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„Esoterik, Hexen, Astrologie: Wann wird’s gefährlich?“ bei 13 Fragen/unbubble

| 12 Kommentare

Auch der Youtube-Kanal unbubble des ZDF widmet sich dem Thema Esoterik:

Esoterik, Hexen, Astrologie: Wann wird’s gefährlich?

Ab wann wird Esoterik zur Gefahr? Und bis zu welchem Punkt ist die Beschäftigung mit dem Übersinnlichen vielleicht auch eine Ergänzung zu rein wissenschaftlichen Zugängen? Darüber haben wir bei 13 Fragen diskutiert.

Mit dabei sind:

  • Bernd Harder, GWUP
  • Ann-Kristin Tlusty, Journalistin & Autorin
  • Gerald B., Ex-Verschwörungstheoretiker
  • Shisha Rainbow, TikTok-Hexe
  • Britta Petersen, Betreiberin einer Esoterik-Messe
  • Kocku von Stuckrad, Religionswissenschaftler

Zum Weiterlesen:

  • „Mercury in retrograde“: Esoterik bei Carolin Kebekus, GWUP-Blog am 27. April 2023
  • „Schluss mit der Rationalität, her mit Feelings“: Aurel Mertz über den Esoterik-Boom, GWUP-Blog am 27. Januar 2023
  • Videos: Esoterik – das Business und die Gefahren, GWUP-Blog am 26. Januar 2023

12 Kommentare

  1. Min. 20:30 bis 21:33

    Hoppla, das ist lupenreines Querdenk-Geraune und zeigt, dass überhaupt nichts verstanden wurde…

    Wer sich so äußert, macht alles Gerede von Kompromiss, Austausch und über die Bubble hinausblicken hinfällig.

    M. E. müsste in einer solchen Sendung die Zeit dafür sein, solchen rechtsextremistischen Andeutungen bspw dieses entgegenzuhalten: https://taz.de/AusgebranntePresse/!5824602/

    Oder die mörderischen Attacken, Psychoterror bis zur Verzweiflung des Selbstmordes etc etc durch die „ganz normalen Leute“.

    Und bei insistierendem Nachfragen, was denn genau an der medialen Berichterstattung falsch sei, erfährt man immer wieder, dass die vorherige Empörung einem hilflosen Stammeln weicht.

  2. Wie hält man das aus? Menschliches Aufeinanderzugehen („miteinander reden“), alles gut. Als individuelle Positionen ist das ja alles „tolerierbar“.

    Aber immer wieder kam doch ein Allgemeinanspruch der esoterischen Fraktion zutage, der gar in Stuckrads Forderung nach einem „Wissenschaftspluralismus“ oder wenigstens: einem pluralistischen Zugang zu „Wissen“ gipfelte.

    Hier scheint er mir zu sehr Religionswissenschaftler zu sein. Das konnte ich so aus seinem Buch (Was ist Esoterik?: Kleine Geschichte des geheimen Wissens) so auch gar nicht herauslesen. Die Sache mit dem Wissenschaftspluralismus lädt mich ohnehin immer statisch auf …

    Vielleicht für eine klarere Abgrenzung von „esoterischem“ und „empirischem“ Wissen doch besser Antoine Faivre, „Esoterik im Überblick. Geheime Geschichte des abendländischen Denkens“ heranziehen.

    Dort wird – neben einer ziemlich klaren Defintion – auch deutlich, dass der Esoterikbegriff so alt gar nicht ist, aber auch nicht erst mit Blavatskys theosophischen Ideen angefangen hat.

    So what. Aber durchaus ein interessantes Format mit vielen Einblicken.

    Und was die „Gefahren“ angeht – letztlich stehen die außer Frage, spätestens nach Lamberty/Nocun „Gefährlicher Glaube“. (Rezension im Skeptiker 4/2022.) Dem Skeptiker wirds fröstelig beim Lob des Erfahrungswissens – der Sprung zu definitiv gefährlicher Pseudomedizin, die sich ja explizit auf reines Erfahrungswissen beruft, ist denkbar kurz.

    Und so ganz anlasslos wird die Bundeszentrale für politische Bildung auch nicht im vorigen Jahr eine Tagung „Esoterik und Demokratie – Ein Spannungsverhältnis“ durchgeführt haben.

    https://www.bpb.de/veranstaltungen/veranstaltungskalender/508586/esoterik-und-demokratie/

    PS Nein, das hier ist keine Buchwerbung. Höchstens für eines, das noch erscheinen soll, im Nachgang zur Tagung der bpb.

  3. Das ist nicht irrational, denn auch Goethe … Äh, was?

  4. @Udo Edruscheit

    Wie Sie Kocku von Stuckrad beschreiben, klingt es eher nach going native, als ob er von seiner eigenen Forschung einen zu großen Schluck genommen hätte, z. B. hier.

    In der jetzigen Religionswissenschaft sind allerdings postmoderne Einflüsse nicht zu leugnen.

    In einem religionswissenschaftlichen Kontext von pluralistischen Zugängen zu „Wissen“ zu sprechen, erscheint mir erst einmal unverdächtig. So lange die Religionswissenschaft beschreibt, wie die Menschen in unterschiedlichen Kulturen, Gesellschaften und Zeiten versuchten „Wissen“ zu erlangen.

    Wie immer: Wenn damit eine universalistische Erkenntnistheorie in Frage gestellt wird, bekommt die Redeweise selbstverständlich eine andere Bedeutung.

