Von unserem Gastautor André Sebastiani
In der Überschrift zu einem kürzlich auf Spiegel Online veröffentlichen Artikel gab man sich gewiss und ließ das Fragezeichen weg: „Waldorfschüler lesen besser“.
Das verwundert, denn Kritiker sehen die Waldorfpädagogik rückwärtsgewandt.
Durch die starke Fixierung auf die Lehre ihres Gründergurus Rudolf Steiner scheint sie wenig aufgeschlossen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse in den Unterricht einfließen zu lassen. (s. SKEPTIKER 4/11) Gerade beim Schriftspracherwerb hat sich in den letzten Jahrzehnten ein steter Wandel in der Didaktik an Staatsschulen vollzogen. Waldorfkritiker wie Cornelia Giese werfen der Waldorfpädagogik sogar vor, im Durchschnitt mehr Schüler mit geringen Lese-/Rechtschreibkompetenzen, bis hin zum Analphabetismus, hervorzubringen. (vgl. Giese, 2008)
Allerdings gibt es kaum empirische Daten, die Kritik stützt sich meist auf persönliche Erfahrungen von Schüler-, Eltern- oder (Ex-)Waldorflehrerseite. Daher wird immer wieder der Ruf nach einer stärkeren Kontrolle der Waldorfschulen, z.B. durch normierte Testverfahren, laut (vgl. Skeptiker 4/11). Warum suggeriert der SPON-Artikel nun das Gegenteil?
Vor einigen Tagen erschien in dem englischsprachigen Fachblatt „Early Childhood Research Quarterly“ ein Artikel über eine neuseeländische Studie zur Entwicklung der Lesekompetenz von Kindern in Abhängigkeit vom Schuleintrittsalter.
In den meisten englischsprachigen Ländern werden Kinder mit fünf Jahren eingeschult. In Neuseeland schult man Kinder am Tag ihres fünften Geburtstags ein. Es gibt also kein festes Schulanfangsdatum für alle Erstklässler, wie es in Deutschland üblich ist. An neuseeländischen Waldorfschulen werden Kinder erst zwei Jahre später eingeschult, bis dahin besuchen sie Waldorfkindergärten.
Das Anliegen der Forscher war allerdings nicht in erster Linie, die Curricula von Waldorfpädagogik (Steiner education) und Staatsschule zu vergleichen. Vielmehr ging es darum, herauszufinden, ob der frühe Lesebeginn mit 5 Jahren für die Kinder von Vorteil ist. Waldorfschüler boten sich als Vergleichsgruppe an, weil sie, anders als z.B. Montessori-Schüler, im Kindergarten keine Vorerfahrungen mit Schrift machen, was den Vergleich erschweren würde.
Um die Entwicklung der Lesekompetenz zu bestimmen, wurden zahlreiche Fertigkeiten, wie Leseflüssigkeit, Textvortrag, Sinnentnahme, usw. in regelmäßigen Abständen getestet. Insgesamt flossen die Daten von 344 Schülern ein, davon 111 Waldorfschüler. Die Elternhäuser der beiden Schülergruppen waren hinsichtlich der finanziellen Ausstattung vergleichbar.
Das Ergebnis war zunächst wenig überraschend; die früher eingeschulten Kinder lasen in den ersten Jahren deutlich besser als die Waldorfschüler, die den Rückstand jedoch kontinuierlich aufholten. Im Alter von 9 und 10 Jahren lagen beide Vergleichsgruppen praktisch gleich auf. Mit 11 Jahren aber überflügelten die Waldorfschüler ihre Altersgenossen an Staatsschulen leicht, mit 12 Jahren liegen Staats- und Waldorfschüler fast gleich auf, die Waldorfschüler liegen hauchdünn vorne.
Der Datenpunkt bei 11 Jahren beflügelte Spiegel Online wohl dazu über die Studie zu berichten. Die deutliche Aussage der Überschrift „Waldorfschüler lesen besser“, wird jedoch gleich in den nächsten Sätzen etwas abgeschwächt:
Sie lernen Buchstaben zwei Jahre später als an staatlichen Schulen, trotzdem schneiden Waldorfschüler laut einer neuseeländischen Studie beim Lesen besser ab. Das könnte am privilegierten Elternhaus liegen. Aber auch an der Waldorf-Methode.“
Das ist dann auch der Tenor des Artikels. Es wird der Eindruck erweckt, die Wissenschaft hätte vage Hinweise gefunden, dass die Waldorfpädagogik Kinder zu besseren Lesern macht – wenn die Gründe auch nicht ganz klar sind.
Die Forscher selbst kommentieren die Ergebnisse ihrer Studie zu Recht sehr vorsichtig. Zum einen war die Teilnehmerzahl recht gering: zur Auswertung blieben nur die Daten von 84 Waldorfschülern übrig. Zum anderen unterschieden sich die Vergleichsgruppen in einigen Gesichtspunkten. Die Waldorfgruppe enthielt mehr Schüler, in deren Elternhaus eine zweite Sprache gesprochen wurde. Die Väter verdienten im Durchschnitt mehr und hatten höhere Bildungsabschlüsse, wohingegen die Mütter weniger verdienten als die Mütter der Staatsschüler.
Möglicherweise fanden sich mehr Hausfrauen unter den Waldorfmüttern. Trotz vergleichbarem Haushaltseinkommen unterschieden sich die Gruppen also in wichtigen Faktoren, wie die Autoren richtig bemerken. Die Staatsschüler saßen zudem deutlich mehr vor dem Fernseher als die Waldorfschüler.
Außerdem geben die Forscher zu bedenken, dass alleine die Tatsache, dass sich Eltern für eine alternative Schulform entscheiden, für ein besonderes Engagement für Bildung spricht – gleichgültige Eltern schicken ihre Kinder nicht zur Waldorfschule.
Den vielleicht wichtigsten Punkt spricht Spiegel Online überhaupt nicht an: Die Ergebnisse sind nicht auf Deutschland übertragbar. Das beginnt bei der Einschulung. Deutsche Kinder werden im Durchschnitt später, nämlich in der Regel nach dem sechsten Geburtstag, eingeschult. Die englischen Waldorfschüler waren im Durchschnitt fast 6,5 Jahre alt – das entspricht ziemlich genau dem durchschnittlichen Einschulungsalter in Deutschland.
Selbst wenn man davon absieht ist die englische Sprache nicht einfach mit der deutschen vergleichbar. Die Studienautoren sprechen selbst von Englisch als „einer Sprache die für die Probleme bekannt ist, die sie Leseanfängern bereitet“ (Suggate, et al. 2012, S.13), „mit einer einzigartig komplexen Rechtschreibung und Buchstaben-Laut-Zuordnung“. (ebd., S.2) So gibt es im Englischen beispielsweise viele unterschiedliche Schreibweisen für ein und denselben Laut.
Das langgesprochene „U“ taucht in so unterschiedlichen Schreibweisen wie too, true, shoe, flew oder through auf. Das lange „I“ findet sich z.B. in sleeve, leave, even, seize, siege und ein langer O-Laut in stole, coal, bowl, roll, mould. Andersherum gibt es Wörter mit gleichen Buchstabensequenzen, denen aber verschiedene Laute zugeordnet sind, wie z.B. over, oven und move.
Da die Sprache besondere Anforderungen stellt, unterscheidet sich auch die Didaktik von der in anderen Ländern. Man setzt häufig auf die sogenannte Ganzwortmethode, bei der man so genannte „Sichtwörter“ erlernt, die vom Kind nicht durch Lautieren, sondern im Ganzen erkannt werden sollen. In Deutschland ist diese Methode nicht mehr gebräuchlich. Umgekehrt entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass sich die vermeintlich erfolgreicheren Waldorfschulen im englischsprachigen Ausland einer Didaktik bedienen, die ihr Gründer Rudolf Steiner für die deutsche Sprache gedacht hat.
Und so bleibt am Ende viel Lärm um nichts. Spiegel Online schafft es aus den vagen Ergebnissen einer Studie ohne Bezug zu Deutschland, mit kleinen Vergleichsgruppen, die sich in mehr als dem Einschulungsalter unterschieden, eine eindeutige Schlagzeile zu produzieren.
Zwar spricht man an, dass die Forscher ihren eigenen Ergebnissen reserviert gegenüberstehen und vor voreiligen Schlüssen warnen, besonders beim flüchtigen Lesen entsteht jedoch der falsche Eindruck, dass sich aus der Studie Rückschlüsse auf die Waldorfmethode ziehen lassen. In Wahrheit bleiben die Zweifel bestehen und die Forderung der Kritiker, die Waldorfschüler an Vergleichsuntersuchungen teilnehmen zu lassen.
Am Ende liegen beide Gruppen nahezu gleich auf, obwohl es Hinweise darauf gibt, dass die Staatsschülergruppe leicht im Nachteil war. Dennoch können sie zwei Jahre länger und viele Jahre wesentlich besser lesen als ihre Altersgenossen an Waldorfschulen. Dieser Aspekt war nicht Untersuchungsgegenstand der Studie, aber Spiegel Online hätte er ruhig in den Sinn kommen dürfen.
Literatur:
- Waldorf-Schule: Hoaxilla-Podcast Nr. 107 vom 18. November 2012
-
Giese, Cornelia (2008): Die freie Waldorfschule – Eine Mogelpackung? Kenzingen.
-
Kayser, Martina; Wagemann, Paul-Albert (1991): Wie frei ist die Waldorfschule: Geschichte und Praxis einer pädagogischen Utopie. Berlin.
-
Prange, Klaus (2000): Erziehung zur Anthroposophie, 3. Auflage, Bad Heilbrun.
-
Sebastiani, André: Versteinerte Erziehung. Skeptiker 4/2011.
-
Suggate, Sebastian P. et al (2012): Children learning to read later catch up to children reading earlier. Early Childhood Research Quarterly (2012), http://dx.doi.org/10.1016/j.ecresq.2012.04.004.
12. Juni 2012 um 19:19
Interessanter Beitrag, der auch einige Möglichkeiten zur Fehlinterpretation der Daten anspricht. Aber sind denn die Schwerpunkte an staatklichen und an Waldorfschulen überhaupt miteinander vergleichbar? Wenn z.B. Waldorfschüler in den ersten Jahren mehr lesen und schreiben, dafür aber weniger rechnen, wäre das auch eine naheliegende Erklärung für die beobachtete „Aufholjagd“. Und waren die Schulen miteinander vergleichbar, zum Beispiel im Hinblick auf Ausstattung und Klassengröße?
12. Juni 2012 um 19:45
Ähmmm… „So gibt es im Englischen beispielsweise viele unterschiedliche Schreibweisen für ein und denselben Laut.“
Gibt es im Deutschen auch: Ein „F“ kann ich als „F“ (z.B. Fuß) als „V“ (Vater) oder als „Ph“ (Phase) schreiben.
Das „V“ kann man abschaffen, das „X“ auch, braucht keine Sau. Das türkische Alfabet z.B. kennt kein X, wozu auch? „J“? Kann man auch drauf verzichten und durch ein Anfangs-Y ersetzen (Yoghurt).
Aber zum Thema: Wie sehr schön angesprochen: Vergleichsgruppen, die nicht vergleichbar sind. Damit ist das Ganze für die Tonne….. aber es wird uns wieder und wieder um die Ohren gehauen werden…. die Waldooofs sind doch viel schlauer als die Staatsschul-Doooofis……
Ich seh es kommen……
12. Juni 2012 um 19:48
Die Lehrer haben Bögen ausgefüllt und Unterrichtsinhalte mit Lesebezug eingetragen. Der Unterschied war nicht signifikant.
Die Klassengrößen finde ich entweder gerade nicht, oder sie sind nicht genau ausgewiesen. Ich glaube aber nicht, dass es hier große Unterschiede gab, zumindest nicht im Durchschnitt. Zumindest hier in Deutschland sind Waldorfklassen meist viel größer – auch hier geht man nicht mit der Zeit.
