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Studie: Rechtspopulisten und Klimawandel – Kosten betonen, Auswirkungen leugnen

| 34 Kommentare

Die Berliner Denkfabrik und Beratungseinrichtung „adelphi“ hat die Studie „Convenient Truths“ vorgestellt – einen „Guide to right-wing populist parties and climate change“.

Die Autoren Alexander Carius und Stella Schaller analysieren darin die 21 stärksten rechtspopulistischen Parteien in Europa, ihre Programme und Statements sowie ihr Abstimmungsverhalten im Hinblick auf den Klimaschutz:

Dabei zeigte es sich, dass sieben von ihnen den Klimawandel, seine menschengemachten Ursachen oder negativen Folgen dezidiert leugnen. Als echte Hardliner gelten dabei AfD, FPÖ und Ukip (Großbritannien). Weitere elf Parteien beschäftigt das Thema kaum oder sie stehen dem Klimaschutz zumindest skeptisch gegenüber, darunter die PiS, die in Polen regiert, und die Schweizerische Volkspartei.

Nur drei sind pro Klimaschutz eingestellt, darunter erstaunlicherweise Ungarns autoritäre Regierungspartei Fidesz sowie die Rechtsparteien in Finnland und Litauen.

Die Wissenschaftsredakteurin Sarah Maria Brech beschreibt in einem Welt+-Beitrag, mit welchen Tricks die Populisten dabei arbeiten:

Die Argumentation der AfD in ihrem Grundsatzprogramm etwa geht so: Der Weltklimarat IPCC – eine von den Vereinten Nationen und der  Weltorganisation für Meteorologie einberufener Ausschuss von  Tausenden Forschern aus aller Welt – versuche nachzuweisen, dass die von Menschen verursachten CO-Emissionen zu einer globalen Erwärmung mit schwerwiegenden Folgen für die Menschheit führten. Dazu berufe man sich auf Computermodelle, „deren Aussagen durch Messungen oder Beobachtungen nicht bestätigt werden“.

In Wirklichkeit weist der Weltklimarat nichts nach, er betreibt gar keine eigene Forschung. Er trägt vielmehr die aktuelle Forschung zum Thema zusammen und  bewertet sie. Doch wer weiß das schon so genau – und prüft dann auch noch jedes Wort des Parteiprogramms nach?

Auch der zweite Teil der Argumentation führt in die Irre. Zwar stimmt es, dass Klimaforschung vor allem auf Modellen beruht. Wissenschaftler leiten aus ihren Erkenntnissen verschiedene  Szenarien für die nähere und ferne Zukunft ab.

In welche Richtung es geht, ist eindeutig: Die Erde erwärmt sich, mit schwerwiegenden und potenziell katastrophalen Folgen, wenn der Prozess nicht gestoppt wird. Wie sich das im Einzelnen auswirken wird, kann aber noch niemand mit Sicherheit sagen.

Beim idw schreibt der Pressesprecher von adelphi:

In der Rhetorik rechtspopulistischer Parteien wird Klimapolitik zur wirtschaftsfeindlichen Elitenpolitik stilisiert: Klimapolitik führe zu höheren Energiepreisen und belaste einkommensschwache Haushalte und Unternehmen. Die Auswirkungen des Klimawandels in Europa durch klimabedingte Extremwetterereignisse werden von Rechtspopulisten hingegen ignoriert.

Die Projektmanagerin und Ko-Autorin der Studie, Stella Schaller, erklärt:

Die sozialen und ökonomischen Auswirkungen klimapolitischer Maßnahmen müssen stärker thematisiert werden, in der Art und Weise wie wir Klimapolitik konzipieren und kommunizieren. Einseitige Klimapolitik ist Munition für rechtspopulistische Agitation.

Es ist notwendig, eine europäische Erfolgsgeschichte der Klimapolitik zu erzählen, die eine gesunde Umwelt und saubere Luft, vernetzte und günstige Mobilität, Energiesicherheit und zukunftsfähige Arbeitsplätze garantiert und sozialen Zusammenhalt und Entwicklung in den Vordergrund stellt.

Die Analyse „Convenient Truths – Mapping climate agendas of right-wing populist parties in Europe“ steht hier zum kostenlosen Download bereit.

