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SKEPTIKER 1/2012: Außerkörperliches …

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SKEPTIKER 1/2012 ist draußen! Wieder randvoll mit aktuellen Meldungen, Infos und Beiträgen von renommierten Experten.

SKEPTIKER 1/2012

Einer von ihnen ist Peter Brugger, Leiter der Neuropsychologischen Abteilung des Universitätsspitals Zürich, der außergewöhnliche Erfahrungen aus erster Hand kennt. Mit Hilfe einer einfachen Versuchsanordnung ließ Brugger sich beispielsweise einmal überzeugen, bei einem Spaziergang vor sich selbst herzugehen. Eine Videokamera nahm ihn während des Gehens auf. Die Bilder übertrug sie live auf eine Display-Brille, die Brugger trug.

Eine Form der außerkörperliche Erfahrung (out-of-body-experience, OBE) also. Zugegeben: Verglichen mit dem, was Betroffene über spontane OBEs berichten, fiel Bruggers Erlebnis eher schlicht aus. Trotzdem gehen beide auf die gleichen Ursachen zurück, so Brugger. Sie entstehen, wenn gesehene und gespürte Informationen über unseren Körper nicht übereinstimmen.

Solch eine naturwissenschaftliche Herangehensweise an OBEs ist noch gar nicht so alt. Lange Zeit nahm man das Phänomen lediglich zum Anlass für Spekulationen über eine Art Seele, die den Körper verlassen könne und – wer weiß? – auch nach dem Tod weiterlebe. Ein Irrweg, wie Brugger schreibt:

Dabei wurde gar nicht in Betracht gezogen, dass die Trennung von Körper und beobachtendem Selbst lediglich eine Illusion sein könnte. Die Tragik der Situation bestand darin, dass der „wissenschaftliche Okkultismus“ und später die Parapsychologie keinen Anschluss an Psychologie und Medizin suchten und sich die etablierten Wissenschaftszweige allenfalls für visuelle oder akustische Illusionen interessierten, nicht aber für solche im Bereich des Körperlichkeitsempfindens.

In der Hirnforschung und den Neurowissenschaften hat man inzwischen derart außergewöhnliche Erfahrungen inzwischen als Forschungsgegenstand entdeckt, wie Brugger in seinem Artikel zeigt. Und die Parapsychologie?

 Sie hatte in der Vergangenheit versucht, sich durch inhaltliche Spezialisierung von de Normalpsychologie abzugrenzen. Dabei hat sie konzeptuell wie methodologisch den Anschluss an die etablierten Wissenschaftszweige verloren. Nun, da sie auch die Priorität über den Forschungsgegenstand zu verlieren droht, scheint sie zum bloßen Fundus für das Außergewöhnliche zu verkommen.

Lesen Sie Peter Bruggers Artikel im aktuellen SKEPTIKER 1/2012.

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Autor: Inge Hüsgen

Redaktionsleiterin Skeptiker - Zeitschrift für Wissenschaft und kritisches Denken

6 Kommentare

  1. Schönes Heft, sehr spannend. Hier noch ein Hinweis von hpd.de: http://hpd.de/node/13013

  2. Der Sportwissenschaftler Dr. Daniel Erlacher bietet in seinem Buch ´Anleitung zum Klarträumen´ konkrete Hinweise dafür, wie man luzide Träume selbst gestalten und erleben kann.
    Dazu gehören auch ´außerkörperliche´ Traumerfahrungen, bei denen man im Traum scheinbar sogar fliegen und durch Wände gehen kann (Phänomene, wie sie im Rahmen der sogenannten ´Nahtod-Erlebnisse´ von OBEs berichtet werden).
    Dies stimmt mit den Beobachtungen Brugger´s überein, wonach OBEs eine Konstruktion des Gehirns sind und nichts mit übersinnlichen Erfahrungen zu tun haben.

  3. OBE’s werden mittels Wachzustand erzeugt, man schläft dabei nicht ein. Gerade für Skeptiker sind OBE’s eine Möglichkeit an sich selbst herauszufinden, was dran ist. Denn den Zustand außerhalb deines Körpers zu sein, wirst du erleben. Experimente würden sich dementsprechend anbieten.
    Man kann allerdings im Traumzustand ebenfalls OBEs erzeugen, sind dennoch 2 Paar Schuhe.

  4. @Dawnclaude:

    << Gerade für Skeptiker sind OBE’s eine Möglichkeit an sich selbst herauszufinden, was dran ist. << Als wenn man das nicht schon getan hätte: http://www.susanblackmore.co.uk/Research/out-of-body%20experiences.htm

    http://www.susanblackmore.co.uk/Articles/si91nde.html

  5. @Dawnclaude
    Früher als ich noch jung und unvernünftig war, habe ich einige male LSD genommen und hatte auch gewissermaßen „außerkörperliche“ Wahrnehmungen, vor allem hatte ich wirklich „spirituelle“ Erfahrungen, auf die ich noch heute „zurückgreifen“ kann, aber ich sehe alles heute mit anderen Augen.
    Für alle Polizisten: Ist schon fast 20 Jahre her – also: verjährt…;-)

  6. Zitat:
    »OBE’s werden mittels Wachzustand erzeugt, man schläft dabei nicht ein. Gerade für Skeptiker sind OBE’s eine Möglichkeit an sich selbst herauszufinden, was dran ist….«

    Hier handelt es sich um einen Trugschluss, der auf unvollständigen Informationen beruht.

    Beim Klarträumen gibt es klarheitsgewinnende und klarheitserhaltende Techniken.
    Im ersten Fall wird dem Träumer irgendwann innerhalb einer Traumsequenz die Natur seiner Lage klar. Anhand von Logikfehlern o.ä. erkennt er, dass er träumt.

    Bei den klarheitserhaltenden Techniken (WILD = „Wake Induced Lucid Dream“) begibt man sich direkt vom Wachzustand aus in einen Traum.
    Das Bewusstsein geht dabei nicht verloren.
    Man beobachtet also nach dem Schließen der Augen, wie sich der Traum bildet. Das ist häufig mit Illusionen, akustischen, optischen und taktilen Halluzinationen verbunden, während der Körper sich manchmal scheinbar verformt, dreht, fällt oder aufsteigt.

    Subjektiv bleibt der Ausführende „innerlich wach“. Tatsächlich schläft er aber ein und beginnt zu träumen.

    Wer die Hintergründe nicht kennt, muss fast zwangsläufig glauben, dass dieses Erleben außerhalb des Schlafes zustande kommt.

    Eine subjektive Abgrenzung „Astralprojektion“=wach / Klartraum=Schlaf

    funktioniert daher nicht. Der Klartraum lässt sich nämlich durchaus starten, ohne erstmal in eine bewusstlose Tiefschlafphase zu fallen. Tatsächlich treten alle „Astralprojektions-Symptome“ sogar sehr häufig bei dieser Art von Klartraum auf und gehören sozusagen dazu.

    Untersuchungen im Schlaflabor und sogar mit bildgebenden Verfahren haben aber eindeutig belegt, dass es sich schlichtweg um einen Klartraum im REM-Schlaf handelt.

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