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Australien geht Impfgegnern an den Geldbeutel – das wirkt

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Vor einem Jahr hatten wir darüber berichtet, dass Australien Impfverweigerern staatliche Zuwendungen streicht.

Jetzt zieht der zuständige Minister für Sozialdienstleistungen eine erste Bilanz.

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Insgesamt stieg die Impfquote von 90 auf 93 Prozent, was ein wichtiger Schritt zur Herdenimmunität ist, die bei 95 Prozent liegt – dann ist gewährleistet, dass sich die Masern nicht weiter ausbreiten und Infektionen vereinzelt bleiben.

Unter anderem wurden über 5700 Kinder geimpft, deren Eltern Geldzuschüsse für ihren Nachwuchs erhalten und die sich zuvor auf einer Liste als Impfgegner eingetragen hatten. Die finanziellen Nachteile wogen für diese Familien letztlich doch stärker als etwaige medizinische Einwände.

Noch wichtiger waren jedoch 148 000 Impfungen bei Mädchen und Jungen, die bereits einmal Vakzine erhalten hatten, deren Eltern die Zweitimpfung jedoch vergessen hatten.

Kritiker dieser Maßnahme zeigen sich von den Resultaten jedoch nicht ganz überzeugt, auch wenn sie zugeben, dass sie letztlich erfolgreich war. Womöglich habe auch die starke Medienaufmerksamkeit dafür gesorgt, dass viele Eltern sich das Problem bewusst gemacht haben und ihre Kinder impfen ließen.“

Zum Weiterlesen:

  • Impfungen: Australiens Programm gegen Masern wirkt, spektrum am 2. August 2016
  • Australien geht Impfgegnern an den Geldbeutel, GWUP-Blog am 17. September 2015
  • Australien will Impfgegnern Geld streichen, Spiegel-Online am 17. September 2015
  • Neue Studie: Impfpflicht möglicherweise kontraproduktiv, GWUP-Blog am 26. August 2015
  • Impfgegner: Mit solchen Leuten will man nicht mehr diskutieren, GWUP-Blog am 8. Juni 2016

7 Kommentare

  1. Klasse, dass die das durchgezogen haben. Über den Geldbeutel kriegt man dann wohl doch viele dran, da trennt sich dann die Spreu vom hartgesottenen Weizen. Hoffentlich schaffen sie es mit der Methode über die 95%-Marke!

  2. Ja, da zeigt sich, daß im Geldbeutel noch die stärkste Macht zu finden ist…wenn’s an’s eigene Geld geht, dann vergisst man schnell „Prinzipien“ ;-)
    Wäre auch ein Model für Deutschland.

  3. In der Pädiatrie wird ja auch der Begriff „Kindesmisshandlung“ definiert. Eine Art ist körperliche Vernachlässigung, die sich wiederum unterschiedlich darstellt u.a. keine oder unzureichende Impfungen.

    Kurz: Ungeimpfte Kinder sind vernachlässigte Kinder eine Form der Kindesmisshandlung.

    Ist ja auch im deutschsprachigen Raum bekannt

    zB hier- Tabelle beachten:

    http://www.kindesmisshandlung.de/mediapool/32/328527/data/VN-KJA-2005.pdf

    und auch UNICEF stellt die Sachlage klar dar

    http://www.unric.org/html/german/kinder/presse/7.htm

    Muss man Impfgegnereltern immer wieder unter die Nase halten.

  4. @ crazyfrog:

    Soweit ich das verstanden habe, wird nun die Pflicht-Impfberatung Teil der Vorsorgeuntersuchungen. Aber die sind doch ihrerseits nicht verpflichtend, oder irre ich mich da? (also hier in der Schweiz sind sie es jedenfalls nicht)

  5. Wobei die Pflicht-Beratung sowieso nicht das Ei des Kolumbus ist: ich führe in meiner Praxis regelmässig Impfberatungen von Eltern durch, vor allem auch in meiner Eigenschaft als Schularzt (insbesondere bei der obligatorischen Einschulungsuntersuchung). Bei Impfgegnereltern läuft das dann im Regelfall so ab:

    Ich: „Warum haben Sie Ihr Kind bislang nicht impfen lassen?“
    Mutter: „Weil wir denken, das sei besser das Kind.“
    Ich: „Wie kommen Sie darauf?“
    Mutter: „Wir haben und informiert.“
    Ich: „Und wo, bitteschön?“
    Mutter: „Das sage ich Ihnen nicht. Ich will auch nicht mit Ihnen über das Thema diskutieren.“

    Und schon ist Schluss. Keine Chance, da einen Fuss in die Tür zu bekommen. Das mit dem Nichtnennen der Quellen hat übrigens System: ich bin mal in einem Elternforum auf einen Beitrag einer Impfgegnerin gestossen, die den anderen Foristi dringend empfohlen hat, mit dem Arzt gar nicht erst über das Impfen zu diskutieren und auch nicht seine Informationsquellen zu nennen, denn die Ärzte würden solche Informationen sofort an Pharmaindustrie und Polizei weitergeben und die würde dann die heroischen und unerschrockenenImpfaufklärer verhaften und alle Kinder würden ann zwangsgeimpft (sic!). Und solche oder ähnliche Aussagen sind mit inzwischen immer wieder mal im Internet untergekommen.

    Da werden also nicht nur besorgte Eltern gehirngewaschen, da wird tatsächlich eine Sekte aufgebaut, deren Lehre niemand in Frage stellen darf und deren Mitglieder „vor den Unwissenden geschützt“ werden müssen, weil sie sonst anfangen, innerhalb der Gruppe unangenehme Fragen zu stellen.

  6. @ noch’n Flo: Klar, die in der Wolle gefärbten Hardcore-Impfgegner kriegst Du mit der Beratungsplicht nicht, die kannste wahrscheinlich abschreiben. Aber immerhin hat man vermutlich die Chance, Unentschlossene abzufangen. Keine Ahnung, ob oder wie oft Kinderärzte so jemandem vor dem Kippen ins Impfgegnertum bewahrt, das lässt sich ja kaum je feststellen, aber jedes einzelne Kind, dass deswegen nicht ungeimpft bleibt, ist es wert.

    Die hartgesottenen Impfgegner muss man wahrscheinlich mit vorgehaltener Waffe zum Impfen (bzw. Impfenlassen ihrer Kinder) zwingen und aufpassen, dass sie nicht schnell nach Russland abhauen…

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