Zum Weiterlesen:

  • Die verführerischen Argumente der Klimawandelleugner, Welt+ am 28. Februar 2019
  • Rechtsruck in Europa gefährdet Klimaziele, idw am 26. Februar 2019
  • Die Front der Klimaleugner, Frankfurter Rundschau am 27. Februar 2019
  • Rechtspopulistische Parteien in Europa leugnen den Klimawandel – aber beileibe nicht alle, klimafakten am 26. Februar 2019
  • Wie Wissenschaftsleugner den Eisbären als Zielscheibe nutzen – und welche Strategie dahintersteckt, klimafakten am 7. Februar 2019
  • Strategien gegen Desinformation – vier Vorschläge aus der Forschung, klimafakten am 28. Februar 2019
  • The Science Behind Getting People To Believe Climate Science, forbes am 28. Februar 2019
  • Klima: „Debatierkniffe“ von Ad hominem bis Ad Misericordiam, GWUP-Blog am 14. Februar 2019
  • Brexit: Die Katze im Druckkochtopf, futurezone am 4. März 2019

34 Kommentare

  1. Ich will hier gar keine Diskussion starten, wäre ja eh vergebens, dass Ergebniss steht ja fest, ‚die Wissenschaft‘ hat entschieden ;)
    (bis auf über tausend Wissenschaftler, darunter Experten im Thema und Nobelpreisträger, aber auch darüber zu diskutieren wäre müßig)
    Diese Diskussion können Andere führen und in anderen Ländern wird sie ja auch offener geführt.

    Nur aus Neugierde: Gibt es bei den Skeptikern wirklich keinen einzigen ‚Klimaskeptiker‘? Oder würde der sich nicht trauen das zu sagen?
    Bei der Quote an Wissenschaftlern in der Gwup und der Quote an ‚Klimaskeptikern‘ in der Gruppe der Wissenschaftlern müsste doch mindestens einer dabei sein, oder?

    Btw, schöner Strohmann. Ja, der IPCC forscht nicht selbst. Das ist bekannt. Die Frage ist aber, was macht er mit den gesammelten Daten? Es gibt ja mehr als einen Wissenschaftler der sich vom IPCC gelöst hat weil er seine Daten falsch interpretiert empfunden hat.

    Das mit den Modellen ist auch sehr geschickt wieder gegeben. Die große Frage ist ja, spiegeln die Modelle auch die Vergangenheit wieder und die Zukunft. Ein paar Jahre zu Überprüfung sind ja schon vorhanden.
    Das ein Modell mit der Prämisse ‚mehr CO2 führt zur Erdwärmung‘ das Ergebnis als Prognose bei steigendem CO2-Verbrauch auch hervorbringt ist ja klar. ;)

  2. @ Bernd
    „Ich will hier gar keine Diskussion starten“

    Und eben deshalb tut das auch niemand. Wir spielen nicht mit den „Schmuddelkindern“.
    Ironie off….

  3. @langsamdenker/bernd:

    „Und eben deshalb tut das auch niemand.“

    Zum einen deshalb („eh vergebens, müßig“ etc.)

    Zum anderen sind die angerissenen Fragen bisschen zu allgemein und oberflächlich, um groß darauf einzugehen – allenfalls mit ebenso oberflächlichen und allgemeinen Links:

    „(bis auf über tausend Wissenschaftler, darunter Experten im Thema und Nobelpreisträger)“

    Nun haben die genannten Forscher natürlich nicht deswegen unrecht, weil sie eine so kleine Minderheit sind. Auffällig ist allerdings, dass viele von ihnen gar nicht aus der Klima- oder Atmosphärenforschung kommen […] Bedenklicher aber ist, dass die klimaskeptischen Arbeiten dieser Wissenschaftler bereits bei ihrer Veröffentlichung wiederum auf die größte Skepsis der Fachkollegen stießen. Lindzen wird zwar immer noch geachtet, seine die Klimaerwärmung betreffenden Arbeiten waren aber oft schon bald nach ihrem Erscheinen widerlegt …

    https://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/welche-wissenschaftler-zweifeln-am-klimawandel-13456636.html

    „und Nobelpreisträger“

    Meinen Sie damit den 86 Jahre alten Herrn, der selbst sagt, dass er „keine Ahnung“ von dem Thema Klimawandel hat?