Die Ausstattung wurde nicht erhoben, sollte aber beim Schriftspracherwerb nicht so die Rolle spielen. Entsprechendes Material sollte jede Schule haben. Waldorfschulen verwenden allerdings keine Lehrbücher, ich weiß nicht, ob das in Neuseeland auch so streng gehandhabt wird. Alles, mit dem sich das Kind auseinandersetzt, soll vom Lehrer selbst kommen.
In den ersten beiden Jahren erwerben die Waldorfschüler in der Studie kaum Lesekompetenzen.
Das wird nicht weiter erklärt, aber laut Steiner soll man mit dem Schriftspracherwerb erst nach dem Zahnwechsel beginnen, sonst drohen schlimme Erkrankungen. In der Studie spricht man davon, dass man sehr viele auditive Übungen zu Beginn macht. In Deutschland beginnt man meist erst spät in der ersten oder erst in der zweiten Klasse mit dem Schriftspracherwerb.
12. Juni 2012 um 20:04
@Statistiker
Das stimmt, auch im Deutschen gibt es unterschiedliche Schreibweisen für den gleichen Laut.
Es gibt aber viel weniger Unregelmäßigkeiten als im Englischen. Deshalb macht die Ganzwortmethode im Englischen Sinn und im Deutschen nicht so. Im Moment beginnt man meistens mit Anlauttabellen zu schreiben. http://de.wikipedia.org/wiki/Anlauttabelle
Die Kinder hören ihre Sprache Laut für Laut ab und suchen die Buchstaben in der Tabelle. Damit können sie von Anfang an alles schreiben was sie möchten und nicht nur „Fu ruft Uta“, wie ich am Anfang.
Parallel macht man dann, etwas später startend, einen Rechtschreiblehrgang, lernt dann die Regeln und irgendwann auch die Ausnahmen. Im Schreiben von Anfängern spielt z.B. „ph“ als F-Laut keine Rolle. Wörter mit „V“ sind Lernwörter.
Der Hauptautor der Studie ist ein Deutscher. Er weißt explizit auf die Besonderheiten hin, in der Fachliteratur und auf Wikipedia (siehe Verlinkung) findet man das entsprechend auch.
13. Juni 2012 um 10:37
@ André Sebastiani
“Wir können nicht dasselbe, was wir unter uns reden, den Eltern sagen. Wir können nicht sagen:
Seid froh, daß euer Junge mit 9 Jahren noch nicht lesen und schreiben kann. Er wird um so besser lesen und schreiben, wenn er es mit 9 Jahren nicht gekonnt hat.
(…) Wir müssen die Menschen, die aus der heutigen Bildung kommen, etwas sanft anfassen und nicht gleich frappieren, sonst würden wir mit unseren Bestrebungen unter die Räder kommen.”
Rudolf Steiner, „Menschenerkenntnis und Unterrichtsgestaltung“, GA 302, Seite 130f., http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA302.pdf
–
Mit dem Artikel des SPIEGEL und der Reaktion der Waldorfschulen darauf ist es offenbar geworden: Die Waldorfschulen halten sich SKLAVISCH an die Vorgaben ihres Gurus Rudolf Steiner …
13. Juni 2012 um 10:53
@ André Sebastiani
… was die Vorgaben Rudolf Steiners bedeuten, wenn das Kind nicht in Steiners „Jahrsiebtelehre“ passt, wird hier deutlich:
–
„Meine Erlebnisse im Waldorfkindergarten
Vorwort der Eltern: „xy“ [von mir anonymisiert] besucht im Alter von 4J/3M bis 5J/8M einen Waldorfkindergarten. Nach 15 Monaten nehmen wir sie vorzeitig heraus. Zwei ihrer Schlüsselsätze waren. „Ich will wieder in den Bauch rein, ich will nicht auf der Welt sein“ und „Ich will sterben, hier auf der Welt will ich nicht sein“.
Vier Monate vor ihrer Einschulung besucht „xy“ noch einen konfessionellen Kindergarten, in dem es ihr sehr gut gefällt.
Während der ganzen folgenden Monate beschäftigen sie die Erlebnisse im Waldorfkindergarten noch so nachhaltig, daß „xy“ immer wieder darüber nachdenkt, wie sie andere Kinder davor bewahren könnte, selbst solche Erlebnisse machen zu müssen. Es entsteht der Gedanke, ein Buch zu schreiben. Selber schreiben konnte sie noch nicht, also machten wir ihr den Vorschlag, alle Erlebnisse auf Video zu sprechen. Ganz begeistert davon begann sie zu strukturieren und sprach sie noch am gleichen Tag eine dreiviertel Stunde lang ohne Unterbrechung auf Band. Die Namen in ihren Ausführungen wurden abgeändert.
[ein Kapitel aus dem Buch „Meine Erlebnisse im Waldorfkindergarten“:]
Einmal vom Malen
Also. Mein Freund der Konstantin malte immer gerne Feuerwehrautos und Polizeiautos. Aber das durfte er nicht.
Einmal aber, da malte er einen ICE. Und da machte er noch die Buchstaben drauf, ganz schön.
Das konnte die Schilling [Erzieherin] nicht leiden, daß er schon schreiben konnte. Und dann kriegte sie eine Wut und sagte zu ihm: ‚Und die ICEs, die läßt du bleiben! Mal Zwerge, Sonnen, schöne Prinzessinnen.‘
So richtig waldörflich mußte er malen. Für einen Jungen war das ein richtiges Problem.“
13. Juni 2012 um 10:59
zu Rudolf Steiners „Jahrsiebtelehre“:
–
„Andreas Lichte: noch einmal zur Jahrsiebtelehre – von 0–7 Jahre wird der physische Leib entwickelt, von 8–14 Jahre der Ätherleib, von 15–21 Jahre der Astralleib, vom 21 Lebensjahr an endlich das „Ich“ – erst dann ist der Mensch ein Mensch. Was sagen Sie zu Steiners Mensch aus dem Esoterik-Baukasten?
Prof. Hopmann: Wir leben in einer freien Gesellschaft. Also hat jede/r das Recht, jeden Unfug zu glauben. Nur sollten sich Eltern, die ihr Kind einer Waldorfschule anvertrauen, darüber im klaren sein, dass sie dann einer Pädagogik vertrauen, die ein heilloses Gebräu esoterischer Glaubenssätze über Drüsen, Zahnentwicklung, astrologischen Einflüsse und ähnliches ist, das von der modernen Kinderpsychologie und der aktuellen Lehr-Lern-Forschung durchweg als durch nichts begründbarer Unsinn abgelehnt wird. Entschiedene Waldorfianer wird das nicht anfechten: Wie alle Sekten sind sie gegen widersprechende Wissenschaft immun (…)”
Prof. Dr. Stefan T. Hopmann, Bildungswissenschaftler an der Universität Wien, im Interview über Waldorfschule, Rudolf Steiner und die Anthroposophie:
„Man kann nicht nur ein bisschen Waldorf sein“, http://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-„man-kann-nicht-nur-ein-»bisschen«-waldorf-sein“/
13. Juni 2012 um 13:14
Kann ich nicht nachvollziehen, dass Waldorfkinder besser lesen können als andere. Ich kenne das eher anders herum. Zumal an vielen Waldorfschulen (so auch an unserer) die Klassen so voll sind, dass gescheites Lernen sowieso erschwert ist. 40 Kinder im Hauptunterricht ist schon hart an der Grenze meines Erachtens. Da sind Waldorfs um Jahrzehnte zurück. Kommt natürlich auch auf die finanzielle Situation der Waldorfschulen an: Je schlechter die ist, umso voller werden die Klassen gemacht, schien es mir, da sehr viele Eltern auch nicht allzuviel zahlen können und pro Elternhaus abgerechnet wird, nicht pro Kind.
Warum unser Kind wirklich gut lesen und schreiben kann: Er lebt in einer Familie, in der in Massen gelesen und Wert auf gute Schriftsprache gelegt wird. Lesen und schreiben vom Kindergartenkindalter an (es war nicht im Waldorfkindergarten) war uns wichtiger als die spätere steinersche Unterrichtsgestaltung.
13. Juni 2012 um 17:02
@Andreas Lichte
Danke für die Kommentare.
Die Jahrsiebte beschreibe ich auch in meinem Artikel (Skeptiker 4/11). Bei dem Bericht aus dem Waldorfkindergarten drehte sich mir gerade der Magen um.
Man tut den Kindern intellektuelle Gewalt an.
13. Juni 2012 um 18:44
Sorry, der letzte Satz sollte heißen: Man tut dem Intellekt der Kinder Gewalt an. In einigen Fällen wohl auch der Seele, wenn ich das zitierte Kapitel aus „Meine Erlebnisse im Waldorfkindergarten“ so lese.
14. Juni 2012 um 14:35
Erziehungswissenschaft kann sehr vielseitig sein, als Keule darf sie nicht verwendet werden. Das sollte in der Waldorfpädagogik auch nie passieren. Das beschriebene Kindergartenbeispiel ist ein übles, darf aber auch nicht verallgemeinert werden, denn es ist kein typisches, selbst wenn Kritiker es dafür halten.
Lesekompetenz ist mit Sicherheit bei Waldorfs nicht geringer als in staatlichen Schulen, wird sie doch vielleicht überdurchschnittlich oft dazu führen, dass Waldorfschüler Schauspieler werden, Regisseure, Lehrer. Schlechte Waldorfschulen sind eben schlecht, schlechte Lehrer sind es auch. Statistisch kommen sie aber im Verhältnis mindestens so häufig in staatlichen Schulen vor. Also: Vorsicht vor Verallgemeinerungen und vor dem Besserwissen der Nicht-Waldorfs über die Grundlagen der Waldorfpädagogik, die fußt auf mehr als auf Behauptungen in der Regelpädagogik. Ob sie bei jedem Kind respektive Elternhaus Erfolg hat?
Das darf man ruhig verneinen, denn Kinder brauchen Entwicklungszeit, auch deren erwartungsgeladene Eltern, die schon vorher alles im Kopfe wissen, aber nicht ertragen, wenn kindliche Entwicklung anders stattfindet als im Lehrbuch.
14. Juni 2012 um 15:22
@ Ernst-Friedrich Harmsen
Sie schreiben: „Vorsicht vor Verallgemeinerungen und vor dem Besserwissen der Nicht-Waldorfs über die Grundlagen der Waldorfpädagogik, die fußt auf mehr als auf Behauptungen in der Regelpädagogik.“
„Nicht-Waldorfs“? Ich bin ausgebildeter Waldorflehrer, und kann Ihnen nur sagen:
Die Waldorfpädagogik basiert ausschliesslich auf den „Schauungen“ des selbsternannten Hellsehers Rudolf Steiner.
Waldorfpädagogik ist institutionalisierter Humbug.
Hier mein Erfahrungsbericht zur Ausbildung als Waldorflehrer:
–
„Waldorflehrer werden! – am Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“
Unser Gastautor Andreas Lichte war als Experte zur Waldorfschule beim Deutschlandradio Kultur zu Gast. In der „Zeitreisen“-Sendung „Die bessere Schule oder esoterischer Irrglaube?“ am 23.2.2011 berichtete er auch von seinen Erfahrungen während seiner Ausbildung zum Waldorflehrer am „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“. Hier eine Extended Version (…)“
weiter: http://www.ruhrbarone.de/waldorflehrer-werden-–-am-„seminar-fur-waldorfpadagogik-berlin“/
15. Juni 2012 um 07:08
Kleiner Nachtrag zu meinem (noch nicht freigegebenen) Posting: Unser Kind besucht seit wenigen Wochen ein städtisches Gymnasium, weil wir es von der Waldorfschule genommen haben. :-)
17. Juni 2012 um 14:29
Der Autor übernimmt unkritisch den waldörflichen Sprachgebrauch und spricht von Staatsschule; der abfällige Unterton ist doch offensichtlich. Wir haben es vielmehr mit öffentlichen versus privaten Schulen zu tun.
