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SciPhi-Video: „Warum Gen Z so unglücklich ist“ mit Varnan

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Die vieldiskutierte SINUS-Jugendstudie 2024 „Wie ticken Jugendliche?“ ist bei der Bundeszentrale für politische Bildung als Buch (4,50 €) oder als kostenloses ePub erhältlich.

Die bpb schreibt dazu:

Die Jugendlichen sind „aware“, aber nicht „woke“ […] Im Wertespektrum der jungen Generation sind neben Sicherheit und Geborgenheit (Familie, Freunde, Treue) besonders soziale Werte wie Altruismus und Toleranz stark ausgeprägt.

Zu diesem Thema hat der Psychologe und SkepKon-Referent Varnan Chandreswaran das Buch

Gefangen in der Opferrolle: Warum Wokeness scheitert

veröffentlicht.

Dazu gibt’s in seinem Youtube-Kanal SciPhi das aktuelle Video

Warum Gen Z so unglücklich ist

Junge Menschen sind immer ängstlicher und unzufriedener im Leben. Haben es junge Menschen schwieriger? Ist unsere Gesellschaft ungerecht? Nachdem ich mehr als 300 Studien angeschaut habe, musste ich feststellen, dass es einen Grund gibt, über den kaum jemand reden möchte.

Einer der Schlüsselbegriffe heißt „Resilienz“.

Zum Weiterlesen:

  • Varnan Chandreswaran: Gefangen in der Opferrolle – Warum Wokeness scheitert. Eulogia 2024, 300 Seiten, 19,99 €
  • Sinus-Jugendstudie: „Aware, aber nicht woke“, spiegel.de am 12. Juni 2024
  • Sinus-Jugendstudie: „Sie sind ernster und besorgter denn je“, t-online am 12. Juni 2024
  • Sinus-Jugendstudie: Wie politisch sind junge Menschen? mdr am 12. Juni 2024

8 Kommentare

  1. „Im Wertespektrum der jungen Generation sind neben Sicherheit und Geborgenheit (Familie, Freunde, Treue) besonders soziale Werte wie Altruismus und Toleranz stark ausgeprägt.“

    Das kann nicht stimmen.

    Junge Menschen haben bei der Bundestagswahl die FDP in die Regierung gewählt, dieses Mal vor allem Union und AfD. Das sind Parteien, die Egoismus und Eigennutz über das Allgemeinwohl stellen.

    Weder Altruismus noch Toleranz sind irgendwelche Werte, die man mit CDU, AfD oder FDP verbindet. Irgendjemand zählt hier falsch.

  2. @Florsch

    Selbstverständlich können die Behauptungen zum Wertespektrum stimmen und niemand zählt hier falsch. Stattdessen möchte ich Sie auf (mindestens) zwei Fehler in Ihrem Beitrag hinweisen.

    Der erste Fehler betrifft die Statistik. Aus relativen Häufigkeiten lassen sich keine Korrelationen oder gar Kausalitäten folgern. So ist es möglich, dass jene, die im Wertespektrum Sicherheit und Geborgenheit präferieren, eher konservative Parteien wählen, während jene, die Altruismus und Toleranz präferieren, eher linke Parteien wählen.

    Welche kontraintuitiven Häufigkeitsverteilungen möglich sind, erklärt Ihnen u. a. Das Simpson-Paradoxon oder Das Ziegenproblem.

    Beide Beispiele zeigen, dass Wahrscheinlichkeiten und Statistik uns Menschen wirklich Mühe bereiten, sie zu verstehen.

    Der zweite Fehler ist ein semantischer. Sie gehen davon aus, dass das Wertespektrum einer Person auch das Wahlverhalten beeinflusst. Dies ist möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich aber nicht notwendig. Die Wahlforschung erhebt dafür eine andere Frage, nämlich: welche politischen Themen waren für Ihre Wahl maßgeblich entscheidend? oder Welche politischen Themen sind für Sie besonders wichtig? (meist sind hier Mehrfachnennungen möglich).

