Klar, eine gewisse Faszination üben sie schon aus – die historischen Illuminaten ebenso wie die Tempelritter. Die Kombination aus beiden Geheimbünden ist anscheinend absolut unwiderstehlich. Zumindest soweit es die Modeschöpferin Sarah Kern betrifft.
Die bekannte Society-Größe wollte nämlich allen Ernstes 300 000 Euro bei den „Illuminaten des Templerordens“ anlegen. Ein windiger „Finanzberater“ namens Roman K. versprach Frau Kern dafür eine satte Rendite von locker um die 1000 Prozent. Warum auch nicht, sollte man meinen, kontrollieren die Illuminaten nach Auffassung zahlloser Verschwörungsfans doch unsere gesamte Wirtschafts- und Finanzwelt nach Gutdünken.
Oder auch nicht. Denn das Geld des Ex-Playboy-Models ist wohl futsch. Und Roman K. muss sich seit heute vor dem Augsburger Landgericht wegens Betrugs verantworten. Man weiß nicht so recht, worüber man mehr den Kopf schütteln soll: über die Leichtgläubigkeit/Gier/Beschränktheit der Geschädigten. Oder über die durchaus phantasievolle Wortschöpfung des Angeklagten: „Illuminaten des Templerordens“. Wow. Muss man erst mal drauf kommen.
Immerhin bereichern die „Illuminaten des Templerordens“ die bundesdeutsche Justizgeschichte nun um ein weiteres Kuriosum. Wenn auch vermutlich nichts so schnell über die Strafrechts-Klassiker „Der Katzenkönig“ und „Der Sirius-Fall“ geht.
Oder über die „magische Hilfe aus der 4., 5. und 6. Dimension“ durch „engelsgleiche Wesen“, mit denen sich das Amtsgericht Nürnberg beschäftigen musste.
Und was Frau Kern und die Illuminaten angeht: Als Mode-Designern müsste sie doch eigentlich schon mal was von des Kaisers neuen Kleidern gehört haben …
5. Oktober 2010 um 19:10
Schade, der „Gefällt mir“-Button geht in meinem Firefox nicht :-(