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Lotto-Tipps vom Skeptiker

| 9 Kommentare

Womit kann man Physiker schockieren?

Indem man ihnen erzählt, dass man Lotto spielt.

Nichtsdestotrotz gibt GWUP-Vorstandsmitglied Dr. Florian Aigner in seiner aktuellen Kolumne Wissenschaft & Blödsinn Tipps fürs Ankreuzen – streng wissenschaftlich, versteht sich:

Noch immer glauben viele, man könne den Zufall mit Hilfe von Statistik überlisten. Eine Zahl, die seit Monaten nicht gezogen wurde, muss doch endlich mal drankommen!

Das ist natürlich Blödsinn – der Zufall hat kein Gedächtnis. Wenn in zwölf Runden hintereinander immer die Zahl 28 gezogen wird, hat das keinen Einfluss auf die nächste Runde.

Aber Achtung: Das bedeutet nicht, dass jeder Tipp gleich gut ist.

Genau mit dem Argument, dass die Gewinnchance für alle Zahlenkombinationen gleich ist, tippen nämlich viele Leute hübsche regelmäßige Muster – etwa die Zahlen eins bis sechs, oder eine Diagonale am Lottoschein.

Sollte man mit einem solchen Tipp dann tatsächlich gewinnen, muss man mit vielen anderen Leuten teilen, die genau dieselbe grandiose Überlegung angestellt haben. Eine Zahlenkombination ohne erkennbare Struktur ist daher besser.

Die Gewinnwahrscheinlichkeit bleibt gleich, aber der zu erwartende Gewinn ist höher.

Populär ist es auch, sich durch Geburtsdaten bei der Zahlenauswahl inspirieren zu lassen. Man sollte daher auch hohe Zahlen größer als 31 mit dabei haben, auch das senkt die Wahrscheinlichkeit, den Gewinn teilen zu müssen.“

Zum Weiterlesen:

  • Wie man im Lotto gewinnt, futurezone am 24. Februar 2015
  • Ist das zu glauben? Cartoon-Kalender sagt Papst-Rücktritt taggenau voraus, GWUP-Blog am 12. Februar 2013

9 Kommentare

  1. Mein Lottotipp ist: surprise, surprise: 1 2 3 4 5 6
    Dies Kombination ist genauso wahrscheinlich, wie jede andere…nur uns mutet diese Kombination weniger wahrscheinlich an.
    Woran liegt das? mMn, haben wir schon viele Ziehungen erlebt und immer wieder gesehen, das ganz „komische“ Kombination dabei herauskamen, aber wir sahen auch „merkwürdige“ Reihen, die aber von vielen getippt wurden und somit auch keinen wirklichen Gewinn versprachen.
    Woran liegt das?
    Unser Gehirn mag eine „geordnete“ Reihe, und das „Chaos“ ist abschreckend – man könnte sagen: Unser Gehirn mag die Ordnung…und das ist auch richtig, diese Ordnung ist essentiell, nicht um sonst gibt es die „Blut-Hirn-Schranke“, die alle Erreger und „Unrat“ von dem Gehirn fernhalten, denn das System „Gehirn“ braucht die „Exklusivität“ seiner Vernetzung, jede Störung kann zu schweren Folgen führen (zb. Schizophrenie und Alzheimer usw usw usw)

  2. die obige erklärung ist aber schon vor einigen jahren von walter krämer in einem buch beschrieben worden. also keine neue erkenntnis,
    somdern plagiat.

  3. @ Ralf: Ich verstehe Ihren Beitrag ehrlich gesagt nicht.

    Auf der einen Seite meinen Sie, dass uns die Kombination 1 2 3 4 5 6 weniger wahrscheinlich vorkommt, aber auf der anderen Seite sagen Sie, das Gehirn würde sich automatisch zur Ordnung hingezogen fühlen. Das wiederspricht sich. Übrigens: Wenn Sie diese Zahlen tatsächlich spielen und diese auch gezogen werden sollten, dann wird das die geringste Ausschüttungssumme pro Gewinner in der Geschichte des Lotto sein.

    Laut Wikipedia gab es 1999 bei der Zahlenfolge 2 3 4 5 6 26 insgesamt 38.008 Spieler, die FÜNF richtige hatten. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass nur ein dreiundvierzigstel (49 – 6 = 43 Möglichkeiten für die sechste Zahl) dieser Spieler die Kombination 1 2 3 4 5 6 hat, kommen wir auf fast 900 Personen, mit denen Sie den Gewinn teilen müssten.

    @ diabetiker: Mit dem Wort „Plagiat“ sollte man etwas vorsichtiger sein. Schließlich stehen in dem Artikel Dinge, die eigentlich schon lange allgemein bekannt sind.

    Ich kenne das von Ihnen beschriebene Buch nicht, aber dass Sie schreiben, dass es vor „einigen Jahren“ erschienen wäre zeigt bereits, dass auch Herr Krämer schon nicht der erste gewesen sein kann, dem das eingefallen ist.

    Diese Erkenntnisse über Lotterien sind nämlich schon Jahrzehnte alt. Wahrscheinlich sogar so alt wie das Lottospiel selbst.

  4. „Hilfe, das waren meine Zahlen!

