013 um 09:28
Moin Moin.
So, erstmal zum Podcast. War natürlich sehr polemisch, der Einstieg mit „die ihnen an der Ecke auflauern“ (HP Psy). Genau, die HP Psy lungern in der Nähe von zugelassenen Therapeuten herum und fangen die armen doofen Klienten ab …
Für mich ist das ganze schwer nachvollziehbar, da ich gerade bei mehreren Menschen sehe, dass „keine Ausbildung“ in der Praxis einfach nicht stimmt. Gut, eine klar bundesweit regulierte Ausbildung wäre wohl sinnvoll, aber „keine“ stimmt eben nicht.
Ich frage mich, wofür die mir bekannten angehenden HP Psy seit 2 Jahren lernen. Bücher wälzen, Seminare, Selbsterfahrung, Lerngruppe, Unterricht etc. wenn das Wissen ja – so kann man den Podcast verstehen – unwichtig ist, hauptsache man gefährdet nicht die Volksgesundheit. Ich möchte mal sehen wenn jemand nur mit den genannten Voraussetzungen zur Prüfung geht …
Ach ja, die Schweigepflicht gilt – wie vermutet – auch für HP Psy.
Menschen ohne Geld haben sogar noch ein Problem: Sie haben keine freie Therapiewahl. Denn ja nur 2 Varianten werden von der Krankenkasse bezahlt.
Ich fand den Podcast dahingehend interessant, wie das prinzipiell geregelt ist, aber wie gesagt, ich kann die Aussagen mit der von mir erlebten Realität nicht zusammen bringen. Aber gut, das ist auch kein wissenschaftliches Kriterium ;)
Ich bin ja maximal interessierter Laie, ich sehe es aus meiner Erfahrung so: Die Person des Therapeuten ist sehr wichtig, ob der nun die Absegnung der KK oder des Interviewten hat, ist mir da weniger wichtig.
Die von mir Labertherapie genannte Psychoanalyse kann nur als Einstieg taugen.
Deshalb finde ich es schade, dass nur 2 Therapieformen von den KK bezahlt werden.
Man muss die Menschen da abholen, wo sie stehen. Bei einigen Menschen passt z.b. systemische gerade erstmal besser.
Letztlich muss Person und Therapieform passen. Ein guter HP Psy kann mehr bewirken als ein schlechter Psychologischer Psychotherapeut und umgekehrt.
Wobei mir natürlich klar ist, das bestimmte Störungen nicht zum HP Psy gehören! Natürlich sollte jeder seine Grenzen kennen – das gilt aber auch für Psy. Psy-T. die auch mal im Fall des Falles zugeben sollten, das ihre Therapieform oder ihre Person nicht weiterkommt.
Eine weniger polemische Debatte würde evtl. dazu führen, das man sich auf Standards einigen kann und sinnvoll zusammenarbeiten kann.
31. Juli 2013 um 10:09
Man möge mir entschuldigen, wenn ich bei schon 42 Beiträge nicht auf alles eingehen kann.
>Warum das Thema äußerst spannend und beunruhigend ist, hört ihr am Besten selbst”Weil du als Heilpraktiker diese Ausbildung eben nicht machen musst, um tätig zu sein. Erfolgreiches Absolvieren der HP-Prüfung (die ein Witz ist) genügt.Die sind “ein klein wenig härter”: Abgeschlossenes Psychologiestudium, Zusatzausbildung, Approbation. Heilpraktiker gehören schlicht und einfach abgeschafft. Das sind Schmalspurmediziner ohne vernünftige Ausbildung. Auch kann ich nicht beurteilen, ob Ihre Frau hinsichtlich der Psychopathologie mehr “in Petto” hat als “so mancher Psychologe”.Und das sind eben keine Lehrgänge oder Schulungen geschweige denn Abschlüsse. In der Tat vertrete ich als Psychologe dabei auch eine berufsständische Sicht (bin tatsächlich auch BDP-Mitgleid), da ich darin Qualitätssicherung für die Hilfesuchenden sehe, die in ihrer psychischen Not nicht auch noch mit der Sichtung der Qualifikationen belästigt werden sollten.Als Hinweis darauf, dass es aber nicht nur um Standesdünkel geht, sei darauf verwiesen, dass auch Pädagogen und Sozialpädagogen die Fortbildung zu Kinder- und Jugendpsychotherapeuten offen steht. Ich persönlich hätte auch nichts dagegen, generell mehr Durchlässigkeit zur mehrjährigen Ausbildung (derzeit 3-5 Jahre) für ein breiteres Publikum zu schaffen, wohlgemerkt: wenn dieses einschlägig akademisch oder praktisch “vorbelastet” ist.…sind das “Backblüten-Therapien” oder “Heilsteine”? :-)Leute, die dazu keine Lust haben oder nicht dazu fähig sind, sollen gefälligst was anderes beruflich machen. Sie leben und brennen nicht für einen solchen Beruf, sie wollen nur schnell Kasse machen!<
Sehr lustig-polemisch, aber völlig an der Realität vorbei in vielen Fällen. Wirklich Kasse macht man da nicht, wenn man die Kosten der Ausbildung ansieht. Würde es um Kohle gehen, wäre etwas von der KK anerkanntes wohl sinniger gewesen.
Aber wie gesagt, ich schlage ja eh vor, vom spezifischen Fall meiner Frau ins Allgemeine zu kommen.
Aber interessant, wie leichtfertig Sie Menschen beurteilen.
@ alle:
Warum reden wir eigentlich über Hömopathie etc?
Hier geht es um HP Psy, das ist eine eigenständige Prüfung / ein eigenständiges Berufsbild.
31. Juli 2013 um 12:02
@Bernd Wachsmann:
Ein bisschen vom Thema abgekommen, kann passieren :)
Ich will jetzt von dir wissen, warum ich einen HP-Psych gutheissen soll, wenn doch die Anforderungen von einem psychologischen Psychotherapeuten meilenweit entfernt sind (siehe oben):
Minimal „nichts“ vs. minimal „abgeschlossenes Psych-Studium UND min. 3 Jahre Vollzeit(!)-Zusatzausbildung“.
Denn: Keine Ausbildung stimmt.
Sieh dir mal die Unbedenklichkeitsprüfung zum HP-Psych an. Gesetzt den Fall, ich kann die Fragen beantworten, kann ich zum Gesundheitsamt gehen, die Prüfung ablegen und bei Bestehen darf ich mich HP-Psych nennen.
Und ich würde mich selbst DEFINITIV NICHT auf Patienten loslassen, da ich eben keine Ahnung in dem Bereich habe. Wäre dann aber völlig legal.
Selbst wenn ich jetzt wohlwollend die von dir genannten 2 Jahre Ausbildungsdauer nehme (ich mache sogar 3 draus, weil sie ja wohl nicht fertig sind) , sieht der HP-Psych nicht gut aus.
Die normale Ausbildungsdauer scheint wohl eher „3 Monate Intensivkurs“ zu sein, zumindest wenn ich den ersten paar Links bei Google folge.
Da scheint deine Frau ja immerhin am positiv oberen Ende der Skala zu liegen.
Die Ausbildungsinhalte würde ich gerne mal sehen. Ich konnte da auf die schnelle nichts detailliertes finden, nur allgemeine Übersichten.
Ganz konkret: Sind da auch unwissenschaftliche „Therapien“ wie Familienaufstellung nach Hellinger dabei? Oder beschränkt sich die Ausbildung auf wissenschaftlich abgesicherte und anerkannte Inhalte?
Und: da sie sich ja offensichtlich für diesen Bereich interessiert und für befähigt hält: Warum macht es deine Frau nicht gleich richtig und studiert Psycho? Frag sie bitte mal freundlich, ob sie das beantworten möchte. Würde mich ernsthaft interessieren.
31. Juli 2013 um 16:37
@ Heidi
„Obwohl ich beim damaligen Vortrag in Bielefeld eh nicht zu hörte, war mir echt zu langweilig. Allerdings war es sehr interessant vor und nach dem Vortrag die Umgebung zu beobachten…!“
Wie ticken Sie denn?
Glauben Sie im Ernst, dass Herr Bartoschek sich nach einem solchen unverschämt verachtenden Satz von Ihnen zum Kaffee einladen lässt?
7. August 2013 um 22:37
@ Nullzone:
Tut mir leid, hab die Antwort(en) verpasst.
>Ganz konkret: Sind da auch unwissenschaftliche “Therapien” wie Familienaufstellung nach Hellinger dabei? Oder beschränkt sich die Ausbildung auf wissenschaftlich abgesicherte und anerkannte Inhalte?Lehrinhalte
Auszug aus dem Lehrplan des Grundunterrichtes:
Psychiatrische Störungsbilder nach ICD-10, wie z.B.:
Depression, Suizid, Angststörungen (Phobien, Panikattacken), Zwänge, Posttraumatische Belastungsstörungen , Essstörungen (Magersucht, Bulimie), Störungsbilder in der Kindheit & Jugend (z.B. ADHS, Lernbehinderungen), Sucht & Abhängigkeit (z.B. Alkohol, Drogen), Persönlichkeitsstörungen (z.B. Borderline-Störung), Schlafstörungen, Schizophrenie, Demenz (z.B. Alzheimer) u.a.
Sonstige Themen / Fragestellungen:
Wie diagnostiziere ich eine psychische Störung ?
Wie unterscheide ich psychische Störungen voneinander ?
Welche Therapie greift bei welchen Störungsbildern ?
(z.B. Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Tiefenpsychologische Therapie, systemische Therapie)Und: da sie sich ja offensichtlich für diesen Bereich interessiert und für befähigt hält: Warum macht es deine Frau nicht gleich richtig und studiert Psycho? Frag sie bitte mal freundlich, ob sie das beantworten möchte. Würde mich ernsthaft interessieren.<
Wie schon oben gesagt, ich möchte vom "Besonderen ins Allgemeine.
Durch den Fall meiner Frau kam ich auf die Idee, mich hier zu Wort zu melden, aber es geht ja nicht um sie sondern um HP Psy allgemein.
Ich kann sie aber gerne fragen, wenn sie möchte und die Zeit findet (derzeit wegen ständigem Lernen wohl eher nicht) kann sie sich ja selbst äußern oder mir das sagen und ich poste ich.
Ich kann mir die Antwort natürlich denken, möchte aber "Stille Post" vermeiden oder Irrtümer.
8. August 2013 um 11:43
Es ist immer wieder traurig wieso der Beruf des Heilpraktikers so durch den Dreck gezogen wird, nur weil es keine geschützte Berufsbezeichnung gibt.
Dabei kann sich weiß Gott nicht jeder einfach Heilpraktiker nennen, wenn man sich mal die Durchfallquote von über 70 % bei der Heilpraktikerprüfung vor dem Gesundheitsamt anschaut.
Als ich meine Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie gemacht habe, habe ich mich monatelang auf die Prüfung vorbereitet um mich dann Psychologischer Berater schimpfen zu lassen, was völliger Blödsinn ist.
8. August 2013 um 13:36
@ Florian
„Es ist immer wieder traurig wieso der Beruf des Heilpraktikers so durch den Dreck gezogen wird, nur weil es keine geschützte Berufsbezeichnung gibt.“
Es ist immer wieder traurig, dass Menschen wie Florian nicht verstehen, worum es geht!
8. August 2013 um 14:53
@ Trixi
Genau das ist das Problem. Die meinen, sich in ein paar Monaten das alles aneignen zu können, wofür andere jahrelang studiert und gelernt haben. Und wenn sie das bisschen Lehrmaterial noch nicht mal verstehen, dann weiß doch jeder, was für Personen sich zum Heilpraktiker „ausbilden“ lassen wollen.
Die haben überhaupt keine Lust, sich Wissen anzueignen, die wollen nicht heilen, die wollen raffen. Die interessieren sich nicht wirklich dafür, Menschen gesund zu machen. Da stecken verkorkste Existenzen hinter. Schon hundert andere Jobs gemacht, alles nicht erfolgreich. Na, dann eben mal als nächstes Heilpraktiker…und wenn das nicht klappt, dann demnächst eben Hellseher…grrrr.
Meine Meinung: Die sind faul und würden am liebsten alles im Wochenend-Workshop erlernen.
Das gleiche gibt es auch bei Bauchtänzerinnen (oh Gott), bei Zauberkünstler (oh Gott oh Gott), bei Schauspielern usw.! Viele glauben, ohne wirkliches Können schnelles Geld machen zu dürfen. Bei einem Möchtegern-Schauspieler mag das nicht so schlimm sein. Aber bei der Gesundheit hört der Spaß auf.
Ich erinnere mich noch mit Entsetzen an die Zeilen eines Kommentators hier im Blog. Ein Mann, der voller Stolz seine Frau verteidigte, die schon „seit Monaten“ lernt, um Heilpraktikerin werden zu können. Was sollen denn die vielen Ärzte sagen, die jahrelang studieren müssen und auch zuvor in der Schule richtig was leisten mussten, um überhaupt ein Abitur zu erreichen?
8. August 2013 um 15:09
@Florian:
„Als ich meine Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie gemacht habe, habe ich mich monatelang auf die Prüfung vorbereitet um mich dann Psychologischer Berater schimpfen zu lassen, was völliger Blödsinn ist.“
Wow, „monatelang“! Das nenne ich eine profunde Ausbildung!
Mir fallen auf Anhieb keine richtigen Berufe ein, bei denen man nach ein paar Monaten ausgelernt hat. Wobei, ist Taxifahrer ein Beruf?
Ein Psychologischer Psychotherapeut braucht so um die 6-8 Jahre und du meinst, mit deinem Angelschein wärst du unterschätzt?
Schlimm genug, dass Leute wie du auf die Psyche mancher Menschen losgelassen werden.
Aber bitte beschwere dich nicht, dass man diese Tätigkeit nicht für voll nimmt.
15. August 2013 um 09:24
Moin Moin
@ Nullzone:
Also, da HP Psy eh nicht mit den Krankenkassen abrechnen dürfen/können, sind sie frei in der Wahl der Therapieform und ja, sicherlich wird oft eine nicht anerkannte Methode verwendet.
Das kann man als Vor- und als Nachteil sehen ;)
@ Florian
Warum musstest Du Dich nach Deiner Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie Psychologischer Berater schimpfen lassen?
Pierre Castell 8. August 2013 um 14:53
>Die haben überhaupt keine Lust, sich Wissen anzueignen, die wollen nicht heilen, die wollen raffen.Meine Meinung: Die sind faul und würden am liebsten alles im Wochenend-Workshop erlernen.Ich erinnere mich noch mit Entsetzen an die Zeilen eines Kommentators hier im Blog. Ein Mann, der voller Stolz seine Frau verteidigte, die schon “seit Monaten” lernt, um Heilpraktikerin werden zu können. Was sollen denn die vielen Ärzte sagen, die jahrelang studieren müssen und auch zuvor in der Schule richtig was leisten mussten, um überhaupt ein Abitur zu erreichen?Aber bitte beschwere dich nicht, dass man diese Tätigkeit nicht für voll nimmt.<
Viele hier nehmen sie nicht für voll, damit muss man als HP Psy eben leben.
Ich könnte jetzt analog zu Castell sagen, dass Ihr ja alle nur Eure Pfründe verteidigen wollt ;)
Der Staat erlaubt die HP Psy-Tätigkeit und wenn Klienten zufrieden sind, würde mir das als HP Psy reichen ;)
Gut, wenn ich die selbe Therapie-Form wie ein anerkannter Therapeut verwende, ärgert es natürlich schon, dass man als HP Psy nicht abrechnen darf mit der Kasse
15. August 2013 um 12:53
@ Bernd
„…dass Ihr ja alle nur Eure Pfründe verteidigen wollt ;)“
Ich fürchte, dass ich das nicht verstanden habe…
15. August 2013 um 17:21
Ein besonders toller „heilender Praktiker“:
http://www.wdr.de/studio/muenster/nachrichten/index.html#r3
http://www.wdr.de/studio/muenster/nachrichten/index.html
15. August 2013 um 17:23
Noch ein Link dazu:
http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/region/hierundheute/nams/Bizarrer-Prozess-Schamane-soll-Patientinnen-missbraucht-haben;art1757,2078763
29. August 2013 um 22:41
Ich hatte als Studentin der Psychologie im 6. Semester das Angebot HP Psy auszubilden. Ich finde das ziemlich erschreckend.
Natürlich gibt es gute HP und schlechte Psychologen oder Psychiater, keine Frage.
