Kein genuin skeptisches Thema – passt aber wenigstens halbwegs zu Ostern.
Also: Der Kabarettist Martin Puntigam, der auch Mitglied der „Science Busters“ ist, trat vor einigen Tagen im Vereinsheim Schwabing auf,
… seit Jahren Treffpunkt für etablierte Kabarettisten, Comedians, Musiker und junge Talente“,
heißt es auf der Homepage.
Und weiter:
Alle fühlen sich hier zu Hause, da sie spontan und ohne Einschränkungen vor begeistertem jungem Publikum auftreten und dabei entweder erste Bühnenerfahrung sammeln oder Ausschnitte neuer Programme testen können. Das Bayerische Fernsehen fängt diese einzigartige Schwabinger Wirtshaus-Stimmung ein und unterstützt dabei die Talentschmiede im Vereinsheim.“
Ohne Einschränkungen?
Als die Sendung am 22. März kurz vor Mitternacht ausgestrahlt wurde, sah Puntigam seinen Auftritt nur „radikal gekürzt“.
Die Abendzeitung griff das Thema auf und schrieb von „Zensur“:
Kirchenwitze zu frech.“
Der Sender verteidigt die Schnitte mit der „Überlänge“ der Show, welche den Senderahmen gesprengt hätte.
Puntigam selbst sagt dazu:
[…] Irgendwann wird es auch im deutschsprachigen Raum im TV echte Satire geben, wie sie in Großbritannien seit Jahrzehnten üblich ist. Und darauf freue ich mich, denn ich bin guter Dinge, das wahrscheinlich noch erleben zu dürfen.“
Immerhin ist die Nummer mittlerweile vollständig auf der Homepage des Bayerischen Fernsehens zu finden, und zwar hier.
Zum Vergleich die TV-Fassung:
Zum Weiterlesen:
- Zensurvorwurf beim BR: Der Zoff geht weiter, Abendzeitung am 27. März 2013
28. März 2013 um 15:34
Also, wenn der BR wirklich Zensur ausüben wollte, hätte er wohl nicht die ungekürzte Fassung auf seine Homepage gestellt, sondern nur die gesendete. Der Auftritt von Ude war wohl überhaupt nicht geplant, und bei Sendungen dieser Art muß man immer damit rechnen, daß die Zuschauer auf das Gesehene reagieren und der Künstler wiederum darauf. So ist der Zeitplan schnell aus den Fugen.
Die Künstler, die dort auftreten wissen daß ihr Beitrag für die 45-minütige Sendung gekürzt werden kann. Ich verstehe die künstliche Aufregung von Herrn Puntigam nicht. Oder gehört das nur zu dem besch(PIEP)enen Spiel der Boulevardzeitungen gegen den Öffentlich Rechtlichen Rundfunk. Da hätte ich dem Herrn Puntigam mehr Intelligenz zugetraut, daß er sich dazu nicht einspannen läßt.
28. März 2013 um 17:20
@trixi:
Ob Puntigam’sches PR-Getöse oder nicht: Dem BR in seiner nahezu chronischen Papstbesoffenheit traut man Kirchenkritik-Zensur halt allzu leicht zu.
29. März 2013 um 09:59
@Rainer: Die ursprüngliche Nummer wurde erst Montagabend online gestellt, nachdem die Presse nachgefragt hat.
Und es stimt einfach nicht, dass alle Kürzungen mit mir besprochen waren.
Den ersten Kürzungen (die nicht nur wegen der Länge anstanden) habe ich zugestimmt. Ich habe allerdings nie zugestimmt zu kürzen, dass vergewaltigten Frauen die medizinische Betreuung durch katholisch geführte Kliniken versagt wurde. Das kostet maximal 3 Sekunden Zeit, verletzt keine religiösen Gefühle, sondern ist einfach nur eine unbequeme Wahrheit.
Ob man das nun Zensur wie die Abendzeitung oder etwas freundlicher vorauseilenden Gehorsam nennen will, ist mir in dem Fall dann tatsächlich egal.
Was ich nicht verstehen kann, ist Unverständnis eines Skeptikers darüber, dieses Procedere sichtbar zu machen.
29. März 2013 um 10:54
@Trixi: Es wurden aber Kürzungen mir mir besprochen, begründet sowohl mit der Zeit als auch mit dem Schutz religiöser Gefühle (was ja im Rundfunkgesetz des BR festgechrieben ist) und wie gesagt, dem habe ich zugestimmt.
Wenn ich dann die fertige Sendung sehe und es fehlen weitere Dinge, die die religiösen Gefühle nicht verletzen und die nicht besprochen waren, dann fühle ich mich veräppelt. Und ja es gehört zum guten Ton Dinge die herausgeschnitten werden abzusprechen. Deshalb legt man die Nummern von Künstlerseite auch im Vorfeld vor, die werden ja nicht blind „gekauft“.
Die Aufzeichnung war Mitte Februar, wobei ich nicht verstehe, was das damit zu tun hat?
29. März 2013 um 11:01
@Ruth:
„Die Aufzeichnung war Mitte Februar, wobei ich nicht verstehe, was das damit zu tun hat?“
Na, die Frage kann ich schon gut verstehen. Aus den ganzen Berichten ist nicht zu entnehmen, wann überhaupt die Aufzeichnung war. Es hätte ja sein können, dass die Veranstaltung am 22. März war und mit einer Verzögerung von, sagen wir, einer Stunde dann gesendet wurde – das kenne ich so von einigen Talkshows.
Wäre dem so, wäre kaum Zeit gewesen, um umfangreiche Kürzungen mit allen Beteiligten abzusprechen.
Wenn das nicht so war, ist die ganze Geschichte zumindest seltsam.
29. März 2013 um 15:08
Schön, dass Ruth zugibt, dass sie zensiert…… und sich damit der Asozialität ausliefert…….
29. März 2013 um 15:25
@Statistiker:
Verstehe ich nicht ganz.
30. März 2013 um 08:55
@Statistiker: Hä?
@Ruth: Also die Krankenhausgeschichte ist doch jetzt in allen Medien komplett durchgekaut worden. Was besonders schade ist, daß es für die kath. Kirche wieder keine ernsthaften Konsequenzen haben wird.
Neue Erkenntnisse hat Herr Puntigam dazu auch nicht. Und wenn Herr Puntigam jetzt auch noch in dieses Loch bohrt ändert sich doch nichts mehr. Für mich fällt das unter: Es wurde zwar schon alles gesagt, aber noch nicht von allen.