Bisschen Off-Topic, aber für ein verregnetes Wochenende möglicherweise ganz lehrreich: Der Physiker, Naturalist und Vorsitzende der Ludwig Feuerbach-Gesellschaft Helmut Fink vom Kortizes-Team diskutiert mit gläubigen Wissenschaftlern über
Gottes Schöpfung – Produkt der Evolution?
Wieso lehrreich?
In der Begrüßung wird sehr schön deutlich, mit welchen Tricks versucht wird, Wissenschaft irgendwie auf das Level einer „Religion“ zu bringen, weil ja alles irgendwie gleich wahrscheinlich sei.
In der Diskussion mit dem Publikum (1:47:20) kommt es zu einer bezeichnenden Verwechslung zwischen Naturalismus und Szientismus (es gibt keine Form des Naturalismus, die behauptet, alles erklären zu können).
Und schade, dass den Leiter der Evangelischen Akademie im Rheinland, Dr. Frank Vogelsang, niemand gefragt hat, woher er denn weiß, was er behauptet (zum Beispiel, dass Jesus von den Toten auferstanden ist). Welche Methode nutzt er, um zu diesem „Wissen“ zu kommen? Und führt seine Methode überhaupt zu verlässlichem Wissen über die Welt?
Die Veranstaltung fand in der Kreuzkirche Essen statt und dauerte etwa zwei Stunden.
Zum Weiterlesen:
- Die beste Frage besteht aus nur vier Wörtern: Woher weißt du das? Nachdenken … bitte am 24. Juli 2013
- Hat sich mir Gott offenbart? Eine persönliche, wahre Geschichte, Nachdenken … bitte am 10. Dezember 2012
- Philosophischer oder methodischer Naturalismus? Brights-Blog am 25. Mai 2007
- Wissenschaft und Religion sind unvereinbar, hpd am 26. September 2008
- Wissenschaft und Religion vertragen sich einfach nicht, Astrodicticum simplex am 13. Oktober 2011
26. September 2019 um 12:07
Danke fürs Teilen. Werde ich mir bei Gelegenheit mal ansehen. Schade, dass ich nicht vorher von der Veranstaltung wusste. Da wäre ich gern hingegangen.
26. September 2019 um 13:36
Bis jetzt noch nicht gesehen, da es noch nicht verregnet genug ist ;-)
Aber der Titel: Gottes Schöpfung – Produkt der Evolution? – impliziert doch, daß es Gottes Schöpfung sei…
Früher, als ich noch jung war, da war ich auch ein Anhänger davon, daß die Evolution ein Ausdruck der der Schöpfung ist, denn Gott schreibt auch auf krummen Zeilen gerade…so war der Tenor damals, als ich noch jung war ;-)
Als ich gläubig war (röm. kath.), war für mich die Evolution nichts schlimmes, sondern ich dachte, ich wäre in der Lage beides (Schöpfung u Evolution) in Einklang bringen zu können (sorry, für die jugendliche Vermessenheit).
Ein Gott der Evolution, kann kein kreationistischer Gott sein, da er nicht alles vorherbestimmen kann, da alles einer mehr oder weniger zufälligen Entwicklung unterworfen ist…also dem „Zufall“, was immer auch das sein soll.
Auch wenn ein Schöpfergott alle Anfangsbedingungen geschaffen hätte, so kann er nicht in einem quasi chaotischen Universum alle Variablen kontrollieren…diesen Zustand des „Chaos“ beschreibt auch die Quantenphysik, allen voran Werner Heisenberg ein geborener Unterfranke…wie es sich gehört ;-)
28. September 2019 um 16:10
Die ersten 5 Minuten gesehen…und ich muß sagen, ich brauche keinen Gott, um zu wissen, daß ich eigentlich nichts weiß…ich weiß nicht, ob ich alles ansehen kann…obwohl, ich sehe auch oft K-TV, obwohl es mir manchmal physisch weh tut…vielleicht ein vorweggenommenes Fegefeuer? ;-)
28. September 2019 um 18:02
…ich bin drangeblieben und ja, Dr. Frank Vogelsang (bis jetzt: 40:00) argumentiert nicht schlecht…sein Prolog ist ein Plädoyer für die „System-Beschränktheit“, da wir alle ein Teil des Systems sind, das wir untersuchen…echt clever ;-)
…und auch, daß die Erkenntnisherorie im Sinne, eines Welterkennens, nicht ur-christlich ist, ist auch richtig…das würde ein (scholastischer) Katholik nicht so unterschreiben…aber vielleicht ein Humanist ;-)
aber weiter im Text…
28. September 2019 um 20:47
Naja, wie geht man mit den Grenzen der Vernunft um?…so Dr. Frank Vogelsang …aber wie ist es mit den Grenzen des Glaubens? – Können Sie hierauf eine Antwort geben? ;-)
Fiat…habe alles gesehen…und mir sind diese Diskussionen nicht fremd und sie sind auch ermüdend…für alle Seiten…und letztendlich sind sie auch überflüssig…lieber ein Glauben in die Wissenschaft, als ein Glauben an Gott!