Bei Astrodicticum simplex appelliert Dr. Florian Freistetter an seine Leser:
Esst mehr Insekten!“
Recht hat er, denn nicht nur im Dschungelcamp, sondern auch bei W wie Wissen werden Heuschrecken und Mehlwürmer als „die neue Supermahlzeit“ vorgestellt:
Als Experte für Krabbelgetier aller Art kennt Dr. Mark Benecke vom GWUP-Wissenschaftsrat sich natürlich ebenfalls mit Kerfen-Snacks aus.
Der Kriminalbiologe besitzt nach eigenen Angaben sämtliche Insekten-Kochbücher und gibt manchmal in Interviews ein paar Tipps:
Man kann Insekten gebraten als Croutons auf Tomatensalat streuen, als Knusperstückchen auf die Pizza legen oder in Zucker glaciert einem Pudding beimischen. Man kann sie behandeln wie ein anderes Fleisch und braten, backen, kochen, einlegen, dämpfen oder als Füllung verwenden […]
Insekten, die man essen möchte, sollten frisch sein und gut erhitzt werden, dann besteht laut Benecke kaum ein Gesundheitsrisiko […]
Geröstete Grillen haben ein nussiges Aroma, gebratene Wachsmottenlarven erinnern an Speck und gebackene Grillen mit Schokoladeüberzug schmecken ähnlich wie Krokant.“
An anderer Stelle findet sich gar das Rezept für ein „Kölsches Kartoffel-Mehlwurm-Süppchen à la Benecke“.
Wohl bekomms!
Zum Weiterlesen:
- Links und Literaturtipps zum Thema bei arte.tv
- Warum Insekten nicht unser neues Fleisch werden, Welt-Online am 1. April 2012
- Die Nahrung der Zukunft? HR-Online am 13. April 2012
- Das Steak der Zukunft hat sechs Beine, SWR2 am 25. April 2012
- Wie isst man eigentlich Insekten? stern.de am 23. Januar 2009
- Der Bombardierkäfer als Vorbild für neuartigen Weltraumantrieb, Der Standard am 23. Januar 2013
- Navigation: Mistkäfer orientieren sich an der Milchstraße, Süddeutsche am 25. Januar 2013
26. Januar 2013 um 20:12
Bei der stetig wachsenden Weltbevölkerung werden wir die „Resource Insekt“ auch nutzen müßen.
Geröstete Mehlwürmer sind aber auch sehr lecker…roh mag ich sie nicht so.
Man nimmt eine Pfanne mit erhitztem Öl und gibt ein Pfund Mehlwürmer in die Pfanne, nur kurz heiß anbraten und dann auf kleiner Flamme durchgaren. Mit Salz und Pfeffer und etwas Rosmarin würzen, das rundet den leicht nussigen Eigengeschmack der Maden ab. Dazu empfiehlt es sich einen Rotwein zu trinken – Freunde des Alkohols können sogar einen Schuß in die Pfanne geben.
26. Januar 2013 um 20:50
Igitt!!!
27. Januar 2013 um 15:57
@Pierre Castell
schauen Sie sich einmal die „Hühnerhaltung“ an, wenn Sie dann noch mit Appetit ein Hähnchen essen, dann Prost Mahlzeit.
Was auch noch interessant ist, woran auch viele nicht denken. Wie teuer darf das Futter in der Lebenszeit eines Hähnchens sein, wenn es gebraten am Imbiss 4,50€ kostet? 10€? Ich weiß, das ist eine Milchmädchen-Rechnung ;-)
31. Januar 2013 um 10:13
Bin Vegetarier, aber Insekten sind schon klasse, vermehren sich verdamt schnell und bilden eine große (prinzipiell essbare^^) Biomasse.
Die Geflügelhaltung hat mich übrigens endgültig zum Vegetarismus gebracht.
Die Futterkosten da werden häufig tatsächlioch durch die Futtermittelhersteller „getragen“, die treten oft als Finanzgeber für Aufzuchtbetriebe auf. Günstiges Geflügelfleisch kommt auch oft von ausgedienten Legehennen.
Hühner für die Mast haben auch nur eine kurze Lebenspanne. 4 Wochen.
22. April 2016 um 19:27
Ich muss zugeben, ich kannte Insekten zum Essen nur aus RTL-Beiträgen. Habe vor kurzem aber einen wirklich tollen Artikel über Insekten als künftige Proteinlieferanten gelesen und etwas im Netz umgeschaut ( so fand ich auch diesen Artikel).
Es gibt ja wirklich viele Rezeptideen mit Insekten: http://snackinsects.com/epages/a1912e88-af41-44f3-a576-4706265b1d46.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/a1912e88-af41-44f3-a576-4706265b1d46/Categories/Rezepte.
Hätte ich nie gedacht. Habe auch diese Kochvideos gesehen, das sieht tatsächlich richtig schmackhaft aus! Ob wir es noch erleben werden, Mehlwurmsuppe in der Kantine serviert zu bekommen? Ich bin gespannt.
23. April 2016 um 16:30
Na, mal langsam, Eine Fliege macht zwar nur wenig Mist, aber eben auch nicht gar keinen, und man braucht dann eben auch ziemlich viele Viecher, bis man mal satt wird. Die Frage der Verwertung dieser sehr speziellen Gülle sollte man sich erst einmal durch den Kopf gehen lassen.
23. April 2016 um 22:25
Der Gedanke, Insekten zu essen oder dabei zuzusehen, der ist mir unangenehm, es ekelt mich. Also lasse ich das auch sein, solange die Umstände es zulassen.
Was mich aber interessieren würde: Ist es tätsächlich umweltschonender, eine Tonne Maden, Insekten oder ähnliches zu produzieren, als eine Tonne z.B. Hähnchenprodukte?
24. April 2016 um 10:10
@ Ich.
Nein, wieso? Die Tierchen essen, trinken und tun das Gegenteil. Grad wie das liebe Vieh.
Und wenn diese Wesen in einwandfreie Lebensmittel umgesetzt werden sollen, wird man auch darauf achten müssen, dass sie eben nicht Sch…. fressen. Und Heuschrecken z.B. werden natürlich eine ganze Menge Grünpflanzen vertilgen, die irgendwo wachsen müssen. Im Gegensatz zu Rindern kann man diese Tiere auch nicht mal eben auf die Weide treiben und abends wieder hereinholen. Die Zucht in passend temperierten und klimatisierten geschlossenen Anlagen wird eine aberwitzige Menge an Primärenergie verschlingen.
Für mich sieht das ganze eher aus wie eine Variante des Biodiesel-Irrsinns, bei dem man auch mit den besten Absichten den größten Murks hinterließ.
25. April 2016 um 09:35
@klauszwingenberger
Wieso?
Weil ich häufiger Kommentare lese in der Art wie diesen von Ralf weiter oben: https://blog.gwup.net/2013/01/25/kartoffel-mehlwurm-suppe-a-la-mark-benecke/comment-page-1/#comment-14337
Es wird der Eindruck vermittelt, Insekten würden gegenüber der Zucht von Hühner, Schweinen usw. einen Vorteil in der Produktion bieten. Ich frage mich nun, ob das wirklich so ist.
25. April 2016 um 11:30
@ Ich:
Ah, eine rhetorische Frage! Sieh meine Antwort einfach an als: dann sind wir uns ja einig!