Interessanter User-Kommentar im Standard:
Ein Auszug:
Ich bemühe ein anschauliches Beispiel: Wenn ich am Oberlauf des Weißen Nils mit einem „Regenmacher“ konfrontiert bin, habe ich zwei Möglichkeiten: Ich lasse mir erklären, wie er den Regen macht, und bestaune mit großen Augen diese tollen Fertigkeiten.
Oder ich analysiere, welche Mechanismen, Mythen, Abhängigkeiten und Wissensvorsprünge in der Gesellschaft es zulassen, dass sich Leute als Regenmacher präsentieren können, ohne als Kasper ausgelacht und aus dem Dorf gejagt zu werden. Das gilt am Oberlauf des Weißen Nils sowie im Wartezimmer einer homöopathischen Praxis im Mostviertel.
Denn auch hier geht es nicht um das längst widerlegte Wirken der Globuli. Sondern um eine Antwort auf die schlichte Frage: Warum lassen homöopathische „Schamanen“ und alternativmedizinische Scharlatane intelligente Menschen im „aufgeklärten Westen“ an nebulose, vielbeschworene und nicht greifbare „Informationen“ in schlichten Zuckerkügelchen glauben.“
Der Autor Christian Kreil betreibt auch den Blog Die Gurufalle.
Zum Weiterlesen:
- Schamanismus als Kassenleistung? derStandard am 6. Juni 2016
- Warum Krankenkassen keine Homöopathie bezahlen sollten, GWUP-Blog am 3. Juni 2016
- Wirkung von Globuli weiter umstritten, Gesundheitsstadt Berlin am 1. Juni 2016
- „Wassergedächtnis“: Homöopedia am 6. Juni 2016
- NRW: Wie steht die Landesregierung zu Essens Homöopathie-Empfehlungen? Ruhrbarone am 6. Juni 2016
8. Juni 2016 um 10:38
Weil Menschen vielleicht intelligent sind, aber nicht rational. Weil sie einfache und möglichst monokausale Antworten suchen – was genauso auch die Wissenschaften antreibt, nur dass man da eben nicht beim Glauben oder der erstbesten Plausibilität stehenbleibt.
Deswegen kann man den Leuten auch nicht einfach einen Glaubensgegenstand wegnehmen, ohne ihnen einen anderen zu geben. Wenn man nicht riskieren will, dass sie sich selbst was Neues suchen.
19. September 2016 um 09:26
Im Psiram-Blog blamiert sich gerade ein völlig abgespaceter, selbsternannter Schamane auf’s Allerfeinste: https://blog.psiram.com/2010/09/alternative-hiv-therapie-wunsch-und-wirklichkeit/#comment-55433