Ich glaube auch nicht, dass sich alle HP nur die Taschen füllen wollen. Ich kenne einige, die den ehrlichen Wunsch haben, Menschen zu helfen. Warum die dann nicht Psychologie studieren?
Nun viele sind nicht mehr so furchtbar jung, ich kenne einige Frauen nach der Familienpause, die sich dann zur HP oder Entspannungstherapeutin ausbilden lassen. Da hängt man mit Mitte 30, Anfang 40 kein Studium mehr an. Abgesehen davon braucht man inzwischen einen NC im Einser-Bereich. Da einige HP, die ich kenne, nicht das Abitur in der Tasche haben, wirds schwierig mit dem Studium.
Die Bezeichnung „Psychologischer Berater“ empfinde ich als sehr vernünftige Bezeichnung. Viele Menschen suchen einen guten Gesprächspartner, bei dem sie ihre Sorgen und Nöte schildern können, der vielleicht eine neue Sichtweise in die Problematil bring. Man sollte sich als HP dann nur nicht überschätzen. Ernsthafte Therapie schwerwiegender Störungen ist mit ein paar Monaten Ausbildung nicht zu leisten und dann wird es gefährlich. Ich bin keine Psychotherapeutin, sondern arbeite in der Neuropsychologie, bin also schwerpunktmäßig mit Diagnostik beschäftigt.
Natürlich führe ich auch supportive Gespräche, mehr ist aber bei einer Verweildauer von ca 5 Tagen in der Neurologin nicht drin. Daher achte ich bewusst darauf, kein Wespennest aufzumachen, sondern verweise an Kollegen aus der Psychotherapie. Da fängt allerdings das Problem an, es gibt nicht genug von der Krankenkasse zugelassene Psychotherapeuten. Wir sprechen von ca 1 Jahr Wartezeit. Daher bin ich leider in Notfällen dazu gezwungen auf die stationäre Psychiatrie zu verweisen, obwohl mir das sehr widerstrebt.
Gäbe es genug Psychotherapieplätze, wäre der HP Psych überflüssig.
4. September 2013 um 10:35
Wenn ich mich hier durch die (supportiven) Einträge lese, geht mir doch wirklich der Hut hoch!
Ein HP-„Psychotherapeut“ kann für meine Begriffe GAR NICHTS. Ich bin einige Male in solchen Ausbildungsseminaren gesessen – das Klientel das da sitzt und die Diskussionen die dort geführt werden, sind meist alles ander als „Erfolgsversprechend“. Hier der O-Ton des Seminarleiters in der Paracelsus Schule: „Das Ziel bis zur Prüfung muss sein, dass sie dieses Buch (~300 Seiten) auswendig können!“.
Einen Patienten hat ein solcher „Therapeut“ NIE – ich wiederhole – NIEMALS gesehen.
Zum 100. Mal hier der Vergleich zum psychologischen Psychotherapeuten:
– 5-6 Jahre Vollzeit(!)Studium: Umfangreiche Bildung im Bereich Psychologie, unzählige Seminare & Praktika, Fallvorstellungen in der Psychiatrie & der Neuropsychologie und und und…
PLUS
– 3-5 Jahre Ausbildung in einem anerkannten Psychotherapieverfahren: über 4000 h (!!) Praxiserfahrung, unzähliger Patientenkontakt, unzählige Superviionsstunden, parallel dazu auch intensive theoretische Weiterbildung und und und…
Die Krux bei dieser Diskussion scheint zu sein, dass viele Menschen unter einer „Psychotherapie“ das gleiche Verstehen wir unter einer „Seelsorge“ (daher auch die hier oft angeführten Vergleiche). Psychotherapie ist jedoch etwas völlig anderes. Psychotherapie ist auch NICHT Gesprächstherapie (letzteres gilt auch nicht zu den von den Kassen anerkannten Verfahren btw – zu Recht).
Ich will mal einen einzigen HP Therapeuten sehen, wie dieser mit einem dissoziierenden Traumapatienten anstellt. Oder einem suizidgefährdeten Patienten (richtig, das merkt ein nicht ausgebildeter nicht unbedingt – selbst erfahrene Therapeuten stoßen da mal an ihre Grenzen).
Das Heilpraktikergesetz sollte so oder so stark verschärft werden – aber der HP für psychotherapie ist einfach nur Mist und stellt tatsächlich eine Gefahr da!
10. Oktober 2013 um 11:08
Also eine ausbildung zum hp psy dauert dann doch schon fast 2 jahre und nicht wochen oder paar monate wie es oft hier gesagt worden ist. Ein studierter psychologe behandelt weit andere probleme die ein hp psy nicht behandeln darf. Aus erfahrungsberichten meiner freunde weiss ich das es lange dauert bis sie ein termin bekommen bei einem psychologen. Da kann der hp psy die leichten formen einer depresion übernehmen. Ein studierter psychologe hat da eher mit schwer psychisch kranken zu tun. Ein hp psy kann sehr wohl erkennen ob eine depresion besteht oder nicht (es wurde behaubtet das ein hp psy durch seine kaum vorhandene ausbildung es nicht erkennen kann). Da ein hp psy eine ausbildung von ca 20 monaten absolviert wird ihm ganz klar gezeigt was er behandeln darf und was er weiter zu leiten hat und dies kann er nur erkennen indem er die psychischen erkrankungen lernt. Ich erkenne hier auch das so manch einer ohne sich mit dem thema wirglich befasst hat aber trotzdem sein wort beisteuert. Anstat sich zu streiten sollte man sich unterhalten und von einander lernen durch den informations austausch.
10. Oktober 2013 um 11:17
Ein hp psy hat ein suizidgefährdeten weiter zu leiten und darf ihn nicht behandeln. Er darf auch keine medikamente verschreiben. Der hp psy behandelt eher die ticks die phobien oder gibt tipps für alltäglichen probleme die man hat die das sogenante burnout hervor rufen. So manch einer sollte sich die tatsächlichen unterschiede in der behandlung (wer darf was behandeln und was nicht) ansehen. Da gibt es sehr grosse unterschiede.
10. Oktober 2013 um 18:10
@Iwonka:
„Also eine ausbildung zum hp psy dauert dann doch schon fast 2 jahre“
… wenn man sich dumm anstellt oder nur sehr wenig Zeit dafür opfert – oder an einen Kursanbieter gerät, der möglichst lange an seinen Opfern verdienen will.
Es gibt reichlich Leute, die sich den Multiple-Choice-Stoff in weniger als 3 Monaten in den Kurzzeitspeicher klopfen.
10. Oktober 2013 um 18:11
Dann tauschen wir mal Informationen aus.
Der „hp psy“ absolviert also selbst im Verhältnis zum gewöhnlichen HP nur so etwas wie eine verkürzte Grundausbildung. Ein Zeitgenosse, dem offiziell nicht zuzutrauen ist, einen Verband gerade zu wickeln und eine Fraktur von einem Rheumatismus zu unterscheiden, ist also gerade gut genug, in anderer Menschen Gemüt herumzufummeln, so lange nicht gerade Gevatter Tod schon sichtbar die Sense schwingt.
Das ist, halten zu Gnaden, seltsam.
Bekommt der „hp psy“ in den lächerlichen 20 Monaten denn jemals einen Patienten zu sehen? Nimmt ihn ein erfahrener Therapeut bei der Hand und zeigt ihm die Schliche? Bringt ihm jemand bei, dass in keiner anderen Disziplin die Gefahr so groß ist, dass zuerst der Patient den Behandler manipuliert und instrumentalisiert?
Was erfährt der „hp psy“ über Neurologie und Psychiatrie, bevor er auf die Menschen losgelassen wird? Es geht hier ja nicht um irgend ein Blümchenfach, es geht um Ernstfälle, in denen der Patient wichtiger ist als die Selbstverwirklichung eloquenter Naturen in irgend einem „Heiler“-Fach.
16. März 2014 um 01:16
Der hp-Psych beinhaltet Wissen Psychopathologie, also zur Diagnose wichtige Symptombezeichnungen und -strukturierung, Symptomkomplexe, bzw. Krankheitsbilder, dazu in der Schulmedizin angewandte Therapien, deren Nebenwirkungen, das Betreuungsgesetz, das PsychKG, Rechte und Pflichten eines HP, Grundlagen der Neurologie und Hirnanatomie, nur eines nicht: Es braucht zur Prüfung keine Vermittlung von Methoden, die anwendbar wären. Denn es gibt lediglich eine schriftliche und eine mündliche Prüfung, doch keine am Patienten. Darum geht es auch nicht. Es geht rein darum, dass der HP keine Gefahr für die Volksgesundheit darstellt, nicht darum, ob er therapeutisch fähig ist.
Ich kenne keinen HP, der praktiziert, ohne sich um eine mehrjährige Ausbildung für die praktische Erlernung und Erfahrung von anwendbaren Methoden bemüht zu haben. Logisch, wer sich unsicher fühlt, der einem Klienten wenig anzubieten hat, der hat keine, oder nicht lange! Schhließlich bekommen HPs keine Kassenzulassung und sind gegenüber Psychologen und Psychater schon deshalb im Nachteil. Deshalb sorgt schon allein der die Konkurrenz für Qualität. Also was soll diese ganze „lächerliche“ Diskussion?
16. März 2014 um 01:34
Ach ja, ein Studium heißt auch noch lange nichts. Ich habe eines hinter mir und hatte nicht das Gefühl, dass es den Lehrenden um die qualitative Ausbildung der Studenten ging, eher darum, so viel Geld wie möglich in ihre Fachbereiche zu pumpen und sich einen guten Namen zu machen, was noch mehr Geld bedeutet. Gelernt haben wir nicht für das Wissen, zumindest irgendwann nicht mehr, sondern für die Prüfungen. Und die waren nun wirklich nicht immer sinnvoll!
16. März 2014 um 11:54
@xy:
Und was hat das jetzt mit der HP-„Ausbildung“ zu tun?
Nur weil Ihr Studium nicht optimal gelaufen ist, bedeutet das ja nicht zwingend, dass man völlig Sinnloses institutionalisieren muss, wie bei der HP-„Ausbildung“.
Das Eine (ein nicht optimal organisiertes Studium) ist eine Frage der Organisation und der vorherrschenden Hochschulpolitik, die man jederzeit ändern/verbessern kann.
Das Andere (die HP-Ausbildung) ist eine inhaltslose Luftnummer, die im Dritten Reich mal so festgeschrieben worden ist und seitdem nicht mehr angetastet wird.
16. März 2014 um 11:56
@xy:
Es geht rein darum, dass der HP keine Gefahr für die Volksgesundheit darstellt, nicht darum, ob er therapeutisch fähig ist.
Und ebendies ist ein Armutszeugnis, das keinen weiteren Bestand in Deutschland haben darf.
Also was soll diese ganze “lächerliche” Diskussion?
Sie geben uns Recht, dass Heilpraktiker quasi gar nix können, und stellen dann ernsthaft diese Frage?
16. März 2014 um 16:03
Hallo zusammen,
da ihr alle anscheinend sehr gut informiert seid, möchte ich eine kurze Frage stellen. Wie sinnvoll ist eine Heilpraktikerversicherung? Ist es, eurer Meinung nach, notwendig? Ich war bisher nie zu einem Heilpraktiker und habe keine Ahnung wie viel der Besuch kosten könnte.
LG
Dominik
16. März 2014 um 16:17
@Dominik Mayer:
Bevor ich zum Heilpraktiker gehe, würde ich erst mal ne Lebensversicherung abschließen.
Ihre Frage ist nicht ernst gemeint, oder?
Oder wollten Sie nur Werbung für die von Ihnen verlinkte Versicherungsseite machen?
17. März 2014 um 07:02
@ Bernd Harder
Empfand die Frage von D. M. direkt als Fake.
Als ich Ihre Antwort darauf sah, wurden meine Gedankengänge und Empfindung bestätigt.
Herrlich, wie leicht manche Personen und ihre Handlungen durchschaubar sind…
9. März 2015 um 20:47
Moin zusammen,
ich bin gerade auf diese Interessante Diskussion gestoßen. Bevor der Heilpraktiker für Psychotherapie hier komplett zerrissen wird, möchte ich noch auf etwas aufmerksam machen, das in solchen Diskussion oft vergessen wird oder schlicht nicht bekannt ist.
Die Zulassung zur Ausübung der Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz ist nicht nur eine „Schmalspurausbildung“ für Quereinsteiger, sondern auch die Arbeitsgrundlage für durchaus qualifizierte Berufe. Beispiele sind hierfür Menschen mit Musikstudium, die dann ein Aufbaustudium in Musiktherapie drauf satteln; gleiches Spiel bei Kunsttherapeuten.
Aber auch Diplom-Psychologen, die Verfahren anbieten, für die es keine Möglichkeit zur Approbation gibt (Gesprächstherapie, Hypnosetherapie etc.) arbeiten auf Grundlage des HP-Gesetzes.
Ansonsten würde es keine rechtliche Grundlagen für ihren Beruf geben (allerdings erhalten Diplom-Psychologen mit Schwerpunkt klinische Psychologie die Zulassung ohne Prüfung vor dem Gesundheitsamt).
Ich selbst habe bspw. Wirtschaftspsychologie studiert und nach einigen Jahren Berufserfahrung eine vierjährige Ausbildung in systemischer Therapie (700 Stunden) für die Zielgruppe Fach- und Führungskräfte gemacht. Ohne das HP-Gesetz dürfte ich nicht praktizieren.
Dass es diese rechtliche Möglichkeit gibt, finde ich daher grundsätzlich nicht verkehrt. Allerdings stimme ich zu, dass die Hürden für den Zugang deutlich höher sein sollten.
13. Dezember 2015 um 13:32
PPs oder HPPs – in jedem Fall gilt doch Wohl: Augen auf bei der Therapeutenwahl, überall gibt es nun mal Katastrophen, nur die einen werden halt von der Kasse übernommen …
Meine Therapiegeschichte, mein Lehrstück.
Ich war über vier Jahre bei einer psychologischen Psychotherapeutin in Behandlung, gegen deren Ende ich den Entschluss fasste: Ich muss selbst wissen, was mit mir los ist, denn die Dame hier hilft mir sicher nicht aus der Depression.
Bin dann ein Jahr nach der Behandlung – teils aus eigener psychischer Not, teils aus tatsächlichem Interesse – auch HPP geworden, weil ich nicht wusste, was ich sonst hätte tun sollen. Und ich denke, dass ich mich währendessen auch selbst curiert habe. (Abgesehen davon, dass ich nebenbei ein umfangreiches und fundiertes psychotherapeutisches Wissen erwerben konnte.)
Manchmal noch denke ich an die schlimme Zeit meiner depressiven Störung zurück und wünschte mir, ich hätte diese Psychotherapeutin nie aufgesucht.
Abgesehen davon, dass meine damalige Krankenkasse diese gruselige und ranzige Stümperei gezahlt hat, was mir als Mitglied der Solidargemeinschaft „Gesetzliche Krankenversicherung“ allein schon wehtut, kann ich aus meiner heutigen Sicht nur feststellen, dass in dieser Therapie so ziemlich alles daneben war.
Nun gut, Suizid war für mich nie eine prima Alternative, von daher ist es nicht das Verdienst der Therapeutin, dass ich heute noch am Leben bin. Ich muss es wohl damals trotz „Therapie“ aus eigener Kraft und mithilfe meiner Freunde geschafft haben.
Ich hatte vor etwa fünf Jahren, ein Jahr nach unangekündigtem Abbruch der Therapie durch die Therapeutin schon einmal daran gedacht, eine Bewertung der therapeutischen Arbeit von Frau XXX ins Internet zu stellen, habe es aber dann verworfen, weil es damals durch die Therapeutin gut nachvollziehbar gewesen wäre, dass ich der Verfasser bin. Vielleicht war ich ein Hasenfuß, aber ich fürchtete rechtliche Konsequenzen.
Hier mein damaliger Entwurf:
„Der folgende Text ist eine persönliche Bewertung und soll ausschließlich wie eine Meinungsäußerung betrachtet werden. Jeder Patient sollte einen passenden Therapeuten finden und vielleicht ist meine Einschätzung ja auch für andere Menschen, Menschen, die anders gestrickt sind als ich, der Anlass, gerade diese Therapeutin aufzusuchen.
Ich möchte also anderen Patienten zu Bedenken geben, dass Frau XXX mit Praxis in XXX sicherlich mit ihren Heringsweisheiten und ihrem Halbwissen für mancheine/n nützlich sein kann.
