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Hamlet und der Komplementär-Maschinenbau

| 3 Kommentare

Über die bei William Shakespeare entlehnte Standard-Phrase aller Esoteriker haben wir hier schon mal geschrieben.

Nun widmet sich auch Christian Buggischs Blog dem berüchtigten „Totschlag-Zitat: Mehr Dinge zwischen Himmel und Erde …“

Ein Auszug daraus:

Irgendwann, wenn das Gespräch munter im Kreis rotiert, fällt garantiert dieser magische Satz, der schlagartig verdeutlicht: Du bist zu klein für solche Themen, Christian, dir fehlt der Zugang, deine rationalistische Herangehensweise verhindert, dass du tiefer eindringst, dir die Geheimnisse des Lebens und der Welt erschließt …

Der Satz lautet natürlich: „Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als Eure Schulweisheit sich träumen lässt.“ Hat Shakespeare gesagt, jawoll …

Zack, aus, Gespräch beendet. Ja wenn der große Shakespeare das gesagt hat, muss natürlich was dran sein.“

Einer der Kommentatoren weist in diesem Zusammenhang dankenswerterweise noch auf einen Leserbrief im brand eins-Magazin hin – der es ebenfalls verdient,  zitiert zu werden:

Irritierend ist es, dass sich das Unwort „Schulmedizin“ mittlerweile in der deutschen Sprache durchgesetzt zu haben scheint. In keiner anderen Wissenschaft muss sich der Experte von selbsternannten Alternativfachleuten belehren lassen.

Wo sind sie, die Alternativmathematiker? Wo ist der Komplementärmaschinenbau? Warum gibt es keine Physikpraktiker? Die Schulmathematik, Schulphysik, Schulbiologie dürfen sich allgemeiner Geltung rühmen – deshalb nennen wir sie auch Mathematik, Physik und Biologie. Schulmedizin ist Medizin. Der Rest ist Quacksalberei.

Fangen wir an, die Medizin wieder so zu nennen.“

Bravo.

Zum Weiterlesen:

  • Medizin ohne geistige Umweltverschmutzung, GWUP-Blog am 3. Februar 2011

3 Kommentare

  1. „Wo sind sie, die Alternativmathematiker?“

    Na, hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Intuitionismus_(Logik_und_Mathematik)

    :D

  2. Komplementärmaschinenbau. Sehr schön.

    Der Artikel geht netterweise davon aus, dass die (Schul)medizin eine Wissenschaft ist. Wirklich sehr freundlich. Leider ist dem nicht so, wir bewegen uns da eher im Bereich statistisch abgesicherter Empirie. Was auch schon sehr fein ist und sicherlich mehr als jede alternativmedizinische Methode zu bieten hat, die sich ausschließlich auf Empirie ohne Statistiken stützt.

    Aber die fundierte Sicherheit, auf die sich andere Wissenschaften stützen können gibt es in der Medizin nicht durchgängig. Wohl auch ein Grund, weshalb der Medizin-Nobelpreis in den letzten Jahren durchgehend an Wissenschaftler anderer Fakultäten ging.

  3. Der Intuitionismus der Mathematik oder die konstruktive Mathematik sind keine Beispiele für esoterische Disziplinen. Lustigerweise ist das eher die „Schulmathematik“ selber. Der Wikipedia-Artikel trifft da nicht den richtigen Ton. Aber diese Diskussion gehört vielleicht nicht hierher.

    Noch ein Bonmot von Dieter Nuhr:

    „Ich mag es schon, wenn mein Arzt eine Schule besucht hat!“

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