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Kaugummi und Duftstoffe: Homöopathen entlarven sich selbst, die nächste

| 29 Kommentare

Eine weitere Folge aus der Reihe „Homöopathen entlarven sich selbst“:

Hoö

Ist das als Witz gemeint?

Offenbar nicht, denn die Dame verabreicht anscheinend – wir geben das nur so weiter – auch bei Notfällen „ungefragt Globuli“ und „jede Menge Hokus Pokus“.

Da helfen nur:

CbfACtRWwAAlFgf

Zum Weiterlesen:

  • Schweinefleisch und Mittagsschlaf: wie man Homöopathie wirkungslos macht, Astrodicticum simplex am 18. November 2009
  • Verdammt: Das Netzwerk Homöopathie ist vollständig enttarnt worden! GWUP-Blog am 18. Februar 2016
  • Heilpraktiker und Homöopathie – Der Dunning-Kruger-Effekt und mehr, Ratgeber-News-Blog am 24. Februar 2016
  • Pseudowissenschaftliche Diskurse: Die Regeln der Wissenschaft, NZZ am 29. Januar 2016

29 Kommentare

  1. Am Freitag, 4. März läuft auf „ARD-AlPHA“ um 19.00 Uhr der Beitrag „Die Geschichte der Homöopathie“, eine sechsteilige Dokumentation.

    Hier die anderen Sendetermine:
    http://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/die-geschichte-der-homoeopathie/die-geschichte-der-homoeopathie102.html

    Sorry, wenn schon von Bernd Harder darüber berichtet bzw. die Sendung angekündigt wurde (habe es dann übersehen, wollte aber dennoch vorsichtshalber mal auf die sechsteilige Serie hinweisen).

    Leider verspricht das, was ich bisher in der Ankündigung vom Sender darüber gelesen habe, nichts Gutes….

  2. Auf Kaugummis und Duftstoffe kommt’s dann auch nicht mehr an, wenn schon „sitzende Lebensart in eingesperrter Stuben-Luft“, also das Warten im Wartezimmer die Behandlung in Frage stellt :-)

    http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/11/18/schweinefleisch-und-mittagsschlaf-wie-man-homoopathie-wirkungslos-macht/

  3. Heißt das, dass jemand, der Parfüm, Aftershave oder auch nur allzu stark duftendes Duschgel benutzt hat, dort nicht willkommen ist? Oder, wenn jemand als Aftershaveträger krank wird, muss der dann erst unter die Dusche oder zum Allopathen?

    Und zählt nur Kaugummi, oder stören auch Kaubonbons die homöopathischen Kreise?

    Könnt man sich nicht ausdenken, solche Sachen…

  4. „Wenns nicht geholfen hat, dann lag es daran, dass Sie bei mir im Wartezimmer waren!“

  5. wenn mir jemand ungefragt etwas verabreicht, ist das Körperverletzung

  6. Ach, das ist doch alles wohl nur Satire, oder?

    ;-)

  7. In der Tat: auf dessen Internetseite steht eigentlich überhaupt nichts von Homöopathie oder anderen Alternativ-Angeboten.
    Scheint sich um einen Witz zu handeln, aber sicher kann man sich da nie sein…

  8. Schlimmer geht’s aber nimmer wenn das Satirierte von der Satire nicht mehr unterscheidbar ist, oder wenn man… ups sorry ich muss los! Bäume Umarmen an der VHS.

  9. @vincent:

    Doch:

    „Praxis für Dermatologie, Allergologie und Homöopathie“

  10. @Bernd
    Huch?! Da hatte ich wohl den falschen erwischt.
    Schlechte Recherche, soll nicht wieder vorkommen.

  11. @Pierre Castell:

    Danke, das hatten wir tatsächlich mal, ist aber lange her:

    https://blog.gwup.net/2013/10/18/die-geschichte-der-homoopathie-wieder-bei-br-alpha/

  12. Kaugummis sind natürlich nicht homöopathieverträglich, das weiß man doch. Herrschaftszeiten, wie oft muss man euch so was erklären?! ;-)

    https://buggisch.wordpress.com/2014/03/03/homoeopathievertraeglich/

  13. Ist doch klar: die Duftstoffe werden durch die Umgebungsluft verdünnt und dadurch potenziert, so dass sie die Homöopathika beeinträchtigen. Also ein Tröpfchen Dufstoff, verdampft und verteilt in der gesamten Erdatmosphäre – nicht auszudenken, wie gefährlich das sein könnte!

  14. Oh man, was kommt denn noch alles?
    Elektrosmog, Störfelder, Erdstrahlen, Wasseradern, Komso-Tellurische-Schlote…und jetzt auch noch Duftstoffe und Kaugummi, die homöopathieunverträglich sind…
    …ich hoffe diese Website ist entstört…ich habe heute schon drei Barcodes gesehen…Hilfe…

  15. Was viele Homöopathieanhänger nicht wissen ist, dass Hahnemann zahlreiche Dinge als nachteilig für die Wirkung der Homöopathie aufgestellt hat, nachzulesen in §284 des Organons (auf den sich oben genannte Links ja auch beziehen).