Andreas Lichte mit seinen uralten Artikeln hier auftauchen zu sehen, nervt. Erstens mal hat man das bestimmt schon mehrfach gelesen, und zweitens ist diese oberflächliche, nur emotional geleitete Auseinandersetzung mit den Steinerschulen unter dem Niveau hier.
Erinnert mich ein bisschen an die Verfechter von Homöopathie etc.: Anekdoten werden als Beweise ins Feld geführt. Nein, da bräuchte es schon ein wenig mehr denkerischen Aufwand, um den Anschein einer persönlichen Rachefeldzuges gegen Leute, die Herrn Lichte mal weh getan haben, auszuräumen.
17. Juni 2012 um 19:01
@ Hotcha
Vielleicht bin ich ja Jude und führe einen „persönlichen Rachefeldzug“ gegen Anthroposophen, die am Holocaust beteiligt waren? Hier ein neuer Artikel, der die Forschung des Historikers Prof. Peter Staudenmaier zusammenfasst:
–
„Hitler, Steiner, Mussolini – Anthroposophie und Faschismus, gestern und heute
(…) Ettore Martinoli [Mitbegründer der Anthroposophischen Gesellschaft Italiens] sah sich in einem Kampf auf Leben und Tod zwischen Faschismus und Judentum, einem Kampf, den der Faschismus gewinnen musste, wenn er sein Ziel, ein „Neues Europa“ zu schaffen, verwirklichen wollte.
Martinoli war nicht nur Autor unzähliger Propagandaschriften gegen die „Jüdische Verschwörung“, sondern betätigte sich als Gründer und Direktor des „Zentrum für das Studium des jüdischen Problems“ [„Centro per lo studio del problema ebraico“] auch praktisch in der Judenverfolgung, indem er jüdische Einwohner von Triest identifizierte und Listen über sie erstellte. Nach der Besetzung Norditaliens durch die Deutschen wurden Martinolis Listen und gesammelte Dokumente „das Todesurteil für Hunderte und Hunderte von Juden“, so Giuseppe Mayda (…)“
zum vollständigen Artikel: http://www.ruhrbarone.de/hitler-steiner-mussolini-anthroposophie-und-faschismus-gestern-und-heute/
18. Juni 2012 um 13:30
@ Andreas Lichte:
Das bedeutet doch eigentlich nur, dass es unter Anthroposophen Faschisten und Rassisten gab/gibt, wie unter Nicht-Anthros auch. Aber eben nicht alle (Soweit ich das sehe, sieht Ansgar Martins das ganz ähnlich)
Nach meinen Erfahrungen an der einen Waldorfschule habe ich zwar das steinersche Weltbild mit der Zeit zwar auch teils als ein ziemlich menschenverachtendes und rassistisches kennengelernt (und als esoterisches Wahngeschwurbel sowieso), in der Praxis an der Schule keinerlei Rassismus finden können, eher im Gegenteil (sonst gäbe es sicher keine Schwarzen oder Asiaten an der Schule).
Sollten manche Hardcore-Anthros solcherlei Gedankengut (abgesehen von dem grundsätzlichen Esortikquatsch und Karmadenken) gehbat haben, so haben sie das gut versteckt, jedenfalls distanzierte man sich klar von rassistischen Tendenzen. Auch die ehemaligen Waldorfschüler, die ich mit der Zeit kennenlernte (z.B. zwei Auszubildende hier, oder ein Bekannter, der nach der Waldorfschule »normaler« Lehrer geworden ist), machten nicht den Eindruck, als seien sie einer Kaderschmiede fürs 4. Reich entstiegen. Aber wie gesagt, das ist nur eine Anekdote, und wie alle Anekdoten aus einer Einzelerfahrung als Vater nicht auf das komplette System anwendbar.
Dennoch bin ich froh, dass wir das Kind von der Schule genommen haben. Das war – soweit ich das beurteilen kann – der beste Schritt, den wir für das Kindeswohl machen konnten.
18. Juni 2012 um 13:57
@A.Lichte: ja habe ich auch schon gekannt. Ein anekdotischer „Beweis“ mehr. Wäre ich Anthroposoph, würde ich jetzt wahrscheinlich mit einem anderen Einzelfall das Gegenteil „beweisen“. Ich sagte es ja schon, Hahnemänner lassen grüssen.
Unbestritten: Steiner war ein Rassist, auch ein Wirrkopf, ein Erfinder geistiger Welten. Man lese dazu Zander. Und in der GA, die Sie ja verlinkt haben. Da stehen effektiv haarsträubend schlimme Sachen drin.
Leider kenne ich keine Studie, die untersucht, was wirklich zählt: z.B. inwiefern die Steinerschulen ideologisch auf Linie sind; inwiefern die Lehrerinnen überhaupt Steiner lesen und kennen (ich kenne z.B. eine Schule hier, da stehen die ganzen 350 Bände, sie sehen aus wie neu); inwiefern sich all die Kritikpunkte aus Ihren Einzelfällen nicht in jedem x-beliebigen Milieu finden lassen; inwiefern die Anthroposophie nicht einfach eine Hülle, ein Kitt für eine mehr oder weniger erfolgreiche Privatschule darstellt. Diese Fragen beantworten Sie nicht mal im Ansatz.
Meine Erinnerungen an die Schule sind jedenfalls ziemlich katastrophal, und es war nicht Waldorf. Ihre immer wieder verlinkten Einzelfälle ersetzen eine fundierte Auseinandersetzung eben nicht, und ich finde es schade, dass Sie selber als ‚vielleicht Jude auf Rachefeldzug‘ nicht die Energie aufbringen, eine solche zu führen. Ich glaube zwar, diese Bemerkung war nur ein Vorwand, um einen weiteren alten Link unterzubringen. Oder sind Sie wirklich in die Waldorflehrerausbildung rein mit der Absicht eines Rachefeldzuges?
Ihre immer gleichen Rundumschläge stossen mich selber nur noch ab, muss ich sagen.
Ein Witz, einen Anthro als Judenverfolger hin zu stellen; das hat es mit Bestimmtheit gegeben, aber es beweist so wenig wie eine Aufzählung christlicher, kommunistischer, marxistischer, atheistischer und was auch immer für Sorten von Judenverfolgern.
Ich habe vorhin für mich kurz probehalber eine Aufstellung gemacht, um eine Schule beurteilen zu können. Rassismus (unterschwelliger), autoritätsfrei, stressfrei, Selbständigkeit, Lernklima, Sozialkompetenz… ich kann keinen wirklich entscheidenden Unterschied behaupten, es kommt eben überall weitgehend auf die Personen an. Machtgeile Würstchen gibt es überall. Ideologisch sind alle Schulen. Rassismus ist allgegenwärtig, sage ich als Schweizer mit einem Wähleranteil von mindestens 30% für die fremdenfeindlichen Parteien.
Da wir hier am Ort eine Steinerschule haben und viele meiner Musikerkollegen diese absolviert haben, ich auch Lehrer dort kenne, die sind jetzt nicht schlimmer als anderswo, kann ich den Zusammenhang zwischen den wirklich gravierenden Vorwürfen und dem Schulalltag beim besten Willen nicht herstellen.
18. Juni 2012 um 17:07
@ kumi
„(sonst gäbe es sicher keine Schwarzen oder Asiaten an der Schule)“
so simpel läuft das nicht … es gilt schliesslich an Rudolf Steiners „Menschheitsentwickelung“ zu arbeiten, da gibt man Nicht-Weissen „Entwicklungshilfe“ …:
Diskussion mit Helmut Zander am 05.12.2007 in der Freien Waldorfschule Kreuzberg, Berlin. Helmut Zander zeigt 2 rassistische Tafelbilder Rudolf Steiners – eines hier als Illustration: http://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-vorsicht-steiner/
Daraufhin sagt der Vorzeige-Waldorfpädagoge Johannes Kiersch (sinngemäss): „Wo ist das Problem? Wir kümmern uns doch auch um “Trottelinkarnationen”, „Behinderte“.
Schwarze = Behinderte
18. Juni 2012 um 17:16
@ Hotcha
Sie schreiben: „… inwiefern die Lehrerinnen überhaupt Steiner lesen und kennen …“
Rudolf Steiner wird bei der Ausbildung zum Waldorflehrer wie die Bibel gelesen, siehe meinen oben verlinkten Erfahrungsbericht “Waldorflehrer werden! – am Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“, und folgend zu einem anderen Waldorfseminar:
–
“Waldorfschule: Lehrer gesucht!
(…) So schreibt der SPIEGEL im Artikel „Die Lehre von Atlantis“: „(…) Dass empirische Forschung nichts zählt, steht sogar im »Studienbegleiter« für angehende Waldorflehrer an der anthroposophischen Freien Hochschule Stuttgart. Anfänger müssen am staatlich anerkannten Seminar Steiners Buch »Theosophie« nicht nur lesen, sondern dabei auch eine »geistige Schulung« durchlaufen, bei der »Inhalte nicht kommentiert oder interpretiert« werden. Ziel ist, wortwörtlich, das »allmähliche Hinaufarbeiten zur Ebene eines produktiven Erkennens, das im Gegensatz zu den analytischen Erkenntnismethoden steht«.
In seinem umfangreichen Gesamtwerk fabuliert Steiner von Geistwesen, Äther-, Astral- und physischen »Leibern«, »atlantischen Kulturepochen« eines Erdzeitalters und vor allem von der »Akasha-Chronik«. Aus dieser geheimnisvollen Schrift wollte Steiner seine Erkenntnisse auf hellseherische Weise gewonnen haben. Praktisch, dass dieser sagenumwobene Geistesschatz ihm exklusiv zur Verfügung stand. Nahezu nichts ist im Einklang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Das wusste Steiner natürlich und beschied Kritiker mit dem Satz: »Schon der Einwand: ich kann auch irren, ist störender Unglaube.« (…)“
Störenden Unglauben zeigte auch das ZDF, Frontal 21, in seinem Beitrag „Kritik an Waldorf-Lehrern – »Wir haben die meiste Zeit gesungen«“. Dort heisst es: „Ein Beleg solcher Qualifikation [als Waldorflehrer] sind Abschlussarbeiten wie diese der Freien Hochschule Stuttgart. Sie lobt ausdrücklich eine Arbeit mit dem Titel: »Verstehen von Pflanzen durch lebendige Begriffe«. Es geht um Primelgewächse, angebliche Erdkräfte und Pflanzencharaktere. Erfüllen solche Diplomschriften wissenschaftliche Maßstäbe? Josef Kraus, Präsident Deutscher Lehrerverband, antwortet: »Die erfüllen nicht mal den Anspruch, der gestellt wird an die Facharbeit eines Zwölft- und Dreizehntklässlers. Ich würde eine solche Arbeit am Gymnasium als Zulassungsarbeit, als Facharbeit zum Abitur nicht annehmen.«”(…)”
zum vollständigen Artikel: http://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-lehrer-gesucht/
18. Juni 2012 um 17:25
@ Hotcha
… und Rudolf Steiner wird auch an den Waldorfschulen gelesen, in den Lehrerkonferenzen.
Sie schreiben: „(ich kenne z.B. eine Schule hier, da stehen die ganzen 350 Bände, sie sehen aus wie neu)“
Als ich bei den Lehrerkonferenzen dabei war, wurden Fotokopien der Bücher ausgegeben, zum Beispiel hier:
–
“Waldorfschule Schloss Hamborn, das anthroposophische Zentrum in Ostwestfalen
(…) Mir muss nicht extra gesagt werden, dass man als (zukünftiger) Waldorflehrer Teil einer grossen Gemeinschaft ist, die höhere Ziele verfolgt: „Die Welt wird zum Tempel, die Welt wird zum Gotteshaus“, sagt Rudolf Steiner, der Begründer der Waldorf-Pädagogik. Für Steiner ist die Waldorfschule der „praktische Beweis für die Durchschlagskraft der anthroposophischen Weltorientierung.“ Nicht weniger. Und die Anthroposophie ist Steiners Haus-Religion: Steiner ist ihr selbsternannter Prophet, Hellseher, dessen Worte Offenbarungscharakter besitzen. Und schon erschallt – Hosianna! – das allgegenwärtige „Rudolf Steiner hat gesagt …“
Steiner wird in Schloss Hamborn auch „zur Fortbildung“ in der Lehrerkonferenz gelesen, natürlich. Aber auch sonst hat man zu jeder noch so kleinen Lebensäusserung ein „Wahrspruchwort“ Steiners parat, ähnlich wie der vorbildliche Waldorflehrer und Dozent des „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“, der „Missionar in Sachen Steiner ist“ (…)”
zum vollständigen Artikel: http://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-schloss-hamborn-das-anthroposophische-zentrum-in-ostwestfalen/
19. Juni 2012 um 08:17
@ Andreas Lichte:
aber was ist denn, wenn es doch so simpel läuft? Klar wird Steiners Werk von vielen Hardcores wie eine Bibel gelesen und aus der unsichtbaren Hogwarts-Akasha-Chronik zitiert. Schlimm genug.
