Gepflegtes Geplänkel über Astrologie zwischen Sascha Lobo und seiner Gattin Juliane:
Obgleich Juliane Lobo die Sterndeutung eigentlich auch für „Quatsch“ hält oder bestenfalls für ein „nettes Hobby“, spricht sie eine Stunde lang dafür, weil sie glaubt, dass Esoterik zumindest bis zu einem gewissen Grad Menschen guttut und ihnen helfen könne.
Am Ende findet dann sogar Sascha Lobo selbst seine begründete und schlüssige Kritik an der Astrologie „vielleicht zu extrem“.
Nein, finden wir durchaus nicht.
Zum Weiterlesen:
- „Feel the news“: Lobos Podcastrampe für Rants und steile Thesen, uebermedien am 15. Oktober 2022
- Why Are Millennials Turning to Astrology? Skeptical Inquirer am 18. Mai 2018
- The validity of astrological predictions on marriage and divorce: a longitudinal analysis of Swedish register data, Journal of Population Sciences am 19. Oktober 2020
- „Mein Horoskop stimmt immer!“ – Ja und? (Mit vielen Links zum Thema Wahrsagen/Cold Reading), GWUP-Blog am 4. Mai 2013
- Video: „Astrologie – Alternative Wissenschaft?“, GWUP-Blog am 24. Februar 2023
- „ZDF heute“-Fake-News: Es gibt so etwas wie seriöse Astrologie, GWUP-Blog am 6. Januar 2017
- Nein, astrologische Ratgebersendungen sind keine Unterhaltung, lieber ORF, GWUP-Blog am 5. Juni 2017
- Millennials im Rausch der Sterne, swr am 31. März 2023
- Tiktok und Corona pushen den Astro-Hype – das ist nicht unproblematisch, watson am 13. Februar 2023
- Was sagen die Sterne über uns, zdf.de am 18. Januar 2023
- Warum gerade so viele über Astrologie reden, Augsburger Allgemeine am 29. August 2022
17. April 2023 um 16:08
Gibt es empirische Belege für den Astrologie- und Esoterik-, wahlweise auch Anthroposophie- und Homöopathie-Boom etc.?
Ich bin da nicht auf dem Laufenden: Verkaufszahlen? Sozialwissenschaftliche Erhebungen?
Oder wird ein Boom nur postuliert, um dem Thema eine Bedeutung bzw. Relevanz anzudichten? Dann wäre es nichts weiter als ein medialer Heißluftballon!
18. April 2023 um 08:08
Sascha Lobo erwähnt es ja. Sinngemäß: wer an den einen Unsinn glaubt, ist anfällig für anderen Unsinn.
Darum geht es ja, wie in der Alternativmedizin, wenn ich mir abends nen Kristall ins Fußbad lege, weil es mir gefällt, so what. Wenn ich aber glaube, dadurch wird die Hornhaut reduziert, dann ist das Humbug.
Astrologie als Spaß Event mag ja okay sein, aber wenn ich glaube das Stiere im Aszendent x soundso sind und Wassermänner im Aszendent y soundso. Dann ist das die kleine Einstiegsdroge für den nächsten Unfug.
Wenn ich nicht zwischen Unsinn und Nichtunsinn unterscheiden kann, selbst wenn die Fakten zugänglich und verständlich vorliegen, ist das im Einzelfall sicherlich oft nicht so relevant, aber die Risiken werden leicht unterschätzt.
Es werden dann bei der Astrologie auch Entscheidungen getroffen bezüglich Partnerschaft, Einstellungsentscheidungen, es gibt auch die Kombi zwischen Astrologie und Homöopathie (https://hpd.de/artikel/homoeopathie-und-horoskope-unsinn-zum-quadrat-17703) uvm .
Im Prinzip kann ich alles relativieren, die eine Zigarette, die paar Globuli,die 3000 EUR für die Anti–Elektrosmogtapette usw. Man sollte Humbug nicht verteufeln, aber auch nicht verharmlosen.
18. April 2023 um 17:27
Eben der Umstand, dass reichweitenstarke Influencer Astrologie (& Ähnliches) medial multiplizieren, zeigt, dass es eben so gar nicht im Privaten bleibt.
Leider lässt sich die umfangreiche Problematik mit empirischen Methoden nur sehr begrenzt erfassen. Wenige Studien können den Verhalt und seine unzähligen verknüpften Variablen nur streifen. Das macht eine empirisch basierte Problematisierung durchaus schwierig.
Andererseits entproblematisiert eine knappe Studienlage Astrologie & Co keineswegs.
Es lassen sich viele Fragen aufwerfen, die, wenngleich ohne empirische Antworten, triftige Problembereiche und Risiken verdeutlichen können.
19. April 2023 um 11:56
Als Sascha Lobo sich „zu extrem“ fand, hatte Juliane Lobo gerade darüber gesprochen, dass man Menschen im privaten Kontakt nun mal so sein lässt, wie sie sind, und dass man auch jemanden, der Spaß an Tarot-Karten hat, im direkten Gespräch nicht ungefragt mit der Wissenschaftskeule auf die Nerven geht, schon gar nicht wertend oder gar abwertend.
Die ganz normalen Regeln menschlichen Zusammenlebens: Du kannst recht haben oder ’ne Beziehung. Neben einem rationalen Geist braucht es eben auch das feine Gespür dafür, ab wann es sozial unangemessen ist, andere in Man-on-a-mission-Manier von der Wahrheit überzeugen zu wollen.
Da gibt’s in „aufgeklärten“ Kreisen durchaus Nachholbedarf.