Der Jubel der Homöopathen war groß, als 2009 „die basisdemokratische Grundlage für die alternativheilerische Posse der Schweizer gelegt wurde“ (INH).
In jenem Jahr
… sprach sich eine Zweidrittelmehrheit für eine Besserstellung der Komplementärmedizin im Gesundheitswesen aus. Seit 2012 werden entsprechende Leistungen in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung vergütet – anfänglich provisorisch, seit 2017 definitiv.
Und was hat’s gebracht?
Wenig.
Die Aufbruchstimmung nach der Volksabstimmung von 2009 sei verschwunden und die Ärzteschaft gegenüber der Komplementärmedizin kritischer geworden, berichtet der Tagesanzeiger.
Bei der Homöopathie hat sich innerhalb von acht Jahren die Zahl der Konsultationen bei ärztlichen Therapeuten mehr als halbiert. Das zeigen Daten des Krankenversicherers Helsana, der diese exklusiv für den Tagesanzeiger ausgewertet hat.
Betroffen sei auch die Traditionelle Chinesische Medizin (inklusive Akupunktur). Hier betrug der Rückgang im gleichen Zeitraum rund 15 Prozent. Als Gründe nennt das Blatt die zunehmende „Skepsis gegenüber der Komplementärmedizin“ als auch die „rückläufige Anzahl von Ärztinnen und Ärzten mit Fähigkeitsausweis in Homöopathie oder Chinesischer Medizin“:
Die fehlende Nachfrage führt dazu, dass sich weniger Ärztinnen und Ärzte in Komplementärmedizin weiterbilden. Wahrscheinlich ist eine gegenseitige Beeinflussung.
Parallel dazu steige allerdings die Zahl nicht-ärztlicher Therapeutinnen und Therapeuten, sogenannte Naturheilpraktiker. Was wiederum keine gute Nachricht ist.
Zum Weiterlesen:
- Homöopathie in der Schweiz – die Hintergründe zur Aufnahme in den Kassen-Leistungskatalog, INH am 23. Mai 2016
- Zahl der Homöopathie-Konsultationen hat sich halbiert, tagesanzeiger am 24. Juni 2023