Bei der Verleihung des „Goldenen Bretts“ durch die GKD letztes Jahr in Wien redete der Regisseur Peter A. Straubinger („Am Anfang war das Licht“) sich noch recht geschmeidig raus:
Ziel von “Am Anfang war das Licht” sei gewesen, “Menschen zu bewegen”. Wie und auf welche Weise man sie bewege, “kann man sich nicht aussuchen”, und die massiven kritischen Reaktionen auf seinen Film seien eben “die andere Seite dieser Diskussion” – sonst wäre es ja auch langweilig.“
Nun ja.
Heute berichtet der Tagesanzeiger über „das erste Opfer des Lichtnahrungsprozesses in der Schweiz“: eine Mittfünfzigerin, die von der Redaktion „Anna Gut“ genannt wird:
Anna Gut wollte […] nur von Prana leben und sich nicht mit verunreinigten Lebensmitteln kontaminieren. Ihre zwei erwachsenen Kinder machten sich Sorgen, denn ihre Mutter wirkte geschwächt und zog sich immer mehr zurück. Sie sei nun hoch sensibel und spüre ihre Bedürfnisse besser denn je, beruhigte sie die Kinder und versprach, den Prozess abzubrechen, sollte es kritisch werden.
Als sie im Winter vor einem Jahr das Telefon eines Tages nicht mehr beantwortete, suchten die Kinder ihr entlegenes Haus auf. Die Tür war verschlossen, ein Lebenszeichen nicht auszumachen. Gewaltsam drangen sie in das Haus ein. Sie fanden die Mutter in der Stube. Tot. Polizei, Notarzt und Staatsanwalt trafen ein und stellten Untersuchungen an.
Später wurde Anna Gut obduziert. Tod durch Verhungern, teilte der Staatsanwalt den Kindern schliesslich mit.“
Einfach entsetzlich.
Zum Weiterlesen:
- Am Anfang war das Licht: Das erste Opfer, Esowatch-Blog am 25. April 2012
- Okkulte Geschäfte, Der Standard am 24. April 2012
25. April 2012 um 20:45
Zwar ist das Thema zu ernst für Sarkasmus, aber der Mensch ist nur bedingt fähig zur Photosynthese.
29. April 2012 um 01:54
Wie ist es möglich, dass eine Person dieses Alters sich so beeinflussen lässt? Der Hungertod dieser armen Frau hätte doch nun wirklich nicht sein müssen.
Wie gut, dass es „die Skeptiker“ gibt, die zumindest so manchen Humbug aufklären und Menschen warnen. Allerdings – so befürchte ich leider – wird es ein Kampf gegen Windmühlen sein. Aber wenn monatlich nur ein einziger Mensch vor Betrug und vielleicht ein weiterer Mensch im Jahr aufgrund gewisser Machenschaften vor Krankheit oder dem Tode bewahrt wird, dann hat sich die Mühe für die Autoren der Skeptiker wie z. B. Bernd Harder gelohnt.
Ich verfolge seine Beiträge schon seit längerer Zeit und habe nach kritischem Lesen seiner Berichterstattungen und Ansichten jedes Mal danach das gute Gefühl, dass nicht alle Menschen geistig verdorben sind und doch noch einige – wie Bernd Harder – wirklich sauberes Gedankengut in sich tragen und dieses zum Glück verbreiten.
29. April 2012 um 20:40
P. A Straubinger hat auf facebook seine Sicht der Dinge vermitteln lassen:
Das ist zumindest konsequent, schliesslich hat P. A. schon immer eine persönliche Verantwortung für sein Machwerk abgelehnt.
30. April 2012 um 14:53
Zitat Straubinger: “ …aber das kann nicht bedeuten, dass man über dieses Thema deswegen nicht offen berichten oder diskutieren darf.“
Hä?! Gerade WEIL Menschen wegen dieses Schwachsinns sterben, MUSS darüber berichtet und diskutiert werden. Was Herr Straubinger vielleicht meint, ist, dass man das Thema nicht als den Quatsch entlarven soll, der es offensichtlich ist. Ha, von wegen!
Wenn selbst so ein derber Fall die „Gläubigen“ nicht aufrüttelt, was kann man da noch machen?