Aber viele nehmen in der Lehrerausbildung halt Steiner mit und ansonsten geht ihnen das seltsame Menschenbild Steiners am Arsch vorbei, weil sie das eben nicht so sehen (ich fand zwar die »Stuttgarter Erklärung« im Grunde o.k., ging mir persönlich aber nicht weit genug in der Distanzierung in Teilen von Steiners Ergüssen, aber mehr kann man wohl kaum erwarten).
Sind doch wirklich nicht alle solche Vollhonks wie die oben Erwähnten. Auch ich kannte an der Realschule und am Gymnasium Lehrer, die stramme Nazis und Rassenreiniger waren (kann aber nicht beurteilen, ob es davon an Woldorfschulen wg. Steiner mehr gibt als an städtischen oder kirchlichen Schulen).
Was aber nicht daran hindern soll, immer den Finger in die Wunde zu legen und darauf hinzuweisen, was für einen unfassbaren Bullshit Steiner von sich gegeben hat.
19. Juni 2012 um 11:43
@ kumi
mach doch mal einen Perspektivwechsel … schau dir die Sache doch mal von aussen an:
– was ist das für eine kranke Idee, für eine Schule den selbsternannten Hellseher und Scharlatan Rudolf Steiner als pädagogische Autorität zu wählen? Wer macht dabei mit?
– gläubige Anthroposophen
– Lehrer, die an der öffentlichen Schule gescheitert sind
– Quereinsteiger, die auf dem normalen Arbeitsmarkt keine Chance hätten, Spruch der Waldorfschüler: „Und reicht es nicht zum Strassenkehrer, dann werd ich eben Waldorflehrer!“
Diese 3 Gruppen beschreibe ich übrigens schon in meinem allerersten Artikel zur Waldorfschule:
–
„Wundersame Waldorf-Pädagogik oder Atlantis als Bewusstseinszustand
(…) Täglich heißt es nur noch Steiner, Steiner, Steiner. Wie geht es seinen [Lichtes] Mit-Seminaristen?
Da gibt es die, die alles toll finden, die, denen alles egal ist, und einige wenige, die sich fragen, wo sie eigentlich sind. Die, die alles toll finden, waren zum großen Teil schon vorher Anthroposophen – so bezeichnen sie sich selber. Jetzt sind sie unter Gleichgesinnten. Fühlen sie sich schon erhaben? Manchmal scheinen sie durch das Seminar zu schweben, vom „Geist“ beflügelt. Aber wenn jemand eine allzu weltliche Frage stellt, dann wissen sie noch sehr genau, wie sie ihn schnellstens zum Schweigen bringen.
Die größte Gruppe sind die gleichgültigen Schweiger. Sie wissen, warum sie hier sind: Ihr Ziel ist es, ein Ticket in die berufliche Zukunft zu lösen. Was man ihnen nicht übel nehmen kann: Von 25 Seminaristen sind ca. 20 arbeitslos und von den Frauen die Hälfte allein erziehende Mütter. Einige sind „Opfer“ der Wende: In der DDR waren sie Hilfslehrer, ihre Ausbildung wurde im Westen nicht anerkannt. Wer will da erwarten, dass sie Fragen stellen?
Und die dritte Gruppe? Bunt gemischt. Arbeitslose Akademiker, die eine neue Chance suchen. Lehrer, die an der staatlichen Schule Probleme hatten (…)“
http://www.novo-magazin.de/71/novo7138.htm
–
Findest du es eine gute Idee, seine Kinder solchen Lehrern, einer solchen Schule, anzuvertrauen?
19. Juni 2012 um 13:10
@ Andreas Lichte:
Aus der Perspektive betrachtet hast du natürlich vollkommen Recht – wenn man deine Erfahrungen in der Waldorflehrerausbildung zugrundelegt. Mich würde mal interessieren, ob es in der Richtung auch Studien oder Statistiken gibt.
»Findest du es eine gute Idee, seine Kinder solchen Lehrern, einer solchen Schule, anzuvertrauen?«
Nö, und glaub mir, vor ein paar Jahren (oder letztes Jahr noch) hätte ich noch ganz anders darüber gedacht. Man kann sagen, dass ich ganz ernüchtert bin, was Waldorf betrifft. Es gibt wenige ganz hervorragende Lehrer an Waldorfschulen, aber auch einen ganzen Haufen, auf die das o.g. zutrifft (z.B. Eurythmielehrerinnen, eine ganz besondere Form an Inkompetenz in Pädagogik)
Übrigens, wir sind Berufskollegen, wenn ich in deiner Vita richtig lese :-)
19. Juni 2012 um 16:33
@A.Lichte: ich bin nur noch perplex. Und das auf einem Skeptiker-Blog – aus einer Gruppe von 25 Leuten wird auf alle Steiner-Schulen hochgerechnet. Die Skepsis, die bleibt hier auf der Strecke. Peinlich.
19. Juni 2012 um 17:12
@ Hotcha
… schauen Sie sich Frontal 21 an, und danach schreiben Sie dann den nächsten „peinlichen“ Kommentar …:
http://www.youtube.com/watch?v=QK61TeYAGg8
„ZDF Frontal21 Beitrag zur Waldorfschule und Waldorflehrern
(…) Für den Lehrerberuf an öffentlichen Schulen ist ein Staatsexamen Voraussetzung. Im Grundgesetz zur Genehmigung von Privatschulen heißt es, Zitat:
„Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die privaten Schulen … in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen.“
(…)Professor Hermann Avenarius ist der Experte für Schulrecht in
Deutschland. Eine solche Regelung [für die Waldorfschulen] hält er für bedenklich:
O-Ton Prof. Hermann Avenarius, Dt. Institut f. Intern. Pädagogische Forschung:
Es widerspricht dem Grundgesetz. Auch die an Waldorfschulen tätigen Lehrkräfte benötigen eine wissenschaftliche Ausbildung, die nicht hinter den öffentlichen Schulen zurücksteht. Von diesem Qualifikations- und Qualitätsniveau können sie nicht entbunden werden.“
19. Juni 2012 um 17:28
„M.S.“ hat das „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ nach mir besucht. Man vergleiche seine Beschreibung der Seminaristen mit meiner, oben.
Der folgende Brief lag der Redaktion des Deutschlandradio Kultur vor, wurde im Feature „Die bessere Schule oder esoterischer Irrglaube?“ auszugsweise zitiert:
–
“M.S.
an:
Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner
Beuthstr. 6-8
10117 Berlin
Bitte um staatliche Prüfung der Lehrerbildung und damit verbundener Lehrinhalte am Waldorf- Lehrerseminar Berlin- Mitte
Berlin, 28.2.2007
Sehr geehrter Prof. Dr. Zöllner,
ich habe von September 2006 bis Ende Februar 2007 an der Weiterbildung zum Waldorflehrer/ Abendkurs am Seminar für Waldorfpädagogik e.V. in Berlin- Mitte, Weinmeisterstraße 16, 10178 Berlin, teilgenommen.
Was dort als Lehrerbildung bezeichnet wird, ist meiner Erfahrung nach die Vermittlung anthroposophisch- esoterischer Inhalte, ohne Duldung sachlicher Kritik, die seitens der teilnehmenden Seminaristen geäußert wurde. Zur Weiterbildung gehört die Besprechung und Auslegung esoterischer Texte des Begründers der Anthroposophie Rudolf Steiner. Diese Besprechungen und Auslegungen haben den Charakter einer ideologischen Schulung, die das anthroposophische Menschenbild im zukünftigen Lehrer fest verankern soll. Das bedeutet, dass die äußerst fragwürdigen Anschauungen Steiners in den zu lehrenden Unterrichtsstoff der Waldorfschulen einfließen.
Noch vor Beginn des Seminars wurde mir vom Dozenten und Seminarleiter Michael Handtmann beim Vorstellungsgespräch versichert, dass ich keinesfalls zum „willigen Schüler Rudolf Steiners“ ausgebildet werden solle. Das Gegenteil war der Fall. Ich möchte klarstellen, dass ich nicht im Verlauf einer offenen Auseinandersetzung das Seminar verlassen habe, sondern schlicht um eine Auflösung meines Lehrgangsvertrages gebeten habe.
Viele meiner Mit- Seminaristen waren ebenso verwundert und abgestoßen von der Indoktrination esoterischer Schulungsinhalte, doch offene Kritik kam nur bei den wenigsten auf. Grund dafür ist die berufliche und ökonomische Lage der meisten Seminaristen, die sich durch die Weiterbildung zum Waldorflehrer eine berufliche Perspektive erhoffen. Die meisten der Seminaristen sind ebenso wie ich über 30 Jahre und älter – viele von ihnen von Arbeitslosigkeit bedroht. Da Kritik von den Dozenten des Seminars mit Schweigen oder beleidigter Ablehnung beantwortet wurde, ist es nicht verwunderlich, dass die Mehrheit schweigt, obwohl viele anders denken – niemand möchte seinen zukünftigen Arbeitsplatz gefährden.
Zur Methodik des Unterrichts: Ich besuchte die Oberstufenmethodik. Auch hier war die Grundlage jeglicher Betrachtung seitens der Dozenten Rudolf Steiner: alles beginnt und endet mit ihm. Jede Empfehlung, jedes Betrachten des Schülers und des Unterrichts wird durch die Texte Steiners erklärt und interpretiert. Da bleibt kein Raum für Veränderungsvorschläge oder eine wissenschaftliche Auseinandersetzung – ein Vergleich mit pädagogischen Standardwerken findet nicht statt.
Ich frage mich ernsthaft, wo dabei das eigene Denken eines zukünftigen Lehrers bleiben soll, es wird einfach ersetzt, denn die obskuren Schriften Steiners liefern nach Ansicht der Dozenten die Antworten auf alle Fragen. Diese Art von Lehrerbildung verstößt gegen das Selbstbestimmungsrecht im Denken und Handeln der Teilnehmer, sie ist sektiererisch und esoterisch- ideologisch. Deshalb bitte ich sie nachdrücklich, das Aufsichtsrecht des Staates zu nutzen, um die Lehrerbildung des Seminars für Waldorfpädagogik eingehend kritisch zu prüfen.
Mit freundlichen Grüßen
M.S.”
20. Juni 2012 um 05:07
@ Andreas Lichte:
Das mit dem Lehrpersonal kann ich k
20. Juni 2012 um 10:46
Ups, da habe ich an dem Scheiß-iPhone falsch gedrückt :-)
Muss ich nochmal neu ausformulieren, hab aber jetzt keine Zeit.
22. Juni 2012 um 08:43
@Andreas Lichte
Und wenn ich Ihnen nun berichte, dass meine Nichte in einem kommunalen Kindergarten solange schlimmstens gemobbt wurde, bis sie sich morgens im Gartenhaus versteckt hat, nur um nicht mehr in den Kindi gehen zu müssen? Und den Erzieherinnen ist zwei Wochen lang nicht das Geringste aufgefallen?
Spricht das jetzt generell gegen die kommunalen Kindergärten?
