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Keine Angst vor Strahlung: Hamburger WLAN-Schulprojekt startet doch

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Die Hamburger Schulbehörde hat dementiert, dass ein WLAN-Projekt zum digitalen Lernen an sechs Schulen auf Eis gelegt worden sei.

In den letzten Tagen hatte es in den Medien geheißen, die Nutzung von Notebooks und Tablets per WLAN sei „aus gesundheitlichen Gründen“ beziehungsweise aus „Angst vor gefährlicher Strahlung“ gestoppt worden.

Wenig überraschend tat sich insbesondere der „Goldenes Brett“-Preisträger Kopp-Verlag mit der Horror-Meldung „Verstrahlte Schüler“ hervor.

In einer Pressemitteilung der Behörde für Schule und Berufsbildung von heute heißt es nun:

Das Projekt ist keineswegs gestoppt, sondern befindet sich in der Umsetzung. Aus drei der sechs beteiligten Schulen liegen die Zustimmungen der Eltern vor, in einigen Klassen läuft der Unterricht bereits.

Bislang gibt es positive Rückmeldungen von über 400 Eltern, nur ein einziges Elternteil hat nicht zugestimmt.

Allerdings sind wir etwas besorgt darüber, dass eine kleine Initiative außerhalb der Schule ein Verbot von WLAN an Schulen durchsetzen will.

Es wäre absurd, wenn die Schülerinnen und Schüler zuhause, in Cafés und im öffentlichen Raum selbstverständlich WLAN nutzen und ausgerechnet Schulen von dieser modernen Technik ausgeschlossen wären.“

Parallel dazu weist der Wissenschaftsblog Quantenwelt darauf hin, dass es „hanebüchen“ sei, etwaige gesundheitliche Probleme bei der wachsenden Nutzung der digitalen Medien ausschließlich auf das WLAN zurückführen zu wollen:

Was die Menschen nicht sehen, fühlen oder riechen können, ist ihnen unheimlich. Dafür habe ich nicht nur Verständnis, das geht mir genauso.

Nicht zuletzt deshalb ist die Angst der meisten Menschen vor Radioaktivität irrational hoch, also höher als die tatsächliche Gefahr verglichen mit anderen Gefahrenquellen nahelegt.

Absurd wird diese Angst vor unsichtbarer Strahlung, wenn sie sich auf die harmlose und gut erforschte Strahlung des drahtlosen Internet, des WLAN erstreckt.“

Der Physiker und GWUP-Vorstand Dr. Florian Aigner hatte bereits im Oktober über elektrische Felder und vermeintlich elektrosensible Menschen geschrieben:

Man muss Leute, die Schmerzen haben, auf jeden Fall ernst nehmen. Es hilft niemandem, wenn man sagt, die Schmerzen seien gar nicht echt, seien eingebildet, seien egal. Wenn etwas weh tut, dann tut es weh.

Aber man muss sehr genau hinsehen um die Ursache herauszufinden. Wenn nicht die Strahlung selbst die Ursache ist, sondern vielmehr die Angst vor der Strahlung, dann muss man nicht Sendeanlagen abschalten, sondern die Angst bekämpfen. Vielleicht kann ein bisschen wissenschaftliche Bildung dabei helfen.

Wenn man mal verstanden hat, dass eine Sache ungefährlich ist, dann wird man sich davor auch nicht mehr fürchten.“

Zum Weiterlesen:

6 Kommentare

  1. Angst ist bekanntermaßen eine Emotion und jede Emotion hat auch eine Auswirkung auf das System ‚Körper‘, bzw wird durch diesen bedingt. Es ist quasi eine ‚Rückkoppelung‘ und wie wir es von einer Rückkopplung kennen, verstärkt sich diese gegenseitig, das hört man sehr gut bei einer akustischen Rückkopplung.
    Das Angstgefühl erzeugt körperliche Reaktionen, wie zb ‚Blutdruckerhöhung‘, dieser Blutdruckanstieg, kann wiederrum das Angstgefühl verstärken.
    Wenn ich also Angst habe vor unbekannten Strahlungen, so können eventuelle körperliche Reaktionen, eine Folge der Angst sein und nicht der Strahlung.
    Ihr „Doktor-Sommer-Team“ :-)

  2. Esohochspannung

    Auf die Ohren gibt’s was mit einer hochspannenden Erfrischung.
    Der hochfrqenztechnische mixwix der garantiert kein
    CE Zeichen bekommt und eine ordentliche Funkstörungen
    verbreitet. Hier gibt’s mit der Hochfrequenz Wellenkeule
    was auf die Elektrosenilen.

