Wir können das Aus für die Homöopathie-Studie des Bayerischen Landtags vermelden:
Die Studie hat die Rekrutierung abgebrochen, da die erforderliche Zahl an Probandinnen in einem sinnvollen Zeitraum nicht erreichbar gewesen wäre,
sagte der Studienleiter Prof. Lutz Renders jetzt der FAZ.
Wie wir mehrfach berichteten, hatte der Landtag 800.000 Euro zur Verfügung gestellt, um herauszufinden, ob Homöopathie helfen kann, Antibiotika einzusparen. Konkret sollten 220 Frauen zwischen 18 und 64 Jahren mit regelmäßigen Harnwegsinfektionen vorbeugend entweder mit Placebo oder individuell ausgesuchten Globuli behandelt werden.
Diese seit fünf Jahren andauernde Farce ist nun zu Ende:
Die Studie ist gescheitert,
schreibt das INH in einer ersten Stellungnahme.
Für mich ist fast schon beruhigend, dass nicht so viele mitmachen bei dem Schmarrn,
wird die SPD-Gesundheitspolitikerin Ruth Waldmann in der FAZ zitiert. Die mangelnde Teilnahmebereitschaft, trotz Werbung etwa im Münchener Nahverkehr, sei für die bayerische Staatsregierung, die Grünen und die AfD, die auch für die Studie gestimmt habe, „sensationell peinlich“.
Massive Kritik an dieser absurden Geldverschwendung gab es von Beginn an, etwa vom INH. Aber es war halt wie immer, resümiert das Informationsnetzwerk heute bei Facebook:
Alle die, die letztlich die Studie abgenickt hatten, von der Ethikkommission der TUM München bis zum BfArM waren ja ei-gent-lich gar nicht dafür, bewahre, aber man habe eben doch … unter Zurückstellung von Bedenken blabla …
Und nun?
Wir werden dem Projekt auf unserer Webseite ein ehrendes Angedenken bewahren, indem wir eine Historie des Scheiterns zusammenstellen.
Zum Weiterlesen:
- Homöopathie-Studie des Bayerischen Landtags scheitert, faz am 19. November 2024
- Mit 800.000 Euro gegen die Realität: Bayerische Globuli-statt-Antibiotika-Studie kommt, GWUP-Blog am 16. Januar 2024
- Homöopathie: Bei keiner Krankheit mehr Wirkung als ein Placebo, br am 16. Januar 2024
- Neues zur bayerischen Studie über Homöopathie als Antibiotika-Alternative, GWUP-Blog am 17. Februar 2023
- 12 Fragen zur bayerischen Homöopathiestudie, Gesundheits-Check am 21. Februar 2023
19. November 2024 um 15:35
Ob noch ein bisschen Geld übrig ist? Oder wurde auch der letzte Cent potenziert?
19. November 2024 um 16:52
Alleine bei der Frage schüttelt es einen schon ;-)
19. November 2024 um 16:56
Das ist doch eine prima Nachricht.
19. November 2024 um 17:03
Oh Schiet.
19. November 2024 um 18:00
Geil Alda!
19. November 2024 um 18:19
Ein kleines Cave:
Bei clincialtrials ist der Studienstatus noch auf „Active, not recruiting“ und das Studienende wurde erst vor kurzem auf 31.1.2026 gesetzt.
https://clinicaltrials.gov/study/NCT05545514?a=7
19. November 2024 um 18:21
Ob noch Geld übrig ist? Vermutlich nicht … Wir werden sehen, Ruth Waldmann von der bayerischen SPD-Fraktion wird dazu anfragen. Unseres Wissens gab es schon mal einen Zwischenstand, wo mehr bereits weg war als man für eine Familienpizza brauchen würde.
Fünf Jahre Ärgernisse und auch Absurditäten. Wir werden uns Mühe geben, in dem angekündigten Resümee-Artikel nichts auszulassen. Mal sehen, ob es irgendwo noch Echos dazu gibt.
19. November 2024 um 19:19
@ Informationsnetzwerk Homöopathie:
Möge Frau Waldmann bei ihrer Nachfrage konsistenter argumentieren als bei früheren Anlässen in Sachen Homöopathie:
https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2019/09/27/bullshit-bingo-im-bayerischen-landtag/
Die Homöopathie hat in Bayern leider fraktionsübergreifende Sympathien. Die Landtags-Grünen hatten seinerzeit sogar der Urtinktur der Studie, als Ersatz für Antibiotika, zugestimmt:
https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP18/Drucksachen/Folgedrucksachen/0000002500/0000002863.pdf
Da war die SPD immerhin dagegen.