Das musste ja so kommen:
Wollte eben eine Duftkerze im Büro anzünden und habe zu meiner Kollegin „Apokalyptus“ gesagt – statt Eukalyptus.
Kein Wunder, denn es geht munter weiter mit dem Thema „Weltuntergang 2012“.
Heute ist in der gedruckten Ausgabe der Basler Zeitung ein fast ganzseitiges Interview mit mir erschienen, bei dem es unter anderem um Nostradamus ging.
Ein Auszug:
Auch Nostradamus soll für 2012 den Untergang vorausgesagt haben. Was sagen Sie?
Das ist frei erfunden.
In den berühmten Centurien des Nostradamus finden sich genau sieben konkrete Jahreszahlen – 2012 ist nicht darunter. Das letzte Jahr, das Nostradamus explizit erwähnte, war 1999. Da wurde ein Text von Nostradamus als Prophezeiung über die Ankunft eines großen Schreckenskönigs interpretiert und zahllose Astrologen und Esoteriker hingen sich dran und konstruierten ihre eigenen Szenarien um diese Voraussage herum. Der Modeschöpfer Paco Rabanne zum Beispiel sagte einen Absturz der sowjetischen Raumstation Mir auf Paris im August 1999 voraus. Passiert ist üblicherweise nichts.
Kein Wunder, denn Nostradamus-Verse sind pure Symbolik.“
Gab es diesen Herrn überhaupt? Und was hat er tatsächlich geschrieben?
Gewiss, der hochgebildete französische Arzt und Gelehrte Michel de Nostredame, latinisiert „Nostradamus, ist eine sehr interessante historische Persönlichkeit – allerdings kein Seher oder Prophet. Nostradamus hat nicht die Zukunft vorausgesagt, sondern er war ganz und gar ein Mann seiner Zeit, des 16. Jahrhunderts. Seine Prophezeiungen sind in Wahrheit Ansprachen und Mahnungen an seine Zeitgenossen.
Meistens geht es darin um verklausulierte Kritik an Kirche und Königtum, aber auch um Ängste und Nöte angesichts verheerender Kriege, Pestepidemien und Umbrüche jedweder Art beim Übergang vom Spätmittelalter zur Neuzeit.“
Dann haben unsere Freunde von grenzwissenschaft-aktuell sich die Mühe gemacht, den Artikel „2012: Shadow of the Dark Rift“ der NASA ins Deutsche zu übersetzen:
NASA widerspricht 2012-Mythos um Auswirkungen der Ausrichtung von Erde, Sonne und galaktischem Zentrum.“
Das Fazit:
Genießen Sie die Wintersonnenwende 2012 und lassen sie sich diese weder vom „Dunklen Graben“, noch von irgendwelchen astronomischen Ausrichtungen, Sonnenstürmen, Magnetfeldumkehrungen, möglichen Asteroideneinschläge oder auch von angeblichen Vorhersagen der Maya über das Ende der Welt vermasseln.“
Ach ja, und den Werbespot für das Axe-Deodorant „Final Edition“ gibt’s jetzt auch in einer 30-Sekunden-Kurzversion auf Deutsch.
Die Botschaft lautet wohl: Weltuntergang ohne Angstschweiß.
Zum Weiterlesen:
- 2012 oder wie ich lernte, den Weltuntergang zu lieben, Herder-Verlag