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„Ist Homöopathie out?“

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Läuft:

2020 sanken die Ausgaben der gesetzlichen Kassen für homöopathische Mittel

… gegenüber dem Vorjahr von knapp 9 auf den bisherigen Tiefstand von 6,7 Millionen Euro. Die Zahl der Verordnungen sank von 760.000 auf 540.000,

meldet das RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Damit setzt sich der kontinuierliche Rück­gang der vergangenen Jahre fort: 2016 waren es noch Kosten von 12,8 Millionen Euro und 1,2 Millionen Verordnungen.

In Relation zu den gesamten Arzneimittelausgaben in Höhe von 47 Milliarden Euro ist das „Segment der Homöopathie“ tatsächlich „sehr klein“, wie rnd schreibt.

Nichtsdestotrotz kann man auch 6,7 Millionen Euro sinnvoller ausgeben als für wirkungslosen Zucker (ausgehend von meiner aktuellen Optiker-Rechnung könnte man stattdessen zum Beispiel mehr als 13.000 Brillen bezahlen).

Außerdem ist der finanzielle nur einer von mehreren Aspekten, wie unser Kommentator Udo Endruscheit vom INH hier dargelegt hat.

Wie auch immer: Der Glaube an Globuli und Co. sinkt definitiv, wie auch unsere eigene Erhebung im vergangenen Jahr zeigte.

Wir warten gespannt darauf, mit welchen skurrilen Verrenkungen die Homöopathen-Lobby darauf reagiert (erheiterende Beispiele gab es schon 2014 hier und hier). Noch vor wenigen Tagen salbaderten die Globulisten mal wieder über die „große Nachfrage der Bevölkerung“ und „ganz persönliche, sehr positive Erfahrungen mit Homöopathie“.

Zum Weiterlesen:

  • Ist Homöopathie out? Ausgaben der Kassen sinken auf Tiefstand, rnd am 16. Juli 2022
  • „Muss mit auf den Tisch“: Keine Homöopathie mehr auf Kassenkosten, fordert Politiker, GWUP-Blog am 13. Juli 2022
  • Homöopathie: It’s not ok, Jens Spahn, GWUP-Blog am 28. September 2019
  • Homöopathen werben wieder mit skurrilen Jubel-Umfragen, GWUP-Blog am 21. Oktober 2014
  • Umfrage-Sensation: 87 Prozent der Homöopathie-Fans finden Homöopathie gut, GWUP-Blog am 14. September 2014
  • The „Best Homeopathy Medicine for Summer Heat“, edzardernst am 18. Juli 2022

2 Kommentare

  1. Es sollte, noch einmal gesagt, damit auch das Krankenkassen-Kosten-Argument „out“ sein.

    Man stelle sich nämlich vor, der kürzliche FDP-Vorstoß in diese Richtung hätte Erfolg. Dann würden die Erstattungen enden, während sich an dem grundlegenden Problem exakt nichts änderte, weil Homöopathika weiterhin als Arzneimittel gälten und der Staat qua Gesetz weiterhin das Misstrauen gerngläubiger Menschen an der richtigen Medizin schürte.

    Nur dass das Thema danach für mindestens ein Jahrzehnt politisch tot wäre. Es muss also vor allem das Arzneimittelgesetz geändert werden. Der Rest fällt dann von alleine.

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