Nach meinem Dafürhalten ist diese Praxis jedoch für Leute, die Verlässlichkeit, stichhaltige Informationen und eine intelligente kreative Therapie benötigen, nicht geeignet. In meinem Fall verfügte die Therapeutin nicht einmal versuchsweise über eine tiefere Einsicht in die Vielfalt menschlichen Verhaltens.
Sie diagnostizierte in – meiner Meinung nach – unzulässiger und verkürzter Weise offensichtlich nach Lehrbuch, wobei sie wesentlichen Informationen, die ich ihr wiederholt gab, keine Bedeutung beimaß.
Andererseits übernahm sie – sozusagen unbesehen – im Wesentlichen meine gesamte – heute weiß ich: völlig falsche – berufliche Selbsteinschätzung in ihre Diagnose, ein Umstand, der mich damals weiter in die Irre führte und mein anhaltendes Scheitern nicht verstehen ließ, sondern durch immer weitere berufliche Neustartversuche an den für mich ungeeigneten Beruf fesselte.
Es endete immer in schlimmen Desastern und zuletzt auch Unfällen, gefolgt von neuen seelischen Tiefs und dem Gefühl massiver Entfremdung.
Nach jahrelanger therapeutischer „Behandlung“ hätte die Therapeutin dies erkennen müssen, schließlich haben andere Experten diesen Umstand im gleichen Therapiezeitraum schon nach kurzer Zeit erkannt. Doch denen habe ich leider nicht geglaubt, es waren schließlich auch nur kurze zwischenzeitliche Begegnungen mit anderen Therapeuten und Ärzten.
Ich vertraute fatalerweise Frau XXX und war in meinem depressiven Zustand so von den „Rettungsversuchen“ der Therapeutin eingelullt, dass ich über den gesamten vierjährigen Therapiezeitraum mein Leben schwachsinnig und verquast weiterführte. Auch die Beziehung zu meiner Partnerin, die mich nach einigen Monaten Therapie bei Frau XXX meine gesamte, hart erarbeitete Altersvorsorge gekostet hatte, strebte die Therapeutin stets noch zu retten an. Wie gesagt, ich vertraute ihr.
So führte sie meine damaligen Beziehungsprobleme monokausal auf eine kindliche Traumatisierung zurück, statt den Hinweisen, dass es sich bei meiner Partnerin um eine Valium-süchtige Alkoholikerin mit sadistischen Zügen handelte, nachzugehen. Meine – nun endlich – Verfossene ist bipolar und wird nun seit drei Jahren mit Neuroleptika und Lithium behandelt. Dass sie heute wieder auf großem Fuß leben kann, hat sie meinen unermüdlichen eifrigen Diensten (alles während meiner Therapie bei Frau XXX) zu verdanken. Ich hatte während der Therapie oft den Eindruck, dass die Therapeutin mit meiner Partnerin sympatisiert. Mit Äußerungen wie „Sie tuen ja so, als sei diese Frau nicht liebenswert!“ erzeugte sie bei mir Schuldgefühle, die mich dazu brachten, meine eigenen Bedürfnisse verstärkt zu ignorieren. Es war auch keine provokative Therapie, sondern wurde mir „tiefenpsychologisch“ verkauft. Möglicherweise wurde die Therapeutin in ihrer Fehleinschätzung der Beziehung von dem hohen Sozialstatus meiner damaligen Partnerin beeinflusst.
Die Möglichkeit, dass sich eine normalerweise vorübergehende depressive Störung oder eine Anpassungsstörung in eine gravierende Störung, die den Rest des Lebens negativ beeinflusst, ausweitet, war auch bei diesem – nach meiner Ansicht – von mehreren falschen Impulsen getragenen Therapieprozess, gegeben.
Meine auf diese Weise ausgelösten Handlungen führten mich zum einen in den finanziellen Ruin, in weniger wichtigen Bereichen kosteten sie mich durch die zahlreichen Falsch- oder Schwachsinns-Informationen nur viel unnütz investierte Zeit und anschließende Frustration.
Irgendwann habe ich dann um Einsicht in meine Patientenakte gebeten, doch dies wurde mir auf plump-einschüchternde Weise nachdrücklich verwehrt, obwohl in meinem Fall keiner der vom Gesetzt vorgesehenen Ausnahmefälle greift, was sich jedoch auf psychotherapeutischem Gebiet bekanntermaßen immer sehr leicht kontruieren lässt. Auch wurde ich von der Therapeutin am Telefon laut beschimpft.
Später dann war die Therapeutin nicht zu der von mir geforderten Stellungnahme bereit, warum sie die Akte verweigert. Irgendwann gab es jedoch – auf Intervention meines Hausarztes – so etwas wie einen Arztbrief an meinen Hausarzt, den ich zur Kenntnis nehmen konnte.
Wodurch sich weitere Abgründe auftaten. Ich sah, dass die Fakten hinten und vorne nicht stimmten. Ich soll ihr Dinge gesagt haben, die ich ganz sicher nicht gesagt habe. (Und ich habe ein Gedächtnis wie ein Elefant!) Unwichtig, weil dummes Zeug.
Im Nachhinein vollendete sich jedoch das Bild einer Therapeutin, die mir nicht zugehört hat, sondern weitestgehend mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt war, daher auch die vielen Terminverschiebungen und Absagen.
Fazit: Diese Therapie, die die Allgemeinheit der Kassenpatienten eine große Stange Geld gekostet hat, hat mein Leben nachhaltig verschlechtert. Am liebsten würde ich öffentlich vor dieser Scharlatanin warnen, was natürlich nicht möglich ist.
Na, immerhin bin ich selber dadurch HPP geworden. Ich übe den Beruf jedoch nicht aus, sondern habe in einem dritten Beruf in einer anderen Stadt wieder Fuß fassen können.
14. Dezember 2015 um 18:46
Apropos HHP, ich habe da noch etwas in meime Archiv gefunden, was ich damals mal veröffentlicht habe, aus meiner Praxis ist aber dann nichts – Kunstück! – nichts geworden:
Ich schrieb:
Achja, das ist wirklich ein Skandal, dass in Deutschland Hanni und Erni, Nanni und Bernie, die sich auf den letzten Drücker noch in einen Heilberuf geflüchtet geflüchet haben, auch noch hier therapieren dürfen …
Womöglich haben sie – wie ich – noch nicht mal eine Ausbildung gemacht, sondern sind einfach mal auf Verdacht zur Prüfung anmarschiert. Na gut, ich gebe zu, bei mir waren aller guten Dinge drei.
Aber ich habe jetzt trotzdem eine neuen Beruf und einen Haufen Kohle gespart, denn in Prüfungsgebühren zu investieren, schien mir – allen Unkenrufen zum Trotz – doch im Vergleich zum Schulbesuch das kleinere Übel zu sein.
Nun bin auch ich überraschend Unheilpraktikeur für Zychotherapie und hab mir n schönes Schild an die Hauswand genagelt.
Nun, da wo ich wohne, zwischen Schweinezucht und Autoindustrie, besucht natürlich keine Sau so eine Selbstzahler-Bude, wo die Hypothek aufs Eigenheim noch schwer drückt und das eheliche Gegenstück längst die Flucht in die Hauptstadt ergriffen hat.
… Hat jemand vleischt einen Rat, wie ich die Leidenden des Landes in meine überaus kompetent geführte Privatpraxis locken kann?
Antworten
23. März 2016 um 08:04
Hallo,
ich finde, es ist komplizierter. Dass Heipraktiker/innen für Psychotherapie nur diese eine Prüfung (eigentlich zwei, aber egal) machen müssen, setzt das Ganze, da gebe ich Recht, der Beliebigkeit aus. Oder anders, der Titel allein reicht formal aus, selbst wenn jemand sonst nur den Schulabschluss hat. Das kann nicht hundertprozentig richtig sein, das stimmt.
ABER 1: Irgendjemand hat offenbar entschieden, dass es ausreicht, und Punkt. Und das waren nicht wir. Diese Personen müssen sich dabei irgendetwas gedacht haben, dass, Skeptik hin oder her, vielleicht auch nicht völlig frei von sachdienlichen Überlegugnen war. Dies lässt die – etwas freche – Rückfrage zu, weshalb dann Psychologische Psychotherapeuten derart langatmig ausgebildet werden. Aber egal…
ABER 2: In der Praxis sieht es oft anders aus. Ich kenne genügend Menschen, die den klassischen Weg zur Psychotherapeut/in beschreiten, aber man darf insgeheim zweifeln, ob das wirklich ein passender Beruf für sie ist. Oder anders, man sollte den Faktor Persönlichkeit nicht außer Acht lassen. Wie in allen sozialen Berufen gibt es Menschen, die sind geeigneter und andere nicht so sehr – unabhängig übrigens von der Ausbildung.
Umgekehrt kenne ich genügend sonstige Menschen in der Beratungs- und Therapiebranche, die wirklich unglaublich ausgebildet sind. Mein Freund hat vor zig Jahren mal Ingenieurwesen studiert und das wars. Und seitdem verdient er gut. Anders in der genannten Heil- und Hilfsbranche: Um auf DAS Gehalt zu kommen, sind die Leute wirklich bis unter die Zähne ausgebildet. Nehmen wir meinen Fall, und das ist noch ein harmloses Beispiel. Sollte ich zukünftig tatsächlich als HP Psych arbeiten, habe ich ein Pädagogikstudium mit Auszeichnung, einen Doktortitel, langjährige Berufserfahrung in der Beratung,einen HP Psych und eine Therapieweiterbildung. Ich kenne Leute, die sind jünger als ich und kommen auf die dreifache Zahl an Abschlüssen und Zertifikaten. Unterausgebildet kommt mir diese Branche also ganz und gar nicht vor. Eher dergestalt, dass man diese Leute ordentlich kämpfen und Geld zahlen lässt und sie mit tatsächlich teilweise umfänglicherer Ausbildung als andere NOCH nicht als wirklich gleichwertig ansieht. – Daran verdienen ja auch viele gut…
Lieben Gruß, Dagmar
23. März 2016 um 08:13
Ach so, nur als Nachtrag: Ja, ich überlege auch, den klassischen Ausbildungsweg zu beschreiten. Was mir fehlt: Das Psychologiestudium (ich dürfte mit Pädagogik nur Kinder- und Jugendtherapeutin werden, und da liegt meine Neigung nicht, ich habe Erwachsenenpädagogik studiert). 20.000 Euro für eine Fortbildung. Ungefähr 1 Jahr Zeit, meine derzeitige Tätigkeit endet 2020 und berufsbegleitend 5 Jahre…? Nebenbei gehe ich dann auf die 50 zu. Das knallharte Formal- und Medizindenken hinter den klassischen Ausbildungsgängen. Ich komme aus dem Coaching und bin systemisch orientiert, da teilt man da vieles nicht. Ich weiß nicht wie viele Wochenenden und Wochen, die ich da investieren müsste. Am Fleiß mangelt es nicht, aber ich habe Kind, Haus, Garten, Kegel. Das wäre wirklich schlecht – und das dafür, dass ich nicht mal Kinder- und Jugendtherapeutin sein wollte…?
An den Einstiegsvoraussetzungen mangelt es auch nicht, Abschlussnote im Erststudium 0,9 und reichlich relevante Berufserfahrung. Vor dem Eignungsgespräch, das ja nun auch noch verlangt wird, hätte ich null Angst. Aber es müsste mir halt jemand mal eben 20.000 Euro schenken, denn ich bin schlau, aber ich komme nicht aus reichem Milieu. Und ganz viel Zeit schenken. Oder einen Gärtner.
Was bleibt, IST nun mal der HP Psych. So schützen andere ihre Pfründe – erfolgreich, und das gibt es ja in anderen Branchen auch.
Die Frage ist also, was macht man aus diesem Ding dann. Und das ist eine Persönlichkeitsfrage. Leider weigert man sich in der Branche hartnäckig, mir mal klar zu sagen, was das strukturelle (!!!) Problem nun konkret bedeutet, dass man keine Kassenzulassung hat. Ständig wird mir unterstellt, ich würde Garantien wollen oder sei unselbstständig. Das ist falsch. Eine normale Selbstständigkeit ist ein Risiko, schon klar. DIESE ist ein doppeltes, weil man regulären Therapeuten gegenüber strukturell im Nachteil ist ohne Kassen. So schlicht ist es, und man drückt sich drumherum und bildet dennoch HP Psychs aus. DAS ist der eigentliche Skandal.
20. Mai 2016 um 04:56
Neben dem rund 3-jährigen Heilpraktiker-Studium mit der Paracelsus-Heilpraktikerschule habe ich insgesamt 9 Jahre lang intensiv wie ein Medizin-Student studiert. Einziger Unterschied: Kaum Ausbildung in Pharmakologie und auch nur kleines Labor. Ärzte mit Zusatz „Naturheilkunde“ auf ihrem Praxisschild müssen lediglich 6 Monate bei einem entsprechend arbeitenden Kollegen gearbeitet haben. Aber auch Heilpraktiker erfahren nur dann etwas über die breiten Anwendungsgebiete der Naturheilkunde, wenn sie sich privat und in Kurzseminaren darin Kenntnisse aneignen. Im übrigen ist die praktische Erfahrung ihr Hauptlehrmeister! Bei beiden!
In der HP-Ausbildung selbst gibt es nur ein Hineinschnuppern in die Naturheilkunde, weil sich primär auf die Heilpraktiker-Überprüfung vorbereitet wird, in der es ausschließlich darum geht, dass der Anwärter „keine Gefahr für die Volksgesundheit“ darstellt. So kann es sogar vorkommen, dass schlecht ausgebildete Anwärter bestehen, wenn zufällig nur das abgefragt wird, was er studiert hat. Ich kenne da ein eklatantes Beispiel: Die Anwärterin hatte sich kaum mit den inneren Organen befasst, wusste absolut nichts über die Niere, Hochdruck und dergleichen, jedoch über „Rebirthing“. Sie bestand die HP-Überprüfung, und wir an der HP-Schule waren entsetzt, dass so jemand hindurchschlüpfen konnte, der tatsächlich eine Gefahr für die Volksgesundheit ist!
Während meines Studiums habe ich mich auch mit dem Ausbildungsgang für Psychotherapie als Heilpraktiker auseinander gesetzt. Da ich selbst immer mal verschiedene Psychotherapieverfahren durchlaufen habe, also nacheinander bei verschiedenen studierten Psychotherapeuten unterschiedlicher Verfahren gewesen bin und mich auch sonst sehr interessiert hatte, wusste ich bereits viel. Ich entlarvte für mich selbst die „Schmalspurausbildung für Psychotherapie“ der Heilpraktikerschulen als völlig unzureichend und auch gefährlich. Ein „echter Psychotherapeut“ muss vor allem eines können: Sich selbst heraushalten, Vermittlung von Privatmeinungen weitgehend unterlassen, er muss Übertragungen und Gegenübertragungen (=Projektionen) klarstens erkennen und unterlassen, er muss sich mit eigenen Sympathien und Ablehnungen weitgehend zurückhalten und wenn er das nicht vollständig beherrscht, einen Patienten auch mal ablehnen, um diesem keinen zusätzlichen Schaden aufzubürden.
Psychoanalytiker müssen mindestens 40 Jahre alt sein. Sie waren vorher meistens Fachärzte für Neurologie und Psychiatrie. D.h.: 6 Jahre Grundstudium gefolgt von 2 Assistenzarztjahren und dies gefolgt von 5 Jahren praktischer Tätigkeit in einer Klinik unter einem Professor, der dann die Anerkennung als Facharzt für Neurologie und Psychiatrie befürworten wird. Er muss überdies eine 5-jährige Lehranalyse durchlaufen, in der er sowohl seine eigenen Probleme aufarbeiten muss als auch lernen muss, z.B Übertragungen und Gegenübertragungen zu vermeiden. Gesamtausbildung also mindestens 11 Jahre sowie ein Alter von mindestens 40 Jahren.
Der klinische Psychotherapeut muss ein Psychologiestudium an der Uni durchlaufen und dann 5 Jahre in einer Klinik tätig sein. D.h.: Die Ausbildung dauert mindestens 10 Jahre. Der klinische Psychotherapeut führt dann oftmals Verhaltenstherapie oder Gesprächstherapie durch.
