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Weiterer „Corona-Kritiker“ in der Psychiatrie? Der Fall Binder

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Überaus vorhersehbar stürzt Compact sich auf die „ersten Kritiker der Corona-Diktatur“, die „in psychiatrischen Einrichtungen verwahrt“ würden.

Neben der Anwältin Beate Bahner geht es um den Schweizer Kardiologen Dr. Thomas Binder.

Binder hatte sich in den sozialen Netzwerken vehement über den „Corona-Schwindel“ verbreitet und erklärt, „diese SARS-CoV-2-Schein-Pandemie ist in der Realität eine 5G-Pandemie“. Bill Gates und andere bezeichnete er als „psychopathische Oligarchen“ und „personifizierte Teufel“.

Eine seine wirren Drohungen konnte man als Aufruf zur Waffengewalt gegen Regierungen und Behörden verstehen:

Am Karsamstag wurde Binder festgenommen und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Die Kantonspolizei Aargau teilte dazu mit:

Die Kantonspolizei Aargau erhielt am frühen Samstagabend, 11. April 2020, eine Meldung, wonach ein 58-jähriger Schweizer aus dem Bezirk Baden Drohungen gegen Angehörige und Behörden verbreitet habe. Da der Verdacht bestand, dass der mutmaßlich psychisch labile Mann bewaffnet sein könnte, traf die Polizei rund um das Gebäude besondere Sicherheitsvorkehrungen.

Die Kantonspolizei Aargau konnte den Mann am späten Abend festnehmen. Er wurde anschliessend in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Die Staatsanwaltschaft Baden hat eine Strafuntersuchung eröffnet.

Alex Dutler von der Aargauer Staatsanwaltschaft erklärte im SFR:

Der Beschuldigte hat in den sozialen Medien verschiedene auffällige Äusserungen gemacht. Aufgrund dieser Äusserungen mussten wir davon ausgehen, dass er für sich oder für andere eine Gefahr darstellen könnte.

Eine Drittperson teilte dann noch mit, dass er über eine Schusswaffe verfügt. Aus diesen beiden Gründen musste die Polizei reagieren.

Der Beschuldigte wurde nach der Festnahme ärztlich untersucht. Die Ärzte kamen zum Schluss, dass er nicht haftfähig ist aus gesundheitlichen Gründen. Er kam dann für die genaueren Untersuchungen in die psychiatrische Klinik. Dort wurde eine sogenannte fürsorgerische Unterbringung gemacht. Diese macht man, wenn jemand zum Beispiel wegen psychischen Problemen für sich oder andere eine Gefahr darstellt.

Wenn man sieht, zu welchen Schlüssen die Mediziner kamen, kann man sicher sagen, dass wir richtig reagiert haben.

Am 17. April schrieb Binder bei Twitter und Facebook, dass er „um 16 Uhr in die ambulante psychiatrische Betreuung entlassen“ werde.

Auch zwischen dem 11. und 17. April setzte der Arzt zahlreiche Tweets und Postings ab, was die Behauptung, er solle wegen seiner Corona-Kritik „mundtot gemacht“ werden, reichlich absurd erscheinen lässt.

Zum Weiterlesen:

  • Corona-Kritiker Thomas Binder wegen Drohungen festgenommen, mimikama am 17. April 2020
  • Verhafteter Aargauer Arzt in der Psychiatrie, medinside am 16. April 2020
  • Zum Schweigen gebracht? Verschwörungstheorien um die „Corona-Anwältin“ Beate Bahner, GWUP-Blog am 14. April 2020
  • Falschnachrichten zu Covid-19: „Die Misstrauenskommunikation funktioniert“, medwatch am 17. April 2020
  • Compact-Magazin und Corona: Welt wirrer Widersprüche, Belltower News am 8. April 2020

3 Kommentare

  1. Ostersamstag war der 18.4., nicht der 11.4. Das ist der Karsamstag.

    Ja, ich weiß. Korinthen und so :-)

  2. @Engywuck:

    Danke, streng genommen ist das tatsächlich so.

  3. Momentan ist es schwierig die Tage zu unterscheiden…

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