    Zum Schluss möchte ich noch einen Gedankenanstoß geben. Sie und die Befragten der Gen Z verbinden vielleicht mit den einzelnen Parteien unterschiedliche politische Positionen. Beispiel: Die Boomer-Generation mag die SPD für eine linke Partei des kleinen Mannes halten, während die lost Generation und die Millennials sie als neoliberal wahrnehmen und für Gen Z mag die Partei überhaupt nicht mehr wählbar sein, weil sie als Partei der Boomer-Generation wahrgenommen wird.

  3. Die SPD ist eine Partei von abgehobenen Großstädtern und haben keine Ahnung von den Interessen oder Sorgen der Arbeiter und Angestellten im niedrigen bis mittleren Lohnbereich. Es ist bezeichnend, dass sich der zuständige Bundesminister mehr um das Heil derer kümmert, die NICHT arbeiten. Die Generation Z merkt das und wählt Parteien, deren Programm es ist denen, die Arbeiten mehr von ihrem Lohn übriglassen ( Steuern und Sozialabgaben runter ) oder die Anzahl derer, die Sozialtransferleitung erhalten, ohne he in das System eingezahlt haben, zu begrenzen. Das empfinden sie – ob zu Recht oder nicht, darüber kann man streiten – als sozial.

  4. @Thomas Roth: Ich bin Gen Y und SPD steht aus meiner Sicht für eine Arbeitsmentalität, bei der man sich über 40 Lebensjahre totarbeitet, um dann pünktlich zur Rente zum Arschloch werden zu dürfen. Kurz vor meinem Abi wurde das Rentenalter nicht auf 67 gehoben, sondern auf 63 gesenkt.

    Das ist ein interessanter Start ins Leben. Ich habe noch kein Problem damit, wenn einige etwas mehr vom Kuchen abbekommen und einen angenehmen Lebensabend haben. Ein Problem habe ich aber damit, wenn das Geld für Rentnergeschenke dann bei Infrastruktur und Produktivität fehlt.

    Konkretes Beispiel: Der hessische Rundfunk hat schon seit zehn Jahren ein sehr eingeschränktes Budget für Personal, weil die keine Rücklagen gebildet hatten und jetzt das Meiste in die Renten geht. Das Archiv bei denen ist technisches Mittelalter und es fehlt an Personal, das z.B. kulturell wertvolle Sendungen restaurieren und digitalisieren könnte. Das wären Jobs für unsere Generation.

    Der Generationenvertrag kann demographisch nicht aufgehen, außer wir integrieren schnell sehr viele junge Geflüchtete erfolgreich in den Arbeitsmarkt. Ich kann nachvollziehen, dass junge Menschen z.B. Hoffnungen in die FDP setzen.

  5. „Die SPD ist eine Partei von abgehobenen Großstädtern und haben keine Ahnung von den Interessen oder Sorgen der Arbeiter und Angestellten im niedrigen bis mittleren Lohnbereich.“

    Beginnt so das Parteiprogramm der AfD?

    Ist nicht persönlich gemeint – aber offenbar fruchtet die AfD’sche Rabulistik ganz hervorragend.

    Ihre Formulierung ist für mich nicht so einfach zu deuten, aber sie haben diese Meinung erworben, weil

    „der zuständige Bundesminister mehr um das Heil derer kümmert, die NICHT arbeiten.“?

    Ok, das führt jetzt zu weit vom Thema des Blogs weg…

  6. @at all

    Entschuldigt bitte, ich wollte wirklich keine politische Diskussion beginnen. Deswegen steht in meinem Text *Beispiel*.

  7. @Carsten Ramsel
    Ja, wenn man davon ausgeht, dass junge Menschen gegen ihre Werte wählen und die AfD für eine altruistische Partei halten, macht die Studie Sinn. Ist aber nicht wahrscheinlich.

  8. @Florsch

    Strohmannargument! Niemand behauptet, dass jene jungen Menschen, die altruistische Werte vertreten, AfD wählen. Und damit ist dann für mich auch an dieser Stelle genug.

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