Ich würde niemals einen Schmalspur-Therapeuten aufsuchen. Aber auch unter den echten Fachleuten gibt es Therapeuten, die ich nicht aufsuchen würde. Ein Mensch mit breiter und tiefer Lebenserfahrung ist noch lange kein Therapeut, denn da kommt es auf etwas anderes an als nur ein guter Zuhörer zu sein oder jemand, den man nett findet, zu dem man Vertrauen aufbaut. Gerade im Aufbau von Vertrauen kann auch eine große Gefahr und. Abhängigkeit (!!!9 entstehen. Jegliche Abhängigkeit von einem Psychotherapeuten oder psychotherapeutisch arbeitenden Heilpraktiker führt in die Sackgasse! Das ist die eigentliche Gefahr: Ein unbewusstes Abhängigkeitsverhältnis. Davor sind auch Psychotherapeuten nicht gefeit aber gerade daran müssen sie in ihrem ellenlangen Studium und in den Fortbildungen arbeiten!
20. Mai 2016 um 11:29
@Sofia:
Den Werbelink zu Ihrem Buch/Ihrer Praxis habe ich entfernt, das werden Sie mir verzeihen.
Neben dem rund 3-jährigen Heilpraktiker-Studium mit der Paracelsus-Heilpraktikerschule habe ich insgesamt 9 Jahre lang intensiv wie ein Medizin-Student studiert.
Bitte vermeiden Sie doch das Wort „Studieren“ und „Studium“ im Zusammenhang mit dem Heilpraktiker-Unwesen.
Wie Sie selbst im Folgenden schreiben, geht es bei der Vorbereitung für die amtliche Heilpraktiker-Überprüfung nicht im Entferntesten darum, etwas zu können, und Sie müssen dafür auch keine Schule besuchen, sondern Sie können auch zuhause die online verfügbaren Multiple-Choice-Tests der Vergangenheit auswendig lernen und haben damit bereits gute Chancen, die Überprüfung zu bestehen.
Ansonsten ist keinerlei Ausbildung vorgeschrieben.
Wenn Sie die Überprüfung bestanden haben, sind Ihrer Phantasie bezgl. Ihrer „Behandlungs“-Methoden keine Grenzen mehr gesetzt und niemand überprüft, was Sie tun, noch gibt es Kontrollinstanzen, obligate Fortbildungen u.ä.
Ärzte mit Zusatz “Naturheilkunde” auf ihrem Praxisschild müssen lediglich 6 Monate bei einem entsprechend arbeitenden Kollegen gearbeitet haben.
Äh – nachdem sie folgende Ausbildung durchlaufen haben:
http://www.bundesaerztekammer.de/aerzte/aus-weiter-fortbildung/ausbildung/allgemeine-informationen-zum-medizinstudium/
ein Studium der Medizin von sechs Jahren an einer Universität oder gleichgestellten Hochschule (Universität), wobei das letzte Jahr des Studiums eine zusammenhängende praktische Ausbildung (Praktisches Jahr) von achtundvierzig Wochen umfasst (§ 3 ÄAppO);
eine Ausbildung in Erster Hilfe (§ 5 ÄAppO);
einen Krankenpflegedienst von drei Monaten (§ 6 ÄAppO);
eine Famulatur von vier Monaten (§ 7 ÄAppO) und
die Ärztliche Prüfung, die in drei Abschnitten abzulegen ist (s. § 1 Abs. 3 ÄAppO):
Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung nach zwei Jahren
Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung nach einem Studium der Medizin von drei Jahren nach Bestehen des Ersten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung und
Dritter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung nach dem Praktischen Jahr (PJ).
Das Studium ist aufgeteilt in einen vorklinischen Teil von zwei Jahren und einen klinischen Teil von vier Jahren. Das letzte Jahr des klinischen Studiums entfällt auf eine zusammenhängende praktische Ausbildung in Krankenanstalten (Praktisches Jahr, PJ).
Das Studium umfasst theoretische und praktische Ausbildung. Die Approbationsordnung für Ärzte legt nur die Pflichtpraktika und Pflichtkurse sowie für den vorklinischen Teil des Studiums Pflichtseminare fest. Die übrigen Unterrichtsveranstaltungen, insbesondere Vorlesungen, werden von den Hochschulen bestimmt.
Der Erste Abschnitt der ärztlichen Prüfung nach einem Studium von zwei Jahren umfasst die Fächer Physik und Physiologie, Chemie und Biochemie/Molekularbiologie, Biologie und Anatomie, Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie.
Zweiter Abschnitt
Der Zweite Abschnitt der ärztlichen Prüfung erfolgt vor dem PJ und entzerrt das sogenannte ehemalige „Hammerexamen“. Zur Prüfungszulassung sind Leistungsnachweise in folgenden Fächern zu erbringen:
Allgemeinmedizin,
Anästhesiologie,
Arbeitsmedizin, Sozialmedizin,
Augenheilkunde,
Chirurgie,
Dermatologie, Venerologie,
Frauenheilkunde, Geburtshilfe,
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde,
Humangenetik,
Hygiene, Mikrobiologie, Virologie,
Innere Medizin,
Kinderheilkunde,
Klinische Chemie, Laboratoriumsdiagnostik,
Neurologie,
Orthopädie,
Pathologie,
Pharmakologie, Toxikologie,
Psychiatrie und Psychotherapie,
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
Rechtsmedizin,
Urologie,
Wahlfach.
In den folgenden Querschnittsbereichen sind ebenfalls Leistungsnachweise zu erbringen:
Epidemiologie, medizinische Biometrie und medizinische Informatik,
Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin,
Gesundheitsökonomie, Gesundheitssystem, Öffentliches Gesundheitswesen,
Infektiologie, Immunologie,
Klinisch-pathologische Konferenz,
Klinische Umweltmedizin,
Medizin des Alterns und des alten Menschen,
Notfallmedizin,
Klinische Pharmakologie/Pharmakotherapie,
Prävention, Gesundheitsförderung,
Bildgebende Verfahren, Strahlenbehandlung, Strahlenschutz,
Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren,
Palliativmedizin,
Schmerzmedizin.
Die schriftliche Prüfung des Zweiten Abschnitts der ärztlichen Prüfung erstreckt sich auf die Kenntnisse und Fähigkeiten der Studierenden, derer ein Arzt zur eigenverantwortlichen und selbstständigen Tätigkeit bedarf. Die Prüfung wird fallbezogen, insbesondere durch Fallstudien, gestaltet. Prüfungsgegenstand sind insbesondere
die berufspraktischen Anforderungen an den Arzt,
die wichtigsten Krankheitsbilder,
fächerübergreifende und
problemorientierte Fragestellungen.
Der Dritte Abschnitt besteht aus einer mündlich-praktischen Prüfung. Dem Prüfling werden praktische Aufgaben aus den klinisch-praktischen Fächern gestellt. Dabei werden auch klinisch-theoretische und fächerübergreifende Fragestellungen sowie Fragestellungen aus Querschnittsbereichen eingeschlossen. Die mündlich-praktische Prüfung erstreckt sich auf patientenbezogene Fragestellungen aus der Inneren Medizin, der Chirurgie und dem Gebiet (weitere Informationen s. § 30 ÄAppO).
Nach Bestehen des Dritten Abschnitts der ärztlichen Prüfung in Form einer mündlich-praktischen Prüfung können die Absolventen ihre Approbation beantragen.
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<< Sie können auch gerne hier weiter diskutieren: https://blog.gwup.net/2016/05/15/von-der-gutglaubigkeit-hin-zu-faktendenken-anousch-muller-uber-ihr-buch-unheilpraktiker/
30. Juli 2016 um 13:25
Ich denke, dass passt hier gut hin:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/anschlag-in-ansbach-zweifel-am-therapeuten-des-ansbacher-attentaeters-1.3101328
Ich bin etwas fassungslos…Ein Heilpraktiker…
30. Juli 2016 um 17:19
Jetzt wundert mich gar nicht mehr, warum sich der in die Luft gesprengt hat.
30. Juli 2016 um 17:19
Ups, „/Sarkasmus“-Tag wurde verschluckt…
30. Juli 2016 um 18:17
@ Hanno:
Und dennoch wird auch diesmal wieder niemand aus dem Geschehenen lernen. Was braucht es denn noch, um diesem Heilpraktiker-Irrsinn ein Ende zu bereiten?
31. Juli 2016 um 05:25
@ noch’n Floh:
Ich las gerade neulich ein Interview mit einem Sozioökonomen (wenn mich nicht alles täuscht). Sein letzter Satz war Sinngemäß: „Das Zeitalter der Aufklärung ist offenbar vorbei und wir bewegen uns wieder in eine Zeit des Okkultismus.“
Und es scheint wirklich so zu sein. Wenn man das Ausmaß der Schwurbelei und der Leichtgläubigkeit beobachtet, die immer mehr Salonfähig zu werden scheinen…
Gerade auch in meiner Generation (Mitte 30) erstaunlicherweise.
4. November 2017 um 20:26
Ich finde diese Betrachtungsweise der Heilpraktiker für Psychotherapie unheimlich einseitig. So als würde dieser Titel schon von sich aus implizieren, dass man nichts kann. Es stimmt zwar, dass es keine geregelte Ausbildung gibt, jedoch sollte die Sorgfaltspflicht jedem Heilpraktiker Grund genug sein, auf einem hohen Niveau zu arbeiten.
Es gibt genug psychologische Psychotherapeuten, die Menschen eher schaden, als ihnen zu helfen. Genau so gibt es diese auch unter Heilpraktikern. Die Berufsbezeichnung allein ist also noch kein Garant für gute Arbeit.
Ich selber bin Heilpraktiker für Psychotherapie und habe schon von Anfang an dafür gesorgt, dass ich gut ausgebildet werde. Ich bin seit einiger Zeit in körperpsychotherapeutischer Ausbildung bei einem Dozenten, der eine vier Jährige Ausbildung am FPI gemacht hat und werde in Kürze unter seiner Aufsicht Klienten behandeln. Für das nächste Jahr steht eine zwei Jährige Ausbildung am IPP Bochum bei Professor Rainer Sachse an. Und das ist ein Institut, an dem auch psychologische Psychotherapeuten ausgebildet werden.
Es ist also nicht zwangsläufig der Fall, dass man als Heilpraktiker ein Zauberstab schwingender und Mond anbetender Voo Doo Priester sein muss, sondern in meinem Fall sich genau so gut wie ein psychologischer Psychotherapeut ausbilden lassen kann.
Es wäre allerdings sinnvoll, wenn diese Art der Ausbildung Pflicht wäre. Jedoch ohne die Heilpraktiker für Psychotherapie auf bestimmte Verfahren zu beschrenken. Denn genau das ist für mich ein riesiger Kritikpunkt an der Psychotherapeutenausbildung, die nur die Wahl zwischen Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie, oder Verhaltenstherapie lässt. Psychoanalyse dauert in der Regel zu lange und die Verhaltenstherapie greift meiner Meinung nach zu kurz.
Sie kann zwar schnell Symptome wegmachen, beschäftigt sich aber weniger mit der Wurzel. Es ist mehr eine Art Pharmakotherapie in psychologischer Form.
Ich habe schon oft gesehen, dass psychologische Psychotherapeuten nach ihrer regulären Ausbildung in Verhaltenstherapie noch weitere Verfahren gelernt haben, da sie selber der Meinung waren, dass diese nachhaltiger sind. Ich kenne sogar eine Verhaltenstherapeutin, die gar nicht verhaltenstherapeutisch arbeitet. Haben Psychotherapeuten noch andere Verfahren in Petto, dürfen sie diese aber nicht mit der Krankenkasse abrechnen. Dummerweise sind es aber genau diese, die sehr viel bewirken. Nimmt man einmal die Gestalttherapie oder die Körperpsychotherapie als Beispiel. Und da sind wir nämlich wieder beim Heilpraktiker.
Hier sind nämlich psychologische Psychotherapeuten wieder auf einer Stufe mit den Heilpraktikern. Beide dürfen diese sehr gut wirkenden Verfahren anwenden und beide dürfen sie nicht mit der Krankenkasse abrechnen. Welchen Sinn hat es also, die drei bis fünf jährige Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten zu machen, wenn man später eh nicht verhaltenstherapeutisch arbeiten will?
4. November 2017 um 20:30
@Maik:
“ jedoch sollte die Sorgfaltspflicht jedem Heilpraktiker Grund genug sein, auf einem hohen Niveau zu arbeiten.“
Eben das wird nicht funktionieren, solange ein Heilpraktiker allein entscheiden kann, was er für ein „hohes Niveau“ hält.
Natürlich glaubt jeder HP von sich selbst, dass er auf „hohem Niveau“ arbeitet. Oder kennen Sie irgendeinen Heilpraktiker, der selbst von sich sagt, dass er auf einem niedrigen Niveau agiert?
4. November 2017 um 22:09
Wie gesagt. Ich wäre auch dafür, dass eine Therapeutische Ausbildung pflicht ist. Jedoch sind mir die schwarzen schafe der Heilpraktiker immer zu sehr im Fokus. Über die, die anderen Menschen mit Therapien helfen, die selbst in Kliniken angewendet werden, redet keiner.
Was ist denn mit den Ärzten und Therapeuten, die trotz langjähriger Ausbildung sogenannte Kunstfehler verursachen? Es gibt genug Titelträger, bei denen ich mich frage, wie die ihre Zulassung bekommen haben.
4. November 2017 um 22:21
@Maik:
Sorry, aber das nennt man „Whataboutism“.
Was in anderen Bereichen schief läuft, macht die Fragwürdigkeiten des Heilpraktiker-Unwesens um keinen Deut besser.
Nichtsdestotrotz geht es z.B. im Münsteraner Memorandum ausdrücklich auch um ärztliche Anbieter von Nonsens-Verfahren:
https://blog.gwup.net/2017/08/22/ekelhafte-lobbyistenaktivitat-munsteraner-kreis-zu-den-heilpraktiker-vorwurfen/
„Jedoch sind mir die schwarzen schafe der Heilpraktiker immer zu sehr im Fokus.“
Und zu Recht. Der entscheidende Unterschied liegt, wie Sie selbst sagen, in den Grundlagen und in der Ausbildung.
Natürlich gibt es auch schlechte Ärzte und schlechte Psychotherapeuten. Das sind aber in aller Regel entweder individuelle (also in der Person selbst begründete) Versäumnisse oder aber Systemzwänge. Eben dies bringen Sie selbst mit dem Begriff „Kunstfehler“ bereits zum Ausdruck.
Trotzdem können Ärzte und Therapeuten mit einer geregelten Ausbildung/Studium auf ein evidenzbasiertes Wissen auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zurückgreifen.
Was genau Heilpraktiker eigentlich können und tun in ihrer Praxis, wissen wir nicht einmal.
4. November 2017 um 23:21
Was mich an der ganzen Sache stört ist, dass andauernd die Abschaffung gefordert wird. Klar, eine Reform wird irgendwie in Erwägung gezogen, jedoch ist der Abschaffungstenor klar rauszuhören.
Und das macht immer so den Eindruck, als fühlten sich die studierten Psychologen irgendwie ans Bein gepinkelt, weil Personen, die jetzt nicht zur Uni gegangen sind, im selben Tätigkeitsfeld arbeiten dürfen.
Das darf jetzt nicht falsch verstanden werden. Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, jedoch stelle ich den altroistischen Charakter der Forderung gegenüber den Patienten stark in Frage.
4. November 2017 um 23:44
@Maik:
„Und das macht immer so den Eindruck, als fühlten sich die studierten Psychologen irgendwie ans Bein gepinkelt, weil Personen, die jetzt nicht zur Uni gegangen sind, im selben Tätigkeitsfeld arbeiten dürfen.“
Und selbst wenn es so wäre?
Aus welchem Grund bitte sollen denn Laien als Quasi-Arzt oder Psychotherapeut arbeiten dürfen?
Ich interesse mich auch sehr für Psychologie – deshalb käme ich noch lange nicht auf die Idee, Patienten mit ernsthaften seelischen Problemen zu behandeln.
Warum ist es denn zuviel verlangt, dass jemand, der Menschen ärztlich oder psychologisch behandeln möchte, bitte Medizin oder Psychologie zu studieren hat?
Und wenn das nicht klappt, gibt es genug andere renommierte Gesundheitsberufe mit anspruchsvoller Ausbildung, die man auch ohne Studium machen kann.
Aus welchem Grund bitte soll denn ein Hauptschulabschluss und ein Führungszeugnis ausreichen, um Patienten behandeln zu dürfen?
Was würden Sie denn sagen, wenn Sie morgen in Urlaub fliegen wollen, und Ihr Pilot erzählt Ihnen, dass er eine Art „Flugpraktiker“ ist, aber ansonsten eigentlich keine Ahnung vom Fliegen hat?
