Apropos Fantasy-Filmfest: Im Programm findet sich ein weiterer Beitrag, der annähernd ein GWUP-Thema in Szene setzt: „Vampires“, eine Pseudo-Doku („Mockumentary“) über eine Familie von „echten“ Vampiren, die unerkannt in einer belgischen Wohnsiedlung lebt.
Mit „echten“ Vampiren beschäftigen sich in Deutschland der Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke, Mitglied im GWUP-Wissenschaftsrat, und die Psychologin Lydia Ewelin Benecke. Ein ausführliches Interview mit den beiden gibt’s im nächsten Skeptiker, der Anfang September erscheint. Darin berichten die Düster-Experten unter anderem von ihren Gesprächen mit Frauen und Männern, die sich selbst als Vampire betrachten. Was hat es damit auf sich? Mark Benecke:
Echte Vampyre – das „y“ im Namen markiert den Unterschied zu den Vampiren aus Film und Literatur – sind eine zahlenmäßig sehr kleine Subkultur, die weltweit nur wenige tausend Anhänger hat. Es handelt sich um Menschen, die von Zwängen, Ängsten und manchmal auch Blutdurst oder Energiehunger getrieben werden.
Das mag befremdlich klingen, aber ich kenne mehrere „echte“ Vampyre und finde sie sehr sympathisch. Darüber hinaus halte ich sie, wenn sie sich – wie jeder andere auch – ihre Schwächen eingestehen, für durchaus entspannt.“
Und welche Bedeutung hat Blut für „Vampyre“? Lydia Ewelin Benecke:
Die Blutfetischisten unter den Vampyren sind primär auf den sexuell erregenden Effekt aus, den sie bei der intensiven Beschäftigung mit Blut oder beim Bluttrinken verspüren. Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Gründe und Motive bei denjenigen, die sich selbst unter den Oberbegriff Vampyre subsumieren.
Sehr verbreitet ist etwa die Vorstellung, über das Blut die Energie anderer Menschen zu ziehen – also die eigenen, zu schwachen Energiereserven auffüllen zu können. Die bereits genannten Energievampire, eine Untergruppe in der Vampyr-Subkultur, belassen es sogar weitgehend bei der bloßen Vorstellung dieses Energietransfers und verzichten dabei vollständig oder zumindest teilweise auf Blut.“
Was Benecke&Benecke vom „Bis(s)-Boom halten, und noch vieles mehr, steht im Skeptiker. Bis dahin werfen wir schnell noch einen Blick auf das skandalumwitterte Vampir-Cover der aktuellen US-Ausgabe des Rolling Stone-Magazins: „Porn Buffy“. Ein Video dazu gibt’s hier.