Der Rechtsanwalt Matthias Pöhl befasst sich in der neuen MIZ (2/2024) mit der Organisation „Mission Freedom“, die unter anderem die Rituelle Gewalt-Mind Control-Verschwörungstheorie (RG-MC) vertritt.
In dem Beitrag „Die großen Pläne ‘Gottes’ … sind undurchschaubar“ schreibt Pöhl, die stark missionarisch angehauchte Mission Freedom-Leiterin Gaby Wentland zeige Verhaltensmuster, wie sie auch bei religiösem oder geistlichem Missbrauch zu beobachten seien. Ihre „geradezu narzisstische Selbstüberschätzung “ erscheine für die im Umfeld von „Mission Freedom“ Schutzsuchenden offensichtlich äußerst gefährlich.
Wie wir im Juli berichteten, hat der Hamburger Verein im Allgäu eine vollstationären Jugendeinrichtung für minderjährige Betroffene von sexuellem Missbrauch eröffnet.
Pöhls Fazit:
Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: „Werden hier sehenden Auges schwerst missbrauchte Minderjährige in die Obhut einer missionarisch ausgerichteten christlich-fundamentalistischen Organisation gegeben?“. Das kann anhand der Fakten wohl nur bejaht werden.
Das Schwerpunktthema der aktuellen MIZ-Ausgabe ist „Wissenschaft“.
Dazu gibt es die Artikel
- Versuch macht klug (Nicole Thies)
- „Eine Pille gegen die Erwärmung der Erde“: Gespräch mit Ernst Peter Fischer über das Erfolgsmodell Wissenschaft, Geheimnisse und unrealistische Erwartungen
Auch vier Beiträge aus skeptischer Sicht finden sich darin:
- Uri Geller: Krumme Dinger (Bernd Harder)
- Der steinige Weg zur evidenzbasierten Medizin (Michael Scholz)
- Die Homöopathie, die Politik und die Ärzteschaft – eine aktuelle Gemengelage (Udo Endruscheit)
- Bad Boll – Gemeinde auf Abwegen (Bernd Cunow)
Hier geht’s zur Webseite.
Zum Weiterlesen:
23. September 2024 um 14:41
Wenn ich diesen Artikel vorher gesehen hätte, hätte ich mir den Kommentar unter dem anderen Beitrag gespart. Vielleicht hält doppelt ja besser…
Ernüchternd finde ich den letzten Absatz des MIZ-Artikels: Es muss erst wieder etwas passieren, damit Behörden tätig werden.
Irgendeine Schnarchnase hat die Betriebserlaubnis kurz vor Feierabend durchgewunken und alle anderen stützen sich jetzt darauf.
Jugendämter schreien sowieso ständig nach Pflegefamilien und ich schätze, denen kommt so eine Einrichtung sehr gelegen. Später können aus Gründen des Datenschutzes keine Angaben gemacht werden, weil alle Schutzbefohlenen minderjährig sind.
Das System ist in meinen Augen total überfordert (auch kognitiv) und es erscheint mir besonders politisch problematisch zu sein, da es ja doch einige Thesen in diesen Bereich geschafft haben.
Und Fegert & Co. arbeiten fast schon koordiniert daran, sämtliche Qualitätssicherung (Aussagegutachten) aus der Welt zu schaffen.