Ein Kommentator brachte kürzlich ein anderes Beispiel:
Was denken Sie denn, wie die Juristen reagieren würden, wenn jederman, der ein starkes Gerechtigkeitsempfinden verspürt, als „Rechtspraktiker“ arbeiten dürfte, mit nahezu denselben Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten wie ein Anwalt, Richter oder Staatsanwalt, also Urteile fällen, Angeklagte verteidigen, Leute anklagen – und das alles nach einer völlig ungeregelten und nicht einmal vorgeschriebenen „Ausbildung“, einer Multiple-Choice-Prüfung und einem mündlichen Beispiel-Fall, während andere fast ein Jahrzehnt studieren, ständige Zwischenprüfungen mit maximal einmal Durchfallen erlaubt absolvieren und dazwischen noch zahlreiche Praktika machen müssen?
Sie wissen sicher, dass das Heilpraktikergesetz ein historisches Unikum ist, das keinerlei Berechtigung heutzutage mehr hat.
Aus welchem Grund sollte man das nicht kritisieren? Sowohl aus Altruismus, als auch weil es einfach in höchstem Maße unfair und unzeitgemäß ist.
5. November 2017 um 07:43
@Maik
Das Heilpraktikergesetz erlaubt es Menschen ohne Ausbildung, dass sie „arztgleich“ auftreten und Kunden „behandeln“, das ganze vollkommen unkontrolliert.
Würden die Heilpraktiker es als „Wellness“ verkaufen, könnte ich es tolerieren. Aber sie fühlen sich berufen selbst so bedrohliche Krankheiten wie Krebs, Schlaganfälle usw. zu „behandeln“. Wie gesagt, das Heilpraktikergesetz ermöglich es ihnen, das komplett ohne Ausbildung zu tun.
5. November 2017 um 09:42
Zumal es schon bei seiner Verabschiedung 1939 als „Aussterbegesetz“ gedacht war. Man fand, dass es keinen Grund gibt, Nichtmediziner de facto ärztlich arbeiten zu lassen und wollte den ganzen Berufsstand des Heilpraktikers abschaffen.
Im ersten Schritt hat man die Ausübung reguliert, Neuzulassungen im Wesentlichen und Ausbildungen völlig verboten. Dann hätte sich das Heilpraktikerwesen mit der Zeit von selbst erledigt, das war jedenfalls der ursprüngliche Zweck dieses Gesetzes.
5. November 2017 um 10:08
@Maik
https://blog.psiram.com/2017/10/nur-erfahrungs-fliegen-ist-schoener-mit-dem-flugpraktiker/
5. November 2017 um 12:11
@ Ich
„Würden die Heilpraktiker es als “Wellness” verkaufen, könnte ich es tolerieren.“
Guter Gedanke, wäre ein erster Schritt!
5. November 2017 um 12:15
@Pierre Castell:
Das Problem ist, dass HP sich damit nicht zufriedengeben, wie Anousch Mueller im Interview sagt:
„Es ist fraglich, ob sich Heilpraktiker lediglich mit Wellness zufriedengeben. Sie wollen ja auch eine Deutungshoheit über die Ursachen von Erkrankungen, sie wollen eigenmächtig Diagnosen stellen und ungehindert Therapien einleiten. Dieser gefährlichen Ermächtigung kann man nur durch ein restriktiveres Heilpraktikergesetz Einhalt gebieten. Man würde dadurch mehr gewinnen, nämlich echten Patientenschutz und letztlich seriösere Behandler und Behandlungen.“
https://www.gwup.org/147-wurzel/archiv-zeitschrift-skeptiker/1824-zeitschrift-skeptiker-2-2016
5. November 2017 um 12:29
@ Bernd Harder
„Deutungshoheit über die Ursachen von Erkrankungen, sie wollen eigenmächtig Diagnosen stellen und ungehindert Therapien einleiten!“
Oje. Dann muss ich den „guten“ Gedanken leider wieder verwerfen!
5. November 2017 um 15:54
Vorsicht mit dem Anwalt-/Juristenvergleich, die Regelung, daß nur Rechtsanwälte beraten dürfen, stammt nämlich auch aus der „guten alten Zeit“: https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsberatungsgesetz und ist in CH und A bspw. unbekannt. Wenn sich jemand unbedingt ohne Anwalt vor Gericht selbst vertreten möchte (wie z.B. in der Sozialgerichtsbarkeit schon lange möglich), warum denn nicht? Aber ich will hier keine Nebendebatte eröffnen.
Unabhängig gavon ist mir irgendwo im Thread ein typisches Argument aus der Grabbelkiste des Marktliberalismus aufgefallen, nämlich, daß ein HP Psych, der zwar durch die Prüfung gekommen ist, aber sonst nichts gelernt hat, schon wieder pleite gehen und seine Praxis schließen werden wird. Erstens besteht keine Gewähr dafür, das eine solche Automatik tatsächlich funktioniert.
Zweitens reden wir hier nicht von Glühlampen, Kernseife oder Geschenkpapier! Die Gesundheit ist ein viel zu kostbares Gut, um damit derartig umzugehen. Eine fundierte und regulierte Ausbildung schützt natürlich nicht komplett vor Behandlungsfehlern, aber das Risiko wird deutlich verringert.
Und noch ein letzter Punkt: Sicherlich kann über eine wissenschaftliche Evidenz der ZWB Naturheilverfahren bei Ärzten sehr gestritten werden. Aber i.a. verlangen die Ärztekammern nicht nur eine Approbation, sondern auch die Facharztanerkennung, bevor die Zusatzweiterbildung erfolgen darf.
D.h., es kommen nach dem Studium von 6 Jahren noch einmal 4 – 6 Jahre klinische Tätigkeit oben drauf, bevor ein Arzt sich der Naturheilkunde zuwenden kann. Dagegen sieht eine heilpraktische „Ausbildung“ noch magerer aus, als wie zuvor.
6. November 2017 um 12:30
Ich kann jetzt nur aus der Sicht eines Heilpraktikers für Psychotherapie reden. Mit dem medizinischen Heilpraktiker kenne ich mich nicht aus.
Ich wiederhole mich nur ungern, aber wie gesagt bin ich ja auch dafür, dass eine fundierte Ausbildung in einem Psychotherapieverfahren Pflicht wäre.
Viele Gesundheitsämter setzen das voraus. Ich habe beispielsweise meine Prüfung in Köln gemacht. Und die lassen einen, solange man kein vernünftiges Verfahren gelernt hat und dieses vorweisen kann, nicht durch.
Aber den Heilpraktiker von Grund auf zu verteufeln, halte ich für schlicht weg falsch.
Denn in der theoretischen Ausbildung lernt man definitiv was. Sämtliche psychischen Störungen samt Symptomen, Ätiopathogenese, Epidemiologie, Differenzialdiagnostik und Therapiemöglichkeiten wird man am Schluss hoch und runterbeten können. Hat man dann noch ein ordentliches Verfahren gelernt, braucht man sich definitiv nicht zu verstecken.
Beobachtet man die aktuelle Psychotherapieforschung wird auch klar, dass der größte wirkfaktor innerhalb einer Therapie der Therapeut in seiner Persönlichkeit ist. Das was man als Techniken dazu lernt, ist nüchtern betrachtet Beiwerk.
Das ist zwar irgendwie bitter, aber so ist es nun einmal. Und Entschuldigung. Aber Menschlichkeit, Empathie, Akzeptanz und Wertschätzung sind Eigenschaften, die man entweder ausstrahlt oder nicht ausstrahlt. Das ist keine Technik, die man irgendwie lernen kann.
Eine Bekannte von mir, die eine Borderline Störung hat, war deswegen in einer Psychiatrie. Dort kam sie verstörter raus, als sie reingekommen war. Vorher hatte sie ihr Leben noch irgendwie meistern können, nach der Therapie bekam sie gar nichts mehr auf die Reihe. So viel was da an Inkompetenz abgelaufen ist, ist einfach unglaublich.
Nun hab ich ihr vor einem Jahr einen Therapieplatz bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie besorgt, die Gestalttherapie und Traumaverfahren wie Somatic Expiriencing und NARM (Zwei Verfahren die auch in Traumakliniken verwendet werden) gelernt hat. Und siehe da: Sie hat enorme Fortschritte gemacht, fühlt sich besser und konnte sogar ihre Ausbildung erfolgreich beenden, was vorher noch undenkbar war.
Daher sehe ich das bei den Heilpraktikern für Psychotherapie auch etwas anders. Was den großen Heilpraktiker betrifft, kann ich wie gesagt nichts sagen. Da mag es anders aussehen.
6. November 2017 um 15:39
@ Maik:
„Beobachtet man die aktuelle Psychotherapieforschung wird auch klar, dass der größte wirkfaktor innerhalb einer Therapie der Therapeut in seiner Persönlichkeit ist. Das was man als Techniken dazu lernt, ist nüchtern betrachtet Beiwerk.“
Allein mit diesem Satz hast Du Dich bereits komplett als Psychotherapeut abqualifiziert. Aber wie sollst Du die aktuelle Forschung auch richtig beurteilen können, wenn Du nie die Grundlagen der Psychologie gelernt, sondern Dir irgendein (nicht einmal evidentes) Verfahren für Dich ausgesucht hast?
„Eine Bekannte von mir, die eine Borderline Störung hat, war deswegen in einer Psychiatrie. Dort kam sie verstörter raus, als sie reingekommen war. Vorher hatte sie ihr Leben noch irgendwie meistern können, nach der Therapie bekam sie gar nichts mehr auf die Reihe. So viel was da an Inkompetenz abgelaufen ist, ist einfach unglaublich. “
Und Du würdest auch nicht solche Aussagen treffen, zumal Anekdoten ja sowieso keinerlei wissenschaftliche Relevanz haben.
„Somatic Expiriencing und NARM (Zwei Verfahren die auch in Traumakliniken verwendet werden)“
Was in Kliniken angewendet wird, sagt gar nichts über die Seriosität von Verfahren. Ich habe als Assistenzarzt so manchen Schmarrn kennengelernt, der nur deshalb angeboten wurde, weil der Chefarzt (oder einer der Oberärzte) davon überzeugt war, daran geglaubt hat. Glaube ist jedoch kein Ersatz für Wissen. Und die von Dir genannten Verfahren sind weit von wissenschaftlicher Evidenz entfernt. Am besten funktioniert da noch das Marketing.
Abgesehen davon: eine Borderlinerin von einer evidenzbasierten Therapie zu einem Scharlatanverfahren wegzuholen, passt sehr schön in das Interaktionsmuster solcher Patienten – da bist Du ja wunderbar auf sie eingestiegen. Mal schauen, ob die „Besserung“ von Dauer ist. Bei Dir jedenfalls wird der Dunning Kruger immer deutlicher.
Vielen Dank, Du hast ein Musterbeispiel dafür geliefert, warum Heilpraktiker nicht an der Psyche ihrer Mitmenschen herumpfuschen sollten.
Du hast übrigens immer noch nicht auf die Frage geantwortet, ob Du Dein Leben beim Flug in den Urlaub statt einem ausgebildeten Piloten nicht auch einem Flugpraktiker anvertrauen würdest.
6. November 2017 um 15:58
@ Maik
„Ich habe beispielsweise meine Prüfung in Köln gemacht. Und die lassen einen, solange man kein vernünftiges Verfahren gelernt hat und dieses vorweisen kann, nicht durch.“
„Meine Prüfung… kein vernünftiges Verfahren“ bedeutet konkret?
6. November 2017 um 16:10
„Beobachtet man die aktuelle Psychotherapieforschung wird auch klar, dass der größte wirkfaktor innerhalb einer Therapie der Therapeut in seiner Persönlichkeit ist.“
Das ist die perfekte Metapher für einen Guru.
6. November 2017 um 16:58
@ Maik
“Was ist denn mit den Ärzten und Therapeuten, die trotz langjähriger Ausbildung sogenannte Kunstfehler verursachen?”
Menschen sind keine Roboter, sondern eben Menschen mit Schwankungen. Sicher, es dürfen keine Fehler geschehen. Aber dauerhaft absolut fehlerfrei wird es (leider) nicht gehen.
Dies als Vergleich heranzuziehen, halte ich für unseriös. Es gibt auch gelegentlich Polizisten, die überreagieren und (z. B.) eine vorsätzliche Körperverletzung im Amt begehen. Aber diese Fälle werden stets gerne rausgepickt, und die unzähligen Einsätze, bei denen alles gut läuft und die Polizisten durchaus auch mal ihr Leben riskieren, bleiben unerwähnt, weil es als Selbstverständlichkeit erwartet wird.
Möchte sagen: Wie viele Operationen verlaufen perfekt und wie viele Ärzte helfen erfolgreich? Jeden Tag wird unzähligen Menschen fachlich gut geholfen und ihre Schmerzen werden dadurch gelindert. Und DAS ist eben die Regel!
Die Regel bei Heilpraktikern ist aber genau das Gegenteil – eben weil keine seriöse, ausreichende und entsprechend lange praktische Ausbildung/Grundlage gelehrt wird. Bei Heilpraktikern ist schon vorher klar, dass es nichts bringt. Leider nicht den Patienten, die sie aufsuchen.
Und wenn dann mal in Einzelfällen tatsächlich von einer „Besserung“ berichtet wird (habe dies vor längerer Zeit in meiner Nachbarschaft mal mitbekommen), dann steckt entweder eine Selbsttäuschung dahinter oder der Heilungssprozess wäre sowieso „von ganz alleine“ eingetreten.
6. November 2017 um 17:07
Ich möchte zumindest eine Lanze für Maik brechen.
Im Gegensatz zu vielen seiner Heilpraktiker-Kollegen und Kolleginnen, die hier oder auch in anderen Blogs aufschlagen, stellt er sich einer ehrlichen Diskussion mit seinen Kritikern und verfällt nicht sofort in hektisches mimimi oder unfaire Attacken oder weicht allen konkreten Anfragen aus.
6. November 2017 um 17:08
RPGNo1:
Finde ich auch, danke.
6. November 2017 um 20:17
@ RPGNo1
Dem kann ich grundsätzlich zustimmen. Wobei Maik bei dem, was er tut, noch nicht so in eine Parallelwelt abgebogen ist, wie Heilpraktiker, die Pendeln, Channeln und Auraheilen.
Wenn es überhaupt möglich ist, kann ich mir noch am ehesten für seinen Zweig eine Reformmöglichkeit vorstellen. Aber wie soll man einen Quantenheiler, Bioenergetiker, oder Reiki-Meister wieder in die Realität zurückholen?
6. November 2017 um 20:36
Die Frage ist, ob man ein einschlägiges Studium als Basisqualifikation haben will oder nicht. Aus meiner Sicht hat man diese Frage schon mit dem Psychotherapeutengesetz 1999 zu Recht im Sinne eines Studiums als qualitätssichernder Basis entschieden und dieser Weg wird ja mit der aktuellen Reform der Psychotherapieausbildung auch weiterverfolgt.
Wenn der Gesetzgeber seine eigene Arbeit ernst nimmt, sollte das Konsequenzen für die Qualifikation und den Tätigkeitsbereich der Psychotherapie-Heilpraktiker haben. Für einen „Fach-Heilpraktiker“ mit einer Ausbildung unterhalb des akademischen Niveaus, aber eben mit einer fundierten Ausbildung, sind durchaus sinnvolle Tätigkeitsfelder vorstellbar. Die Behandlung von Borderline-Störungen gehört m.E. nicht dazu, egal wie viele talentierte Einzelfälle es unter den Heilpraktikern und wie viele schlechte Therapeuten es unter den „Studierten“ geben mag.
Einen Satz noch zu Maiks Gleichsetzung von Verhaltenstherapie und Psychopharmakotherapie weiter oben: Das ist in jeder Hinsicht irreführend. Die Verhaltenstherapie ist keine Medikation, sie stellt andere Anforderungen an die Patienten und auch die Pharmakotherapie ist nicht per se etwas Schlechtes, wie die abwertend angelegte Gleichsetzung nahelegt.
Die Verhaltenstherapie sollte man des Weiteren nicht deswegen kritisieren, weil sie sich auf die Behandlung von Symptomen konzentriert und nicht gleich das Leben der Patienten „an der Wurzel“ umkrempeln will. Zunächst leiden die Patienten eben an ihren Symptomen, von denen wollen sie kuriert werden. Ob sie darüber hinaus eine „Lebensberatung“ brauchen oder wollen, und wer dazu in der Lage ist, ist eine ganz andere Frage.
6. November 2017 um 21:50
Danke erst einmal an alle, die sich auch mal für mich ausgesprochen haben.