Ich bin gespannt, wie Sie hier Einzelfälle auf statistische Verwertbarkeiten hochrechnen wollen. Ich freue mich auf weitere Diskussionen zu diesem Thema, gerne hier und ausführlich…
23. Juni 2012 um 17:36
@ Peterle
Das von mir oben angeführte Buch „Meine Erlebnisse im Waldorfkindergarten“ wird in der pädagogischen Fachliteratur zitiert – als Beleg aus der Praxis für den Schaden, den Rudolf Steiners „Jahrsiebtelehre“ anrichtet.
Genauso habe ich es auch zitiert, als weitergehende Erläuterung zu André Sebastianis Kommentar vom „12. Juni 2012 um 19:48“:
„(…) In den ersten beiden Jahren erwerben die Waldorfschüler in der Studie kaum Lesekompetenzen. Das wird nicht weiter erklärt, aber laut Steiner soll man mit dem Schriftspracherwerb erst nach dem Zahnwechsel beginnen, sonst drohen schlimme Erkrankungen (…)“
Der „Zahnwechsel“ markiert laut dem selbsternannten Hellseher und Scharlatan Rudolf Steiner den Übergang vom 1sten zum 2ten Jahrsiebt.
Unten mehr zu weiteren Konsequenzen aus Rudolf Steiners Jahrsiebtelehre und zur Desinformation der Eltern durch die Waldorfschulen:
–
„Die Waldorfschulen informieren
(…) „Ich habe eine Frage zur Musik: Wir haben während meiner Ausbildung zum Waldorflehrer ganz oft Mozart gesungen und ich habe mich immer gefragt, was passiert wäre, wenn Mozart in den Genuss einer Waldorf-Erziehung gekommen wäre … hätten wir dann die Zauberflöte? Wenn für Kinder nur die Pentatonik richtig ist.“ (…)“
http://www.ruhrbarone.de/die-waldorfschulen-informieren/
20. Juli 2012 um 21:47
Habe grad in meinem Blog ein ähnliches Problem beschrieben (http://blog.lukas-boehnlein.de/2012/07/was-sagt-uns-die-statistik-uber-die.html) Die Freie Schule Albris ist eine (ehemalige) Waldorfschule. Sie rühmt sich mit einer Statistik, die belegen soll, dass an dieser Schule mehr Schüler einen Abschluss (insbesondere Abitur) machen, als an öffentlichen Schulen. Die Statistik sagt überhaupt nichts aus.
29. Dezember 2012 um 07:12
Habe hier noch einmal nachgelesen.
Ich schließe mich an:
Die polemischen, hasstriefenden und demagogischen Kommentare eines Andreas Lichte zu lesen, erregt bei mir Ekel.
Als GWUP sollten sie doch den Anspruch haben, zumindest auf anerkannte empirische Studien einzugehen!
Hier einige Links:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/waldorf-schueler-lesen-besser-laut-studie-aus-neuseeland-a-835406.html
http://www.waldorf-absolventen.de/
http://www.welt.de/wissenschaft/article109484661/Namen-tanzen-fit-in-Mathe-Waldorf-im-Vorteil.html
http://www.welt.de/wissenschaft/article109484661/Namen-tanzen-fit-in-Mathe-Waldorf-im-Vorteil.html
http://www.rosejourn.com/index.php/rose/article/viewFile/39/72
Gern geschehen!
29. Dezember 2012 um 11:57
@heidyhappy:
Wenn Sie sich wieder beruhigt haben, würde ich Ihnen empfehlen, einfach mal den Beitrag zu *lesen*!
Genau auf die Artikel, auf die Sie als angeblich „anerkannte“ Studien verlinken, wird darin ausführlich eingegangen.
29. Dezember 2012 um 15:51
@ Bernd Harder
„heidyhappy“ ist der anthroposophische Kommentator, der beim Blog Ruhrbarone „Nazivergleiche“ schreibt – einen seiner Kommentare hatte ich Ihnen kürzlich geschickt …
29. Dezember 2012 um 17:25
„Versteinerte Erziehung“ von André Sebastiani – sehr gute Übersichtsdarstellung zur Waldorfpädagogik und Anthroposophie aus dem Print-Magazin „Skeptiker“ der GWUP – jetzt auch ONLINE beim Blog „Ruhrbarone“:
„Waldorfschule: Versteinerte Erziehung
30. Dezember 2012 um 07:55
@ Harder
Aus der Nummer kommen sie nicht mit Zensieren oder pseudowissenschaftlichen Geschwurbel heraus.
Warum zensieren Sie eigentlich?
“Es ist eine deutschlandweite Erhebung, 800 Waldorfschüler, im Alter von 15 bis 18 Jahren, beantworteten Fragebögen, darüberhinaus wurden über 50 zwei-bis dreistündige Einzelinterviews mit Eltern und Schülern durchgeführt. In einer aktuellen Presskonferenz zur Herausgabe der Studienergebnisse in Buchform bestätigte Barz das Bild, das sich bereits in den Vorabergebnissen abzeichnete.
Demnach lernen die Waldorfschüler (für Montessori-Schüler gibt es eine eigene Studie) im Vergleich mit Regelschülern “mit mehr Begeisterung”; sie leiden weniger unter Stresssymptomen wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder Schlafstörungen, “langweilen sich weniger“ und haben häufiger ein positives Bild von Schule und Lehrern als Regelschüler. Die Abstände sind zum Teil beträchtlich: 80 Prozent der Waldorfschüler gaben an, dass ihnen Lernen Spaß macht. Dem wird eine Prozentzahl von 67 aus Regelschulen gegenübergestellt. 85 Prozent der Waldorfschüler bezeichneten das Schulklima und die Lernatmosphäre als “angenehm und unterstützend”, gegenüber 60 Prozent an Regelschulen. 65 Prozent der Waldorfschüler beurteilen ihre Beziehung zum Lehrer als positiv, gegenüber 31 Prozent der Regelschüler (die Vergleichswerte der Regelschüler basieren auf anderen Studien mit ähnlichen Fragestellungen).
Auch beim Lernerfolg, soweit er sich in staatliche anerkannten Schulabschlüssen zeigt, schneiden die Waldorfschulen im Vergleich gut ab. “Es gibt kein Bundesland das mir bekannt ist, wo Waldorfschüler schlechter abschneiden”, wird Heiner Barz zitiert. Die Mehrheit mache einen Realschulabschluss oder das Abitur. Für Andreas Schleicher, Leiter der internationalen Schulleistungsstudie Pisa, ist damit der Lernerfolg der Waldorfschulen noch nicht zur Gänze erfasst. Wie sich nicht zuletzt bei den in Pisa-Tests erfolgreichen finnischen Schulen zeige, wo Elemente der Waldorfpädagogik einfließen würden, würden die Waldorfschulen wirklichkeitsbezogenes Wissen fördern – “was die Welt von Menschen fordert”.
Schleicher, der sich betont gegen “Fertigwissen” ausspricht (Mehr wissen als ein Smartphone), bringt als Kontrast eine Wissensvermittlung ins Spiel, bei der mehr darauf geachtet werde, “Wissen kreativ und lösungsorientiert auf neue Bereiche anzuwenden.” Erwähnt wird zudem, dass Waldorfschüler bei einer Pisa-Studie mit “weit überdurchschnittlichen naturwissenschaftliche Kompetenzen” auffielen. ”
Viel Spaß beim *L e s e n * :-)
und vielleicht kann Ihr Fachmann Sebastiani, der Grundschullehrer in Elternzeit, mal etwas dazu schreiben, was ein wenig Substanz hat.
Dann könnte sich auch mal wieder normal unterhalten. :-)
30. Dezember 2012 um 11:07
@Versuch:
<< Warum zensieren Sie eigentlich? << Langsam glaube ich ernsthaft, dass *Sie* ein paar Leseschwierigkeiten haben. Sie haben Ihren ersten Kommentar bei einem Artikel eingestellt, bei dem die Diskussion schon lange vorher für beendet erklärt worden ist, das haben Sie sicher gelesen, oder? Hier können Sie diskutieren, soviel Sie wollen - es sei denn, es kommt auch nur eine Beleidigung, ein Nazi-Vergleich oder ähnliches, dann ist auch hier sofort Schluss. Das können Sie dann gerne "Zensur" nennen, wenn Ihnen nichts Besseres dazu einfällt. Eine gewisse Grundaggressivität legen Sie ja jetzt schon an den Tag - warum eigentlich? Ich dachte, in der Waldorfschule wird man zu einer reifen "Persönlichkeit" erzogen? Ihren zweiten Kommentar lösche ich, weil er bis auf zwei Sätze identisch ist mit diesem. Schreiben Sie diese zwei Sätze von mir aus nochmal extra oder denken Sie künftig vorher darüber nach, was Sie schreiben wollen. Ihren dritten Kommentar lösche ich, weil das wieder nur Nazi-Geschwurbel ist. Ihren vierten Kommentar lösche ist, weil er nur einen - sinnfreien, vermutlich "provokant" gemeinten - Satz enthält.
30. Dezember 2012 um 11:17
@ Bernd Harder
Die „deutschlandweite Erhebung“, die der anthroposophische Kommentator „Versuch“ oben zitiert, ist eine ANTHROPOSOPHISCHE Studie:
– durchgeführt wurde die Studie von der anthroposophischen “Alanus Hochschule”
– finanziert wurde die Studie von der anthroposophischen “Software AG Stiftung”
Fazit: der anthroposophische Kommentator „Versuch“ verbreitet hier anthroposophische Propaganda
30. Dezember 2012 um 11:19
@Andreas Lichte:
Das war mir schon klar, aber ich denke, wir sollten *Versuch* zumindest die Möglichkeit geben, sich nach Kräften der Lächerlichkeit preiszugeben. Nur wenn es um justiziable Äußerungen geht, muss man manche Leute wohl vor sich selber schützen – die das dann voller Überzeugung „Zensur“ nennen. Schon merkwürdig.
30. Dezember 2012 um 11:27
@ Bernd Harder
Sie stellen die rhetorische Frage: „Ich dachte, in der Waldorfschule wird man zu einer reifen “Persönlichkeit” erzogen?“
Hier eine Antwort:
–
“ABI-ZEITUNG – Waldorfschüler verspotten Chorweiler
20.12.2012, Helmut Frangenberg
Die Abi-Zeitung einer Privatschule sorgt derzeit für Aufregung im Schulbezirk Chorweiler. In der Zeitung posierten die Schüler mit Zigarette und hochgestrecktem Mittelfinger. So sahen die Jugendlichen den Stadtteil Chorweiler. Die Schüler mussten sich entschuldigen.
Eine junge Schwangere mit Zigarette, Großfamilien mit „10 Kusäängs und 19 Kusinään“, gewaltbereite Jugendliche, posende Mädchen in Jogginghosen – so sehen Kölner Waldorfschüler den Stadtteil Chorweiler. „Das Viertel färbt ab“ war das Thema eines Mottotags der Abiturienten. Ihr Bild von Chorweiler ist Teil der Abi-Zeitung geworden, die unter anderem bei einem Adventsbasar verkauft wurde.
Die freie Waldorfschule befindet sich mitten im Stadtteil, über den sich die Schüler lustig machen. Seit 1997 nutzt die Schule ein neu gebautes Gebäude in Chorweiler, wo ihr kostengünstig ein Grundstück überlassen worden war. Die Bindung an den Stadtteil ist schwach. Die Schüler kommen aus der ganzen Region – nur aus Chorweiler selbst ist nach Angaben der Schule so gut wie nie jemand dabei.
