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Impfgegner: Mit solchen Leuten will man nicht mehr diskutieren

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Erfolg für die Impfgegner: In Berlin und in Überlingen sind schon wieder die Masern ausgebrochen – weil Eltern sich bewusst gegen Impfungen entscheiden, wie aktuelle Daten bestätigen.

Die Huffington Post legt aus diesem Grund einen Artikel aus dem Müttermagazin neu auf, auf den wir letztes Jahr schon hingewiesen hatten:

huffi

Ich will auch gar nicht mehr diskutieren. Für mich gibt es da auch nichts mehr zu diskutieren. Ich bin für getrennte Kindergärten und Kitas. Für die Geimpften. Und die Impfgegner. Ende. Aus. Und ginge es nicht um das Leben von Kindern, wäre ich auch dafür, dass Kliniken und Ärzte alle Gegner der Schulmedizin in Notfällen mit dem Satz abweisen würden:

Oh, Sie sind Impfgegner und glauben nicht an die Schulmedizin? Dann können wir hier leider nichts für Sie tun.“

DocCheck greift heute das Video des zwölfjährigen Marco Arturo auf, über das wir hier berichtet haben:

docc

Parallel dazu dokumentiert der US-Science-Blog Respectful Insolence die erbitterten Attacken der Anti-Vaxxer gegen Marco und sein Video:

ArturoMeme

Nein, mit dieser Art von Müttern und Vätern will man wirklich nicht mehr diskutieren.

Aber wir werden es weiter tun, vor allem deswegen:

Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass es neben der einen Seite, die stark dafür ist und der anderen Seite, die stark dagegen ist, auch noch die Seite besteht, die es gar nicht so recht weiß. Die, die jedes Informationswitzelchen aufschnappt und allein die Hoffnung hat, irgendwann einmal zu einer für sich vertretbaren Meinung zu gelangen.“

Zum Weiterlesen:

  • Impfen – Gottes Segen oder Medizinischer Fluch? Huffington Post am 8. Juni 2016
  • Mit dieser Art von Müttern will ich nicht mehr diskutieren, Huffington Post am 8. Juni 2016
  • Warum ich meine Kinder impfen lassen, Huffington Post am 2. Juni 2016
  • Impfen und Autismus: Sogar ein Zwölfjähriger versteht mühelos den Zusammenhang, GWUP-Blog am 1. Juni 2016
  • Impfen & Autismus: Feuer für den Hexenkessel, DocCheck News am 8. Juni 2016
  • Antivaccine activists gleefully attack and dox a 12-year-old boy who made a pro-vaccine video, Respectful Insolence am 8. Juni 2016
  • Alle Jahre wieder: die Masern, Gesundheits-Check am 2. Juni 2016
  • Masern-Impfung: Mythen, Misswirtschaft, Misstrauen, Süddeutsche am 25. Februar 2015
  • „Es gibt nichts zu tolerieren“: Betroffener schreibt an „selbstsüchtige“ Impfgegner, GWUP-Blog am 23. April 2016
  • Battling Infectious Diseases in the 20th Century: The Impact of Vaccines, WSJ am 11. Februar 2015
  • A particularly odious antivaccine warrior doubles down on her attacks on a 12-year-old boy who made a pro-vaccine video, Respectful Insolence am 10. Juni 2016

5 Kommentare

  1. Radikale Impfgegner sind bösartig.

  2. Eine lange Antwort von Marco Arturo an die wildgewordenen Impfgegner:

    https://www.facebook.com/ScienceMarco/posts/235384123512781

  3. Impfen soll Autismus auslösen ? In der DDR mußten alle Kinder geimpft werden, was im nachhinein einiges erklärt. Da auch einige bekannte Politiker in ihrer DDR Zeit mehrfach geimpft wurden, sollte man diesen Personen mit Abstand begegnen…Von wegen einer möglichen Ansteckungsgefahr.

  4. Ausnahmsweise gönnte ich mir mal wieder Bild der Wissenschaft (Juni 2016) – und was musste ich lesen: Einen Artikel über: „Der Impf-Krieg“.

    Gut, es wird viel über Impfungen erklärt: Wie Impfungen wirken, welche positiven Erfolge erzielt wurden usw.
    Leider wird aber als Experte der Kinderarzt Hirte zu Rate gezogen: Selbstverständlich rät er nicht direkt von Impfungen ab, aber folgende Sätze lassen doch manche Eltern an der Notwendigkeit zweifeln:

    „Diese Krankheiten (gemeint sind wohl Polio und Diphtherie) würden ohne Impfungen bei uns vermutlich wieder auftauchen, wenn auch nicht in der Größenordnung der Vergangenheit, weil sich die Ernährung und die hygienischen Verhältnisse gebessert haben.“
    „In meiner Praxis ist mir aufgefallen, dass ungeimpfte Kinder nur selten krank sind, während geimpfte Kinder schon im ersten Lebensjahr anfällig für fieberhafte Infekte, Ohrenentzündung oder Bronchitis sind. Die einseitige Prägung des Immunsystems durch Totimpfungen mag ein Grund dafür sein“

    Und auch Aluminium darf nicht fehlen:
    „Aluminium kann im Körper Entzündungen auslösen und das Nervenwachstum stören. Um zu klären, wie sich die Aluminiumzufuhr durch Impfungen auf das sich schnell entwickelnde Gehirn von Säuglingen auswirkt, bräuchte es Studien von speziellen Design – eine 10 bis 20 jährige Beobachtungszeit, eine große Probandenzahl und eine Vergleichsgruppe mit ungeimpften Probanden. Solche Studien wurden bislang nicht durchgeführt.“

    Hervorragend, diese Aussagen mitten im Artikel. Letztendlich sind also Polio und Diphtherie Folgen einer Fehlernährung und mangelnder Hygiene, wer nicht will, dass sein Kind krank wird, impft es besser nicht und die Medizin macht keine Studien über die gefährliche Langzeitwirkungen von Aluminium bei Säuglingen. Kann es sein, dass gerade durch solche Aussagen manche Eltern am Nutzen der Impfungen zweifeln? Herr Hirte betont in seinem Buch sicherlich ausdrücklich, dass es die freie Entscheidung der Eltern ist, aber es könnte doch so vieles passieren und man weiß ja gar nicht, wie sich die Impfungen letztendlich auswirken.

    Insgesamt finde ich es nicht besonders gut, wenn zu einem Thema zum Zwecke einer möglichen Ausgewogenheit auch relativ abstruse Meinungen als wissenschaftlich gleichwertig behandelt werden.
    Etwas Gutes fand ich dennoch im Artikel: Immerhin wurde wenigstens Herr Tolzin nicht zum Thema „Impfen“ befragt.

    @ Brigitte Götz:
    Erschreckend sind einige Kommentare zum Bericht des SWR.

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