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„It’s a fact“: Das Final Experiment widerlegt die Flat Earther – aber wen kümmert’s am Ende?

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Wie ist es nun eigentlich ausgegangen, das „Final Experiment“, von dem der Komponist Moritz Eggert in unserem Skeptiker-Interview spricht?

Der Hintergrund:

Ein amerikanischer Pastor namens Will Duffy hatte im vergangenen Jahr in zwei Predigt-Videos (hier und hier) seinen Unmut darüber geäußert, dass Flat Earther ihren wissenschaftsfeindlichen Glauben mit der Bibel rechtfertigen, und für 2024 „something massive“ angekündigt, um dem entgegenzutreten.

Als „Final Experiment“ schlug Duffy der Flacherdler-Szene einen Trip in die Antarktis vor, um ihnen dort den Polartag beziehungsweise die Mitternachtssonne zu zeigen, also 24 Stunden helles Tageslicht, was mit der „Scheinwerfersonne“ der Flache-Erde-Gläubigen nicht in Einklang zu bringen ist.

Drei Flat Earther erklärten sich schließlich zu der gesponserten Reise bereit. Jetzt hat Duffy bei Youtube den entscheidenden Moment hochgeladen:

Immerhin:

Der Flacherdler Jeran Campanella, bekannt aus „Behind the Curve“, gesteht ein (ab Minute 31): „It’s a fact.“

Sometimes you are wrong in life. I thought there was no 24-hour sun.

Auch in einem eigenen Video erklärt Campanella, dass seine Beobachtungen am Union Glacier Camp „unmöglich“ mit seinem Glauben an eine flache Erde übereinstimmen können.

Das hält Verschwörungsideologen in den Kommentarspalten natürlich nicht davon ab, von einem Greenscreen oder anderen VFX zu greinen:

Letztendlich bescheidet Campanella seine Flat-Earth-Anhänger mit einem lapidaren

Was bedeutet das also? Das musst ihr selbst herausfinden.

Ganz offen äußert Campanella die Angst, künftig als „shill“ betrachtet zu werden, als Vertuscher, der an der angeblichen Verschwörung beteiligt ist (Minute 31:45).

Initiator Will Duffy ist davon überzeugt, dass künftig „niemand mehr Zeit damit verschwenden muss, über die Form der Erde zu debattieren“. Doch das wird wohl ein frommer Wünsch bleiben.

Der Schweizer Skeptiker Marko Kovic schreibt:

Die eingefleischten Anhänger werden nach wie vor an die flache Erde glauben – und sie werden Gründe finden, warum die Antarktis-Expedition ihre Überzeugung nicht widerlegt.

Mit diesen neuen Geschichten, die zweifellos spektakulär und emotional packend ausfallen, werden sie potenziell neue Leute von der flachen Erde überzeugen können. Entweder werden weitere wirre Flacherde-Theorien entwickelt, die das Ganze vermeintlich erklären.

Oder die Flacherde-Anhänger, die in der Antarktis waren, werden als Teil der großen Globus-Verschwörung diskreditiert. Nach dem Motto: Ich war ja nicht selber vor Ort — das Ganze muss ein weiterer großer Betrug sein.

Das deutet sich bereits bei dem Expeditionsteilnehmer und Flatearther Austin Witsit an, für den das „Final Experiment“ lediglich einen „singulären Datenpunkt“ darstellt – aber keinesfalls einen Beweis für den Globus.

Und keinem gibt zu denken, dass diese Reise mit Pastor Duffy überhaupt möglich war. Denn angeblich soll die Antarktis doch eine streng bewachte Sperrzone sein.

Auch das scheint irgendwie nicht zu stimmen.

Zum Weiterlesen:

  • Flat-Earthers Travel To Antarctica To Test Theories, But Are Quickly Humbled, IFLScience am 18. Dezember 2024
  • Flat Earther travels all the way to Antarctica to put his theory to the test – only to realise our planet is very much round, daily-mail am 18. Dezember 2024
  • Auf der Suche nach der flachen Erde, marko-kovic am 17. Dezember 2024
  • Flat-Earther hat bei 35.000 Dollar Trip in Antarktis bittere Erkenntnis, focus am 18. Dezember 2024
  • Eine flache Erde, und weiterer Unsinn, creation am 27. September 2017
  • Science Cops: „So genial dumm ist die Flat Earth Verschwörung“, GWUP-Blog am 14. September 2024
  • Verschwörungstheorien zu einem Thema von Kunst machen: der Komponist Moritz Eggert im neuen „Skeptiker“, GWUP-Blog am 9. Dezember 2024

9 Kommentare

  1. Warum gleich nochmal sollte auf einer flachen Erde kein 24h-Sonnentag zu erwarten sein? Ist es nicht eher schwierig, Dunkelheit auf einer von einer großen Kugel bestrahlten Scheibe zu erklären?

  2. @Ron:

    Das wird in diesem Link ganz gut erklärt:

    https://creation.com/refuting-flat-earth-german#spotlight

    Flatearther glauben, dass die Sonne wie ein Scheinwerfer über der Erdscheibe kreist, deshalb müsste es auch im Winter in der Antarktis einen Tag-Nacht-Rhythmus geben.

  3. Das Phänomenale an der Aktion ist einzig, dass sich Campanella hat überzeugen lassen. Ein absolut solitäres Ereignis, geradezu eine Anomalie!

  4. Das ultimative Argument für die Kugelform der Erde:

    Wenn die Erde eine Scheibe wäre, hätten Katzen längst alles hinuntergeworfen.

  5. Nachdem ich diese Woche den nationalen Katzenkraulrekord aufgestellt habe, kann dazu nur feststellen, daß die Flacherdler wahrscheinlich allesamt keine Katzen haben. Sonst wären sie nämlich von selbst darauf gekommen!

  6. Astro-Tim:

    Dieses Experiment hat gerade die FLACHE ERDE ZERSTÖRT!

    https://www.youtube.com/watch?v=_o-yExINfso

  7. Ich bin froh, dass die Erde hier in den Gegend ziemlich flach ist. Wenn es nur bergauf ginge, wäre das beim Fahrradfahren doch ziemlich lästig.

    Wird Herr Campanella nach dieser traumatischen Erfahrung psychotherapeutisch gut betreut? Nicht dass er umstandslos zu den Hohlerdlern übertritt. Oder gar den Paraboloiderdlern.

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