„Hier werden alle nur denkbaren Vorurteile über sozial benachteiligte Jugendliche im Umfeld der Schule geschürt“, sagt Bezirksbürgermeisterin Cornelie Wittsack-Junge. „Es ist mir unverständlich, dass die beteiligten Lehrer augenscheinlich nicht im Vorfeld der Mottotage über die diskriminierenden Aspekte und das mögliche Konfliktpotenzial des Mottotags gesprochen haben.“ Ein ganzes Stadtviertel und seine Bewohner seien abgewertet worden. Jugendliche aus Chorweiler seien zum Beispiel bei der Suche nach Ausbildungsplätzen stark benachteiligt, so die Grünen-Politikerin weiter. „Da braucht man keinen weiteren Hohn und Spott durch Gleichaltrige.“ Die Abiturienten hätten ein „Unreifezeugnis“ verdient. (…)”
http://www.ksta.de/chorweiler/abi-zeitung-waldorfschueler-verspotten-chorweiler,15187566,21161774.html
30. Dezember 2012 um 11:50
@ trixi
Du schreibst: „…dass Waldorf-Schüler typische „Reiche-Leute-Kinder“ seien …“
Dazu eine kleine Ergänzung, ich kenne ein „Chorweiler“ in Berlin, das „Märkische Viertel“:
–
„Drei Gründe für die Waldorfschule
(…)
„Man bleibt gern unter sich“ – Besserverdienende wollen eine Schule ohne Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen und ohne Ausländer.
(…)
Waldorfschulen liegen meist in einer „besseren Gegend“, aber selbst auf der Clay Allee im Villenviertel Berlin-Dahlem bildet sich ein allmorgendlicher Stau, wenn die reichen Mamas ihre Kinder in die Rudolf Steiner Schule Berlin bringen und in der zweiten Reihe halten.
Wie sieht es aber im „Märkischen Viertel“ in Berlin aus, in einem Hochhausviertel, das eher von sozial schwachen Bürgern und Ausländern bewohnt wird (50 % sozialer Wohnungsbau)? An der Waldorfschule Märkisches Viertel machte ich mein Praktikum während meiner Ausbildung zum Waldorflehrer und … Ausländer oder Kinder aus dem Viertel konnte ich dort nicht entdecken.
Eine ehemalige Schülerin schreibt mir dazu in einer e-mail:
“Hallo Andreas,
also ich kann Ihre Wahrnehmung durchaus bestätigen. KEIN Schüler kam aus dem Märkischen Viertel oder aus benachteiligtem Milieu. Ich hatte mal eine Mitschülerin in der sechsten oder siebten Klasse, doch diese war genauso schnell wieder dort wo sie herkam: Nämlich auf einer Schule im MV. (…)”
Im Grundgesetz heisst es aber, GG, Artikel 7, Absatz 4, Satz 3: „Die Genehmigung [von Privatschulen] ist zu erteilen, wenn (…) eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird.“
(…)”
30. Dezember 2012 um 11:59
Hallo Andreas,
Grundsätzlich ist das ja nichts verwerfliches, offen gesagt würde ich mir auch fünfmal überlegen, meine Kinder in eine Klasse zu schicken, wo nur zwei oder drei von 30 Kindern überhaupt deutsch sprechen – mag man mich dafür tadeln, stehe ich aber dazu.
Frappierend ist aber natürlich, dass die Waldorf-Schulen vor allem deshalb ein gutes Image nach außen hin kultivieren können, weil sie von der Realität in diesem Land weitgehend abgeschottet sind und sich „Problemfälle“ gar nicht erst ans Bein binden.
Selbst wenn das stimmen sollte, dass Waldorfschüler besser lesen können (die von „Versuch“ zitierte „Studie“ ist natürlich Bluff), wäre das nicht weiter verwunderlich oder gar ein Überlegenheitsmerkmal, sondern nur ein Zeichen dafür, dass die es sich leisten können, sich ihre Schüler genau auszusuchen, was eine öffentliche Schule nicht kann.
30. Dezember 2012 um 21:41
Man ist ja regelrecht versucht ein recht überschaubares Waldorfpädagogikgegener Geschwurbel- Bingo zu entwerfen.
:-)
Noch einmal:
die von mir genannten Studien werden bisher von keinem Erziehungswissenschaftler angezweifelt. Im Gegenteil die hohe wissenschaftliche Qualität wird sogar von tendenziell waldorfkritischen Wiseenschaftlern bestätigt.
Der einzige angebliche „Fachmann“, der diese Studien in Bausch und Bogen verurteilt ist Andreas Lichte.
Und der steht allein auf weiter Flur, abgesehen von einigen Sympathisanten.
Das will ich ihm auch nicht verwehren: Nur hat seine einseitige Polemik nun ausgesprochen w e n i g mit Wissenschaftlichkeit zu tun.
Der Versuch, diese qualitativ hochwertigen empirischen Studien abzuwerten,ist doch ein lediglich ein schwächlicher Polemikversuch Lichtes – nicht mehr und nicht weniger.
„Für Prof. Andreas Schleicher, Leiter der internationalen Schulleistungsstudie Pisa, ist damit der Lernerfolg der Waldorfschulen noch nicht zur Gänze erfasst. Wie sich nicht zuletzt bei den in Pisa-Tests erfolgreichen finnischen Schulen zeige, wo Elemente der Waldorfpädagogik einfließen würden, würden die Waldorfschulen wirklichkeitsbezogenes Wissen fördern – „was die Welt von Menschen fordert“.
Schleicher, der sich betont gegen „Fertigwissen“ ausspricht (Mehr wissen als ein Smartphone), bringt als Kontrast eine Wissensvermittlung ins Spiel, bei der mehr darauf geachtet werde, „Wissen kreativ und lösungsorientiert auf neue Bereiche anzuwenden.“ Erwähnt wird zudem, dass Waldorfschüler bei einer Pisa-Studie mit „weit überdurchschnittlichen naturwissenschaftliche Kompetenzen“ auffielen.“
Man kann ja nun Andreas Lichte, Glauben schenken oder der Studie, die vom Leiter der internationalen Schulleistungsstudie Pisa, Prof. A. Schleicher, wissenschaftlich begleitet wurde.
31. Dezember 2012 um 11:19
@Versuch:
<< Mensch, Herr Harder, Das war doch bestimmt ein Versehen, dass “Sie” meinen Kommentar nicht veröffentlicht haben: << Nein, war es nicht. Können Sie "lesen"? Die Begründung dafür hatte ich gestern bereits geschrieben: Es steht bis auf zwei Sätze Dasselbe drin, was Sie schon geschrieben haben (30.12., 7.55 Uhr): diesselbe Studie, derselbe ellenlange Auszug daraus, nur mit ein wenig mehr Polemik verziert. Ich nehme nochmal Rücksicht auf Ihre Leseschwäche und/oder Bequemlichkeit und schreibe NOCHMAL (30.12., 11.07 Uhr): "Schreiben Sie diese zwei Sätze von mir aus nochmal extra oder denken Sie künftig vorher darüber nach, was Sie schreiben wollen." Auch jetzt, in Ihrem aktuellen Kommentar, wiederholen Sie bloß nochmal - über ganze zwei Absätze - dieselben Zitate, die Sie schon zweimal geschrieben haben - was soll das? Meinen Sie, Ihre "Argumente" werden irgendwie besser oder sinnvoller, je öfter Sie sie im Wortlaut wiederholen? Apropos Polemik: Das war das letzte Mal, dass ich aus Ihrem aktuellen Kommentar Beleidigungen und persönliche Anwürfe, gleich welcher Art oder an wen, gelöscht habe. Wenn Ihre "Argumentation" nicht für sich spricht, sondern ständig den "Gegner" persönlich verunglimpfen muss, ist das schon ärmlich. << Man ist ja regelrecht versucht ein recht überschaubares Waldorfpädagogikgegener Geschwurbel- Bingo zu entwerfen.<< Auch das ist typisch für Ihr Auftreten hier: Wie wäre es einfach mit fundierten Gegenargumenten ohne Geschwurbel und persönliche Tiraden? Bis jetzt haben Sie nur dreimal ellenlang Dasselbe aus derselben Studie zitiert.
31. Dezember 2012 um 11:39
Jetzt frage ich mich wirklich, mit welchen Maß Sie Herrn Lichte messen?
Da scheinen doch offensichtlich Scheuklappen aufgesetzt
Gehen Sie doch mal inhaltlich auf die angeführte Studie ein! Oder können Sie das nicht?
Oder vielleicht setzten Sie mal jemanden auf eine Analyse der Studie an. Bei soviel hochdotierten Fachleuten bei der GWUP sollte das doch möglich sein.
Ich bin jetzt schon gespannt.
Guten Rutsch usw
:-)
31. Dezember 2012 um 11:43
@Versuch:
Wie gesagt, das Stochern in Ihrem verbalen Nebel ist ziemlich ermüdend und führt zu nix:
<< Jetzt frage ich mich wirklich, mit welchen Maß Sie Herrn Lichte messen? << Konkrete Beispiele? Was genau meinen Sie damit oder wollen Sie? Fühlen Sie sich irgendwo persönlich angegriffen? Wenn ja, wo? << Bei soviel hochdotierten Fachleuten.<< Die GWUP ist ein ehrenamtlicher Verein, wie Sie sicher wissen, oder? Niemand hier wird für irgendwas "dotiert". << Guten Rutsch << Danke, Ihnen auch.
31. Dezember 2012 um 11:50
@ alle
zum Versuch des anthroposophischen Kommentators „Versuch“, eine anthroposophische Studie als „seriös“ darzustellen: Andreas Schleicher war selber Waldorfschüler …
Noch einmal knapp zusammengefasst:
– durchgeführt wurde die Studie von der anthroposophischen “Alanus Hochschule”
– finanziert wurde die Studie von der anthroposophischen “Software AG Stiftung”
– verkauft wird die Studie von einem ehemaligen Waldorfschüler …
31. Dezember 2012 um 11:55
@ alle
Der Anthroposoph „Versuch“ versucht hier „Waldorfschulen Bullshit-Bingo“ zu spielen …:
–
„Waldorfschulen Bullshit-Bingo – Waldorfsprech für Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe
In Hamburg soll die erste „staatliche Waldorfschule“ Deutschlands entstehen. Für die Zeit der langwierigen Kooperationsverhandlungen zwischen Hamburger Senat und Waldorfschule bieten die Ruhrbarone Senator Ties Rabe ein unterhaltsames Lernspiel. Von unserem Gastautor Lukas Böhnlein (…)“
31. Dezember 2012 um 12:03
@Versuch:
Die Antworten auf Ihre Fragen gibt doch schon der Artikel, den Sie (oder „heidyhappy“) verlinkt haben. Darf ich auch mal ellenlang daraus zitieren?
Also:
– „Kausalität einwandfrei nachzuweisen sei allerdings fast nie möglich, warnte Schleicher. Zu welchem Prozentsatz ein erfolgreiches Schulprojekt auf die Pädagogik oder auf von vornherein bessere Startbedingungen der Schüler zurück führe ist, das sei in aller Regel nicht klar feststellbar.“
Klarer kann man die Nutzlosigkeit dieser „Studie“ kaum formulieren.
– „Schleicher betonte ebenfalls, dass die Frage, was Reformpädagogik sei, vom Blickwinkel abhänge. So werden viele Elemente der Waldorfpädagogik in Finnland, einem der Pisa-Gewinner, bereits seit Jahren in allen Schulen dort praktiziert. „Dort hat jede staatliche Schule mehr Handlungsfreiraum als Schulen in freier Trägerschaft hier bei uns heute haben“, sagte er.“
Was soll das denn?
„Mehr Handlungsfreiraum“ ist etwas völlig anderes als „Elemente von Waldorfpädagogik“. Hier ist der gute Herr Professor schlicht am Schwurbeln und wirft rhetorische Nebelkerzen, was für mich das Argument von Herrn Lichte bestätigt, dass der Herr sehr waldorf-nah ist.
– „Lernpfade zu individualisieren, motivierende Leistungsrückmeldungen zu geben und Schüler zu befähigen, gemeinsam und voneinander zu lernen, das seien Elemente, welche auch die Pisa-Studie für den Erfolg moderner Bildungssysteme maßgeblich herausgestellt habe.“
Auch das ist keine spezifische Waldorf-Pädagogik, sondern das praktiziert jede Schule, die es sich zeitlich und personell leisten kann.
