Möglicherweise verfolgt auch Der Spiegel aufmerksam den skeptischen Video-Blog Die Wahrheit.
Dort gab es Ende vergangenen Jahres die amüsante Polemik „Nieder mit den Apotheken“.
Ein Auszug:
Apotheken haben das Monopol auf echte Medikamente, verdienen aber auch mit dem Verkauf von Mittelchen, für die sie zumindest nach gängigem Wildwestklischee geteert und gefedert worden wären.
Damit schießt sich die Medizin ordentlich selber ins Bein. Skurril daran ist, dass die meisten Apotheken ihre Glaubwürdigkeit für einen Bruchteil ihres Umsatzes wegwerfen, denn normalerweise erwirtschaften sie grob 70 Prozent mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, das ganze irre Brimborium bringt gar nicht so viel.
Es gibt Ausnahmen, manche Apotheker haben Wege gefunden, mit Zaubermittelchen reich zu werden.“
Dieses Thema greift heute auch Spiegel-Kolumnist Tom König auf, betitelt „Nehmen Sie Zink, das hilft immer“.
Auch aus der Zinker-Geschichte ein paar Zitate:
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Es gibt sicher viele grundehrliche, um das Wohl ihrer Kunden besorgte Apotheker in Deutschland.
Aber wenn ich mir ihre Auslagen anschaue, habe ich oft das Gefühl, mich bei einem dieser Wundertinktur-Händler aus dem Wilden Westen zu befinden, der sein Geld mit Schlangenöl und „Dr. Whiteleys Allheil-Tonikum“ verdient. In der Apotheke gibt es „straffende Anti-Aging-Creme mit Fill-in-Effekt“ für die zerknitterte Frau und Viragil-Tropfen für „Erschöpfungszustände des Mannes“.
Medizinische Wirkung? Glaubenssache.“
Da wünscht man sich mutige Aktionen wie „Der Scheiß des Monats“ eines Marburger Apothekers in den 1990ern zurück.
Immerhin: Foodwatch sucht gerade die dreisteste Werbelüge der Lebensmittelindustrie.
Die Kandidaten für den „Goldenen Windbeutel 2011“ stehen hier zur Abstimmung.
Und dann möchten wir natürlich noch einmal auf den Skeptic Award hinweisen, der bei der GWUP-Konferenz Anfang Juni in Wien verliehen wird.
Nominieren Sie Ihren Kandidaten für „Das Goldene Brett“ hier.
Zum Weiterlesen:
17. Mai 2011 um 09:32
Der goldene Windbeutel ist leider mehr Industriebashing als relevante Kritik. Schade