    Oder geht es um den – sorry – lachhaften „Heidelberg Appeal“ von 1992:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Heidelberg_Appeal

    https://www.zeit.de/1992/25/vertane-gelegenheit

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9280400.html

    „Die Frage ist aber, was macht er mit den gesammelten Daten?“

    Kann man nachlesen.

    „Die große Frage ist ja, spiegeln die Modelle auch die Vergangenheit wieder und die Zukunft.“

    Kann man auch nachlesen.

  4. @Bernd: Spätestens seit 1979 mit dem Charney Report wird von einer Klimasensitivität (um wieviel Grad die globale Durchschnitsstemperatur steigt, wenn es eine Verdoppelung des CO2-Gehaltes gibt) von 1,5 bis 4,5 Grad gesprochen, lange vor den Modellen.

    Dass die Erhöhung des CO2-Gehaltes von etwa 280 ppm auf über 400 ppm menschengemacht ist kann man an den Isotopenverhältnissen messen. Die Mechanismen für den „natürlichen“ Kohlenstoff-Kreislauf (global carbon cycle) sind auch bekannt.

    Dass der CO2-Gehalt und Temperaturen voneinander abhängen weiß man auch ohne Modelle anhand der Erdgeschichte. Inzwischen haben wir schon etwa 1 Grad Erwärmung aufgrund menschlichen Tuns. Man sieht es auch daran, dass es ein Energie-Ungleichgewicht zwischen der aufgenommenen und Abgestrahlten Energie der Erde gibt.

    Und nein, die Sonne ist auch nicht schuld – wenn sich die Erde nur nach der Sonneneinstrahlung richten würde hätte es eine Abkühlung gegeben.

    Klimaskeptisch zu sein ist also nach dem Stand der Wissenschaft etwa vergleichbar mit Evolutionsskepsis. Und selbstverständlich gibt es viele intelligente und hochgebildete Menschen, die den jeweiligen Stand der Wissenschaft leugnen – siehe auch den Beitrag von Mai Thi.

    Es geht – zumindest bei der GWUP – um positive Skepsis, also den Wunsch herauszufinden, wie die Sachen stehen, nicht negative Skepsis im Sinne des bloßen Zweifels.

    Was man sich hier eher fragen könnte ist, warum die gleiche Klarheit in Sachen Sicherheit der Gentechnik und der Leugnung des Standes der Wissenschaft in dieser Frage nicht gleichermaßen thematisiert wird.

    Der Konsens unter den relevanten wissenschaftlichen Verbänden und der Wissenschaftler, die dazu publizieren ist genau so groß.

  5. K: „Ein Mensch ist clever,
    aber ein Haufen Menschen sind dumme hysterische Tiere, das wissen Sie.
    (A person is smart.
    People are dumb, panicky, dangerous animals ..)
    Vor 1500 Jahren hat jeder Mensch gewusst, dass die Erde eine Scheibe ist.
    Vor 500 Jahren hat jeder Mensch gewusst,
    dass die Erde der Mittelpunkt des Universums ist und vor 5 min.
    haben Sie gewusst, dass die Menschen auf diesem Planeten unter sich sind. Stellen Sie sich nur mal vor, was sie noch alles wissen
    – morgen.“
    Was K unterschlägt/nicht erwähnt das man Wissen erwerben wollen sollte,
    auch welches das einem nicht gefällt…ich nenne das „erwachsen sein“!

    K: „Den roten Knopf, Kleiner, fassen Sie niemals den roten Knopf an!“
    Nun gut rote Knöpfe und Wissenserwerb…kann gut aus gehen,
    muss es aber nicht ;-)
    Was das mit Rechten und ihren Ansichten zum Klimawandel zutun hat…
    Mindset..
    wenn mans so haben will wie man es haben will,
    ist man bereit sehr viele Klimmzüge zumachen anstelle von Liegestütze,oh sh*t
    sowas kommt direkt aus der Wortspielhölle!(Boah ey bin gut!)

  6. @ Bernd:

    „Gibt es bei den Skeptikern wirklich keinen einzigen ‚Klimaskeptiker‘?“

    Also ich kenne zumindest zwei.