30. April 2012 um 22:14
Der Vorfall zieht sich durch die Blogosphäre:
Narklar.at
http://www.scienceblogs.de/naklar/2012/04/tod-durch-lichtnahrung.php
Kritisch gedacht: http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2012/04/am-anfang-war-das-licht-fordert-erstes-opfer.php
Florian Freistetter
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/04/lichtnahrung-und-weltuntergang-wenn-irrationaler-unsinn-menschen-umbringt.php
Relativ Kritisch
http://www.relativ-kritisch.net/blog/allgemein/p-a-straubinger-„am-anfang-war-das-licht-am-ende-die-dunkelheit
Hugo Stamm
http://newsnetz-blog.ch/hugostamm/blog/2012/04/25/1027/
1. Mai 2012 um 00:20
Zitat Pierre Castell:
<< Ich verfolge seine Beiträge schon seit längerer Zeit und habe nach kritischem Lesen seiner Berichterstattungen und Ansichten jedes Mal danach das gute Gefühl, dass nicht alle Menschen geistig verdorben sind und doch noch einige – wie Bernd Harder – wirklich sauberes Gedankengut in sich tragen und dieses zum Glück verbreiten. << ...wirklich sauberes Gedankengut...was ist das? Ist das mit Persil gewaschen? Oder was ist das? ...man, man, man, gerade ist ein Beitrag in On3-Südwild von einer jungen Dame, die in der Aura lesen kann. Es handelt sich hierbei um eine 27jährige Frau, die auch BWL studiert hat und für eine Sitzung 120€ verlangt. Auf der einen Seite will sie den Eindruck erwecken, daß sie eine junge hippe emanzipierte Frau ist und auf der anderen Seite verkauft sie so ein Humbug. Aber dieser Humbug wird ja auf Hipp getrimmt. Daß so eine Dame, in einem Jugendformat der Öffentlich-Rechtlichen ein Forum kriegt, finde ich gelinde gesagt zum Kotzen.
2. Mai 2012 um 02:11
Zu Ralf:
Ich bitte zu entschuldigen, dass ich meinen Kommentar für Sie nicht deutlich genug definiert habe.
Meine Aussage galt nicht im Sinne von „mit Persil gewaschen“, sondern im Sinne von „mit Ariel gewaschen“). Denn „Ariel“ wäscht ja laut Fernsehwerbung „nicht nur sauber, sondern rein“!
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung;-)
2. Mai 2012 um 18:49
@Pierre Castell
Sie wissen aber schon, das Ariel(אריאל) auch der Name eines Engels ist und das gehört nicht zum „skeptischen Gedankengut“, es muß doch mit „Persil“ gewaschen sein…;-)
3. Mai 2012 um 03:37
@ Ralf:
Nun, ja, aber irgendwie doch. Denn das was die Skeptiker machen (wobei ich meine Meinung hauptsächlich auf Bernd Harder beziehe, denn seine Berichterstattungen oder Aufklärungen sind es, die mich hier am meisten zum Lesen anregen), hat doch auch eine Schutzfunktion im weitesten Sinne.
Für mich zählt das Endergebnis. Und ich habe den Eindruck, dass dieses bei Herrn Harder immer stimmig ist. Engel würden sicher manches sanfter zum Ausdruck bringen. Herr Harder lässt sich eben nicht für dumm verkaufen und wenn es ihm aufgrund vorliegender Fakten – die zu seinen Gunsten sprechen – zu bunt wird, dann wird er auch eben mal gelegentlich etwas scharf im Ton. Dies stört aber seltsamerweise immer nur die, die sich hinterführt fühlen oder solche, denen die Argumente ausgehen.
Während Herr Harder hier im Blog immer wieder im Guten versucht, auch den dümmsten Vorwürfen zu entgegnen und auf die richtigen belegten Sachverhalte hinzuweisen bzw. falsche Darstellungen mit Argumenten zu widerlegen und somit zur Aufklärung beiträgt, bin ich mittlerweile leider dazu übergegangen, mich nicht mehr mit gewissen Personen auf Diskussionen einzulassen, die nichts bringen.
Meine Erfahrung ist die, dass nur wenige unwissende Menschen oder Personen, die unabweichbar ihrer Meinung treu bleiben wollen, bereit sind, sich mit dem entsprechenden Thema WIRKLICH näher auseinanderzusetzen und dann ihre Meinung evtl. ändern. Nun habe ich auch leider nicht die rhetorischen Fähigkeiten und das enorme Wissen wie Herr Harder. Aber selbst in alltäglichen Situationen ziehe ich es mittlerweile sogar vor, vielen Meinungsverschiedenheiten mit fremden Personen aus dem Weg zu gehen. Ich ärgere mich mehrmals täglich über das rücksichtslose Verhalten vieler Verkehrsteilnehmer. Man kann argumentieren wie man will – man ist immer der Dumme. Haben Sie schon einmal einen Fußballspieler erlebt, der nach einer gerechten Bestrafung mit der roten Karte seinen Fehler einsieht? Nein, er wird tobsüchtig und sieht sich voll im Recht.
