Der zehnte Jahrestag von 11/9 ist vorüber – die nächste Verschwörungstheorie kommt.
Es geht – klar, was sonst? – um den Euro und die bevorstehende Griechen-Pleite.
Dazu gibt’s heute bei Spiegel-Online einen Artikel, auf den wir erst einmal nur kurz hinweisen möchten:
Überall heißt es, die Griechen hätten sich ihren Absturz selbst zuzuschreiben. Aber was, wenn alles ganz anders ist? Wenn hinter ihrem Niedergang in Wahrheit ein großer Plan steht? Verschwörungstheoretiker haben ein neues Betätigungsfeld gefunden: die Euro-Krise.“
Einige Auszüge:
Es ist kein Zufall, dass sich das paranoide Denken vor allem in den kritischen Kreisen hält.
Wer laufend gegen das Böse kämpft, gegen übermächtige Feinde und böse Machenschaften, dessen Gemütszustand ist naturgemäß etwas angespannt. Der Kampf gegen drohendes Unheil, sei es der Atomtod oder die Diktatur der Finanzmärkte, gibt dem Leben Richtung und Sinn, was sich bei der Nachwuchsgewinnung durchaus bezahlt macht.
Nur führt die nervöse Weltsicht eben auch dazu, dass sich die Perspektiven verschieben und der Realitätssinn leidet. Von der Rede über das „System“ bis zur Annahme, das SIE im Hintergrund die Fäden ziehen, ist es nur ein kleiner Schritt.
Kennzeichen der Verschwörungstheorie ist die Fähigkeit, auch das passend zu machen, was sich auf den ersten Blick nicht ins Bild fügen will. Aber man darf sich nicht täuschen lassen. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass ausgerechnet der Bundeskanzlerin jetzt die Aufgabe zufällt, die neoliberale Zwangsherrschaft in Europa durchzusetzen? Hätte man ihr gar nicht zugetraut, so viel sinistre Energie.
Aber das ist ja gerade der Trick: Je harmloser jemand wirkt, desto mehr muss man sich vor ihm in Acht nehmen. Wie war das noch mit der Geburtstagsfeier, die Angela Merkel für den Deutsche-Bank-Chef im Kanzleramt ausgerichtet hat? Schon vergessen? Bis vor Gericht kämpften ihre Handlanger gegen die Herausgabe der Teilnehmerliste.“
Zum Weiterlesen:
- Das Griechenland-Komplott, Spiegel-Online am 12. September 2011
- Verschwörungstheorie und Wirklichkeit, SciLogs am 12. September 2011