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„Der berühmteste Poltergeist-Fall der Welt“ als Doku-Serie

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Seit heute ist bei Apple TV+ die Dokuserie

The Enfield Poltergeist

verfügbar.

Erfahren Sie die wahre Gruselgeschichte über den berühmtesten Poltergeistfall der Welt anhand Originaltonbandaufnahmen der Ereignisse im Haus.

Tatsächlich, schreibt Welt+, sind die Spielszenen

… mit der authentischen Tonspur von damals unterlegt; über 200 Stunden Tonbandaufnahme existieren. Während die Schauspieler also nur die Lippen bewegen, hört man den echten Ghostbusters von damals zu und lauscht der heiseren Stimme des Poltergeists, die echt zu nennen einem der gesunde Menschenverstand verbietet.

Wirklich zu hören war sie jedenfalls, auch wenn sie, anders als sie behauptet, gewiss nicht die Stimme des 15 Jahre zuvor in 284 Green Street verstorbenen Bill Wilkins war.

Aber wessen dann?

Die „Poltergeist-Phänomene“ (körperlose Stimmen, Klopfgeräusche, umgestützte Möbel etc.) in dem Haus 284 Green Street in Enfield/Nordlondon entfalteten sich zwischen 1977 und 1979 um die damals 11-jährige Janet Hodgson – das „psychisch schwer belastete Kind einer zerbrochenen Familie“, wie Welt-Redakteur Wieland Freund weiter ausführt:

Tatsächlich ist bis heute unklar, inwieweit die vermeintlich besessene Janet Hodgson eine echte Bauchrednerin war. In jedem Fall war sie ein sehr begabtes Kind, das unbemerkt an Wände klopfen, Möbel rücken, Murmeln schmeißen und so hoch springen konnte, dass es auf Schnappschüssen aussah, als würde sie schweben.

Auch der Psychologe und Skeptiker Chris French hält die „schwebende“ Janet auf verschiedenen Fotos für eine springende Janet:

There is lots of evidence to suggest she’s not hovering in mid-air. People have reproduced that image at home, jumping up and down on a bed. This case isn’t strong, but it’s a good story.

Janet Hodgson selbst erklärt bis heute, der Poltergeist sei „real“ gewesen:

Und wirkt dabei gar nicht wie eine Betrügerin, sondern vielmehr wie ein gequälter Mensch,

liest man in der Welt weiter.

Nichtsdestotrotz geht Chris French davon aus, dass Janet und ihre zwei Jahre ältere Schwester Margaret hinter den Ereignissen steckten, in die sie von einem obskuren „Geisterjäger“ namens Maurice Grosse immer tiefer hineingetrieben wurden, bis der ursprüngliche „schoolgirl prank“ völlig außer Kontrolle geriet.

Der gleichen Auffassung ist Deborah Hyde vom englischen Skeptic-Magazin. Die heisere Stimme des Bill Wilkins, der angeblich aus Janet sprach, hält sie – wie auch der Bauchredner Ray Alan – für einen „erklärbaren Stimmtrick“.

CSICOP-Researcher Joe Nickell schreibt ebenfalls von „Kinderstreichen“.

Der Spuk von Enfield jedenfalls ging zu Ende, als man Janet Hodgson für sechs Wochen in eine Klinik überwies,

heißt es abschließend in der Welt:

Ohne Befund, aber mit dem interessanten Ergebnis, dass sie, der bedrückenden Enge der Green Street entronnen, zwar immer noch ein mit sich ringendes Scheidungskind, aber sonst ein ziemlicher normaler Teenager war.

Zum Weiterlesen:

  • Five reasons why London’s most famous poltergeist case is a hoax, timeout am 17. Juni 2016
  • The Enfield ‘Poltergeist’: a sceptic speaks, The Guardian am 1. Mai 2015
  • Enfield Poltergeist, Skeptical Inquirer Volume 36.4, July/August 2012
  • „Real Events“? Der Poltergeist von Enfield bei ARTE, GWUP-Blog am 27. Oktober 2016
  • Das wahre Drama des Enfield Poltergeists, welt+ am 27. Oktober 2023
  • Enfield Poltergeist: „Echter“ Horror zu Halloween – Doku zur „Conjuring“-Inspiration startet auf Apple TV+, netzwelt am 27. Oktober 2023
  • Video: Enfield Poltergeist (Channel 4 documentary 2007)

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