– „Die Fragebogenstudie wurde in enger Anlehnung an etablierte Studien zur Schulzufriedenheit an Regelschulen entwickelt, etwa Untersuchungen des Deutschen Instituts für internationale Pädagogische Forschung. Daher konnten die Wissenschaftler die Waldorfschulen mit den staatlichen Schulen vergleichen – auch wenn es sich dabei streng genommen natürlich nicht um eine Kontrollgruppe handelt.“
Eben. Was sagt diese Studie aus? Da werden Schüler der Schule a gefragt, ob sie sich wohlfühlen. Und dann werden Schüler der Schule b gefragt, ob sie sich wohlfühlen.
Und das wird dann miteinander verglichen, ohne dass man etwas über diese Schüler und diese Schulen weiß – und vor allem ohne dass man Schüler dabei hätte, die *beide* Schulen (a und b) kennen und vergleichen können.
Da wird zum Beispiel nach Schlafstörungen und Bauchschmerzen gefragt – als wenn die Schule das einzige Element im Leben eines Jugendlichen wäre, das Schlafstörungen und Bauchschmerzen verursachen kann.
Ich weiß nicht, werter Herr oder werte Frau „Versuch“ – aber überzeugend klingt da überhaupt nichts, jedenfalls nicht in der Zusammenfassung. Aber etwas anderes haben Sie ja auch nicht gepostet, anscheinend kennen Sie diese „Studie“ selbst nur aus der Presse.
31. Dezember 2012 um 13:18
@Versuch:
„und vielleicht kann Ihr Fachmann Sebastiani, der Grundschullehrer in Elternzeit, mal etwas dazu schreiben, was ein wenig Substanz hat.“
Die Elternzeit habe ich lange hinter mir. Zu der von Ihnen zitierten Studie:
Ich bin gerade dabei sie zu lesen.
Die Ergebnisse scheinen mit sauber erhoben zu sein. Aber die Fragestellung taugt in dem Zusammenhang hier nicht.
Ich kann nicht einfach Waldorfschüler mit der Gesamtheit der Staatsschüler vergleichen, denn das hieße Äpfel mit Birnen vergleichen. Das ist in der neuseeländischen Studie zum Lesen deutlich besser erhoben und in die Bewertung der Ergebnisse durch die Autoren eingeflossen. Bildungshintergrund der Eltern, Haushaltseinkommen, berufliche Situation usw. wurden dort recht genau erhoben.
Da stellt sich schon die Frage, warum das soziale Umfeld nicht stärker in das Untersuchungsdesign einbezogen wurde. So liegt der Verdacht nahe, dass man möglichst ungetrübte positive Ergebnisse produzieren wollte, zumal der Bund der Freien Waldorschulen die Studie ja erheblich mitfinanziert hat.
„Noch einmal: die von mir genannten Studien werden bisher von keinem Erziehungswissenschaftler angezweifelt. Im Gegenteil die hohe wissenschaftliche Qualität wird sogar von tendenziell waldorfkritischen Wiseenschaftlern bestätigt.“
Das ist falsch. Prof. Ullrich hat sich z.B. kritisch im DLF geäußert.
Dabei sind die Ergebnisse an sich auch nicht zu kritisieren, sondern die Schlussfolgerungen, die die Autoren daraus ziehen.
Es ist doch nicht nur die Schule, sondern das gesamte Umfeld eines Kindes, das erzieht. Wir wissen doch spätestens seit PISA, dass es einen großen Zusammenhang zwischen Bildungserfolg der Kinder und dem Bildungsniveau der Eltern gibt. Wenn die Väter von Waldorfschülern viermal häufiger das Abitur haben als der Bevölkerungsdurchschnitt, dann muss man sich doch nicht wundern, wenn am Ende der Schullaufbahn häufiger als im Durchschnitt das Abitur steht.
Das an keiner anderen Schule so viel Nachhilfeunterricht genommen wird, wie an Waldorfschulen ist auch ein Punkt, den Prof. Ullrich anspricht. Das spricht nicht für das erfolgreiche Unterrichtskonzept. Es scheint eher so zu sein, dass viele Schüler sich vor dem Abitur durch Nachhilfe fit machen müssen. Wechselt man in der Mittelstufe von einer Waldorfschule zu einer staatlichen Schule wird man in der Regel ein Jahr zurückgesetzt.
Wenn ein Kind auf eine Waldorfschule geht, dann haben die Eltern eine bewusste Entscheidung für diese Schule getroffen. Dazu sind sie bereit Geld für den Schulplatz zu bezahlen. Alleine das sorgt dafür, dass Waldorfschüler und Staatsschüler keine vergleichbaren Gruppen darstellen.
Es ist ja schön, dass Waldorfschüler eine positivere Einstellung zu ihrer Schule haben, als Staatsschüler. Es lohnt sich sicher einmal genauer nachzuforschen, woran das eigentlich genau liegt.
Die von mir und anderen Kritikern erhobenen Vorwürfe betreffen die Einstellung der Schüler überhaupt nicht. Im Gegenteil, auch nach meiner Erfahrung haben Waldorfschüler tendenziell eine positive Einstellung zu ihrer Schule.
Nur lässt man sie im Unklaren darüber, was sie da eigentlich warum lernen. Vor einigen Tagen meldete sich ein Ex-Waldorfschüler und schrieb mir u.a.:
„Zum Beispiel wurde im Physikunterricht die Gewinnung „freier Energie“ so behandelt, als würde es sich um faktisch funktionierende Techniken handeln.“
Auch Zahnuntersuchungen hatte er erlebt, ohne über sie esoterische Theorie dahinter aufgeklärt worden zu sein.
Prima also, wenn Waldorfschüler eine positive Einstellung zum Unterricht haben – blöd aber, wenn sie Unfug wie freie Energie im naturwissenschaftlichen Unterricht als funktionierende Technik vermittelt bekommen.
Interessant fand ich in diesem Zusammenhang auch folgenden Blogeintrag einer ehemaligen Waldorfschülerin: http://curiosity-feedsmybrain.blogspot.de/2012/11/abschied.html
Wenn die Waldorfschulen so erfolgreich sind, warum stellen sie sich nicht den Vergleichsuntersuchungen? Auch der ehemalige Waldorfschüler Prof. Schleicher hat das als PISA-Koordinator nicht vermocht. In der Auswertung tauchen Waldorfschulen nicht auf.
Prof. Schleicher hat zu der Studie von Liebenwein, Barz und Randoll meines Wissens nach nur das Vorwort geschrieben und sie nicht „wissenschaftlich begleitet“, wie Sie behaupten.
31. Dezember 2012 um 13:54
@ André Sebastiani
„Positive Einstellung“ kann auch völlige Kritiklosigkeit bedeuten, da wo Kritik dringend geboten wäre:
–
Am 15.11.2012 hielt ich einen Vortrag an der Universität Siegen, der auch als Artikel bei den Ruhrbaronen veröffentlicht wurde, hier:
„Geschichte in der Waldorfschule: ‘Atlantis’ und die ‘Rassen’„
Im Publikum gab es zahlreiche Waldorflehrer und Waldorfschüler.
Die Waldorfschüler meldeten sich in der an den Vortrag anschliessenden Diskussion wiederholt zu Wort, mit Beiträgen wie: “Ich bin kein Rassist!”
Irgendwann ist mir die dauernde Wiederholung zu dumm geworden, ich habe den Waldorfschülern sinngemäss geantwortet:
“Niemand hier sagt, dass Sie Rassisten sind, dass Waldorfschüler Rassisten sind. Aber ich würde mir wünschen, dass Sie Ihr »kritisches Denken«, das Sie an der Waldorfschule gelernt zu haben behaupten, doch einmal KONKRET beweisen. Ich schlage vor: schreiben Sie einen Artikel über Rudolf Steiner, den ich dann beim Blog »Ruhrbarone« veröffentlichen werde.”
Keine Reaktion. Kein “Ja”, kein “Nein”. Kein gar nichts.
Als die Veranstaltung zu Ende war, bin ich gezielt zu den Waldorfschülern gegangen, habe nachgefragt:
“Ist es o.k., wenn Sie für das Blog »Ruhrbarone« einen Artikel über Rudolf Steiner schreiben? Sie können schreiben, was Sie wollen.”
“Warum sollten wir das tun?”, war die Antwort der Waldorfschüler.
“Warum sollten wir Steiner lesen?”
“Sie haben doch die Literaturliste vom »Bund der Freien Waldorfschulen« gesehen, wo es zu Rudolf Steiners Buch »Aus der Akasha-Chronik« heisst: »Nur für die Lehrerhand!« Wenn mir als Schüler so etwas gezeigt worden wäre, hätte ich mir sofort das Buch besorgt …”
2. Januar 2013 um 19:40
@ Lichte
Der von mir zitierte Professor Schleicher ist eine Kapazität und einer der maßgeblich tätigen Professoren bei der OECD, der federführend für die Pisa- Studie zuständig war und ist.
Hier einmal ein kleiner Vermerk zur Reputation von Prof. Schleicher:
Andreas Schleicher (* 1964 in Hamburg) ist ein deutscher Statistiker und Bildungsforscher. Er leitet bei der OECD die Abteilung für Indikatoren und Analysen im Direktorat für Bildung. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt ist er als Internationaler Koordinator des Programm for International Student Assessment (PISA-Studien).
@ Harder
Sie wollenn mir eine Chance geben? Was für eine Hybris – the cheek of it!
Was sollte Sie dazu befähigen, mir eine Chance zu geben?
Sie maßen sich an mit ihrem Verein als angeblicher Repräsentant für Wissenschaftlichkeit auf, wissenschaftliche Studien zu bewerten. Sie sind ein Verein- nicht mehr und nicht weniger- und erfüllen nicht im Ansatz grundsätzliche Forderungen an Wissenschaftlichkeit. Ihre Fachleute in diesem Bereich sind ein Grundschullehrer, der selbst angibt, in seinem „Fachartikel“ mehrere Lehrer von mehreren Waldorfschulen befragt zu haben! Das ist ja an Wissenschaftlichkeit kaum noch zu überbieten.
Haben Sie hierzu etwas zu sagen???
Das können Sie jetzt gerne wieder zensieren, weil sie sich durch die Wahrheit vielleicht beleidigt fühlen. Ich werde diesen Beitrag allerdings sichern und an anderer Stelle im Netz platzieren.
Nicht dass Sie mich falsch verstehen: ich bin jederzeit offen für ihren Nachweis der Qualifikation ihrer Mitarbeiter Lichte und Sebastiani.
Aber Sie verstehen sicherlich, dass jemand wie Andreas Lichte, ohne jegliche fachliche Ausbildung und André Sebastiani, ein Grundschullehrer, nun mal nicht als ausgewiesene und ernstzunehmende Wissenschaftler durchgehen.;-)
@ Sebastiani
Ich werden jetzt nicht ich alle ihre gedanklichen Fehler hier analysieren und aufdecken. Was ich von ihrer Qualifikation insbesondere im Hinblick auf ihr Vermögen, wissenschaftliche Arbeiten fachlich zu analysieren, halte, habe ich bereits Herrn Harder mitgeteilt. Sie sollten wirklich die Kirche im Dorf lassen-das stünde ihnen besser zu Gesicht.
Mal ganz ehrlich Herr Sebastian, wer einen Artikel in ihren bei den Skeptikern als fachlich hochwertig einschätzt, dem ist meiner Meinung wirklich nicht mehr zu helfen.
Sie kritisieren:“Ich kann nicht einfach Waldorfschüler mit der Gesamtheit der Staatsschüler vergleichen, denn das hieße Äpfel mit Birnen vergleichen“ – Was für ein ausgesprochener Unsinn!
