Erstaunlich, wer hierzulande so alles eine „Gesundheitsmesse“ veranstalten darf.
Zum Beispiel eine Dame, die „grundsätzlich auf dem Standpunkt steht“:
Was hilft, ist gut, und selbst Hokuspokus kann hilfreich sein. „Das kann man nicht beweisen. Aber es funktioniert. Man muss daran glauben.“
Die beiden anderen kritisierten Methoden kenne sie zwar nicht, mit Jenseitskontakten habe sie aber selbst gute Erfahrungen gemacht. „Mir hat das damals geholfen, als mein Bruder gestorben ist. Und deshalb hat das auch etwas mit Gesundheit zu tun.“
So nachzulesen in der Kreiszeitung der Stadt Syke in Niedersachsen.
Bei den anderen beiden „kritisierten Methoden“ handelt es sich um den üblichen „Schwingungs-“ und „Blockaden“-Nonsens.
Immerhin gibt es überhaupt mal Kritik an derartigen Voodoo-Messen, die landauf, landab an jedem Wochenende stattfinden, und die Syker Bürgermeisterin verspricht, „beim nächsten Mal aufmerksamer hinzusehen“.
Wenig überraschend hat einer der kritisierten Anbieter sofort mit einem Brief an die Lokalpresse reagiert, wie bei Wissenschaft & Skeptizismus berichtet wird. Darin behauptet die Firma „Lavylites“, es gebe „Tausende Beispiele für die Wirksamkeit“ ihres Gesundheitsprodukts, „welches angeblich durch Aufsprühen auf die Haut Informationen in die menschlichen Zellen überträgt und diese regeneriert“ (Kreiszeitung).
Wie das funktionieren soll? „Die wissenschaftlichen Hintergründe seien komplex“, wird dazu ein „Senior Manager“ des Unternehmens zitiert.
Psiram sieht das bisschen anders.
Zum Weiterlesen:
- Politik kritisiert „unseriöse Angebote“ bei der Gesundheitsmesse, kreiszeitung am 7. Februar 2019
- Wissenschaft – zwischen Dogma und Toleranz? Die Erde ist keine Scheibe am 8. Februar 2019
- Heilpraktikerdebatte: Eine kleine Hilfestellung, Keine Ahnung von Garnix am 7. Februar 2019
- Löst sich die Vernunft auf? Zwischen Fake News und gefühlten Wahrheiten, heise.de am 29. Januar 2019
- „Das bereitet mir zunehmend Schmerzen“: BR-Reporter und Skeptiker auf der Esoterikmesse, GWUP-Blog am 1. Juli 2017
11. Februar 2019 um 08:07
Nein, nein, nein!
Ich WILL jetzt keinen Witz darüber machen, dass dieser Arbeitskreis, der diese ‚Gesundheitsmesse‘ ins Leben gerufen hat, ausgerechnet von einer Frau GROSSE MACKE ins Leben gerufen wurde!
Ich will nicht, will nicht, will nicht!
Das ist KEINE adäquate Debattenkultur und wird ihr und ihrer Lebensleistung als Gleichstellungsbeauftragte sehr sicher nicht gerecht!
Bitte, haltet… mich… zurück…
11. Februar 2019 um 09:55
Die taz ist kritischer:
„Auf den Naturheiltagen in Fürth wird gependelt, entgiftet und an der Engelsenergie geschraubt. Was sind das für Leute, die mit Esoterik ihr Geld verdienen? Unser skeptischer Autor hat sich umgesehen.“
http://www.taz.de/Archiv-Suche/!5569021&s=energie&SuchRahmen=Print/