    Ich bin da erst drüber gestolpert, als ich mal recherchiert habe, woher das angebliche Mentholverbot kommt, mit dem ich in der Apotheke immer wieder konfrontiert werde (homöopathieverträgliche Zahncreme, Zahnpulver statt Zahncreme, Ablehnen eines Hustenbonbons als Kundengeschenk).

    Also eigentlich kann man diese Gebote gar nicht einhalten. Man darf nichts gut gewürztes essen, nichts zu sich nehmen, das irgendeine Arzneiwirkung hat, keine Gewürze, kein Bier; man darf auch nicht masturbieren, soll aber durchaus Sex haben, aber nicht zu viel.

    Völlige Enthaltsamkeit ist auch schlecht und und und…

    Es ist schon putzig.

    Aber immerhin… noch sind die Strichcodes auf den Globuli der DHU nicht entstört.

  16. @Christian Becker

    psssst… doch, unser DHU-Fläschchen-Strichcode ist tatsächlich entstört! …

  17. Eine echte Koryphäe, die Frau Dr. Kübler:
    http://www.amazon.de/Hom%C3%B6opathie-Hautkrankheiten-Birgit-Marion-K%C3%BCbler/dp/3830475918

    Aber die Arztbewertungen sind wirklich furchtbar…aber das sind alles entweder Neider oder Pharma-Mafiosis ;-)

    Das mit den Schüßler-Salzen für Leichtgläubigkeit ist wirklich zum totlachen, ich habe mich gerade homöopathisch totgelacht, als ich das las mit der Hochdosierung: Alle 1 bis 10 Minuten 1 Tablette…man, wenn man sich das vorstellt, daß sich jemand alle Minute eine Tablette einwirft, oder alle zehn Minuten, vielleicht noch einen Arlarm-Counter am Handy eingestellt hat und das alles wegen „Leichtgläubigkeit“…

    ich lach mich gleich tot :-))

  18. Mich würde auch mal die Definition der Indikation von „Leichtgläubigkeit“ interessieren…oder ab wann man die Hochdosierung braucht.

    Schon ab: „Ich glaube, meine Frau liebt mich“, oder erst ab: „Ich glaube an den Osterhasen“?
    Hat ihr Kind die Masern? – macht nichts.

    Glaubt ihr Kind an den Osterhasen – Notfallindikation: Schüßler-Salze gegen Leichtgläubigkeit, jede Minute eine Tablette – jede Minute zählt, es geht um ihr Kind.

  19. @ Ralf
    „ich lach mich gleich tot :-))“

    Lieber nicht – möchte gerne weiter Ihre köstlichen Kommentare lesen!

  20. Die Evidenzforschung bezüglich der Störfaktoren gegen die homöopathische Effektentfaltung stell ich mir ja ganz ulkig vor: Also vielleicht erstmal nur 1 Indikation und 1 Sorte Kuguli und dann aber verschiedene Cofaktoren im Test gegeneinander, wobei … naja, Geruchseinflüsse sind jetzt nicht so gut zu verblinden. Oder doch: echtes Pfefferminzaroma gegen künstliches usw. Wrigleys gegen Noname-Kaugummi. Roten Libanesen gegen Schwarzen Afghanen.

    Man wird dann herausfinden, dass z.B. die homöopathische Wirkung gegen chronischen Mundgeruch potenziert wird, wenn man … ok, ihr ahnt schon, wie diese Studie ausgeht: Globuli sind signikant wirksamer gegen Mundgeruch als Placebo.

    He ich hab plötzlich so Hunger auf was Süßes….

  21. @Christian Becker

    Psssst… Man hat mich jetzt genauer informiert. Die längeren Balken bei dem Barcode sind zwar weg (also kein 666), aber das gilt wohl noch nicht als „entstört“. Das wäre dann erst, wenn durchgestrichen wäre. Also doch noch nicht so weit…

  22. „Kommen Sie bitte nicht krank zu meiner Sprechstunde. Krankheit verträgt sich nicht mit Homöopathie“

  23. Guru Hahnemann hat ja auch in §260 Organon geschrieben, wann HP nicht wirksam ist

    Für chronisch Kranke ist daher die sorgfältige Aufsuchung solcher Hindernisse der Heilung um so nöthiger, da ihre Krankheit durch dergleichen Schädlichkeiten und andere krankhaft wirkende, oft unerkannte Fehler in der Lebensordnung gewöhnlich verschlimmert worden war 2).