  5. Mir hat die Esoterik geschadet, vor allem finanziell. Ich war quasi überwältigt, als ich die vermeintliche Hilfe durch eine Homöpathin erfuhr. Sie schrieb diese Globuli zu – und nicht etwa den echten Medikamenten, die sie verordnete.

    Wirklich schräg war es eigentlich, dass sie mich auch sehen wollte, wenn ich gesund war. Um zu sehen, ob ich um gesund zu bleiben, weitere Globuli bräuchte… Alles wurde analysiert. Alles was ich tat (was ich aß, trank, wann ich aufstehe und schlafen gehe, wie ich den gestrigen Tag verbrachte, wie ich mich mit meinen Kollegen verstehe, was ich träume, (…)

    Ich hatte permanent das Gefühl von einer unterschwelligen Gefahr bedroht zu sein. Ein Facharzt empfahl mir einen kräuterkundigen Kollegen. Fortan trank ich regelmäßig verschiedene Heiltees (ohne krank zu sein). Ich sollte zweimal täglich intuitiv erspüren, welche Teemischung ich bräuchte.

    Mir wurden Schüssler-Salze und Bachblüten empfohlen. Unter anderem ein Mittel gegen „Traumata“. Als ich anmerkte, dass ich nicht traumatisiert sei, wurde mir gesagt, das wäre eigentlich jeder. Durch seine Geburt!!! Nur würden die meisten Menschen nichts dagegen unternehmen….

    Ich dachte, wenn Ärzte mir diese Art der Vorsorge empfehlen, müsse da etwas dran sein.

  6. Die Konzeption der ganzen Sendereihe halte ich für eine erbärmliche Verschwendung von Lebenszeit für den Zuschauer, sie bieten keine Erkenntnisse für den uninformierten Betrachter über „es gibt Menschen, die unterschiedliche Standpunkte zu dem Thema vertreten“ hinaus und bieten eine Bühne für die Vertreter von Desinformation.
    Also alles wie immer

  7. Was ich an diesem Format schwierig finde ist – das sieht man hier auch: „Ja aber das ist mein Glaube, meine Überzeugung“…das kann halt im Prinzip auch ein Neonazi sagen…Glaube ist halt kein Wissen und nicht wissenschaftlich…

    weiss nicht, kommt mir dann immer so vor wie: „Ich weisss dass es Unsinn ist aber ich will halt weiter dran glauben“…

    einfach die Art wie das ausgedrückt wird von der Esoterikseite…ohne die jetzt angreifen zu wollen aber…was sagst du damit aus ? oO

  8. Kritisch sehe ich auch immer ein vermeintliches Entgegenkommen der Esoterikseite, das zusammengefasst oft beinhaltet, die Wahrheit würde wohl „in der Mitte“ liegen…

  9. Obwohl ich solchen Formaten eher kritisch gegenüber stehe, ist diese Diskussion ausgesprochen gelungen. In dieser Debatte ging es doch nicht um Sinn und Unsinn der Esoterik, sondern um ihre gesellschaftlichen und politischen Folgen.

    Die Frage lautete: Wann wird’s gefährlich?

    Die kritische Seite konnte begründet darlegen, welche Vorbehalte sie gegenüber der Esoterik hat und erhielt dafür Zustimmung von der anderen Seite.

    Und nein, die Wahrheit lag dort nicht in der Mitte, wo sie nie lag oder liegt. Die andere Seite konnte für sich erfolgreich um Toleranz werben, was für eine weltanschaulich plurale Gesellschaft jetzt nicht so verkehrt ist.

    Immerhin ist die freie Entfaltung der Persönlichkeit ein Grundrecht und Toleranz bedeutet ja nicht, dass ich das töfte finde, was die Anderen so treiben. Die Kritik bleibt bestehen.

    Allenfalls KvS fällt aus der Reihe. Im schlimmsten Fall hat er zu viel von seiner eigenen Forschung genascht. Im besten Falle steht er mit Wittgenstein auf der Grenze zwischen der Welt, über die sich etwas sagen lässt und jenes, auf das nur gezeigt werden kann.

    Im Gegensatz zu Wittgenstein schaut KvS nur in die andere Richtung.

  10. Ich habe mir gerade mal die Seite angesehen, die zu Angeboten diverser (und teurer) Hexenausbildungen führt.

    So lange man dies als Spielerei betrachtet, mag vieles Esoterische ja noch harmlos sein.

    Wenn allerdings energetisches Heilen einen „Ausbildungsbestandteil“ darstellt, sehe ich da durchaus eine Gefahr.

  11. Auf die Seite der Hexe hab ich auch mal einen Blick geworfen und unter anderem das entdeckt:

    „Die Schattenarbeit ist eine Transformationsmethode, die es dir ermöglicht, dich mit deinen Schattenseiten auseinanderzusetzen. Wenn wir von Schatten sprechen, meinen wir die Teile von uns selbst, die wir normalerweise verdrängen oder unterdrücken. Dies können negative Emotionen, ungesunde Verhaltensmuster oder sogar traumatische Erfahrungen sein, die wir versuchen zu vermeiden. Durch die Schattenarbeit lernst du, diese Schattenaspekte deines Selbst anzunehmen und zu integrieren.“

    Hat sie nicht gesagt, dass gewisse Dinge in Hände von Fachpersonal gehören? Auf ihrer Seite preist sie aber sehr wohl therapeutische Arbeit an. Sie nennt es halt anders.

    Klar, mit Trauma geh ich zu ner Hexe…ich kotz grad mal wieder im Strahl!

  12. Bis zum 31.05.2024 auch in der zdf Mediathek:

    https://www.zdf.de/kultur/13-fragen/esoterik-13f-100.html

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