Nach dem „onkologischen Sterbedrama“ (DocCheck) in NRW widmet sich auch das Onko-Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft dem Thema
Die Experten weisen darauf hin, dass auch komplementäre Methoden Nebenwirkungen besitzen und sich zudem nicht immer mit der evidenzbasierten Therapie vertragen:
In manchen Fällen schwächen sie sich gegenseitig oder es kommt zu ungünstigen Wechselwirkungen […]
Seriöse Anbieter wissen um mögliche Wechselwirkungen von naturheilkundlichen und schulmedizinischen Therapien. Sie empfehlen dem Patienten, seinen behandelnden Arzt zu Rate zu ziehen.
Manche Anbieter locken mit der Aussage, man könne die Kostenübernahme später durch eine Klage erstreiten, drängen aber zunächst auf die Unterschrift unter einen privaten Behandlungsvertrag, damit die Therapie schnell beginnen kann.“
Zum Weiterlesen:
- „Alternativmedizin“ und der Krebstod der „Wellness Warrior“, GWUP-Blog am 10. März 2015
- Homöopathie gegen Krebs? GWUP-Blog am 15. Juni 2015
- Steve Jobs und die Pseudomedizin, GWUP-Blog am 22. Oktober 2011
- Krebsforscher: “Finger weg von komplementären Verfahren”, GWUP-Blog am 7. Januar 2015
- Krebs-Scharlatane: Wenn Patienten den Tumor ärgern, GWUP-Blog am 8. Juli 2014
- Leben Krebspatienten mit homöopathischer Zusatzbehandlung länger? Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie am 24. November 2014
- Filmstar stirbt nach alternativer Krebstherapie, heute.at am 16. September 2016
- Chinese actress‘ death sparks national debate over traditional medicine, The Telegraph am 16. September 2016
- Zehn Gründe, warum es keine „Krebsverschwörung“ gibt, GWUP-Blog am 8. Juli 2015
5. Oktober 2016 um 12:05
Das finde ich aber sehr milde und vor allem auch sehr unglücklich ausgedrückt von der Deutschen Krebsgesellschaft. Wieder wird durch die Formulierung suggeriert, es gebe „zwei Medizinen“, die in gewisser Weise „nebeneinander“ existieren. Das ist ein Fußtritt gegen den Wissenschaftsbegriff und nicht gerade eine Orientierungshilfe für den vielleicht sehr verzweifelten und zu Vielem bereiten Krebspatienten.
Medizin ist, was nachweislich wirkt. Rumprobieren ist auch keine „komplementäre Medizin“. Zumal diese weit jeder Systematik und fern jeder Überschaubarkeit überwiegend im „schwarzen Loch“ der Komplementär- und Alternativ“mediziner“ vor sich geht.
Ich bin einigermaßen fassungslos über diese letztlich relativierende Formulierung der Krebsgesellschaft. Aber naja, schließlich ist die „komplementäre Onkologe“ auf dem Weg zu wissenschaftlichen Ehren. Bei der Steinbeis-Hochschule Berlin wird ja das Erlangen des Bachelor of Science im Fach komplementäre Onkologie angeboten…
6. Oktober 2016 um 18:52
Wäre es nicht erlaubt, höflichst, mit aller Vorsicht und demütig zu behaupten,dass noch niemals eine Alternativ-Komplementär-medizinische Therapie bei einer Krebsbehandlung geholfen hat?
Ich bitte vielmals um Entschuldigung, falls ich da was verpasst habe.