    Manche Leute tippen jedes Mal dieselben Zahlen. Dagegen ist nichts zu sagen, doch birgt es die Gefahr, dass die Zahlen dann vielleicht genau dann gezogen werden, wenn man gar nicht mitgespielt hat. Muss man sich dann ein Leben lang grämen, die große Chance auf den Reichtum nicht genützt zu haben?

    Nein. Sie können sich in diesem Fall mit einer einfachen physikalischen Überlegung helfen: Die Lottoziehung ist chaotisch – und die Chaostheorie sagt, dass winzige Unterschiede in der Ausgangssituation zu ganz drastisch unterschiedlichen Endresultaten führen. Allein schon durch die minimalen Vibrationen, die Sie beim Ankreuzen der Zahlen verursachen und die Luft, die Sie dabei ausatmen, ändern Sie den Zustand der Welt, und damit beeinflussen Sie auch die Lottoziehung. Hätten Sie also einen Lottoschein ausgefüllt, dann wären die Zahlen allerhöchstwahrscheinlich gar nicht gezogen worden. Erst Ihre Entscheidung, nicht zu spielen, hat den Lauf der Welt verändert und dazu geführt, dass genau Ihre Zahlen gezogen wurden. Es gibt also keinen Grund, sich zu ärgern.“ (Dr. Florian Aigner)

    So habe ich das noch nie gesehen;-)

    Im Ernst:
    Man kann noch so sehr über ein Mitspiel beim Lotto diskutieren.
    Ich kannte mal eine Frau, die tatsächlich das Glück hatte, INNERHALB EINES JAHRES zweimal 6 Richtige zu haben (mit einem Einsatz von je 12 DM). Ein Nachbar in unserer Straße gewann letztes Jahr knapp 4.000 Euro mit seinen 5 Richtigen.

    Ich selbst hatte mal vor ca. 20 Jahren das Glück, in einer Klassenlotterie einen sechsstelligen Betrag zu gewinnen.

    Wer nicht wagt, der kann nicht gewinnen. Nur sollte jeder den Einsatz so wählen, dass der verlorene Einsatz keinen großen Verlust darstellt.

    Selbst ein Mensch mit geringstem Einkommen könnte regelmäßig spielen. Er braucht nur einen einzigen Euro zu setzen und ist dabei.

    „Die einen hoffen, die anderen machen!“ (leider ist mir der Urheber des Zitats nicht bekannt).

    Wie auch immer: Wieso sollte man nicht spielen? Ich setze weiter monatlich 20.- auf mein Glück. Mehr würde ich aber niemals einsetzen, zu sehr würde ich mich dann über den evtl. Verlust ärgern.

  5. Wie heisst es doch so schön: Lotto ist eine Strafsteuer für Leute, die keine Wahrscheinlichkeitsrechnung beherrschen….

  6. „Lotto ist eine Strafsteuer für Leute, die keine Wahrscheinlichkeitsrechnung beherrschen….!“

    Wieso diese allgemeine Ablehnung?
    Wie in meinem letzten Kommentar erwähnt:
    Der Spaß muss nicht teuer sein – 1 Euro je Ziehung.

    Das tut niemanden weh, KÖNNTE aber mal das große (unwahrscheinliche) Glück bringen. Und dann kann der Jubel ausbrechen…

    Warum sich dieser (wenn auch noch so kleinen) Chance entziehen?

  7. Walter Krämer, Götz Trenkler: Lexikon der populären Irrtümer. Frankfurt am Main: Eichborn, 1996, S.203ff (Eintrag: „Lotto“)
    Walter Krämer: Denkste! Trugschlüsse aus der Welt des Zufalls und der Zahlen, Campus-Verlag, Franfurt/New York 1995

    Das stammt aus einer Zeit als Walter Krämer noch lesenswert war, also bevor er sich in den „Verein Deutsche Sprache“ verrannt hat. „Klapprechner“ an Stelle von Laptop – dass ich nicht lache! Aber so steht’s auf der Zwischennetzgegenwart des VDS:
    http://www.vds-ev.de/presse/pressemitteilungen/1221-duden-ist-sprachpanscher-2013-

    Von „Plagiat“ würde ich in diesem Zusammenhang allerdings nicht sprechen, denn Dr. Florian Aigner hat ja nix abgeschrieben. Aber die Idee ist eben nicht neu. Ungefähr so als würde ich hier den Zwischenwertsatz beweisen, wie ich’s auf der Schule mal gelernt habe. Da würde auch niemand von Plagiat sprechen, aber originell wäre es eben auch nicht.

  8. Zitat Der8teZwerg

    @ Ralf: Ich verstehe Ihren Beitrag ehrlich gesagt nicht.

    Ich ehrlich gesagt auch nicht mehr :-)

  9. @ Gernot Buth / Der 8te Zwerg

    Da mich schon als Kind die Ziehung der Lottozahlen interessierte und ich als 14-jähriger auf einem Schein 4 x 4 Richtige hatte (ich tippte die gleiche Zahlenreihe viermal) und somit ca. 200.- DM gewann (für mich zur damaligen Zeit als Jugendlicher eine beeindruckende Summe), kaufte ich mir damals ein Buch, in dem sämtliche Gedanken und „Tipps“ zum Lotto zu finden waren.

    Darunter auch solche Gedanken, wie Sie hier von Dr. Florian Aigner geäußert wurden.

    Das war vor über 40 Jahren…

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