    2) Kaffee, feiner chinesischer und anderer Kräuterthee; Biere mit arzneilichen, für den Zustand des Kranken unangemessenen Gewächssubstanzen angemacht, sogenannte feine, mit arzneilichen Gewürzen bereitete Liqueure, alle Arten Punsch, gewürzte Schokolade, Riechwasser und Parfümerieen mancher Art, stark duftende Blumen im Zimmer, aus Arzneien zusammengesetzte Zahnpulver und Zahnspiritus. Riechkißchen, hochgewürzte Speisen und Saucen, gewürztes Backwerk und Gefrornes mit arzneilichen Stoffen, z. B. Kaffee, Vanille u.s.w. bereitet, rohe, arzneiliche Kräuter auf Suppen, Gemüße von Kräutern, Wurzeln und Keim-Stengeln (wie Spargel mit langen, grünen Spitzen), Hopfenkeime und alle Vegetabilien, welche Arzneikraft besitzen, Selerie, Petersilie, Sauerampfer, Dragun, alle Zwiebel-Arten, u.s.w.; alter Käse und Thierspeisen, welche faulicht sind, (Fleisch und Fett von Schweinen, Enten und Gänsen, oder allzu junges Kalbfleisch und saure Speisen; Salate aller Art), welche arzneiliche Nebenwirkungen haben, sind eben so sehr von Kranken dieser Art zu entfernen als jedes Uebermaß, selbst das des Zuckers und Kochsalzes, so wie geistige, nicht mit viel Wasser verdünnte Getränke; Stubenhitze, schafwollene Haut-Bekleidung, sitzende Lebensart in eingesperrter Stuben-Luft, oder öftere, bloß negative Bewegung (durch Reiten, Fahren, Schaukeln), übermäßiges Kind-Säugen, langer Mittagsschlaf im Liegen (in Betten), Lesen in wagerechter Lage, Nachtleben, Unreinlichkeit, unnatürliche Wohllust, Entnervung durch Lesen schlüpfriger Schriften, Onanism oder, sei es aus Aberglauben, sei es um Kinder-Erzeugung in der Ehe zu verhüten, unvollkommner, oder ganz unterdrückter Beischlaf; Gegenstände des Zornes, des Grames, des Aergernisses, leidenschaftliches Spiel, übertriebene Anstrengung des Geistes und Körpers, vorzüglich gleich nach der Mahlzeit; sumpfige Wohngegend und dumpfige Zimmer; karges Darben~ u.s.w. Alle diese Dinge müssen möglichst vermieden oder entfernt werden, wenn die Heilung nicht gehindert oder gar unmöglich gemacht werden soll. Einige meiner Nachahmer scheinen durch Verbieten noch weit mehrer, ziemlich gleichgültiger Dinge die Diät des Kranken unnöthig zu erschweren, was nicht zu billigen ist.

    Quelle: http://www.homeoint.org/books4/organon/org260.htm

    Im übrigen hats damals ja nur wenige Arzneien gegeben die wirklich wirksam waren.

    Beispielsweise Mohnsaft gegen Schmerzen.Und da schreibt er in der „Reinen Arzneimittellehre“ aus 1830 auf S. 269 „Am auffallendsten aber war der Missbrauch, den schier alle Ärzte bis zum heutigen Tag auf dem ganzen Erdboden vom Mohnsafte machten, indem sie ihn gegen Schmerzen aller Art, sie mochen auch noch so alt und eigerostet seyn, als Haupt-Hülfsmittel verwendeten…

  24. @Ralf (3. März 2016 um 21:44)

    „Homöopathie bei Hautkrankheiten“ klingt schon übel genug, richtig schlimm wird es aber in der Rubrik „Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch“: „Homöopathie in der Krebstherapie“ (5.0 von 5 Sternen bei 1 Bewertung), „Homöopathie bei akuten Erkrankungen und Notfällen“ (4.8 von 5 Sternen bei 5 Bewertungen), „Homöopathische Kindermittel in Wort und Bild“ (5.0 von 5 Sternen bei 4 Bewertungen), „Das Übungsbuch für akute und chronische Erkrankungen“, usw., ich mag gar nicht mehr weiterklicken :-(

  25. Heute wurde ich wieder enttäuscht:
    Schon mehrmals lobte ich „meine“ Apotheke, daß sie keine Homöopathika in der „Auslegware“ hatte…vorbei…in der Nähe der Kasse, stehen Päckchen, mit einer „Frühjahreskur“ mit drei verschiedenen „Schüßler-Salze“ beinhaltet…und dann traf mich fast der Schlag…ein ganzes Regal voll mit „Schüßler-Salzen“…man, die Schüßler-Salze, sind der Tiefpunkt überhaupt und sind sogar noch eine Beleidigung für die „Homöopathie“…vor allem, „wirken“ diese nicht mehr durch das Simsalabim-Prinzip, sondern nur noch durch „Verdünnung“…
    Vielleicht liegt es daran, daß die Tochter des Apothekers, der mittlerweile schon im Ruhestandalter ist, die Apotheke immer mehr übernimmt…ist das Pharmazie-Studium mittlerweile so „Esoterik-verseucht“?

  26. @theskeptataor
    Danke…
    Wow, das habe ich noch nicht gewußt, das schlägt dem Faß den Boden aus:
    http://scienceblogs.de/bloodnacid/files/2012/11/Clip_z.jpg
    Wenn das die Zukunft ist, dann „Gute Nacht“…ja, „Wissen“ kann so einfach sein…

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