gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

Charles, der Quacksalber-König

| 7 Kommentare

Auch bei Welt-Online schreibt Professor Edzard Ernst über den britischen König Charles III.

Eines der markantesten Merkmale von Charles ist seine von logischen Trug- und Fehlschlüssen geprägte Denkweise […]

In einem Vortrag vor der Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2006 verband Charles seine Vorliebe für alte Traditionen mit seiner Verachtung für die moderne Medizin:

„Viele alternative Therapien sind in alten Traditionen verwurzelt, die intuitiv die Notwendigkeit verstanden, das Gleichgewicht und die Harmonie mit unserem Geist, unserem Körper und der natürlichen Welt aufrechtzuerhalten. Es ist tragisch, so scheint es mir – und in der Tat vielen Menschen, die sich mit diesem Thema befasst haben –, dass in der unaufhörlichen Eile der ‚Modernisierung‘ viele nützliche Ansätze, die sich bewährt haben, erprobt sind und sich als wirksam erwiesen haben, beiseite geschoben werden, weil sie als ‚altmodisch‘ oder ‚irrelevant‘ für die heutigen Bedürfnisse angesehen werden.“

Dass die allermeisten Verfahren, die Charles unterstützt, ad acta gelegt wurden, weil sie sich eben nicht als wirksam erwiesen haben, passt nicht in sein wissenschaftsfeindliches Weltbild; also lässt er es stillschweigend unter den Tisch fallen.

Am Ende äußert Ernst die zarte Hoffnung, dass sein aktuelles Amt Charles an weiteren Tollheiten hindert:

Die Möglichkeit, dass der neue Job – wie einst von Charles‘ Guru Laurens van der Post prophezeit – ihn tatsächlich seiner „Freiheit“ berauben wird, ist nicht von der Hand zu weisen. Falls seine Zeit als unermüdlicher Förderer der Quacksalberei nun ein Ende finden könnte, wäre der evidenzbasierten Medizin sicher ein Dienst erwiesen.

Zum Weiterlesen:

  • König der Quacksalber, Welt+ am 22. September 2022
  • Der Homöopathie-Prinz wird König, doccheck am 20. September 2022
  • Der König gibt sich die Kügelchen: Wie Charles mit der Homöopathie scheiterte, watson am 24. September 2022
  • Der „Schlangenölverkäufer“ sitzt jetzt auf dem britischen Thron, GWUP-Blog am 15. September 2022

7 Kommentare

  1. Guten Tag,
    Rebecca Watson (skepchick.org) hat vor kurzem auch ein Video zum Thema veröffentlicht:

    https://youtu.be/y9WiDNp8-YE (Englisch).

  2. Ob es nur eine „von logischen Trug- und Fehlschlüssen geprägte Denkweise“ ist?

    Oder eine bewusste Strategie, die mit zustimmungsfähigen Allgemeinplätzen (die moderne Medizin hat Bewährtes beiseitegeschoben) die Akzeptanz unwissenschaftlicher Verfahren (z.B. Homöopathie) befördern will?

  3. Wissenschaftlicher Fortschritt und Methodik einerseits, und Demokratie andererseits haben viel gemeinsam, und brauchen einander um gut zu wirken. Die Leugnung fortschrittlicher Methoden und Beharren auf Traditionen („traditionelle Medizin“ usw) kann also durchaus entweder System haben (um rückwärts gewandtes Denken im Volk zu fördern), oder um seine eigene persönliche Legitimation zu erhalten (und kognitive Dissonanz zu minimieren).

  4. Zum Weiterhören: Folge 34 vom 23.04.2022 der WDR Quarks Science Cops:

    Charles, Prinz der Pseudomedizin – Der Fall Windsor

    https://www.quarks.de/podcast/science-cops-prinz-charles/

    (oder hierüber: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/quarks-science-cops/index.html)

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.