In den Zeitungen im Kreis Trier-Saarburg entfällt heute die Witz-Seite – und zwar zugunsten zahlloser Leser-Kommentare zum Thema „Panther“ …
Im Folgenden eine kleine Auswahl, authentisch und unkommentiert. Denn dazu sagen wir nix mehr.
Hiermit protestiere ich dagegen, dass der Panther im Ruwertal zum Abschuss frei gegeben worden ist.
Es muss doch andere professionelle Möglichkeiten geben, die den Schutz der Bevölkerung gewährleisten und dem Panther das Überleben ermöglichen.“
Rainer Stablo, DIE LINKE, Mitglied des Kreistages Bernkastel-Wittlich.
Oder:
BITTE: Liebe Juristen in unserer Region, bitte kümmert euch um eine einstweilige Verfügung gegen den Abschuss – und bitte im Eilverfahren. Den gleichen Appell richte ich auch an die Tierschutzorgas und an die Grünen in TR. Ihr habt/kennt Juristen. Bitte werdet jetzt aktiv. Auch am Wochenende gibt es ja am Amtsgericht dafür dienstbereite Richter.
Ich wäre in gewissen Masse bereit anteilige Kosten dafür zu tragen und bitte alle im Forum um ein Signal, wer sich noch beteiligen würde. Dann kanns sofort losgehen.“
Oder:
Es freut mich wirklich, hier zu lesen, dass es noch mehr Menschen gibt, die sich schlicht weigern, sich zu Handlangern der Panther-Mörder machen zu lassen. Sollte er mir wider Erwarten über den Weg laufen, ist das Letzte was ich tun würde, die Polizei zu informieren!“
Oder:
Liebe Polizei, solange ihr mit scharfen Waffen hinter der großen Katze her seid, und die Grünröcke schon Geifer zwischen den Zähnen haben, ob der Trophäe, die man erlegen könnte, hoffe ich dass keiner den schwarzen Riesen verpfeift.
Wo ist eigentlich der Tierschutz? Wieso hat noch keiner die Sippschaft bei der SGDNord angezeigt? Der Aufruf zum Abschuß ohne dass es vorher auch nur einen Grund zum Ängstigen gab ist dermaßen überzogen und verstößt gegen das Artenschutzgesetz, den Tierschutz und den Naturschutz.“
Oder:
Fahre gleich noch einkaufen. Weiß jmd was so ein Tier gerne frisst? Sollte ich ihn sichten soll er von mir bestens versorgt werden.“
Oder:
Nachdem ich selbst dem Panther nun 2 mal begegnet bin kann ich nur sagen ich bin für den Tierschutz sodass ich nun mehrere Tierparks angerufen habe auch den Zoo Neunkirchen Saar der dem Panther gern ein zu Hause geben mag und diesen sogar helfen mag mit einer dementsprechenden Lebendfalle ein zu fangen unter anderem habe ich auch den WWF verständigt …“
Oder:
Wenn man ihn sieht (und) per Handy die Polizei ruft, könnte er das als drohende Gebärde erkennen und angreifen.“
Und dann, man glaubt es kaum, findet sich inmitten dieses geballten Irrsinns noch etwas Vernünftiges:
Denkt man beim TV eigentlich noch nach?
Keine Losung!
Keine Trittsiegel!
Kein gerissenes Weidevieh!
Wie hat der Panther die Mosel überquert?
Großkatzen schwimmen nur ungern!
Ein Durchschwimmen der Mosel ist sehr unwahrscheinlich, aber von Belgien her musste er ja irgendwie über die Mosel um nach Morscheid zu kommen.
Hat er die Autobahnbrücke benutzt? Hat er sich gar auf dem Rücksitz eines PKW versteckt?
Oh Herr schmeiß Hirn herunter!“
Genau so isses. Allerdings wäre es nun ja fast schade, wenn die Journaille die Panther-Jagd abblasen würde. Denn so lustig wie diesmal war’s noch nie. Vorläufiger Höhepunkt: Für morgen (Samstag, 23. Oktober) ruft die Grüne Jugend in Trier zu einer Demo auf: „Rettet Paulchen Panther!“
Nachtrag: Auch zu der Demo gab’s natürlich wieder Berichte und Kommentare. Zum Beispiel:
Na klar, und den „Hustinetten-Bär“ auch nicht vergessen. Da kann man auch noch für demonstrieren. Nicht, dass irgendjemand den auch noch abknallen will. Fragt sich, wer hier den Knall hat !!!“
Und wer etwas über den Unterschied zwischen Phantomtieren und echten „Eindringlingen“ in die heimische Fauna erfahren möchte: „Problemwolf verbreitet Angst in Oberbayern.“
Zum Weiterlesen:
- Panther Gustav – Der deutsche Yeti, GWUP-Blog vom 7. November 2009