Live-Comedy im Landkreis Trier-Saarburg: Dort haben die Behörden den „schwarzen Panther“ jetzt offiziell zum Abschuss freigegeben. Zitat aus dem Trierischen Volksfreund:

Die SGD Nord empfiehlt sogar die Nutzung von Teilmantelgeschossen,  die mit wesentlich höherer Energie und Geschwindigkeit im Ziel einschlagen. Normale Munition in Form von Vollmantelgeschossen würde das Tier nicht sofort kampfunfähig, sondern eher aggressiv machen. Jäger sollen ebenfalls keine Betäubungsmittel einsetzen, sondern einen gezielten Abschuss durchführen.“

Man weiß nicht so recht, worüber man sich mehr amüsieren soll: über solcherlei hysterischen Versuche, einen körperlosen Mythos mit Waffengewalt zur Strecke zu bringen. Oder über unbedarfte Journalistenformulierungen wie diese:

Der Panther in den Wäldern über dem Ruwertal wird vom Phantom zur Realität. Immer mehr Augenzeugen berichten von dem geheimnisvollen Tier.“

Ahhh ja. „Augenzeugenberichte“ = „Realität“.

Na, wenn dem so wäre, müssten wir von Wildmenschen, Geistern und Ufos ja geradezu umstellt sein. Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Skeptiker bezweifeln nicht die Aufrichtigkeit der Zeugen. Wohl aber die Genauigkeit der Erinnerung. Und das mit guten Gründen.

Allen Journalisten, Jägern und Behörden im Ruwertal empfehlen wir daher freundlich den GWUP-Themeneintrag „Wahrnehmungstäuschungen“ sowie den Aufsatz „Der Sechste Sinn und die unbewusste Wahrnehmung“.

Und natürlich: „Panther Gustav – Der deutsche Yeti“.

Zum Weiterlesen:

• „Panther-Alarm“: (nicht) schon wieder! GWUP-Blog am 15. Oktober 2010