Die Medical Tribune referiert einen aktuellen Beitrag in der Internistischen Praxis zum Thema Homöopathie und Krebs von Jutta Hübner und Christian Keinki:
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass sich der Einsatz homöopathischer Mittel in der Onkologie verbiete, sowohl in der direkten Krebstherapie als auch zur Symptomkontrolle. Ihre Einschätzung fußt auf einer aktuellen Literaturrecherche, die ergab:
Alle systematischen Reviews kommen zu einer negativen Einschätzung.
Warum also findet die Methode so viele Fürsprecher – auch unter Ärzten?
Häufig werden Einzelfälle und eigene positive Erfahrungen ins Feld geführt. Diese positiven Erfahrungen können die Autoren durchaus nachvollziehen. Denn Mediziner, die ihre Patienten ganzheitlich betreuen und sich lange Zeit nehmen, adressieren alle Bedürfnisse einer Arzt-Patienten-Kommunikation. Der Krebskranke fühlt sich gut aufgehoben und spiegelt das dem Behandler. Ein unkritischer Kollege schreibt diesen Erfolg dann dem homöopathischen Mittel zu und nicht seinem ärztlichen Wirken, so die Experten.
Zum Weiterlesen:
- Warum hält sich der Glaube an die Homöopathie in der Onkologie hartnäckig? Medical Tribune am 27. September 2019
- Krebs und Homöopathie: Alternative Medizin in der Onkologie, Krebs Rat & Hilfe am 20. November 2018
- Homöopathie bei Krebs: „Die Evidenz besteht nur in der Überzeugung des Autors“, GWUP-Blog am 27. September 2018
- Eminenz über Evidenz: Spahns Ermächtigungsgesetz als Anbahnung für den Binnenkonsens-2.0? Gesundheits-Check am 29. September 2019
- Kulturkampf bei den Grünen: Wissenschaft oder Gefühligkeit? Plazeboalarm am 1. Oktober 2019
- Reinterpreting homoeopathy in the light of placebo effects to manage patients who seek homoeopathic care: A systematic review, Health and Social Care am 19. November 2018