  7. @noch’n Flo: Danke

    Danke natürlich auch für alle Beiträge. Die üblichen Fakten sind mir jedoch bekannt und mir ging es um Antwort auf meine spezielle Frage

  8. Auf alle Fälle schön, dass Wissenschaftler auch abseits des IPCC-(Geld-) Segens forschen und sich nicht ins Bockshorn jagen lassen.

    https://www.welt.de/wissenschaft/article5528858/Ein-Physiker-erschuettert-die-Klimatheorie.html

    https://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article5304764/Sonnenwind-gibt-Antworten-zum-Klimawandel.html

    Bedenklich finde ich diese Aussage >Externe Gutachter wiederum befürchteten, die Ergebnisse könnten in der Klimadebatte missbräuchlich eingesetzt werden. <

    Ich bin kein Experte, schätze aber in 5 bis 10 Jahren werden die Debatten wieder offener geführt werden können. Der Nimbus IPCC bekommt immer mehr Risse und er und seine These wird immer weniger sankrosankt.

  9. @Bernd: Wo gibt es denn ein IPCC-„Geldsegen“?

    Ich wäre immer vorsichtig, wenn „ein Physiker“ oder „ein xxx“ plötzlich die gesamten bisherigen Kenntnisse auf den Kopf stellen will. Beide verwandte Beiträge sind von 2009 (!) und seitdem konnten die Behauptungen von Henrik Svensmark nicht bestätigt werden, siehe auch diesen Beitrag bei Klimafakten.de.

    Solche Außenseiter-Meinungen gibt es fast in jedem Gebiet.

  10. @Bernd: „Ich bin kein Experte, schätze aber in 5 bis 10 Jahren werden die Debatten wieder offener geführt werden können.“

    Ganz bestimmt. Vor allem, wenn so clevere Kerlchen wie Du mit derart sensationellen News aufwarten.

    Psst – ich verrate Dir jetzt, was daraus unmittelbar folgt:

    „Die Sonne wechselt derzeit in eine lang anhaltende Phase schwächerer Aktivität, die uns eine jahrzehntelange Abkühlungsperiode bescheren wird.“

    Da guckst Du, was!? Diese messerscharfe Konsequenz ist praktisch brandaktuell, also genau gesagt von 2012, und nachzulesen bei Vahrenholt/Lüning in „Die kalte Sonne“.

    P.S.: Guck aber nie, nie, nie in Wikipedia. Da sieht man dann nämlich so was: https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Vahrenholt#/media/File:Comparison_real_temperature_data_vs.Vahrenholt_andL%C3%BCnings_2012_prognosis.png

  11. @ Maggi:

    Wikipedia als Beleg in einer Diskussion? Ernsthaft?!?

  12. @noch’n Flo:

    Wikipedia ist nicht die Quelle, sondern nur die Plattform.

    Als Beschreibung ist „Messdaten der globalen Temperatur der NASA (gleitendes Mittel über 12 Monate) im Vergleich zur Prognose für die globale Temperatur bis 2030 von Vahrenholt und Lüning (nach Die kalte Sonne, Abb. 73.), Stand September 2016)“ angegeben, als Quelle „Klimalounge/Rahmstorf“.

  13. @noch’n Flo: Schalte doch einfach mal die Birne vor dem Schreiben ein!
    Wo mag Wikipedia wohl die Graphik herhaben? Selbst erstellt?! Ein brutaler Fake?! Du meinst also allen Ernstes, die schreiben unter ihre Abbildung „nach Die kalte Sonne, Abb. 73“ und die ist in Wirklichkeit in dem Buch gar nicht drin! Die von Wikipedia behaupten einfach etwas, was gar nicht stimmt! Weil das ja kein Mensch merkt!?

    Oh Mann…

  14. @ Maggi:

    Dann gib bitte die Originalquelle an, ohne den Umweg über Wikipedia. Letztere ist kein seriöser Belegn, ist im wissenschaftlichen Kotext auch verpönt. So etwas sollte man als StammleserIn eigentlich wissen.

    Oh Frau.

  15. Dann hängt die Aussage eines Bildes also davon ab, wo es gehostet ist? Faszinierend.
    Dieses postfaktische Zeitalter treibt seltsame Blüten.

  16. @Maggi: Könntest Du Dich mal einer weniger beleidigenden Schreibweise befleissigen? Danke…

  17. @ celsus:

    Sorry, aber ich habe es nun einmal bei ScienceBlogs (und partiell auch bei Psiram) gelernt, dass man auf Wiki-Quellen verzichten sollte, dass diese in Skeptiker-Kreisen nicht gerne gesehen sind.

    Oder gilt das etwa nur, wenn sie von Esos oder Trollen verwendet werden?