    Hier prickelts beim Strahlenopfer:

    https://www.youtube.com/watch?v=sR-YV1wk1aQ&feature=youtu.be

    Das ist endlich mal was Lustiges.
    Die meinen das ernst. Wenn die damit erwischt werden,
    gibt’s ordendlich Ärger wegen Funkstörung. M.

    Kalte Füße?
    Nöö,wir haben eine Mikrowelle !

  3. Sicher machen ein paar „Strahlen“ mehr oder weniger keinen Unterschied. Aber hier ist eine mögliche Erklärung warum immer mehr Menschen Probleme mit der modernen Kommunikationstechnik haben.
    https://cbsminnesota.files.wordpress.com/2014/11/spine-study.pdf

  4. Ob es dann auch WLAN an der zukünftigen Hamburger Waldorfschule geben wird?

  5. Ängste vor „Strahlung“ werden geschürt bzw. erzeugt,
    Kongresse und Seminare des Dr. Klinghardt (u. a. bekennender MMS-Behandler und Vertreter der GNM) beworben und Verschwörungstheorien verbreitet:

    „WLAN – Eine Gefährdung im Ausmaß von Contergan – Wen kümmerts?“:

    http://www.umweltbedingt-erkrankte.de/index.php/termine/211-wlan-eine-gefaehrdung-im-ausmass-von-contergan-wen-kuemmerts

    Ist es gelungen, die Leute völlig zu verunsichern und zu verängstigen, kann man entsprechende „Schutz“-Produkte besser absetzen –
    wie z. B. ESmog-Schutz-Plättchen fürs Handy:
    http://www.csn-deutschland.de/blog/tag/umweltklinik/
    und
    die potentielle Klientel für sog. „Umweltkliniken“ erhöht sich.

    Geschickt eingefädelt – perfekte Marketing-Masche … !
    Denn: 1.Vorsitzender des obigen Vereins UND auch „Umweltklinik“-Besitzer ist Dr. rer. nat. J. Ionescu:
    https://www.psiram.com/ge/index.php/John_Gruia_Ionescu

  6. Nachtrag:

    Für betuchtere vermeintlich Elektrosensible und Umweltkranke gibt es in Brasilien eine „Funkloch-/Detox-Klinik“ mit deutschem Ärztepersonal;
    Schirmherr dieser Klinik ist der brasilianische Wunderheiler Joao de Deus:

    http://www.ostmed.net/detox/detox.pdf

    Zitate (Auszüge):

    „Zu diesem Projekt haben sich einige der bekanntesten integrativen Ärzte weltweit
    zusammengefunden: Dr. Harald Banzhaf, Prof. Dr. Thomas Endler, Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
    Dr. Ralf Heinrich, Dr. Peter Jennrich, HP Peter Kern, Dr. Ralf Kirkamm, Dr. Dietrich
    Klinghardt, Dr. Heinrich Kremer, Dr. Paulo Leme, HP Ralf Mayer, Dr. Kurt Mosetter, Dr.
    Joachim Mutter, Dr. Johannes Naumann, Dr. Christoph Plothe, Dr. Christfried Preußler, Dr.
    Juliane Sacher, Dr. Holger Scholz, HP Margot Thomann, Dr. Ulrich Volz, Prof. Dr. Vera
    Stejskal.
    Es ist einmalig, dass eine solch geballte Kompetenz an einem Ort zusammentrifft, um Mitte Januar
    2010 für die oben aufgeführten verschiedenen Krankheitsbilder in gemeinsamen Brainstormings
    einheitliche Behandlungsprotokolle zu erarbeiten. Diese werden zu einem 1/3 aus wissenschaftlich
    belegten Therapien, aus einem 1/3 aus Erfahrung und zu einem weiteren 1/3 aus Intuition
    bestehen.“

    „P.S.: die Chancen stehen sehr gut, dass der brasilianische Heiler Joao de Deus als „Schirmherr“
    einen Tag zwischen dem 14. und 21. Januar dort anwesend sein wird!“

    Das Geschäft mit der Angst … !
    Je größer die Angst, desto besser für`s Geschäft !

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