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Ein Apotheker versucht, sein „Bachblüten-Dilemma“ zu erklären

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Bei DocCheck erläutert ein (anonymer) Apotheker sein „Bachblüten-Dilemma“:

So richtig schlau wird man irgendwie nicht aus seinen Ausführungen – aber „Dilemma“ heißt ja auch soviel wie ein „unlösbares theoretisches Problem“.

Manches klingt sehr sinnvoll:

Die Frage ist ja nicht: Verkaufe ich den „Blödsinn“ oder verzichte ich auf den Umsatz, sondern verkaufe ich den Blödsinn oder versuche ich den Kunden auf etwas Sinnvolleres umzustellen. Verdienen kann man bei beidem, sich abends noch in die Augen blicken nur im letzteren Fall.“

Anderes wiederum arg pseudo-renitent:

Die Auslagen der Apotheken wären allesamt recht spärlich bestückt, würde man all das einfach weglassen, was irgendwelche Gruppen als unwirksam oder schädlich anerkennen.“

Nun geht es aber bei Bach-Blüten, Homöopathie und Co. nicht darum, was „irgendwelche Gruppen“ sagen – sondern hierzu gibt es weltweit anerkannte, gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse.

Manch eine Apotheke spezialisiert sich heute im Bereich der Homöopathie und sie beraten auch entsprechend – nicht um gutgläubigen Kunden teure Zuckerkügelchen anzudrehen und sich im Hinterzimmer die Hände zu reiben, sondern weil sie selbst daran glauben.“

Na ja – aus welchem Grund glaubt der Autor, Ersteres (Geschäftemacherei) kategorisch ausschließen zu können, und wie erklärt er sich Letzteres (dass studierte Pharmazeuten ernsthaft an Homöopathie „glauben“)?

Das wären interessante Fragen gewesen. Die leider offen bleiben.

Zum Weiterlesen:

  • Das Bachblüten-Dilemma, DocCheck am 24. Januar 2018
  • Neu in der Homöopedia: die Bach-Blütentherapie, GWUP-Blog am 26. Januar 2018
  • Video: Liebe, Magie, Alkohol – Bach-Blüten selbst herstellen, GWUP-Blog am 26. Dezember 2017
  • Globuli und Pharmazie – eine Liebesgeschichte? blooDNAcid am 4. Juni 2013
  • Homöopathie in der Pharmazie – eine Bestandsaufnahme; Teil 1 und Teil 2, blooDNAcid am 8. Oktober und 5. November 2012
  • Unwirksamer Hokuspokus? Der „Scheiß des Monats“, DAZ.online am 10. September 2014
  • Kranker Hai, Spiegel-Online am 10. Juli 1995

6 Kommentare

  1. gleich zwei Fehler in der Überschrift, es handelt sich um eine PTA, die weder Apotheker, noch männlich ist – Recherche Level -9000 :(

  2. Pingback: Apotheken zwischen Gesundheit und Geschäft – Susannchen braucht keine Globuli

  3. @xx:

    Trauen Sie sich nicht, Ihre Anwürfe unter Klarnamen zu äußern?

    Das, was Sie kritisieren, wurde im Kommentarbereich längst geklärt, inklusive einer kurzen Diskussion mit der Autorin.

    Allerdings hat ein Datenbank-Crash zwischenzeitlich ein halbes Dutzend Artikel plus Kommentare gekillt. Die Artikel konnten wir wiederherstellen, die Kommentare leider nicht.

  4. „gleich zwei Fehler in der Überschrift, es handelt sich um eine PTA, die weder Apotheker, noch männlich ist“

    Wie lautet der Erste Satz des Artikels auf den sich der Blogeintrag bezieht?

  5. @Sinapsis:

    „Hierzulande sind wir als Apotheker Heilberufler und Kaufmann zugleich.“

    Danke, das hatte ich zwischenzeitlich schon wieder vergessen.

    Aber auch die Autorin selbst meint aus unerfindlichen Gründen, man könne sie ganz leicht identifizieren:

    https://apothekentheater.wordpress.com/2018/02/15/mehr-aufmerksamkeit-als-mir-lieb-ist/#comment-5880

  6. Und nochmal: ich gebe in meiner Praxis ebenfalls Medikamente ab, das macht gut 40% meines Umsatzes aus. Und trotzdem kann ich auf Schlangenöl & Co. verzichten. Auch wenn ich immer auch kaufmännisch denken muss.

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