Ich bewundere die Skeptiker und deren Geduld sowie die unendlich aufgebrachte Zeit und Kraft, Menschen aufzuklären bzw. falsche Sachverhalte zu widerlegen oder zu entkräften.
Und der Wissensstand eines Bernd Harder fasziniert mich täglich aufs Neue. Übrigens habe ich mich soeben zum Frühstück köstlich über seinen Beitrag „Mietmäuler und Co“ amüsiert. Unbedingt lesen;-)
4. Mai 2012 um 22:39
@Pierre Castel
Sie haben eine sehr „kitschige“ Vorstellung von Engel. Ich höre dort „Schutz“, „Sanftmut“.
Ariel zb. heißt „Löwe Gottes“, nach der jüdischen Mythologie sind Engel mächtige Wesen. Die Cherubim schützen mit ihren Feuerschwertern das Paradies.
Man darf auch nicht vergessen, daß Luzifer auch ein Engel war, der gefallen ist und mit ihm viele andere Engel, die dann zu Dämonen wurden.
Was ich wirklich nicht mag, ist der „Engelkitsch“, aber das sollte nicht gegen Sie gerichtet sein…;-)
5. Mai 2012 um 22:23
@ Ralf
Ich danke Ihnen für die nähere Erklärung des Begriffs “Engel”!
Tatsächlich ist diese Bezeichnung eine etwas – wie Sie es formulieren – kitschige Vorstellung. Allerdings bin ich ein Mensch, der den Oberbegriff Schutzengel mag. Wenn er aber im konkreten Fall, z. B. bei Nennung eines bestimmten Engels namens Ariel nicht zutreffen mag, dann möchte ich mich bei Ihnen für den Hinweis bedanken. Denn wenn aufgrund mangelndem Wissen oder schlichtweg falscher Bezeichnung meinerseits etwas sachlich Falsches geschrieben wurde, freue ich mich, wenn dies dann von einem Wissenden korrigiert wird.
Ich habe nur oberflächlich den Engel als Schutzengel gesehen. In Zukunft muss ich mich dann wohl mal näher mit dem Thema beschäftigen…
7. Mai 2012 um 15:28
Leider habe ich auch eine solche Kollegin, die felsenfest von Lichtnahrung überzeugt ist. Mit der Meldung konfrontiert hieß es nur: „Sie war nicht in der Lage, sich ausreichend in der entsprechenden Stimmung zu halten, in der das möglich ist.“
Durch diese Unfähigkeit wären schon etliche zu Tode gekommen und es würde auch in Zukunft passieren.
Meinen Hinweis, dass der Mensch keine Photosythese in seinem Körper vollziehen kann, wurde weggeprustet.
Was soll man da noch sagen.
Ich bewundere alle Skeptiker, die sich oft mit solchem Unfug auseinandersetzen.
7. Mai 2012 um 15:32
Heute auch in der Süddeutschen:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/lichtnahrung-toedliche-esoterik-1.1347782
Und bei Hoaxilla:
http://www.hoaxilla.com/hoaxilla-88-lichtnahrung/
7. Mai 2012 um 23:31
@Piere Castell
Wie ich schon schrieb, war es nicht gegen Sie persönlich gerichtet, ich habe nur immer die „Kleinkinder-Engelschaar“ vor Augen, die alljährlich zu Weihnachten auf uns los gelassen wird; ich wollte nur auf die Bedeutung der Engel, im Sinne der jüdischen und auch der christlichen Mythologie hinweisen, die ein anders Gesicht zeigt. Natürlich gibt es nach christlicher Lehre den „Schutzengel“, er ist aber kein „Flaschengeist“, wie er von manchen Esoterikern betrachtet wird.
18. Mai 2012 um 15:08
@ Ralf
Ich habe mich auch nicht „angegriffen“ gefühlt. Ich freue mich immer, wenn mir jemand neue Informationen näherbringt…
15. Juli 2012 um 13:52
@Ralf: Wer ist die 27 jährige ?
Sollte sie noch solo sein, hätte ich gerne ihre
Adresse. Aber nicht, weil ich von ihren Fähigkeiten
so beeindruckt bin, sondern weil ich gerne eine
Frau zur Seite hätte, die ohne Arbeit Unmengen
verdient.
Aber eine solche Frau wird wohl schon vergeben sein…
16. Juli 2012 um 17:23
@Peter
Tut mir leid, ich kenne die Dame nicht persönlich…soweit ich mich erinnern kann, war sie auch sehr ansehnlich, deshalb wird Ihre Vermutung stimmen, daß sie vergeben ist.
Also für mich wäre so eine Frau nichts, da ich Ehrlichkeit schätze – sogar im Beruf…;-)