  18. @maggi
    Wer persönlich wird, hat meistens wenig inhaltliches anzubieten ;)
    (und beweist mangelnde Diskussionskultur)
    Ob ich persönlich clever bin oder nicht sagt nichts über die von mir zitierten Inhalte aus.

    Wikipedia ist für einen ersten Eindruck ganz nett, als Quelle aber ansonsten wertlos.

  19. @Jo Lorenz: Entschuldigung. Aber wenn mir einer ein „Ernsthaft?!?“ unter die Nase knallt, getreu dem Motto „Hast Du sie noch alle“, dann platzt mir eben mal der Kragen. Vor allem wenn derjenige einfach nur zu faul war, einen Link anzuklicken.

    @noch’n Flo: Offensichtlich war „klicken-gucken-überlegen-dann posten“ von mir zu viel verlangt.

    Wikipedia ist also im wissenschaftlichen Kontext verpönt. Muss man wissen, schreibst Du. Das ist mir tatsächlich neu. Bisher kam mir eigentlich nur die Ansicht unter, Wikipedia sei bei politischen Themen schlecht, bei wissenschaftlichen Themen aber sehr gut.

    Also gut, erkläre es mir. Die Artikel stützen sich i.d.R. auf jede Menge Einzelnachweise. Der Artikel über Grüne Gentechnik stützt sich auf 326 Einzelnachweise, der Artikel über Globale Erwärmung auf 277, der Artikel über Homöopathie auf 312 u.s.w.

    Da ist offensichtlich nichts so einfach unüberlegt hingeschrieben. Warum ist das trotzdem alles Mist und im wissenschaftlichen Kontext verpönt?

  20. @noch’n Flo:

    Also ich kenne diese Diskussion nicht im Detail – aber spontan ist mir nicht ganz klar, was „nicht gerne gesehen“ konkret heißt?

    Vom wem wird was in welchem Zusammenhang nicht „gerne“ gesehen und warum nicht?

    Ich weiß, dass bei explizit wissenschaftlichen Arbeiten (Uni, Hochschule etc.) Wikipedia als „Quelle“ verpönt ist. Aber auch dazu gibt es recht kontroverse Ansichten, wenn man z.B. nur die ersten zehn Google-Einträge zum Thema „Wikipedia als wissenschaftliche Quelle“ liest.

    Nun wäre für mich aber die Frage, inwieweit ein Kommentar in einem Blog eine „wissenschaftliche Arbeit“ darstellt?

    In dem in Rede stehenden Fall sehe ich keine Probleme mit Wikipedia, weil sie hier konkret nur die Plattform für die besagte Grafik ist und genau rückverfolgbar ist, woher diese stammt und von wem sie angefertigt worden ist.

    Das scheint mir im Großen und Ganzen auch der Tenor der Debatte zu sein, wo zum Beispiel *für* Wikipedia spricht:

    „Wikipedia gibt den ersten Überblick“
    „Wikipedia ist eine Quelleninspiration“
    „Wikipedia ist aktuell“.

    Signed. Das heißt nun nicht, dass man eine komplette Arbeit (nicht mal in der Schule) auf Wikipedia-Artikeln aufbauen sollte.

    Aber einen Blog-Kommentatoren würde ich von dem folgenden akademischen Tabu ganz explizit ausnehmen, nämlich:

    „Stehen (konventionelle) Alternativen zur Verfügung, ist das Wiki-Zitat bloße Bequemlichkeit und nicht legitim.“

    Hier, in unserem Umfeld, halte ich persönlich „Bequemlichkeit“ für absolut legitim. Wir haben alle unsere Zeit nicht gerade gestohlen, und warum sollte „maggi“ sich erst komplett durch „Klimalounge“ lesen, nur um hier eine Frage zu beantworten?

  21. @noch’n Flo

    Dann solltest du dein Lernverhalten überdenken und zukünftig überlegen, ob das Gelernte sinnvoll ist.

    Wenn ein und dasselbe Bild auf verschiedenen Servern liegt, transportiert es trotzdem die selbe Botschaft.

    Wer ein wenig mit Wikipedia umgehen kann, hat auch begriffen, dass die Quellen unten stehen. Das Wiki ist niemals die Quelle.