Und last, but not least: die am 29. September 2012 im DeutschlandfunkSendung PISAplus mit Professor Ullrich, war doch ausgesprochen hoch anerkennend hinsichtlich der Praxis der Waldorfschulen! Wenn Sie etwas anderes behaupten, treten Sie bitte n u r !dieses eine Mal den Beweis dafür an.:-)
Wesentlich wissenschaftlicher, fachlicher und aussagekräftiger als ihre angeblichen “ Fachartikel“ ist doch dann z.B. folgendes:
„Im Februar 2007 erschien eine umfassende empirische Studie über ehemalige deutsche Waldorfschüler,2 in der 1124 Absolventen von Waldorfschulen im Alter von 21 bis 82 Jahren schriftlich zu ihren Bildungswegen und ihrer Lebensgestaltung befragt wurden. Über die Ergebnisse der von Heiner Barz (Universität Düsseldorf) und Dirk Randoll (Alanus Hochschule, Alfter) geleiteten Studie wurde bereits ausführlich in den Medien berichtet.3 Trotz dieser Medienaufmerksamkeit fand ein Teil der Studienergebnisse bis- her nur geringe Beachtung. Es handelt sich um die Angaben zur körperlichen Gesundheit. Diese Angaben sind außerordentlich erstaunlich: Menschen, die eine Waldorfschule be- sucht haben, sind im mittleren und fortgeschrittenen Alter auf den ersten Blick anschei- nend (sehr) viel gesünder als die normale Bevölkerung.
Die Waldorfpädagogik ist von Anfang an als »gesundend« konzipiert worden. Rudolf Steiner stellte immer wieder dar, dass die Art und Weise der Erziehung und des Unterrichts sich beim heranwachsenden Kind auch körperlich auswirken würden und dass körperlich gesundende oder auch krankmachende Wirkungen von einer richtigen oder falschen Pä- dagogik ausgingen.4 Dabei antworte eine »richtige« Pädagogik in förderlicher Art auf die Entwicklungsbedürfnisse des Kindes. Für die Waldorfpädagogik ist die Annahme leitend, dass eine ganzheitlich gesunde Entwicklung in der Kindheit und Jugend die Grundlage für lebenslange körperliche und seelische Gesundheit bildet. Die Waldorfschulen versuchen, in diesem Sinne zu erziehen. Einer der wichtigsten, übergeordneten Gesichtspunkte ist dabei, die Kinder nicht auf klassische Art »intellektualistisch«, sondern erlebnisanregend, »künstlerisch« zu unterrichten. Denn welche Folgen hat ein vornehmlich den Intellekt an- sprechender Unterricht? »Wenn wir das Kind zu viel denken lassen, dann versetzen wir in den Organismus die Anlage zu einer frühen Sklerose, zu einer frühen Arterienverkalkung« (Rudolf Steiner in einem Vortrag vom 11.8.1923, GA 307).
Die empirische Studie von Barz und Randoll scheint nun die Intentionen der Waldorf- pädagogik zu bestätigen: Ehemalige Waldorfschüler leiden sehr viel seltener an chro- nischen Erkrankungen wie Bluthochdruck und Arthrose, aber auch an anderen Krank- heiten, als gleichaltrige Menschen aus der übrigen Bevölkerung.“
Ich gehe davon aus, dass in den kommenden Jahren weitere qualitativ hochwertige Studien folgen werden, während sie in ihrem tatsächlich pseudowissenschaftlichen Vereinsheim sitzen :-)
2. Januar 2013 um 20:06
@Versuch:
<< Haben Sie hierzu etwas zu sagen??? << Ja: gähhn. Erwartungsgemäß haben Sie die Chance, sich lächerlich zu machen, nach Kräften genutzt - indem Sie mit keinem Wort inhaltlich auf die von Ihnen so wortreich geforderten Erwiderungen von Frau Rheken/Herrn Sebastiani eingehen. Wer oder was Herr Professor Schleicher "ist", tut überhaupt nichts zur Sache - sondern seine Argumente zählen. Und die sind - zumindest in der von Ihnen genannten Studie - erschreckend schwach, wie Rheken/Sebastiani dargelegt haben. Eine "Diskussion" auf fachlich vernüftigem Niveau ist mit Ihnen nicht möglich, von Ihrer Aggressivität und Ihrer Borniertheit gar nicht erst zu reden. Da Sie selbst anscheinend keine Ahnung haben von dem, was Sie da "belegen" wollen, zitieren Sie seitenweise irgendwelche "Autoritäten", ohne Sinn und Verstand (und natürlich ohne Quellenangaben - anscheinend ist Ihnen selber peinlich, nur aus der Waldorf-Literatur zitieren zu können). Anstatt konkret aufzuzeigen, womit genau Herr Lichte und Herr Sebastiani falsch liegen, greifen Sie unentwegt die Personen an - das ist unterste Schublade und zeigt, dass Sie keine Argumente haben. Ihre jämmerlichen Angriffe auf Herrn Lichte habe ich übrigens "zensiert", zu Ihrem eigenen Schutz, falls Sie nicht mal vor Gericht landen wollen. << Das können Sie jetzt gerne wieder zensieren, weil sie sich durch die Wahrheit vielleicht beleidigt fühlen. << Sie glauben nicht wirklich, dass Sie *die Wahrheit* reden, oder? Sie gefallen sich anscheinend als Waldorf-Propagandist, zum allgemeinen Amüsement. Mehr als ellenlanges, ermüdendes Blabla mit Copy-and-Paste-"Argumenten", die Sie sich irgendwo zusammenklauben, haben Sie auch in Ihrem x-ten Kommentar nicht zu bieten, deshalb suchen Sie sich jetzt mal bitte eine andere Spielwiese und stehlen Sie anderen Leuten die Zeit. Nur drei Beispiele: << Sie kritisieren:”Ich kann nicht einfach Waldorfschüler mit der Gesamtheit der Staatsschüler vergleichen, denn das hieße Äpfel mit Birnen vergleichen” – Was für ein ausgesprochener Unsinn! << Wieso ist das "Unsinn"? Wieder null Argumente von Ihnen, nur persönliche Beleidigungen. << Und last, but not least: die am 29. September 2012 im DeutschlandfunkSendung PISAplus mit Professor Ullrich, war doch ausgesprochen hoch anerkennend hinsichtlich der Praxis der Waldorfschulen! << Herr Sebastiani hat nicht von *der* Sendung im Ganzen gesprochen, sondern von den Aussagen von Professor Ullrich - können Sie das nicht verstehen oder wollen Sie es nicht? << Ich werden jetzt nicht ich alle ihre gedanklichen Fehler hier analysieren und aufdecken. << Sie können ja nicht mal auch nur einen einzigen "analysieren und aufdecken". Sie können nicht einmal Namen richtig schreiben, und zu einem respektvollen "Herrn" Harder/Lichte/Sebastiani reicht es bei Ihnen schon gar nicht. Ich beende deshalb die Diskussion wegen erwiesener Sinnlosigkeit, da Sie so ziemlich jedem logischen Fehlschluss aufsitzen, den es gibt: http://www.ratioblog.de/entry/fehlschluss-12-autoritaetsargument
2. Januar 2013 um 20:49
@trixi:
Eben ein Muster-Anthroposoph und Waldorf-Absolvent: lebensfroh, höflich, respektvoll, innerlich gefestigt, argumentationsstark, tolerant, gebildet …
Trotzdem ist jetzt Schluss, auch für Sie.
2. Januar 2013 um 21:18
@Bernd: Mich wundert die Engelsgeduld, mit der du „Versuch“ hier immer wieder begegnet bist. In vielen anderen Blogs hätte man ihn für dieses Getrolle schneller gesperrt. Andererseits ist es auch ziemlich hinterlistig von dir, so ein anthroposophisches Prachtexemplar fröhlich in die Selbstdemontage rennen zu lassen … :)
PS: Natürlich habe auch ich die Petition unterzeichnet und beworben.
3. Januar 2013 um 06:41
Hallo,
ich fasse mal zusammen:
1. Die Behauptungen der Anthroposophie – der „theoretische“ Hintergrund der Waldorfpädagogik – weichen stark von dem ab, was die Psychologie und andere Wissenschaften bereits herausgefunden haben. Es handelt sich also um außergewöhnliche Behauptungen, die wenn sie wahr wären, erforderten, dass ein Großteil dessen, was gegenwärtig als gesichertes Wissen gilt, falsch sein müsste. Die Behauptung, dass die Waldorfpädagogik zur Vermittlung von Bildung und zur Förderung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen besonders geeignet ist, ist daher ebenfalls eine (a priori) außergewöhnliche Behauptung, zu deren Beleg es besonders guter Belege bedürfte.
2. Sämtliche Studien, die diese Wirksamkeit der Waldorfpädagogik belegen sollen sind rein korrelativer Natur. Sie kranken daran, dass die Population der Waldorfschüler hochgradig selektiert ist: Sie kommen in weit stärkerem Ausmaß als die Schüler in staatlichen Schulen aus eher bildungsförderlichen Elternhäusern mit überdurchschnittlichem Familieneinkommen. Wenn ein Zusammenhang gut belegt ist, dann der, dass das Familieneinkommen der Eltern starken Einfluss auf den Bildungsabschluss der Kinder hat.
3. Ein Studie zur Wirksamkeit der Waldorfpädagogik müsste entweder eine Randomisierung der Gruppen oder wenigstens eine Parallelisierung aufweisen. Randomisierung hieße, die Zuweisung von Schülern entweder zu einer Waldorfschule oder zu einer staatlichen Schule müsste zufällig erfolgen. Parallelisierung hieße, die Schüler in der für die Studie ausgewählten staatlichen und Waldorfschule sollten hinsichtlich aller als relevant bekannten Variablen (u. a. Elterneinkommen) gleich (nicht signifikant unterschiedlich) sein. Da man aber nie weiß, was alles „relevante“ Variablen sein könnten, wäre die Parallelisierung die methodisch schwächere Variante. M. W. gibt es keine Studie, die die Bedingung der Randomisierung oder Parallelisierung erfüllt.
4. Da es sich (vgl. 1) bei der Aussage, die Waldorfpädagogik wäre „wirksam“ (im Sinne von: für die Förderung der Bildung etc. von Kindern besser, effizienter etc. – man müsste ohnehin erst mal definieren, was genau das Spezifische an der Waldorfpädagogik ist, evtl. könnte es auch nur von Vorteil sein, dass man – „Hawthorne-Effekt“ – in einer „besonderen“ Schule ist oder aber, ganz banal, die Lehrer haben in der Waldorfschule mehr Zeit, mit den Schülern zu arbeiten usw.) um eine außergewöhnliche Behauptung handelt, würde auch nicht eine einzelne Studie, die dies belegt, ausreichen. Die Ergebnisse müssten repliziert werden.
5. Einen solchen Beleg für die besondere Wirksamkeit der Waldorfpädagogik kann ich bislang nicht erkennen.
8. Januar 2013 um 15:51
Als ich als Lehramts-Studentin an meiner eigenen Waldorfschule hospitieren wollte, um den Schriftsprach-Erwerb und das Lesen-Lernen im Rahmen einer Hausarbeit zu beleuchten, wurde mir das verweigert.
Es würden zu viele falsche Informationen und Eindrücke nach „draussen“ gelangen, und das Lesen/Schreibenlernen an der Waldorfschule würde sich ja über einen derart langen Zeitraum entwickeln, dass ein zweiwöchiges Praktikum da gar nicht ausreicht…
Das ist 20 Jahre her, aber in Sachen Öffnung und Vergleichs-Bereitschaft scheint sich nicht viel geändert zu haben.
7. März 2013 um 08:33
Diese Ansatz ist mir neu.
Bekannt ist allerdings das Fremdsprachen, gelernt in jungen Jahren , sich besser verankern. Bekannte von uns, deren Kinder diese Schulform besuchen, lernen bereits früh Russisch. Ich bin beeidruckt.
4. April 2015 um 08:36
„Tabu ist, Rudolf Steiners Original-Texte als Grundlage der Waldorfpädagogik zu diskutieren, es hat den Anschein, Waldorfschulen hätten den inoffiziellen Bildungsauftrag: ‘Verlernt Lesen!’“
Quelle, Artikel bei „hpd“: „Gegenteil-Tag, 365 Tage im Jahr>