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Auch bei Baby-Aua: Globuli schmecken gut, aber heilen nicht

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Hörenswert:

Der Podcast Unsere kleine Welt (zirka zwölf Minuten) der beiden Welt-Journalisten Fanny Juschten und Philipp Michaelis entschlüsselt nachvollziehbar das „Geheimnis“ der Homöopathie – und speziell den Nonsens mit den „Plazentaglobuli“, die sich die jungen Eltern für 88,95 € aufschwatzen ließen.

Offenbar wirkt das alles nicht. Und um ehrlich zu sein: Das haben wir auch beobachtet, als wir Oskar und Lilly bei den üblichen Baby-Wehwehchen die jeweils dafür vorgesehenen Globuli verabreicht haben.

Bäuchleingrummeln, Durchfall, Schnupfnäschen, Zähnchenaua – was auch immer unsere Stammhalter durchlitten, wir stopften ihnen kleine Kügelchen in den Mund, und ja, auch zu ihrer großen Freude, denn die Globuli schmecken nach Zucker.

Und der süße Geschmack zauberte beiden Rabauken augenblicklich ein Lächeln auf die Pausbacken. Die Beschwerden gingen auch weg. Und zwar exakt nach Ablauf der Zeit, nach der Baby-Aua eben weggeht. Nach ein paar Tagen.

Studien und unsere Beobachtungen matchen also absolut. Homöopathie heilt nicht.

Zum Weiterlesen:

  • Unverdünnte Schlüsse über Homöopathie, Welt-Online am 17. Dezember 2019
  • Plazentaglobuli – im Ernst? Susannchen braucht keine Globuli am 4. Juli 2017
  • Esoterik-Adventkalender, Tür 11: „Informierte Globulis“ zum Spritsparen und Glaskugeln zum Heizen, derStandard am 11. Dezember 2019
  • Bärli Pupsi Globi – das ist Homöopathie heute, GWUP-Blog am 11. Februar 2014

4 Kommentare

  1. Na ja, aber doch noch etwas besser als die Plazenta zu essen (Achtung Superfood!)
    https://www.babymarkt.de/ratgeber/schwangerschaft/geburt/plazenta-essen/

  2. Ich gestehe, dass ich mit dem zweiten Teil des Podcasts, der sich mit dem Verhältnis von Homöopathie zu Krankenkassen beschäftigt, sehr, sehr unglücklich bin.

    Die Podcasterin geht hier der geschlossenen Pseudoargumentation von Minister Spahn und den Krankenkassen pro Homöopathie auf den Leim. Sie macht sich das „Peanuts“-Argument zu eigen, überhöht es noch, indem sie – vielen Kassen dabei folgend – die „Werbung“ mit Homöopathie-Erstattung zu einem ökonomisch doch höchst sinnvollen Vorgang hochstilisiert und letztlich mit der Plattheit endet, wegen ihrer Nebenwirkungsfreiheit sei Homöopathie doch DIE Behandlung für Krankheiten, die eh von alleine vergehen. Auf Kosten der Allgemeinheit, liebe Podcasterin? Das streift zwar die Grenze zur Satire, ist aber offenbar ernst gemeint.

    Dass Homöopathie zwar nebenwirkungsfrei, aber trotzdem nicht ohne negative Effekte ist, dass Krankenkassen keine Filialen von Aldi Süd, sondern die Verwalter der Beitragsgelder eines Solidarsystems sind und dass Gesundheitsökonomie die Lehre von der sinnvollen Verwaltung des Mangels ist, davon hat unsere nette Podcasterin bislang wohl noch nie etwas gehört.

    Ebensowenig von den Argumenten der wissenschaftsbasierten Homöopathiekritik, die sich allenfalls am Rande mit den „homöopathischen Kosten“ für Globuli befassen. Sollte sie aber. Der Teilfreispruch der Homöopathie als harmlos bis wünschenswert im zweiten Teil des Podcasts ist insofern – ein Ärgernis. Sorry.

    Read this:
    http://library.fes.de/pdf-files/wiso/15715.pdf

    and this:
    https://netzwerk-homoeopathie.info/von-wegen-so-okay-herr-spahn-ein-gastbeitrag-von-pharmaoekonomin-prof-dr-tina-salomon/

    … und notfalls auch noch dies:
    https://netzwerk-homoeopathie.info/faq-03-homoeopathie-ist-doch-sanft-und-natuerlich-wieso-sollte-sie-schaden-koennen/

  3. Die meisten Experten waren daher überzeugt, dass Hömöopathie Unfug war. Bis diese Sache am Bodensee passierte.

    https://www.sueddeutsche.de/wissen/erfindungen-der-zukunft-1.4737454

  4. Immerhin leidlich spassig wäre das nur, wenn man endlich mal verstünde, was es mit diesem Ähnlichkeitsprinzip auf sich hat. Mit der halben Pulle kannste vielleicht 4 Millionen vom Kater befreien, aber nicht besoffen machen.

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