    Sorry für OT. Ich werde mich dazu nicht mehr äußern und überlasse noch’n Flo wie gewöhnlich das letzte Wort, ohne zu erwarten, dass er diesmal etwas dazu lernt.

  22. @Bernd Wachsmann: Sie sind also der Bernd von oben!?

    „Wikipedia ist für einen ersten Eindruck ganz nett, als Quelle aber ansonsten wertlos.“

    Wie auch celsus angemerkt hat, ist das Wiki nie die Quelle. Wikipedia war auch nicht meine Quelle.

    Meine Quelle war das Buch von Vahrenholt/Lüning, das bei mir im Regal steht. Aber weil es diese Graphik mittlerweile sogar in die Wikipedia geschafft hat, konnte ich sie bequem verlinken.

    „Ob ich persönlich clever bin oder nicht sagt nichts über die von mir zitierten Inhalte aus.“

    Richtig – aber sind zwei zehn Jahre alte Artikel aus der „Welt“(!!) denn nicht ebenfalls völlig wertlos?

  23. @ celsus:

    „Dann solltest du dein Lernverhalten überdenken und zukünftig überlegen, ob das Gelernte sinnvoll ist.“

    Habe ich.

    „Ich werde mich dazu nicht mehr äußern und überlasse noch’n Flo wie gewöhnlich das letzte Wort, ohne zu erwarten, dass er diesmal etwas dazu lernt.“

    Wenn man bedenkt, von wo wir uns noch so kennen, ist das eine ziemlich absurde Aussage.

    @ alle:

    Ich habe ja ausgeführt, wo genau ich für die Verlinkung der Wikipedia kritisiert wurde. Ich merke mir nun, dass man das hier bei der GWUP anders sieht [1] – ist für mich okay. Ist aber trotzdem unwissenschaftlich…

    [1]
    nochmal @ celsus:

    Wie Du siehst, habe ich wider erwarten doch etwas gelernt.

  24. @noch‘ Flo:

    „Ich habe ja ausgeführt, wo genau ich für die Verlinkung der Wikipedia kritisiert wurde.“

    Sorry, habe ich nicht verstanden. Bei Psiram? Was bitte ist denn der Unterschied zwischen dem anonymen Lexikon Psiram und dem anonymen Lexikon Wikipedia?

  25. @noch’n Flo: „Ich habe ja ausgeführt, wo genau ich für die Verlinkung der Wikipedia kritisiert wurde.“

    Ja, aber nicht weshalb. Hast Du etwa einen Artikel für Psiram verfasst und dazu aus der Wikipedia abgeschrieben?

  26. @ Bernd Harder, Maggi

    Es war im Psiram-Forum.

    Und wie gesagt auch bei SB.

  27. Also, um jetzt noch meine Zwofuffzig dazu zu geben: Bislang habe ich es zumindest hier im Blog noch nicht als Problem gesehen, auf Wikipedia zu verlinken, egal, ob es um Quellen oder um die Artikel selbst ging.

    Und ich werde das auch weiterhin so halten, wenn es der Sache dient, und ich den Artikel als brauchbar ansehe.

    Wenn WP einen Sachverhalt supertoll erklärt, warum soll ich mir die Mühe machen, ihn in eigenen Worten zu erklären? Soviel Faulheit darf sein.

  28. Die ultimative Lösung für den Klimawandel und überhaupt alles: Babys …

    https://www.youtube.com/watch?v=90zRL-FNbzQ&t=56s

  29. Pingback: AfD contra Wissenschaftszentrum Berlin: Eine Anmerkung zum Verhältnis Wissenschaft und Politik – Gesundheits-Check

  30. Hier übrigens ein paar interessante Hintergründe zu den Gründen für die Rechtspopulisten , Autoratirismus , autoritäre Charakter.

    Herbert Renz-Polster
    Erziehung prägt Gesinnung – Wie der weltweite Rechtsruck entstehen konnte – und wie wir ihn aufhalten können

    https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/neugier-genuegt/redezeit-herbert-renz-polster-100.html

    https://www.randomhouse.de/leseprobe/Erziehung-praegt-Gesinnung/leseprobe_9783466311163.pdf

  31. Rechtspopulisten erklären Gefühle zu Fakten, etwa beim Klimawandel. Um diese zu etablieren, nutzen sie immer häufiger wissenschaftliche Strukturen.

    https://taz.de/Rechte-Pseudowissenschaft/!5607076/

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