Der Slogan „Die Welt mit anderen Augen sehen“ der Zeitschrift GEO stand bislang eher für opulente Fotostrecken – nicht aber für „alternativen“ Unsinn.
Das hat sich mit der aktuellen Sommer-Ausgabe geändert.
Die Titelgeschichte „Die neue Heilkunst – Das Beste zweier Welten“ habe ich gestern Nacht schon in meiner Stammkneipe gelesen – aber vom vielen Kopfschütteln ist mir immer noch ein wenig schwindelig.
Da war der Esowatch-Blog schneller. Und so beginnt dessen Blatt-Kritik:
Als die GEO-Redaktion in den Urlaub gefahren ist, hat sie offenbar die Tür nicht abgeschlossen – denn anders kann man sich diesen plötzlichen Ausverkauf der journalistischen Ethik nicht erklären, mit dem sich das Magazin durch die Titelgeschichte “Die neue Heilkunst” lächerlich gemacht hat.
Dasselbe Blatt, das in seiner Rubrik “Geoskop” dem Laien über ein neues Radioteleskop in China oder Antisemitismus in deutschen Städten berichtet, lässt eine denkbar ungeeignete Autorin einen Hurra-Artikel schreiben, durch den die Laien hinters Licht geführt werden.
Also da sitzt man beim Frühstück, macht GEO auf und denkt: Nein, so kann man doch gar nicht in die Scheiße greifen!“
Zum Weiterlesen:
- Die neue „Heilkunst“ bei GEO, Esowatch-Blog am 3. August 2011
4. August 2011 um 22:13
Da ist wirklich Qualitätsjournalismus auf höchstem Niveau. Ich hoffe die Redaktion entschuldigt sich noch im Nachhinein für diesen Skandal. Man kann nur den Kopf schütteln.
5. August 2011 um 14:01
Ich würde er sagen, es war ein Qualitätsjournal, die Redaktion, der Chef-Redakteur alle stehen hinter Ihrem Artikel und sind auch noch überzeugt davon. Gebe dir recht, Skandal perfektes Wort dafür!
9. August 2011 um 13:50
Ich finde eine größere Bandbreite von Themen in Geo nicht umbedingt nachteilhaft. Solang sie kritisch betrachtet werden und gut recherchiert sind. Man sollte sich Zeitschriften nicht immer nur deshalb kaufen, weil man dadurch in seiner Meiniung bestärkt wird. Ein bisschen „kritisches denken“ schadet doch niemanden.
9. August 2011 um 13:56
<< Solang sie kritisch betrachtet werden und gut recherchiert sind. <<
Das ist ja eben der Punkt …