@ Flo
Wenn ich dich also richtig verstanden habe, ist es also egal, ob die Klinik der Patientin geschadet hat, Hauptsache alles ist schön wissenschaftlich. Und das ihr angebliche Scharlatanverfahren helfen konnten, spielt dann auch keine Rolle, denn das war dann ja nicht wissenschaftlich.
Die Verhaltenstherapie ist übrigens die einzige Therapieform, die diesen Stand der wissenschaftlichen Überprüfung stand halten kann und auch aufweisen kann. Alle anderen Verfahren wie z.B. die Psychoanalyse können das nicht. Demnach wäre die Psychoanalyse auch unwissenschaftlich. Und das, obwohl es ein Richtlinienverfahren ist.
Überhaupt hat sich die Verhaltenstherapie sich in den letzten Jahren ziemlich viele Methoden, aus diesen angeblich unwissenschaftlichen Scharlatanverfahren abgeschaut. Während die Praxis der Achtsamkeit in der Körperpsychotherapie schon Ewigkeiten integriert war, scheint es für die Verhaltenstherapeuten eine Neuentdeckung zusein. Nicht ohne Grund finden viele Therapeuten die Verhaltenstherapie mittlerweile aufgeblasen, da sie alles mögliche integriert, um weiter über die Krankenkasse abrechnen zu können.
Schau bitte mal nach der klärungsorientierten Psychotherapie. Die lerne ich und das ist alles andere als unwissenschaftlich.
Zu der Sache mit dem Flugpraktiker.
Nein, ich würde meinem Leben keinen Flugpraktiker überlassen. Jedoch hinkt der Vergleich an einer ganz empfindlichen Stelle, obwohl ich zugegebenerweise schmunzeln musste. Wir sind keine Flugzeuge, sondern Menschen. Und als Mensch weiß man zu einem gewissen Grad auch, wie Menschen funktionieren. Daher ist jeder von uns, in einer Art und weise auch ein kleiner Psychologe.
Das was das ganze im Bereich der Psyche so kompliziert macht ist, das Störungen im Bereich der Psyche unnötig pathologisiert wurden, also zu Krankheiten wurden, was sie definitiv nicht sind. Wenn man mal von Störungen wie allen aus Kapitel F0 der ICD-10, der Schizophrenie und F7einmal absieht, handelt es sich um psychische Prozesse und nicht um Krankheiten!
Und da denkt man, dass mit Krankheiten ja nur studierte Akademiker arbeiten dürfen. In einer Psychotherapie geht es nicht darum, jemanden aufzuschneiden, einen Fremdkörper rauszuholen und ihn anschließend wieder zuzunähen. Es geht viel mehr um Menschlichkeit und Kontakt zwischen zwei Personen, also Intersubjektivität. Und wenn man in einer Therapieausbildung durch Selbsterfahrung gelernt hat, durch seine eigenen Schatten zu gehen und dadurch das nötige Fachwissen erlangt hat, kann man auch anderen Menschen helfen, dies ebenfalls zu tun und sie dabei begleiten. Psychotherapie ist kein kaltes Handwerkszeug, sondern Menschlichkeit in Reinform.
Wenn man einmal verstanden hat, wie der Mensch funktioniert und man adäquat darauf reagieren kann, ist es am Ende egal ob man Verhaltenstherapeut, Psychoanalytiker oder Gestalttherapeut ist. Man wird dem Klienten zu seinem Ziel helfen können. Damit will ich nicht sagen, dass man kein Verfahren lernen sollte oder muss, jedoch steht es von den Wirkfaktoren an zweiter Stelle hinter der Persönlichkeit des Therapeuten.
6. November 2017 um 23:22
@ Joseph Kuhn:
„Die Verhaltenstherapie sollte man des Weiteren nicht deswegen kritisieren, weil sie sich auf die Behandlung von Symptomen konzentriert“
Vor allem, weil sie das gar nicht tut. Sie nimmt die Symptome lediglich als Aufhänger, nach dysfunktionalen Bewertungen und Oberplänen zu suchen und diese durch funktionelleres Denken zu ersetzen.
Wer behauptet, VT doktore nur an Symptomen herum, hat sie nicht verstanden.
6. November 2017 um 23:35
@ Maik:
„Alle anderen Verfahren wie z.B. die Psychoanalyse können das nicht. Demnach wäre die Psychoanalyse auch unwissenschaftlich. Und das, obwohl es ein Richtlinienverfahren ist.“
Sie wird es aber nicht mehr lange bleiben. Und sie ist schon seit langem in Therapeutenkreisen umstritten.
„Während die Praxis der Achtsamkeit in der Körperpsychotherapie schon Ewigkeiten integriert war, scheint es für die Verhaltenstherapeuten eine Neuentdeckung zusein.“
Wie kommst Du denn darauf?
„Nicht ohne Grund finden viele Therapeuten die Verhaltenstherapie mittlerweile aufgeblasen, da sie alles mögliche integriert, um weiter über die Krankenkasse abrechnen zu können.“
Ich nehme an, es hat keinen Sinn, nach Belegen für diese Behauptung zu fragen?
„Schau bitte mal nach der klärungsorientierten Psychotherapie. Die lerne ich und das ist alles andere als unwissenschaftlich.“
Und warum kann man sie dann nicht abrechnen?
„Zu der Sache mit dem Flugpraktiker.
Nein, ich würde meinem Leben keinen Flugpraktiker überlassen.“
Ach!
„Jedoch hinkt der Vergleich an einer ganz empfindlichen Stelle“
Sehr gut bemerkt. Im Gegensatz zum Heilpraktiker müsste der Flugpraktiker sein Schicksal mit seinen Kunden teilen.
„Und als Mensch weiß man zu einem gewissen Grad auch, wie Menschen funktionieren.“
Woher?
„Daher ist jeder von uns, in einer Art und weise auch ein kleiner Psychologe.“
Ich sagte es ja: Dunning Kruger.
„Wenn man mal von Störungen wie allen aus Kapitel F0 der ICD-10, der Schizophrenie und F7einmal absieht, handelt es sich um psychische Prozesse und nicht um Krankheiten!“
Sucht ist also keine Krankheit? Depression? Angst- und Zwangsstörungen? Persönlichkeitsstörungen?
Und DU willst ernsthaft Patienten behandeln?!? Ich bin entsetzt!
„Und da denkt man, dass mit Krankheiten ja nur studierte Akademiker arbeiten dürfen.“
Genau das.
„Und wenn man in einer Therapieausbildung durch Selbsterfahrung gelernt hat, durch seine eigenen Schatten zu gehen und dadurch das nötige Fachwissen erlangt hat, kann man auch anderen Menschen helfen, dies ebenfalls zu tun und sie dabei begleiten.“
Alles ohne Basiswissen?
„Psychotherapie ist kein kaltes Handwerkszeug, sondern Menschlichkeit in Reinform.“
Schon wieder ein Beleg dafür, dass Du Psychotherapie nicht einmal im Ansatz verstanden hast. Über die Konnotation „kalt“ mit wissenschaftsbasierter Medizin sehen wir einmal freundlich hinweg, das ist ja ein Standard-Strohmann von Heilpraktikern aller Couleur.
„Wenn man einmal verstanden hat, wie der Mensch funktioniert und man adäquat darauf reagieren kann, ist es am Ende egal ob man Verhaltenstherapeut, Psychoanalytiker oder Gestalttherapeut ist.“
Die Frage ist nur, ob man das als Psychoanalytiker oder Gestalttherapeut tatsächlich KANN.
„Man wird dem Klienten zu seinem Ziel helfen können. Damit will ich nicht sagen, dass man kein Verfahren lernen sollte oder muss, “
Das muss man sogar. Ins Blaue hinein zu therapieren wäre Wahnsinn.
„jedoch steht es von den Wirkfaktoren an zweiter Stelle hinter der Persönlichkeit des Therapeuten.“
Ganz im Gegenteil: ein seriöses Therapieverfahren zeichnet sich davon aus, dass es UNABHÄNGIG von der Persönlichkeit des Therapeuten wirksam ist. Ich habe das sowohl in meiner eigenen Therapieausbildung, als auch bei vielen anderen Jung-Therapeuten immer wieder erleben dürfen.
7. November 2017 um 00:11
Interessant, dort wo du keinen richtigen Einwand hast, weichst du mir einfach aus. Sehr schlau.
Wenn du selber Therapeut bist, wirst du im übrigen wissen, warum die klärungsorientierte Psychotherapie nicht abgerechnet werden kann. Weil es kein Richtlinienverfahren ist.
Nur ist der Begriff des Richtlinienverfahrens keine Heiligsprechung auf alleinige Wirksamkeit. Solltest du dies glauben, solltest du dich nochmal mit anderen Therapieverfahren beschäftigen.
Auch das du Persönlichkeitsstörungen als Krankheiten bezeichnest, finde ich fragwürdig. Gerade bei Persönlichkeitsstörungen solltest du wissen, dass diese nichts mit einer Erkrankung zu tun haben, sondern aus unzähligen Gründen wie Vernachlässigung, Überbehütung etc. etc. resultieren.
Ich schätze mal, dass du Verhaltenstherapeut bist. Daher weißt du wahrscheinlich am besten, wie die VT immer mehr Methoden aus anderen Verfahren übernommen hat. Ich kenne dich nicht persönlich und mag mich deswegen auch nicht all zu weit aus dem Fenster lehnen, was dich betrifft, aber deine Art finde ich für eine Therapie sehr fragwürdig. Jedenfalls sagt mir das, wie du deine Texte schreibst.
In einem Punkt geb ich dir recht. Sicher kann man eine Phobie oder Zwangsstörung ohne besondere Empathiefähigkeit therapieren. Ein bisschen PMR und systematische Desensibilisierung und tataaa. Bei anderen Störungen, wo es aber um echte Anteilnahme und therapeutische Präsents geht, hört es dann jedoch auf. Mir ist wirklich schleierhaft, wie die Menschlichkeit bei dir nach dem Verfahren kommen kann.
7. November 2017 um 00:45
@ Maik:
… dann sollte man sich ernsthaft fragen, ob man sich nicht wahnsinnig überschätzt.
7. November 2017 um 02:37
Gut, so wie ich es formuliert habe, kommt es tatsächlich etwas missverständlich rüber. Aber ich denke mal, das der Gedanke verständlich war.
7. November 2017 um 08:19
@ Maik:
„Interessant, dort wo du keinen richtigen Einwand hast, weichst du mir einfach aus. Sehr schlau.“
Wo, zum Bleistift?
„Wenn du selber Therapeut bist, wirst du im übrigen wissen, warum die klärungsorientierte Psychotherapie nicht abgerechnet werden kann. Weil es kein Richtlinienverfahren ist.“
Und das hat genau welchen Grund?
„Nur ist der Begriff des Richtlinienverfahrens keine Heiligsprechung auf alleinige Wirksamkeit.“
Warum?
„Solltest du dies glauben, solltest du dich nochmal mit anderen Therapieverfahren beschäftigen.“
Tue ich, keine Sorge.
„Auch das du Persönlichkeitsstörungen als Krankheiten bezeichnest, finde ich fragwürdig.“
Oh, jetzt wird es interessant.
„Gerade bei Persönlichkeitsstörungen solltest du wissen, dass diese nichts mit einer Erkrankung zu tun haben, sondern aus unzähligen Gründen wie Vernachlässigung, Überbehütung etc. etc. resultieren.“
LOOOOOOOOOL!!! Alter, der war gut! ROFLABTC!!! LMFAO!!!
Leutz, wenn Ihr noch einen Grund brauchtet, warum Psychotherapie NICHT in Laienhände gehört – hier habt Ihr ihn. Das tut ja schon weh, so dämlich ist es.
„Ich schätze mal, dass du Verhaltenstherapeut bist.“
Gut getippt. War aber auch nicht schwer.
„Daher weißt du wahrscheinlich am besten, wie die VT immer mehr Methoden aus anderen Verfahren übernommen hat.“
Das behauptest Du wiederholt, bleibst aber den Beweis immer noch schuldig.
„Ich kenne dich nicht persönlich und mag mich deswegen auch nicht all zu weit aus dem Fenster lehnen, was dich betrifft, aber deine Art finde ich für eine Therapie sehr fragwürdig. Jedenfalls sagt mir das, wie du deine Texte schreibst.“
Und MIR wirft man immer meine Ferndiagnosen vor…
„In einem Punkt geb ich dir recht. Sicher kann man eine Phobie oder Zwangsstörung ohne besondere Empathiefähigkeit therapieren.“
Habe ich doch gar nicht behauptet. Warum lügst Du hier wieder rum?
„Ein bisschen PMR und systematische Desensibilisierung und tataaa. Bei anderen Störungen, wo es aber um echte Anteilnahme und therapeutische Präsents geht, hört es dann jedoch auf.“
Wenn man „Präsenz“ nicht einmal schreiben kann, sollte man sie auch nicht als Pseudoargument ins Feld führen.
„Mir ist wirklich schleierhaft, wie die Menschlichkeit bei dir nach dem Verfahren kommen kann.“
Ist schon klar, dass Dir das schleierhaft ist, Du hast ja auch Null Ahnung von Psychologie. Wie jeder andere Heilpraktiker auch. Danke für die überzeugende Demonstration Deines umfassenden Unwissens!
7. November 2017 um 08:30
@ J. Kuhn:
„ob man sich nicht wahnsinnig überschätzt“
Das Adverb passt besonders gut.
7. November 2017 um 09:21
@ Maik
“ Es geht viel mehr um Menschlichkeit und Kontakt zwischen zwei Personen, also Intersubjektivität. Und wenn man in einer Therapieausbildung durch Selbsterfahrung gelernt hat, durch seine eigenen Schatten zu gehen und dadurch das nötige Fachwissen erlangt hat, kann man auch anderen Menschen helfen, dies ebenfalls zu tun und sie dabei begleiten. Psychotherapie ist kein kaltes Handwerkszeug, sondern Menschlichkeit in Reinform.“
Schöne Worte – aber:
Mein Sohn (33), sehr belesen, kann Menschen sehr gut einschätzen. Er sieht sie und ordnet sie sofort in die richtige Schublade. Wenn er sich mit ihnen unterhält, stellt er deren Stärken und Schwächen fest. Er hat ein Talent, Menschen aufzubauen, ihnen Mut zu machen und sie fröhlich zu stimmen. Er gab schon so mancher Person mentale Kraft und viel von seiner Menschlichkeit und Herzensbildung.
Soll mein Sohn sich nun als Heilpraktiker versuchen, nur weil er Menschen schon sehr oft in geduldsamen Gesprächen geholfen hat? Oder sollte er sich doch lieber als Lebensberater/Wahrsager versuchen?
7. November 2017 um 13:38
@ Flo
Ich gehe darauf nicht mehr ein. Die Arrogants die du an den Tag legst ist echt unfassbar. Wirfst den Heilpraktikern Inkompetenz vor, gibst aber selber die unqualifiziertesten Antworten hier.
Anstatt rum zu loooolen und zu roflen könntest du ja mal etwas konstruktives beitragen und nicht immer nur ausweichen und alles ins lächerliche ziehen. Scheint aber das einzige zu sein, was du kannst.
@ Pierre
Dein Sohn scheint ein Talent zu haben. Wenn er darauf aufbaut, würde mir kein Grund einfallen, der dagegen spricht. Wenn er sich eine Schule sucht, die fundierten Unterricht gibt und nicht nur die Schüler zum auswendig lernen ermuntert und er anschließend noch eine mehrjährige Ausbildung in bspw. Gestalttherapie, integrativer Psychotherapie oder einem anderen Verfahren macht, würde mir kein grund einfallen, der dagegensprechen würde.
7. November 2017 um 14:08
Und wer sich mal informieren will, warum ausgerechnet die Verfahren Richtlinienverfahren sind, die heute bezahlt werden, kann sich mal diesen Artikel durchlesen:
https://www.werner-eberwein.de/wie-ist-der-stand-des-antrages-der-humanistischen-psychotherapie-an-den-wissenschaftlichen-beirat-psychotherapie/
7. November 2017 um 14:33
@Maik:
„Wenn er sich eine Schule sucht, die fundierten Unterricht gibt und nicht nur die Schüler zum auswendig lernen ermuntert und er anschließend noch eine mehrjährige Ausbildung in bspw. Gestalttherapie, integrativer Psychotherapie oder einem anderen Verfahren macht, würde mir kein grund einfallen, der dagegensprechen würde.“
Nennen Sie doch mal bitte einen Grund, warum er dann nicht gleich Psychologie studieren und eine fundierte Ausbildung machen sollte?
Mir ist zunehmend unklar, aus welchem Grund Sie diesen historisch aberwitzigen und fachlich indiskutablen Sonderweg „Heilpraktiker“ so vehement verteidigen?
