Cool: Die Frankfurter Rundschau referiert die aktuelle Skeptiker-Titelgeschichte „Ernährung à la Altsteinzeit? Einsichten und Missverständnisse“.
In dem Beitrag heißt es unter anderem:
Der Mensch ist […] ein ausgeprägter Generalist. Die meisten kulturellen Errungenschaften der letzten 10.000 Jahre waren auch im Bereich der Ernährung von Vorteil für den Menschen.
Unsere Fitness hat sich enorm gesteigert, wir haben uns über den gesamten Planeten, auch in den unwirtlichsten Winkeln der Welt, ausgedehnt. Nie hat der Mensch länger gelebt, nie war unsere Nahrungsmittelgrundlage besser gesichert als heute.
Mit einer kompletten Fehlentwicklung in unserer Ernährung wäre das schlichtweg nicht möglich gewesen.“
Bisserl unverständlich, dass die GBS-Regionalgruppe Rhein-Main (Giordano Bruno Stiftung) parallel dazu einen Vortrag der Evolutionsbiologin Dr. Sabine Paul promotet, deren Thesen mit dem aktuellen Forschungsstand nicht übereinstimmen.
Zum Weiterlesen:
- Mythos Steinzeit-Diät, fr-online am 21. September 2012
- Ernährung à la Altsteinzeit? Einsichten und Missverständnisse, Skeptiker 3/2012
- Evolution und Ernährung, hpd-online am 25. September 2012
- PaläoPower bei Psiram/Esowatch
- Giordano-Bruno-Stiftung und der Fall Sabine Paul, Psiram am 11. August 2012
26. September 2012 um 10:04
Ja, das ist wirklich ein trauriges Kapitel in der Geschichte der Giordano Bruno Stiftung…
Wegducken und keine Stellung beziehen scheint die Strategie hier zu sein.
Traurig, denn die Giordano Bruno Stiftung sollte Kritik doch wertschätzen und sich von den Argumenten und Belegen leiten lassen. Aber auch hier deckt und schützt man seine „Mitglieder“.
Offensichtlich geht es hier nur darum Geld zu machen. Eine Art esoterisches Geschäft, mit Versprechungen, die nicht nachgewiesen sind und Geschwurbel, welches zusammenfällt bei genauer Betrachtung.
Ich bin gespannt, wie diese Geschichte weiter geht. Da hilft wohl nur, den Druck zu erhöhen und nicht nachzulassen.
27. September 2012 um 19:14
Herr Schmidt-Salomon hat sich unlängst in einem Blog-Kommentar bei Psiram noch mal abschließend zu der Angelegenheit geäußert:
http://blog.psiram.com/2012/09/sabine-paul-und-der-gute-ton/#comment-20605
Ob das die offizielle Stellungnahme des Vorstands auch GBS-intern ist, können ja nur die GBS-Mitglieder selbst beurteilen.
Eine entsprechende Verlautbarung auf den Seiten des hpd oder der GBS habe ich noch nicht gefunden.
28. September 2012 um 17:12
Wenn es sich um eine richtige Altsteinzeit-Diät handeln würde, wäre ich sofort dafür. Dabei handelt es sich nämlich um den Verzehr von rohem Fleisch, vorwiegend zuerst Kadaver, später gezielt durch das Jagen erbeutet, wodurch die Entwicklung unseres Gehirns zu dieser jetzigen Größe überhaupt erst möglich wurde, siehe hier und hier. Unsere Vorfahren haben also nur deshalb überlebt, weil sie zum Allesfresser geworden sind. Deshalb ist es mir ein echtes Rätsel, was denn an einer Steinzeit-Diät gesund sein soll. Sollen wir wieder mehr rohes Fleisch futtern?
Und für alle, die meinen, dass Pflanzenesser in der Steinzeit gesünder lebten: alle unsere Vorfahren, die den Sprung vom Pflanzenfresser zum Allesfresser nicht geschafft haben, sind ausgestorben…
29. September 2012 um 00:04
Soweit ich weiß, gibt es auch eine „Kreidezeit-Diät“…der Wolf der “Sieben Geißlein” war auf dieser Diät…und wie hat es geendet? – Am Ende hatte er Wackersteine im Bauch, also eine “Steinzeit-Diät-Mahlzeit“ – oder war das Rotkäppchen? :-)
29. September 2012 um 10:57
Grundsätzlich sollten das Nachdenken, über das „Luxusproblem Diäten“,
uns bewegen! Eine gesunde und naturbelassene, sowie massvolle Ernährung sollte das Ziel sein! Die Bekämpfung des Hungers, eines sehr großen Bevölkerungsanteiles der Erde, muss „Priorität EINS“ sein!
Wir „Gemischtesser“ mit dem Luxusproblem Diäten, haben die Pflicht für genügend Nahrung aller Erdbewohner zu sorgen!
Der Vortrag von Frau Dr. Sabine Paul zu ihrem Buch „PaläoPower – Das Wissen der Evolution nutzen für Ernährung, Gesundheit und Genuss“, bei der GBS Rhein-Main, wurde in der anschließenden Diskussion als >>>bizarr<<>> beschrieben. Als Regionalgruppe räumen wir uns einen größeren Spielraum als die gbs ein, so dass wir auch weiterhin den Ansatz, Ernährungsgewohnheiten durch die Brille unseres evolutionären Erbes zu betrachten, verfolgen werden.<<<
(Veranstaltungsbericht 25.09.2012 Nr. 14039).
Dies ist keine klare Abgrenzung zum genannten Buch von Frau Dr. Paul,
macht jedoch die Offenheit für alle wissenschaftliche Erkenntnisse deutlich.
Der Austausch über den Sachgehalt des Buches sollte auf der Basis "neutraler wissenschaftlicher Ergebnisse", von allen Seiten, geführt werden.
29. September 2012 um 19:08
Ich glaube, was in der GBS noch nicht wirklich verstanden wurde, daß die Heftigkeit der Kritik nicht aus dem Umstand alleine gespeist wurde, daß eine Fr. Paul eine unbewiesene Hypothese zur Ernährung aufgestellt hat, sondern daß sie diese vermarktet und daraus Profit zieht, ohne die Notwendigkeit zu erkennen, ihre Aussagen auch nur im Ansatz belegen zu müssen.
1. Oktober 2012 um 15:50
@Catio
Sogar da wäre ich vorsichtig, das die „richtige“ Altsteinzeitdiät zu nennen. Nicht nur, weil die Altsteinzeit so lange ist, sondern auch, weil die Aasfresser-Theorie vielleicht sicher schon in zehn Jahren wieder in der Tonne landet – ersetzt durch eine Theorie, die auch nicht besser, aber neuer ist. Heute ist das ganze ja noch stichhaltig, aber wer weiß schon, was da morgen wieder zum Vorschein kommt.
13. November 2012 um 13:47
Wir sind aus dem Urlaub zurück zu Hause und ich kann mich nun an die Umsetzung der 4-Stunden-Körper-Sachen machen.
Hierzu zunächst eine Vorüberlegung. Timothy Ferriss stellt in seinem Buch verschiedene Methoden vor:
– Abnehmen (Fett abbauen)
– Muskeln aufbauen
– Nahrungsergänzungsmittel als Verstärker
– etc.
Ich werde mich zunächst auf den Fettabbau konzentrieren (mit der Slow-Carb-Siät). Ich kenne mich – wenn ich zu viel gleichzeitig anfange verliere ich schnell die Lust. Außerdem kann man so besser zuordnen, welche Reaktion der Körper aufgrund welcher Veränderung gezeigt hat.