Schon der Hofstaat in Hans Christian Andersens „Des Kaisers neue Kleider“ wollte um keinen Preis als „feinstofflich unsensibel“ gelten.
Die Skeptiker haben damit weniger Probleme, die Dinge beim Namen zu nennen – und deshalb ist „Das Feinstoffliche“ für Dr. Florian Freistetter bloß ein „Schmarrn“.
In seiner aktuellen Kolumne bei derStandard.at schreibt der Astronom:
Die angeblich vorhandene feinstoffliche Ebene der Existenz kann [die Wissenschaft] mit ihren Methoden nicht untersuchen oder gar erklären. Die „Schulwissenschaft“ sei viel zu dogmatisch und wenig spirituell, um sich mit der feinen Materie zu beschäftigen […]
Aber das muss sie auch gar nicht.
Denn die ganze Geschichte mit der Feinstofflichkeit ist ja in der Esoterik nur deswegen von Relevanz, weil sie als mystische Verbindung zwischen der normalen Welt und einer geistigen, nur den Eingeweihten zugänglichen Ebene dienen soll.
Die behaupteten Effekte aber müssen zwangsläufig in der realen Welt stattfinden.
Aus Sicht der Wissenschaft ist es daher erst einmal völlig egal, ob eine Wünschelrute irgendwelche feinstofflichen Schwingungen misst oder Edelsteine Informationen auf die feinstoffliche menschliche Aura übertragen.
Es ist auch egal, ob die Methoden der Wissenschaft geeignet sind, die feinstoffliche Ebene zu analysieren oder nicht.
Das Einzige, was zählt, sind die behaupteten Auswirkungen auf die echte Welt – und die ist einer wissenschaftlichen Untersuchung sehr wohl zugänglich.“
Zum Weiterlesen:
- So ein Schmarrn: Das Feinstoffliche, derStandard am 7. Januar 2015
- „Feinstofflichkeit“ bei Psiram
- Feinstoffliche Energiewende, Zeit-Wissen am 16. Mai 2013
- Feinstofflich quantenschwingende Angebote, hpd am 10. Oktober 2014
- Bettwäsche mit Heilkraft, derStandard am 17. Mai 2013
- Wirkungslose Produkte? Deutscher Konsumentenbund am 23. Oktober 2014
10. Januar 2015 um 22:16
Wo ich gerade die entsprechende Sendung im Fernsehen anschaue:
Die Esoteriker leben doch alle in einer Harry-Potter-Welt.
Muß man sich mal reintun!
12. Januar 2015 um 21:29
Zitat Artikel:
So ist es…und auch jede wissenschaftliche Theorie – mag sie noch so schön mathematisch formulierbar sein – muß sich mit der „harten“ Realität messen.
Das hat nichts mit „Feinfühligkeit“ zu tun oder „Offenheit“ und auch erst recht nichts mit „Dogmatismus“, nein, nur mit der Realität.