(BtW: Auch Abitur kann man an der Abendschule nachmachen – und ich kenne nicht wenige, die das gemacht haben, weil sie sich zum Arzt „berufen“ gefühlt haben und tatsächlich hervorragende Ärzte, zum Teil an renommierten Kliniken oder Forschungszentren, geworden sind.)
7. November 2017 um 15:12
@ Bernd
Dafür gibt es einige Gründe. Erst einmal hat das Psychologiestudium ja nichts mit Psychotherapie zu tun. Es ist in erster Linie ein Wissenschaftsstudium.
Die eigentliche Psychotherapieausbildung kommt ja erst im Anschluss. Und dort wird einem die Wahl sehr leicht gemacht. Denn außer psychodynamischer Therapie oder Verhaltenstherapie gibt es nichts.
Die meisten, die den Heilpraktikerschein machen, können sich jedoch mit dem Weltbild der Verhaltenstherapeuten, dass im übrigen nicht das einzige ist, identifizieren und möchten in eine andere Richtung wie z.B. in die humanistische Psychotherapie. Auch ich bin von meiner Orientierung Humanist und daher hätte es für mich überhaupt keinen Sinn den akademischen Weg zu gehen.
7. November 2017 um 15:12
Och Mönsch…
Das fing so vielversprechend an mit dem Maik.
Das sah ja echt lange so aus, als wäre er für so etwas wie eine Art fundierte, aber verkürzte „Teilausbildung“ – was ja tendenziell ein diskussionswürdiges Konzept sein könnte. So eine Art „Backpraktiker“ als Teilausbildung eines Bäckers, der aber halt nur normale Brötchen kann – die dann aber richtig.
Aber nein: Am Ende ist es anscheinend doch nur wieder die typische Selbstüberschätzung, die den Schwurbel, der ihr erzählt wird, für eine „Ausbildung“ hält…
Zitat Maik: “Und als Mensch weiß man zu einem gewissen Grad auch, wie Menschen funktionieren.”
Äh – nein? Ich tippe gerade hier diese Zeilen, habe aber weder so eine wirkliche Ahnung, was dabei eigentlich für Synapsen wie und warum genau welche Muskeln steuern, noch was genau eigentlich meine Brille macht, damit ich das auf dem Bildschirm überhaupt erkennen kann.
Ich bin sogar schon überfordert, wenn mein Hausarzt mich fragt, ob mein Kopfschmerz gerade „drückend“, „ziehend“ oder „stechend“ ist…
Und nochmal Zitat Maik: “Und wenn man in einer Therapieausbildung durch Selbsterfahrung gelernt hat, durch seine eigenen Schatten zu gehen und dadurch das nötige Fachwissen erlangt hat, kann man auch anderen Menschen helfen, dies ebenfalls zu tun und sie dabei begleiten.”
Man erlangt also „nötiges FACHWISSEN“, indem man durch „Selbsterfahrung“ „durch seine eigenen SCHATTEN“ geht??
Ich möchte ab hier bitte nicht mehr mitlesen… :(
7. November 2017 um 15:35
@Maik:
Danke für die Antwort, aber das ist genau der Punkt, den auch Crazyx beschreibt:
„Erst einmal hat das Psychologiestudium ja nichts mit Psychotherapie zu tun. Es ist in erster Linie ein Wissenschaftsstudium.“
Genau. Und exakt das erwarte ich auch von einem Therapeuten jedweder Art – dass er die Wissenschaft hinter seinem Fach kennt, und zwar sehr gut.
„Auch ich bin von meiner Orientierung Humanist und daher hätte es für mich überhaupt keinen Sinn den akademischen Weg zu gehen.“
Tut mir Leid, aber das ist genau das, was die Kommentatoren hier noch wohlwollend mit „Dunning Kruger“ umschrieben haben und was wir als Kernproblem ansehen.
Bei aller Sympathie: Aber genau so geht es eben nicht.
Man kann von der Uni halten, was man will, klar gibt es auch dort eine Menge Quatsch und das ist nicht jeden Tag spaßig dort – aber der entscheidende Vorteil ist, dass man zunächst einmal lernt, was man alles nicht weiß.
Selbst Leute, die mit sehr guten Schulnoten (sagen wir mal exemplarisch: Mathematik/Physik) an die Uni kommen, sind erst mal völlig erschlagen von dem, womit sie da konfrontiert werden, und fühlen sich erst mal wie im falschen Film.
Und diese heilsame „Demütigung“ vermissen wir vollumfänglich bei Heilpraktikern und Co.
Wenn man Menschen ärztlich oder psychologisch behandeln will, ist es eben nicht mit ein bisschen „Humanismus“ und „Empathie“ und „Kontaktfreude“ getan.
In allen Diskussionen, die wir hier und anderswo mit Heilpraktikern und Pseudomedizinern führen, wird immer sehr schnell deutlich, dass da einfach keinerlei Grundlagen, kein vertieftes Wissen, keine Basis vorhanden, nichts dergleichen ist.
Im Gegenteil: Die Leute sind – wie Sie selbst jetzt auch andeuten – fest davon überzeugt, die „besseren“ Ärzte/Psychologen/Therapeuten zu sein, weil sie meinen, einen „ganz anderen Zugang“ (spirituell, geistig, „ganzheitlich“ etc.) zu den Menschen zu haben.
Dabei kennen sie aber den üblichen Zugang gar nicht, nicht mal ansatzweise – sondern bestenfalls ein paar angelesene Kritikpunkte oder zahllose Anekdoten (wie die von ihrer Borderline-Bekannten).
Das ist exakt dasselbe wie mit Flacherdlern und Einstein-„Widerlegern“:
Da wird irgendeine Alltagserfahrung völlig missinterpretiert und ohne jede tiefere Kenntnis der Materie eine Weltanschauung daraus gemacht, die zuvörderst den Zweck hat, sich selbst aufzuwerten, weil man es ja angeblich „besser weiß“ als all die Akademiker, die das studiert haben und die diesen Unsinn in zwei Sätzen widerlegen können.
Das will man aber gar nicht hören – denn dann müsste man ja zugeben, dass man eigentlich keine Ahnung von dem hat, was man da voller Überzeugung von sich gibt.
Und deshalb, schätze ich, kommen wir an diesem Punkt nicht zusammen. Unserer Überzeugung nach führt an einer wissenschaftlich fundierten Ausbildung kein Weg vorbei.
Alles andere ist Selbsttäuschung und damit zugleich Patientengefährdung.
7. November 2017 um 16:28
Vielleicht noch ein paar Erleuterungen zu dem, wofür ich bin:
1. Heilpraktikerschulen die nicht nur Prüfungswissen vermitteln, sondern auch vertiefendes Wissen zu den einzelnen Störungen geben.
2.Die Pflicht ein Praktikum in der Praxis eines Therapeuten zu machen (Habe ich gemacht)
3. Die Pflicht ein therapieverfahren zu erlernen. Sei es psychodynamisch oder humanistisch…
4. eine genauere Überprüfung der oben genannten Kriterien und kein einfaches Durchwinken.
Mit meiner Formulierung „Wie ein Mensch funktioniert“ meinte ich auch in Bezug auf die Psyche das Gefühlsleben und nicht das Organsystem. Das ist wirklich etwas, was man lernen muss, da wohl niemand jeden Tag einen Blick in sein Inneres wirft. Aber mit Gedanken und Gefühlen hat jeder Mensch jeden Tag zu tun. Das soll nicht bedeuten, dass man auch zwangsläufig ein Therapeut ist, aber das Grundfundament bringt jeder mit.
Was den Studiengang der Psychologie betrifft, hat dieser ja nur zu einem Teil klinisch psychologische Anteile. Andere Teilbereiche sind ja noch z.B. Wirtschaftspsychologie etc. Also nicht das, was man sich in der Allgemeinheit vielleicht unter einem Psychologiestudium vorstellt.
Was die Ausbildung zum Therapeuten betrifft, ist die Selbsterfahrung ein essenzieller Anteil der Ausbildung. Was ich weiter oben als „Durch die eigenen Schatten gehen“ beschrieben habe, ist unverzichtbar um zu verstehen, wie die eigenen Methode sich eigentlich anfühlt und wirkt, oder wann man welche Intervention anwendet. (Das ist jedenfalls dann wichtig, wenn man nicht rein nach Manualen arbeiten will) Daher wird eine gute Ausbildung auch einen hohen Selbsterfahrungsanteil einbauen und nicht nur Techniken vermitteln. Dadurch wird auch verhindert, dass man eigene Anteile mit in die Therapie nimmt und auf seinen Klienten projeziert.
Meiner Meinung nach beginnt der eigentliche Verstehungsprozess des menschlichen Gefühlslebens erst in der praktischen Therapieausbildung.
7. November 2017 um 16:31
@Maik:
„Meiner Meinung nach beginnt der eigentliche Verstehungsprozess des menschlichen Gefühlslebens erst in der praktischen Therapieausbildung.“
Das ändert nichts an der Notwendigkeit von fundiertem Grundlagenwissen, das nicht speziell und ausschließlich auf eine bestimmte Therapieform begrenzt ist.
„aber das Grundfundament bringt jeder mit.“
Nein. „Erfahrungen“ und Empathie und Selbstwahrnehmung sind kein Grundlagenfundament.
7. November 2017 um 17:04
„Und wer sich mal informieren will“
…sollte sicherlich nicht die von Maik verlinkte Seite anklicken.
Sorry, aber jemand, der Krebs mit Hypnose behandelt, ist sicherlich keine seriöse Quelle.
7. November 2017 um 17:21
@ Maik
„Vielleicht noch ein paar Erläuterungen zu dem, wofür ich bin!“
Vollständige Abschaffung der Heilpraktiker!
Wer zu faul oder ungeeignet ist, den Arztberuf seriös zu erlernen/studieren, soll gefälligst als Visagist oder Friseur arbeiten. Dann kann er auch an Menschen „rummachen“!
Also: Entweder studieren oder einen anderen Beruf ausüben!
7. November 2017 um 17:33
@Pierre Castell:
Ich würde aufgrund der Diskussion noch einen dritten Punkt ergänzen:
Wer glaubt, einen ganz eigenen, „intuitiven“, rein erfahrungsbasierten Zugang zu der Materie zu haben, ohne die Grundlagen in Theorie und Praxis des wissenschaftsbasierten Zugangs auch nur im Ansatz zu kennen.
7. November 2017 um 17:48
@Maik:
„Andere Teilbereiche sind ja noch z.B. Wirtschaftspsychologie etc. Also nicht das, was man sich in der Allgemeinheit vielleicht unter einem Psychologiestudium vorstellt.“
Verstehe ich absolut nicht, Maik.
Wenn man (also Du) wissen möchte, „wie ein Mensch funktioniert in Bezug auf die Psyche“, ist Wirtschaftspsychologie doch gerade dafür hervorragend geeignet.
Ich kann mich allen anderen nur anschließen darin, wie wichtig ein vernünftiges Grundlagenstudium ist.
7. November 2017 um 17:50
@Bernd:
„Das ist exakt dasselbe wie mit Flacherdlern und Einstein-“Widerlegern”
Unsere Quanten-Helden nicht vergessen.
7. November 2017 um 21:42
Um es noch etwas auszuweiten, es gibt ja außerdem noch die ärztlichen Psychotherapeuten, die ihre Kenntnisse entweder als Zusatzweiterbildung oder im Rahmen des Facharztes für Psychiatrie erwerben. Ein komplett anderer Zugang, als das Psychologiestudium, aber eben halt doch: Studium, postgraduale Weiterbildung in einem definierten Rahmen usw., also Theorie und Praxis. Ich bezweifele, daß eine Schmalspurausbildung eine gute Idee wäre.
Zur Debatte hat das aktuelle Deutsche Ärzteblatt Raum in den Leserbriefen gegeben: https://www.aerzteblatt.de/archiv/194152/Heilpraktikerwesen-Keine-Pflichten
Außerdem Maik, eine Frage an Dich: Was würde Dich denn nach einer soliden und klassischen Berufsausbildung zum psychologischen oder ärztlichen Psychotherapeuten daran hindern, ein Verfahren zu erlernen, welches kein Richtlinienverfahren ist?
Ich habe in meinem Medizinstudium auch jede Menge Dinge gelernt, die ich entweder nicht interessant fand, oder von denen ich recht genau wußte, daß ich sie nie brauchen würde. Trotzdem habe ich mich hindurchgewurstelt (Studium kein Ponyschlecken und so).
Dann zwei Anmerkungen:
Zur Frage, ob in jedem Menschen ein Psychotherapeut steckt: Definitiv nein!
Du verwechselst da etwas: Empathie und Interesse an seinen Mitmenschen kann gewiß Motivation sein, sich mit Psychologie näher zu beschäftigen und kann auch helfen, Zugang zu seinen Klienten/Patienten zu finden.
Ähnlich war und ist es mit meiner Motivation, als (somatisch orientierter) Arzt zu arbeiten. Aber daraus zu schließen, daß dies das entscheidende dabei ist, halte ich für eine gefährliche Überschätzung dieser an sich so wichtigen menschlichen Eigenschaft.
Zweitens, Du hast eine Analogie in Bezug auf somatische Vorgänge zurückgewiesen, da niemand jeden Tag einen Blick in sein Inneres werfe.
Nun halte ich (als psychotherapeutischer Laie) das, was wir Seele nennen (oder meinetwegen die seelischen Vorgänge, um nicht allzu metaphysisch daherzureiten) für mindestens genauso komplex. Und außerdem ist die Psyche etwas zutiefst innerliches (intimes), durchaus vergleichbar mit den mitunter rätselhaft erscheinenden Vorgängen unseres Körpers.
Hier sehe ich nun eine Unterschätzung Deinerseits: Nur weil jeder von uns täglich mit Affekten, Empfindungen, Emotionen zu tun hat und ein Teil von uns auf dieselben reflektiert, heißt doch noch lange nicht, daß wir ohne eine solide akademische Ausbildung mal einfach so bei uns selbst oder gar bei anderen „hinter die Kulissen schauen“ könnten.
7. November 2017 um 23:24
Dafür steckt in jedem Psychotherapeuten ein Mensch, was vieles erklärt.
Richtig ist Maiks Hinweis oben, dass ein Psychologiestudium nicht unbedingt klinische Psychologie als Schwerpunkt haben muss. Etwas anderes als der von Heilpraktikern geforderte Hauptschulabschluss ist das trotzdem.
Der Entwurf zu Reform der Psychotherapieausbildung sieht zudem vor, dass künftig nur ein klinischer Studienschwerpunkt zur Approbation (und danach mit entsprechender Weiterbildung zur Kassenzulassung) führt.
7. November 2017 um 23:43
@ borstel:
„Ich habe in meinem Medizinstudium auch jede Menge Dinge gelernt, die ich entweder nicht interessant fand, oder von denen ich recht genau wußte, daß ich sie nie brauchen würde. Trotzdem habe ich mich hindurchgewurstelt (Studium kein Ponyschlecken und so).“
Ich schätze, das ist Maiks Problem: er will nichts lernen, von dem er meint, dass er es nicht braucht, sondern sich einfach nur die Rosinen herauspicken.
7. November 2017 um 23:48
Hallo Borstel,
ich finde, dass es im Gesundheitswesen an dieser Stelle ein Problem gibt. Erst einmal sind die Zugangsvoraussetzungen für ein Psychologiestudium sehr hoch und ja, ich erfülle sie nicht. Demnach müsste ich zuerst mein Abitur nachholen. Anschließend mindestenz 5 Jahre Psychologiestudium und anschließend noch einmal 5 Jahre Verhaltenstherapie. Und da geht es ja um ein ganzes Verfahren und nicht einzelne Behandlungsmethoden, von denen ich weiß, dass ich sie nicht anwenden möchte. Also wäre ich ungefähr in 12 Jahren fertig.
Gleichzeitig müssen Patienten 6-9 Monate auf einen freien Therapieplatz warten, weil alles besetzt ist. Das kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein?
Wahrscheinlich werde ich gleich wieder geteert und gefedert, aber ich bin mir sicher, dass ich mit meinem psychologischen Wissen, dass ich mir mühsam in den letzten zwei Jahren im Bereich der klinischen Psychologie angeeignet habe, einer mehrjährigen und fundierten Ausbildung in einem humanistischen Verfahren die ich gerade mache und gleichzeitiger Supervision, ebenfalls ein guter Therapeut sein kann, der verantwortungsvoll mit seinen Klienten umgehen kann, ohne ihnen zu schaden und Therapie anbietet, die über professionelles Schulterklopfen weit hinausgeht.
