Auf Madagaskar haben Forscher eine neue Raubtierart entdeckt. Das etwa 700 Gramm schwere Tier trägt den wissenschaftlichen Namen „Salanoia durrelli“. Vor sechs Jahren war das Mungo-ähnliche Wesen erstmals in den Fokus der Zoologen gerückt, berichtet Spiegel-Online:
Eigentlich waren die Forscher auf der Suche nach dem seltenen Bambuslemur. Doch was sie 2004 stattdessen am Alaotra-See im Osten von Madagaskar entdeckten, war eine Kreatur, die bis dahin noch niemand gesehen hatte: ein kleines braunes Raubtier, ein guter Schwimmer. Fangen ließ es sich im größten Süßwassersee Madagaskars freilich nicht.
Zunächst mussten Fotos für die wissenschaftliche Arbeit genügen. Es dauerte ein weiteres Jahr, bis Biologen zweier Exemplare habhaft werden konnten.“
Insgesamt haben Wissenschaftler in den letzten 160 Jahren mehr als 1500 neue Tierarten registriert, zum Beispiel den Riesenwaran „Varanus bitatawa“, das Vietnamesische Waldrind oder den Graugesichtigen Rüsselhund. Fans der Pseudowissenschaft „Kryptozoologie“ (Die Lehre von den verborgenen Lebenwesen) deuten solche Entdeckungen gerne als Erfolg oder zumindest als Existenzberechtigung für ihr Fach – was indes Unsinn ist, weil keines der „neuen“ Tiere wirklich kryptozoologisch war.
Das heißt: Sie standen gar nicht auf der „Fahndungsliste“ der Kryptozoologen, es existierte kein auf Augenzeugenberichten und Legenden basierendes kryptozoologisches Phantombild von ihnen. Im Gegenteil: Die neuen Spezies ließen sich stets in das bekannte zoologische Klassifikationsschema einfügen und waren/sind ökologisch plausibel.
Mittlerweile gehören auch geheimnisvolle schwarze Raubkatzen zum Inventar der Kryptozoologie. Zunächst auf den britischen Inseln, seit Anfang der 1990er-Jahre auch in Deutschland. Seltsamerweise scheinen sich die Sichtungen mittlerweile vom Sommer in die trüben Herbst- und Wintermonate zu verlagern. Ziemlich genau vor einem Jahr machte der „Eifel-Panther“ Schlagzeilen – jetzt ist unser Lieblingsmythos Gustav einer Journalistin im Ruwertal (Kreis Trier-Saarburg) erschienen. Ihre launige Reportage kann man in der Online-Ausgabe des Trierischen Volksfreunds lesen.
Klugerweise steht dabei, dass die Redakteurin auf einer Wanderung „einem katzenähnlichen, schwarzen Tier“ begegnet ist, „das wie ein Panther ausgesehen hat“.
Denn eine Panther-Sichtung bei Parsberg in der Oberpfalz von 1994 zum Beispiel fand im Nachhinein eine plausible Erklärung. Und zwar in Gestalt des schwarzen Hütehundes einer Wanderschäferei, „der just an jenem Tag ganz in der Nähe verschwand und erst am nächsten Tag total erschöpft zurückkam (platter Hund mit hängendem Schwanz aus der Ferne = schwarzer Panther)“. Was freilich damals nicht mehr in der Zeitung stand. Diesen aktuellen Hinweis verdanken wir einem Lokalredakteur der Neumarkter Nachrichten – vielen Dank dafür!
So gesehen, hat die Volksfreund-Reporterin mit dem Schlusssatz ihres Artikels ganz sicher Recht:
Manchmal ist das Leben komisch.“