Das Problem ist und da gebe ich hier allen recht, dass nicht jeder so denkt und nach der Prüfung irgend etwas macht,was ihm gerade so einfällt.
Zu deiner Anmerkung mit dem Blick nach innen:
OK, da hab ich vielleicht zu sehr von mir auf andere geschlossen. Ich hab immer schon vieles Hinterfragt und beobachtet. Warum Menschen sich so verhalten, wie sie es tun und was für Gefühle da wohl mitspielen könnten.
7. November 2017 um 23:58
Ach ja. Nach den 12 Jahren käme dann ja noch das Verfahren das ich eigentlich lernen würde. Also nochmal 3-4 Jahre. Insgesamt dann also 15 bzw. 16 Jahre. Nur würde ich gerne in diesem Leben noch anfangen zu arbeiten
8. November 2017 um 07:38
@ Maik:
„Nach den 12 Jahren käme dann ja noch das Verfahren das ich eigentlich lernen würde. Also nochmal 3-4 Jahre. Insgesamt dann also 15 bzw. 16 Jahre. Nur würde ich gerne in diesem Leben noch anfangen zu arbeiten“
Und weil Du das möchtest, sollen sich die Patienten mit Deiner Schmalspur-Ausbildung zufriedengeben? Was für ein Egoismus.
„Gleichzeitig müssen Patienten 6-9 Monate auf einen freien Therapieplatz warten, weil alles besetzt ist. Das kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein?“
Genau. Deshalb brauchen wir mehr psychologische und ärztliche Psychotherapeuten.
Du misst mit zweierlei Mass: selber willst Du nur das Beste (nur echte Piloten, keine Flugpraktiker!), billigst das aber anderen nicht zu.
8. November 2017 um 08:20
@ Maik:
Es mag ja sein, dass Sie zu denen gehören, die ohne Studium aufgrund Ihrer Sozialisation, Ihrer selbstgewählten Fortbildung und unter guter Supervision bei bestimmten Störungsbildern psychotherapeutisch ganz vernünftig arbeiten können (falls Sie Ihre Selbstüberschätzung, zu verstehen, wie Menschen „funktioneren“ noch mäßigen lernen).
Gesetze werden nie jedem Einzelfall gerecht. Gesetze sollen dazu beitragen, dass es im Allgemeinen besser läuft. In Fall der Psychotherapie-Ausbildung erhöhen ein Studium und die Orientierung an den Richtlinienverfahren erheblich die Wahrscheinlichkeit, dass die Patienten eine gute Psychotherapie bekommen – ungeachtet dessen, dass es auch gute Heilpraktiker und schlechte Psychotherapeuten gibt.
Ihre Rechnung mit den vielen Jahren bis zur Berufsausübung vermischt Fragen des Zugangs von Psychologen zur Psychotherapie (die via sektoralem Heilpraktiker nach wie vor auch ohne Verhaltenstherapie-Ausbildung möglich ist), des bisherigen Wegs zur Approbation und des Wegs zur Kassenzulassung.
Die Wartezeiten der Patienten haben mit dem Thema Heilpraktiker/Psychotherapeuten erst einmal nichts zu tun, da geht es um die Finanzierung von Therapien im GKV-System. Die Lösung für den Mangel an Kassensitzen ist gewiss nicht darin zu sehen, die Qualifikationsanforderungen abzusenken und die Patienten privat für Therapien bei Heilern mit zweifelhafter Kompetenz bezahlen zu lassen.
Mich wundert ohnehin, wie man angesichts der gesellschaftlichen Einsicht in die steigende Bedeutung guter Bildung und spezialisierten Qualifikationen in allen gesellschaftlichen Bereichen noch argumentieren kann, dass im Gesundheitswesen Talent und Herzensgüte auch reichen – als ob wir noch auf dem Stand des heilkundlichen Wissens von vor 100 Jahren wären.
8. November 2017 um 09:43
@ Maik:
Dass es offenbar zuwenig Therapeuten und Therapieplätze gibt ist wohl leider so. Aber will man das Problem wirklich dadurch lösen, dass man die geforderte Qualifikation niedriger setzt?
Hauptsache wir haben Leute, die sich Therapeut nennen (dürfen), aber ob sie auch genug können und wissen ist dann zweitrangig? Da kriege ich Bauchschmerzen.
Die Ungeduld, endlich in dem gewählten Beruf arbeiten zu dürfen, verstehe ich auch. Aber wieder: Will man das durch Verzicht auf (auf den ersten Blick vielleicht nebensächliche, aber dennoch wichtige) Ausbildungsinhalte beschleunigen? Wieder Bauchschmerzen. Es ist eben eine größere Menge Wissen, das man sich aneignen muss, eben weil der Mensch so ein komplexer Apparat ist.
8. November 2017 um 10:50
Da schließt sich dann der Kreis der Argumentation. Besagtes Problem (mangelnde Abdeckung des Bedarfs an Ärzten) ist eine wesentliche Ursache für die Existenz der Heilpraktikerbranche in heutiger Form.
Dem Fachkräftemangel wurde durch die Erhebung von geringer qualifizierten begegnet.
Die Überzeugung, dass dies eine Fehlentwicklung ist, begründet im Kern die Forderung nach Abschaffung/Reformierung des Heilpraktikerberufs.
Wenn sie das nicht so sehen, gibt es wenig Anknüpfungspunkte für eine sinnvolle Diskussion.
Natürlich kann es sein, dass es Heilpraktiker gibt die einen wertvollen Beitrag leisten und mehr nützen als Schaden.
Ein Argument für den Verzicht auf Qualitätsstandards in der Ausbildung und wissenschaftliche Überprüfung von Behandlungsmethoden ist das nicht.
Persönliche selbsteinschätzung ist aus gutem Grund keines von Beidem…
8. November 2017 um 11:18
Kurzer Einschub: Warum lassen sich denn eigentlich so viele Leute inzwischen zum Heilpraktiker ausbilden? Man muss sich z.B. nur die Zahlen für die Zunahme an Heilpraktikern in Bayern anschauen, die im Münsteraner Memorandum aufgeführt sind.
Machen diese Leute die Ausbildung aus reinem Altruismus? Sind das alles verhinderte Medizinstudenten, die auf dem 2. Bildungsweg zu ihrem Traumjob als Quasi-Arzt kommen? Geht es nur ums schnöde Geld (wegen Privatabrechnung und so)?
Früher hieß es spöttisch: „Wer nichts wird, wird Wirt.“ Heute wirkt es auf mich manchmal eher wie: „“Wer nichts wird, wird Heilpraktiker“.
8. November 2017 um 13:14
Immerhin acht. Ich dachte, es wären nur fünf Minuten:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/aerzte-haben-laut-weltweiter-analyse-nur-wenige-minuten-pro-patient-a-1176897.html
8. November 2017 um 13:25
Aus einem Interview mit Prof. Jürgen Schäfer (Zentrum für unerkannte und seltene Erkrankungen der Universität Marburg):
„Ging man davon aus, dass es im Jahr 1950 etwa 50 Jahre brauchte, bis dass sich unser Grundlagenwissen verdoppelt hat, so waren es im Jahr 2010 nur noch 3,5 Jahre zur Verdoppelung des Wissens. Und Prognosen gehen davon aus, dass sich unser Wissen im Jahr 2020 bereits nach 3 Monaten verdoppeln wird.“
So wie’s aussieht, ist die Zeit für schnelle Schmalspur-Ausbildungen halt vorbei.
8. November 2017 um 14:23
@ RPGNo1
„Früher hieß es spöttisch: “Wer nichts wird, wird Wirt.” Heute wirkt es auf mich manchmal eher wie: “”Wer nichts wird, wird Heilpraktiker”.“
Grrrr, das haben Sie von mir abgeschrieben;-)
Nein, im Ernst: Haargenau das hatte ich hier schon einmal vor ca. 5 Jahren geschrieben.
Es entspricht einfach den Tatsachen. Und wer es noch extremer mag:
Wer nichts wird, wird Heilpraktiker oder Wahrsager oder Lebensberater oder Couch oder – ach, die Liste könnte man endlos fortführen…
Schlimm, schlimm, schlimm!
8. November 2017 um 14:30
@RPGNo1:
Drei Fälle aus meinem persönlichen Umfeld („Anekdoten“):
– Eine mittelmäßig begabte Journalistenkollegin, die von einem Krankenhausblättchen in den HP-Stand gewechselt ist.
– Eine sehr erfolgreiche Ex-Kollegin, die so in der Lebensmitte bisschen den Überdruss bekam und parallel dazu eine persönliche „Heilungserfahrung“ bei einem chinesischen Nadel-Heini machte, was sie dazu bewog, diesem umwerfenden „Geheimnis“ nachzuspüren, den HP-Schein zu machen und dann eine TCM-Praxis zu eröffnen.
– Eine Intensivschwester, die den Drang hatte, „mehr“ zu machen als das, was ihre Chefs ihr vorschreiben.
8. November 2017 um 14:36
Irgendwie ist das Ganze auch mit Polizisten und Sicherheitskräften einer Security-Firma zu vergleichen.
Interessenten, die Polizist werden möchten, müssen mehrjährige Ausbildung durchlaufen.
Mitarbeiter von Security-Unternehmen werden oft in vier Wochen ausgebildet, manche sogar in einem kurzen Wochenendkurs. Und solche Personen werden dann auf die Menschheit losgelassen…
Jaja, ich weiß, kein wirklicher Vergleich.
Dennoch: Auch hier wird deutlich, was nicht richtig ausgebildete Personen in brenzligen Situationen anrichten können. Beispiele dafür findet man fast täglich in den Medien.
8. November 2017 um 15:04
Ich habe da auch so eine ehemalige Schulfreundin, die eigentlich BWLerin ist, aber seit 5 Jahren als als Heilpraktiker-Psychotherapeutin herumpfuscht. Auch da: keine Einsichtsfähigkeit in die Notwendigkeit einer fundierten Ausbildung. Lebenserfahrung ist da viel wichtiger.
@ Bernd Harder:
„Eine Intensivschwester, die den Drang hatte, “mehr” zu machen als das, was ihre Chefs ihr vorschreiben.“
Krankenschwestern sind mitunter die schlimmsten. Weil sie ja (nach eigener Ansicht) oft mehr Ahnung haben als die Ärzte, sie aber keiner ernst nimmt, wenn sie ein „tolles, neues Therapieverfahren“ in ihrem Bereich einführen wollen.
8. November 2017 um 15:17
@ Bernd Harder:
„Immerhin acht. Ich dachte, es wären nur fünf Minuten“
Wobei man ganz klar festhalten muss: selbst wenn die Ärzte in Deutschland plötzlich mehr Geld für Patientengespräche bekämen, würden die Konsultationen trotzdem nicht automatisch länger werden. Das liegt an den enorm hohen Patientenzahlen, die ein niedergelassener Arzt in Deutschland pro Tag behandeln muss – 60 und mehr Patienten sind da keine Seltenheit. Es bräuchte zusätzlich also auch mehr Ärzte.
Oder die Leute müssten weniger oft zum Arzt gehen. Mit 18 Arztkontakten pro Person und Jahr sind die Deutschen Weltmeister im zum-Arzt-gehen. Hier in der Schweiz sind es knapp 4 Konsultationen pro Jahr. Da muss also auch noch an anderen Stellen ein Umdenken stattfinden.
8. November 2017 um 15:35
@Noch’n Flo:
Ja, die Zahl ist öfter zu lesen – ich kenne aber zumindest keine Untersuchung, warum das so ist, außer der vagen Vermutung, dass es etwas mit der freien Arztwahl zu tun haben könnte.
Wundert mich ein wenig, dass das keinen Gesundheitspolitiker zu interessieren scheint. Lieber doktert man dann an Zwangsmaßnahmen wie „Praxisgebühr“ herum.
8. November 2017 um 16:16
@ Bernd Harder:
„außer der vagen Vermutung, dass es etwas mit der freien Arztwahl zu tun haben könnte“
Die haben wir hier in der Schweiz aber auch.
8. November 2017 um 16:20
Hier wird es bisschen aufgeschlüsselt:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/sind-wirklich-die-haelfte-aller-arztbesuche-ueberfluessig-a-1112312.html
8. November 2017 um 17:33
@Pierre Castell
Also vor 5 Jahren kannte ich die GWUP und deren Blog noch gar nicht. Aber es ist schön zu lesen, dass andere Personen zu denselben Schlussfolgerungen gelangt sind wie man selbst. :)
@Bernd Harder
„Persönliche Anekdoten“ – Dann lag ich mit meinen Vermutungen gar nicht so falsch. Ich möchte meine dritte Frage noch ergänzen: Geht es nur ums schnöde Geld (wegen Privatabrechnung und so) und die Anerkennung (von Patienten, persönlichem Umfeld, der Öffenlichkeit)?
9. November 2017 um 12:08
@ RPGNo1
Bei Heilpraktikern kann man ja nur zu dieser Schlussfolgerung kommen;-)
Sie wissen doch evtl., dass ich Täuschungskünstler (im Volksmund: Zauberkünstler) bin. Vermutlich habe ich damals nur Ihre Gedanken „übersinnlich“ empfangen und ohne Ihr Einverständnis veröffentlicht.
Sollten wir uns also jemals irgendwo zufällig über den Weg laufen, so tippen Sie mir bitte auf meine Schulter. Ich schulde Ihnen ein gutes Glas Wein;-)
21. November 2017 um 02:39
Nach 7 Jahren Ehe verließ mein Mann mich mit zwei Kindern. Ich hatte das Gefühl, dass mein Leben kurz vor dem Ende stehen würde, dass ich beinahe Selbstmord begangen hätte. Ich war sehr lange emotional untergetaucht. Dank eines Zauberers namens Prophet John, den ich online kennengelernt habe. An einem treuen Tag, als ich durch das Internet stöberte, sagten einige Leute, dass er ihren Ex-Liebhaber zurückgebracht hatte, einige bezeugten, dass er den Mutterleib wiederherstellt, Krebs und andere Krankheiten heilt, einige bezeugten, dass er einen Zauberspruch aussprechen kann, um die Scheidung zu stoppen. bald. Ich stieß auch auf ein bestimmtes Zeugnis, es ging um eine Frau namens Marie, sie bezeugte, wie er ihren Ex-Liebhaber in weniger als 2 Tagen zurückbrachte, als ich ihn kontaktierte, versprach er, meine Ehe zurück zu bringen, und nur zwei Tage die Gebete Er hat meinen Mann zurückgebracht, bitte schließt mich an und dankt dem Propheten John bei seiner Post […]
21. November 2017 um 10:58
@alle:
Tja, liebe Leute – so sähe es aus, wenn alle Kommentare freigeschaltet würden.
Gestern Jesus, heute ein Zauberer und Prophet.
Sicherlich interessante Dokumente menschlicher Verwirrung – aber wollen/brauchen wir so etwas?
21. November 2017 um 11:02
Nee, wirklich nicht.
Darüber kann ich auch nicht mehr lachen – einfach nur krank!
21. November 2017 um 11:24
DAS war doch bestimmt ein Bot?
So grauenhaft KANN ein Mensch doch einen Text aus dem Englischen (oder einer anderen Sprache) gar nicht übersetzen?! Egal, wenn das jetzt hier schon steht, hätte ich dann doch die Frage: Johannes der Täufer? Der Lieblingsjünger? Der Evangelist? Oder dann doch eher der Prophet mit seiner Offenbarung? Das Ende der Welt scheint nahe.
Aber was mich gerade enttäuscht, wo bleiben denn jetzt die ganzen Pappenheimer, die „Zensur!“ und „Wo bleibt die Meinungsfreiheit?“ rufen, weil sich Bernd Harder zu einem notwendigen redaktionellen Eingriff bekannt hat?
21. November 2017 um 13:22
Bernd Harder hat mein zutiefst empfundenes Mitleid, dass er sich durch all diesen Schrott durchlesen muss. Ich bin froh, dass solche Kommentare nur im Ausnahmefall und zu Demonstrationszwecken freigeschaltet werden.
21. November 2017 um 13:22
Spam-Bot Tracy77 ist aber sehr schlecht programmiert. Die Message passt nicht einmal annähernd zum Thema Heilpraktiker, welches hier momentan diskutiert wird. Da habe ich bei scienceblogs aber schon bessere Exemplare gesehen, bevor sie wieder gelöscht wurden.
21. November 2017 um 16:15
Wie würde Mr. Spock so schön sagen: „Faszinierend!“